[...] Die in den vorliegenden Arbeit dargestellten Sachverhalte beziehen sich überwiegend
auf folgende Publikationen:
Zum einen liegt der Bezug auf der im April 2000 erschienene Broschüre „Nachhaltige
Landnutzung – Die Projektgruppe Kulturlandschaft Hohenlohe stellt ihre Arbeit vor“.
Hierbei handelt es sich um eine von der Projektgruppe herausgegebene Info-Broschüre,
die der breiten Öffentlichkeit in der Projektregion die Ziele, Arbeitsweisen,
Organisationsform, einzelne Maßnahmen sowie bereits vorhandene Ergebnisse erläutert
und einen Ausblick auf künftige Aktionen gewährt. Die Texte sind leicht verständlich
verfasst, das Layout der rund 60-seitigen Broschüre wird durch zahlreiche
Photographien aus der Region und themenbezogene Zeichnungen aufgelockert.
Zum anderen fungiert die in der Schriftenreihe des Instituts für Landespflege der
Universität Freiburg erschienene Publikation „Culterra 29/2002. Nachhaltige
Regionalentwicklung durch Kooperation – Wissenschaft und Praxis im Dialog“ als
Basisquelle. Sie ist die Zusammenfassung eines Symposiums vom November 2001, in
der das Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe und ähnliche Projekte, reflektiert wurden.
Herausgeber ist u. a. der bereits zitierte Prof. Dr. Werner Konold, der während der
Projektphase das Amt des Projektsprechers inne hatte und sich für das Gesamtprojekt
verantwortlich zeichnete. „Culterra 29/2002“ enthält Reden von Kommunalpolitikern
und wissenschaftliche Abhandlungen über Arbeitsweisen, Maßnahmen und
Evaluationsmöglichkeiten zum Projekt. Besonders erwähnenswert ist eine Rede Rezzo
Schlauchs, ehemaliger Vorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die
Grünen, der in der Projektregion geboren und aufgewachsen ist. Er referierte über die
Zusammenhänge von Globalisierung und Regionalentwicklung.
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
1. Rahmenbedingungen und Ziele des Projekts
1.1 Rahmenbedingungen
1.2 Projektziele
2. Arbeitsmethoden der Projektgruppe
2.1 Transdisziplinärer Forschungsansatz
2.2 Aktionsforschung
2.3 Zielorientierte Projektplanung
3. Organisationsform
3.1 Definitionsphase
3.2 Hauptphase
4. Teilprojekt „Boeuf de Hohenlohe“ im Arbeitskreis „Grünland“
4.1 Arbeitskreis „Grünland“
4.2 Teilprojekt „Boeuf de Hohenlohe“
Schlussbemerkung
Literatur
EINLEITUNG
„Der ländliche Raum - benachteiligt für alle Zeiten?“ so lautet der Titel eines Artikels von Hans Peter Gatzweiler aus dem Jahr 1979, in dem er ländliche Räume als insgesamt strukturschwach gegenüber der Stadt bewertet (vgl. GATZWEILER 1979: 10). Diese Situation würde sich auch nicht ins Positive verändern, im Gegenteil, die Disparitäten zwischen Stadt und Land würden weiter zunehmen und so zu einer großen Benachteiligung der ländlichen Räume gegen über dem urbanen Leben führen. Nur durch exogene Einwirkung auf die Regionalentwicklung könne dieser Prozess aufgehalten werden (a. a. O.: 15).
Rund zwanzig Jahre nach dem Erscheinen von Gatzweilers Aufsatz, hat sich diese Position zur Regionalentwicklung weitgehend geändert: statt einer exogenen wird eine endogene Regionalentwicklung zur Aufwertung der ländlichen Räume favorisiert. So schreibt Prof. Dr. Werner Konold, Professor am Institut für Landespflege an der Universität Freiburg, es käme vielmehr darauf an, dass sich die ländlichen Räume ihrer Stärken besinnen. Diese Stärken müssen von den Bürgern vor Ort durch selbstinitiierte Projekte aktiviert und genutzt werden, um auf diese Weise die strukturschwachen Regionen auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene, also unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, weiterzuentwickeln. Dadurch könne eine Aufwertung der ländlichen Räume erreicht werden (vgl. KONOLD & GERBER 2001: 1).
