Die globale Finanzkrise beschäftigt Wirtschaft und Politik seit 2007. Als Reaktion auf die Krise hat die EU-Kommission im Oktober 2008 die „High-Level Group on Financial Supervision in the EU“ mit der Analyse der Ursachen der Finanzkrise beauftragt. