Die allgemeine Grundschule wurde in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingeführt. Von dieser Zeit an stellt die problemlose Einschulung möglichst aller Schulanfänger eine ganz besondere Herausforderung dar. In Europa gibt es bezüglich des Aufnahmealters und der Aufnahmebedingungen sowie bei der Gestaltung der Schuleingangsphase Unterschiede.
Auch innerhalb der Bundesrepublik Deutschland weichen die Einschulungspraktiken zum Teil stark voneinander ab. Grund hierfür ist zum einen, dass es bis heute keine allgemein gültige Vorstellung von Schulfähigkeit gibt. Zum anderen sind in den letzten Jahrzehnten zwar eine Fülle verschiedener Einschulungsverfahren entwickelt worden, jedoch gibt keines dieser Verfahren Sicherheit darüber, das Verhältnis zwischen dem Entwicklungsstand des Kindes und den Möglichkeiten der Schule verlässlich zu diagnostizieren.
Das Gelingen des Schulanfangs hat für fast jedes Kind prägende Auswirkungen auf die persönlichen Einstellungen und Haltungen zur Schule und zum Lernen. Deshalb muss Schule, insbesondere die Schulanfangshase, darauf ausgerichtet sein, allen Kindern von Anfang an Chancengleichheit zu ermöglichen.
Aus dem Inhalt:
- Gesetzliche Regelungen zur Einschulung;
- Von Schulreife zur Schulfähigkeit
- Die neue Schuleingangsphase
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesetzliche Regelungen zur Einschulung
- Von Schulreife zur Schulfähigkeit
- Schulreife auf Grundlage der Reifungstheorie
- Schulfähigkeit auf Grundlage der Lerntheorie
- Schulfähigkeit aus ökosystemischer Sicht
- Die neue Schuleingangsphase — das Konzept für einen kindgerechten Schulanfang?
- Idee des neuen Konzeptes
- Merkmale des neuen Konzeptes
- Umsetzung der neuen Schuleingangsphase in NRW
- Wie ist die Einführung des Konzeptes in NRW zu bewerten?
- Zusammenfassung
- Quellennachweis (inklusive weiterführender Literatur)
- Abbildungsverzeichni
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Schuleingangsphase in den letzten fünf Jahrzehnten und analysiert die Veränderungen im Verständnis von Schulreife und Schulfähigkeit. Sie beleuchtet die verschiedenen theoretischen Ansätze, die den Wandel der Einschulungsdiagnostik prägten, und untersucht die Auswirkungen auf die praktische Umsetzung. Ein besonderer Fokus liegt auf der neuen Schuleingangsphase, die in den 1990er Jahren eingeführt wurde, um einen kindgerechteren Schulanfang zu ermöglichen. Die Arbeit analysiert die Idee und die Umsetzung des Konzeptes in Nordrhein-Westfalen und bewertet die Einführung kritisch.
- Entwicklung des Schulreifekonzepts
- Die Rolle der Lerntheorie in der Schulfähigkeitsdiagnostik
- Das ökosystemische Modell der Schulfähigkeit
- Die neue Schuleingangsphase und ihre Ziele
- Kritik und Bewertung der Einführung des Konzeptes in NRW
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Einschulung und die fehlende einheitliche Vorstellung von Schulfähigkeit dar. Sie betont die Bedeutung eines gelingenden Schulanfangs für die Einstellung des Kindes zur Schule und zum Lernen. Das zweite Kapitel beleuchtet die gesetzlichen Regelungen zur Einschulung in Deutschland und Europa. Es zeigt die unterschiedlichen Einschulungspraktiken und die Veränderungen im Stichtag für die Schulpflicht auf. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Theorien zur Schulreife und Schulfähigkeit. Es werden die Reifungstheorie, die Lerntheorie und die ökosystemische Sichtweise vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die Einschulungsdiagnostik erläutert. Das vierte Kapitel fokussiert auf die neue Schuleingangsphase. Es beschreibt die Idee des Konzeptes, die Merkmale der flexiblen Eingangsstufe und die Umsetzung in Nordrhein-Westfalen. Das Kapitel bewertet die Einführung des Konzeptes in NRW kritisch und diskutiert die Herausforderungen und Chancen der Reform. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und betont die Bedeutung eines kindgerechten Schulanfangs, der die individuelle Lernbiografie jedes Kindes berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Schuleingangsentwicklung, Schulreife, Schulfähigkeit, Einschulungsdiagnostik, die neue Schuleingangsphase, flexible Eingangsstufe, jahrgangsübergreifender Unterricht, individuelle Förderung, und die Herausforderungen und Chancen des Schulanfangs. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Entwicklung der Einschulungsdiagnostik in den letzten fünf Jahrzehnten und die Auswirkungen der verschiedenen theoretischen Ansätze auf die Praxis.
- Quote paper
- Julia van Risswick (Author), 2005, Schuleingangsentwicklung. Veränderungen für einen kindgerechten Schulanfang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275048