In den Ländern des Nahen Ostens findet ein tiefgreifender Wandlungsprozess
statt. Massenhafte Proteste und Demonstrationen der Bevölkerung
führten dazu, dass die arabische Revolution in rasanter Geschwindigkeit
gegen die Despoten aufbegehrte und einen Teil dieser Herrschaftselite
auch verjagte. Im Januar 2011 neigte sich die Macht von Ben Ali in Tunesien
zu Ende, kurze Zeit später musste Husni Mubarak in Ägypten den Hut
nehmen. Ben Ali floh aus dem Land, Husni Mubarak muss sich in Ägypten
vor einem Gericht seiner Verantwortung stellen. In Libyen ist es mittlerweile
durch den Sieg über Muammar al-Gaddafi zu einem Machtwechsel
gekommen und seit Monaten gibt es in Syrien Proteste der Opposition gegen
die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad, die einzig mit brutaler
Gewalt durch die Sicherheitskräfte beantwortet werden. Aber auch in Algerien,
Jemen, Bahrain, Saudi-Arabien, Oman und Kuwait fanden im Jahr
2011 Proteste und Unruhen statt, so dass die Aussage, der Nahe Osten
befindet sich im Umbruch, auf alle Fälle stimmend eingeschätzt werden
kann, unabhängig davon, wie in jedem einzelnen Land sich die Situation
weiter entwickeln wird.
Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle des Internets bei der arabischen Revolution
- Gesellschaftliche und politische Machtstrukturen
- Der Wandlungsprozess im Nahen Osten
- Armut, Unterdrückung und Perspektivlosigkeit
- Aktionsgruppen in Ägypten
- Die Islamwissenschaftlerin Sonja Hegasy
- Die Wurzeln der Mobilisierung der Massen
- Die Bedeutung der jungen Generation
- Die Geschwindigkeit der Entwicklung
- Facebook-Revolution?
- Die größte mediale Auswirkung
- Revolution 2.0
- Die wichtigsten Waffen der demonstrierenden Bevölkerung
- Klare Belege für den Einfluss sozialer Medien
- Der deutsch-ägyptische Journalist und Blogger Philip Rizk
- Die Bezeichnung Facebook-Revolution wird von Mathieu von Rohr negiert.
- Andrian Kreye vertritt die These, dass die Bedeutung des Internets als Mittel der politischen Einflussnahme immer mehr Gewicht erhalten wird, jedoch in Bezug auf Ägypten und Tunesien wird der Einfluss überbewertet.
- Der Autor Malcom Gladwell sieht für die Demonstrationen in der arabischen Welt keinen besonderen Einfluss durch Social-Media-Dienste.
- Der Blogger Evgeny Morozov sieht das Internet nicht als notwendig an, um einen politischen Umsturz zu erreichen und kann der Bezeichnung Twitter Revolution keine Zustimmung erteilen.
- Der frühere Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium und jetzige Professor in Harvard, Joseph S. Nye, sieht dies nicht so negativ, sondern sieht eher die Chancen, etwa die Möglichkeit, durch das Medium Internet und soziale Netzwerke die Machtfülle von Regimen zu beschneiden, größere Machtverschiebungen auszulösen und Revolutionen zu beschleunigen.
- Die Anthropologin Ingrid Thurner bringt einen neuen Ansatz in die Debatte ein.
- Zusammenfassende Schlussfolgerungen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Rolle des Internets bei der arabischen Revolution, insbesondere in Ägypten und Tunesien, und untersucht, ob und inwiefern Social-Media-Dienste wie Facebook und Twitter einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Proteste und den Sturz der Regime hatten. Der Essay untersucht die verschiedenen Perspektiven und Argumente von Experten und Beobachtern, die sich mit der Rolle des Internets in den Umbrüchen des Nahen Ostens auseinandersetzen.
- Die Bedeutung des Internets für die Organisation und Mobilisierung von Protesten
- Die Rolle von Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter
- Die Auswirkungen des Internets auf die politische Kommunikation und den Informationsfluss
- Die Frage, ob das Internet den Auslöser für die Proteste darstellte oder lediglich ein Katalysator war
- Die Relevanz des Internets im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im Nahen Osten
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Darstellung des tiefgreifenden Wandlungsprozesses im Nahen Osten, der durch Massenproteste und Demonstrationen gegen autoritäre Regime geprägt ist. Dabei wird die Rolle des Internets im Zusammenhang mit der arabischen Revolution in den Fokus gerückt. Im Anschluss wird ein historischer Rückblick auf den Vietnamkrieg und die Rolle des Fernsehens in der Kriegsberichterstattung gegeben, um die Debatte um den Einfluss von Medien auf gesellschaftliche und politische Veränderungen zu beleuchten.
Im nächsten Kapitel wird die Rolle des Internets und der sozialen Medien bei den Protesten in Ägypten und Tunesien diskutiert. Es wird untersucht, ob das Internet den Auslöser für die Proteste darstellte, wie hoch der Einfluss des Internets war und ob es eine unterstützende Rolle bei den Umstürzen spielte. Es werden verschiedene Aktionsgruppen und deren Organisation über Facebook-Gruppen vorgestellt, sowie die Bedeutung von Social-Media-Plattformen für die Kommunikation und Mobilisierung der Protestierenden hervorgehoben.
Der Essay beleuchtet die verschiedenen Perspektiven von Experten und Beobachtern, die sich mit der Rolle des Internets in den arabischen Revolutionen auseinandersetzen. Es werden Argumente für und gegen die These einer "Facebook-Revolution" oder "Twitter-Revolution" präsentiert, sowie die Bedeutung des Internets als Werkzeug für die Organisation von Protesten und die Verbreitung von Informationen diskutiert.
Der Essay analysiert die verschiedenen Faktoren, die zu den Protesten im Nahen Osten geführt haben, wie etwa Armut, Unterdrückung und Perspektivlosigkeit, und untersucht die Rolle des Internets in diesem Kontext. Es werden die verschiedenen Ansätze und Theorien von Experten und Beobachtern vorgestellt, die sich mit der Bedeutung des Internets für die politische Mobilisierung und die gesellschaftlichen Veränderungen im Nahen Osten auseinandersetzen.
Der Essay endet mit einem Fazit, das die verschiedenen Perspektiven und Argumente zusammenfasst und die Rolle des Internets bei den Umbrüchen im Nahen Osten bewertet. Es wird betont, dass das Internet zwar ein wichtiges Werkzeug für die Organisation und Mobilisierung von Protesten darstellte, jedoch nicht der alleinige Auslöser für die arabischen Revolutionen war. Der Essay betont die Bedeutung der sozialen und politischen Faktoren, die zu den Umbrüchen im Nahen Osten geführt haben, und die Rolle des Internets als Katalysator für diese Veränderungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die arabische Revolution, das Internet, Social Media, Facebook, Twitter, politische Mobilisierung, Proteste, Demonstrationen, Regimewechsel, Ägypten, Tunesien, Medien, Kommunikation, Informationsfluss, gesellschaftliche Veränderungen, politische Strukturen, Armut, Unterdrückung, Perspektivlosigkeit, junge Generation, digitale Revolution, und die Rolle des Internets in politischen Umbrüchen.
- Quote paper
- Wolfgang Krumm (Author), 2011, Die Rolle des Internets bei der arabischen Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275286