Es stellt sich daher die Frage, wie sich - ausgehend von dieser Grundannahme - derartige Projekte initiieren und in die Praxis umsetzen lassen. In der vorliegenden Arbeit möchte ich nun ein solches Projekt vorstellen, das unter dem Gesichtspunkt der Kulturlandschaftsentwicklung Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung und einem umweltgerechten Betreiben von Landwirtschaft in ländlichen Räumen mit einer aktiven Beteiligung der betroffenen Akteure vor Ort aufzeigt: das Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe.
Meine Arbeit gliedert sich dabei in vier Kapitel: In Kapitel 1 skizziert grob die Rahmenbedingungen und Ziele des Projekts. Das zweite Kapitel beleuchtet die wichtigsten angewandten wissenschaftlichen Forschungsmethoden. Die Organisationsform des Projekts wird im dritten Kapitel erläutert. Abschließend werde ich im vierten Kapitel die Umsetzung der in den vorangegangenen Abschnitten aufgezeigten Arbeitsweisen an einem konkreten Beispiel aus der Projektregion darstellen.
Die in den vorliegenden Arbeit dargestellten Sachverhalte beziehen sich überwiegend auf folgende Publikationen:
Zum einen liegt der Bezug auf der im April 2000 erschienene Broschüre „Nachhaltige Landnutzung - Die Projektgruppe Kulturlandschaft Hohenlohe stellt ihre Arbeit vor“. Hierbei handelt es sich um eine von der Projektgruppe herausgegebene Info-Broschüre, die der breiten Öffentlichkeit in der Projektregion die Ziele, Arbeitsweisen, Organisationsform, einzelne Maßnahmen sowie bereits vorhandene Ergebnisse erläutert und einen Ausblick auf künftige Aktionen gewährt. Die Texte sind leicht verständlich verfasst, das Layout der rund 60-seitigen Broschüre wird durch zahlreiche Photographien aus der Region und themenbezogene Zeichnungen aufgelockert.
Zum anderen fungiert die in der Schriftenreihe des Instituts für Landespflege der Universität Freiburg erschienene Publikation „Culterra 29/2002. Nachhaltige Regionalentwicklung durch Kooperation - Wissenschaft und Praxis im Dialog“ als Basisquelle. Sie ist die Zusammenfassung eines Symposiums vom November 2001, in der das Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe und ähnliche Projekte, reflektiert wurden. Herausgeber ist u. a. der bereits zitierte Prof. Dr. Werner Konold, der während der Projektphase das Amt des Projektsprechers inne hatte und sich für das Gesamtprojekt verantwortlich zeichnete. „Culterra 29/2002“ enthält Reden von Kommunalpolitikern und wissenschaftliche Abhandlungen über Arbeitsweisen, Maßnahmen und Evaluationsmöglichkeiten zum Projekt. Besonders erwähnenswert ist eine Rede Rezzo Schlauchs, ehemaliger Vorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, der in der Projektregion geboren und aufgewachsen ist. Er referierte über die Zusammenhänge von Globalisierung und Regionalentwicklung.
1. RAHMENBEDINGUNGEN UND ZIELE DES PROJEKTS
1.1 Rahmenbedingungen
Das Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe, gefördert und finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, ist im Nordosten Baden-Württembergs in den Landkreisen Heilbronn, Schwäbisch Hall und Hohenlohekreis anzusiedeln. Dabei konzentriert es sich entlang der Jagst auf insgesamt neun Gemeinden zwischen Langenburg im Osten und Neudenau im Westen und umfasst eine Gesamtfläche von 403 Quadratkilometern (Abb. 1).
Diese Region zeichnet sich einerseits durch trockene Talhänge mit Wiesen, Weiden, Weinbergen oder Biotopanlagen, andererseits durch äußerst fruchtbare Böden mit großen Ackerflächen, auf denen intensive Landwirtschaft betrieben wird, aus. Die damit verbundene agrarwirtschaftliche und landschaftliche Vielfalt, verstärkt durch die bestehenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme der Bevölkerung, bereits bestehende Ansätze für eine nachhaltige Landnutzung und die Offenheit der betroffenen Bevölkerung für solch ein Projekt, prädestinierten die Region geradezu für die Maßnahme (vgl. Projektgruppe Kulturlandschaft Hohenlohe 2000: 6).
Die Laufzeit des Projekts belief sich auf den Zeitraum vom März 1998 bis Februar 2002. In einer einjährigen Definitionsphase, auf die später eingegangen wird, wurden bestehende Probleme erfasst und mögliche Ziele aufgestellt. Nach Abschluss der offiziellen Projektzeit möchte die Projektgruppe in Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik ihre Arbeit fortsetzen.
Abb. 1: Lage der Projektregion
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.uni-hohenheim.de/~kulaholo/Skizze_geograph_lage.htm
1.2 Projektziele
Modellprojekte sollen immer ein klar definiertes Ziel vor Augen haben. Ziel der Projektgruppe Kulturlandschaft Hohenlohe ist es, die „Identifikation der Hemmnisse einer nachhaltigen Landnutzung und Entwicklung eines umsetzungsfähigen Konzepts für eine zeitgemäße, funktionsfähige Kulturlandschaft im Sinne einer nachhaltigen Landnutzung“ (KONOLD & GERBER 2002: 151) unter einer aktiven Beteiligung der betroffenen Akteure zu ermöglichen.
Unter Akteuren sind in diesem Fall all jene Personen zu verstehen, die in der Region in (kommunaler) Politik, Verwaltung, Wirtschaftsverbänden, Landwirtschaft, Gastronomie usw. tätig sind.
Dies bedeutet konkret: Die seit Jahrhunderten in der Projektregion geschaffene Kulturlandschaft ist durch eine zunehmende Aufgabe der Landwirtschaft und eine zu intensive Nutzung von Landwirtschaft mit negativer Umweltbilanz, gefährdet. Um diesen fortschreitenden Prozess entgegenzutreten ist es nötig, geeignete Ziele auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene zu formulieren und zu erfüllen. Dies soll erreicht werden durch ...
- die Entwicklung einer regionalen Identität;
- eine ressourcenschonenden Landnutzung;
- den Aufbau funktionierender Vermarktungsstrukturen;
- eine Optimierung des Interessenausgleichs zwischen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft.
Durch entsprechende Indikatoren auf den oben genannten Ebenen sollen zudem die Effektivität solcher Maßnahmen überprüft und auf die Übertragbarkeit auf andere Regionen bewertet werden. Dabei ist vor allem die Motivation und Partizipation der Akteure entscheidend.
2. ARBEITSMETHODEN DER PROJEKTGRUPPE
Dieses Kapitel beschäftigt sich zunächst mit den im Projekt angewandten Forschungsmethoden, dem transdisziplinären Forschungsansatz und den Ansatz der Aktionsforschung. Beide Ansätze sind heute für ein Gelingen derartiger Projekte Voraussetzung. Sie haben sich seit Mitte der 1990er Jahre entwickelt und sind derzeit hochaktuell. Das Kapitel 2.3 setzt sich kurz mit den Planungsgrundlagen während der Projektzeit auseinander.
2.1 Transdisziplinärer Forschungsansatz
Basisansatz für das Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe ist die transdiziplinäre Forschung. Transdiziplinäre Forschung bedeutet, dass die von der Forschung betroffenen Personen in den Forschungsprozess, also bei Erfassung und Bearbeitung von Problemen, integriert werden. Es erfolgt ein Überschritten der wissenschaftlichen Grenze zwischen Betroffenen und Wissenschaftlern. Zudem wird die wissenschaftliche Fragestellung interdisziplinär bearbeitet. Am Projekt Kulturlandschaft Hohenlohe beteiligte Disziplinen sind beispielsweise die Agrarwissenschaft, Öko-, Bio- und Zoologie, Landschaftsplanung und -entwicklung, Betriebswirtschaft, Tourismus- und Sozialwissenschaften.
Die transdisziplinäre ist von der interdiziplinären Forschung abzugrenzen, da hier lediglich ein Forschungsgegenstand von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen betrachtet und bearbeitet wird.
Die Begründung für die Anwendung des transdisziplinären Ansatzes liegt in der bisherigen Situation von Forschung. Zwar sind von wissenschaftlicher Seite her Maßnahmen für eine umweltgerechte Landnutzung und nachhaltige Entwicklung in ausreichender Menge erarbeitet worden, jedoch bestanden dabei erhebliche Defizite bei deren Praxisumsetzung. Hierfür gab es politische, ökonomische oder soziale Gründe. Auch fehlte es den Ergebnissen an mangelnder Interdisziplinarität und Problemorientierung, an einer fehlenden wissenschaftlichen Begleitung bei der Praxisumsetzung oder die Maßnahmen waren nicht an die Realität der Landnutzer adaptiert.
Dabei orientiert sich die transdisziplinäre Forschung am Grundsatz der Umsetzungsorientierung und am Grundsatz der Partizipation.
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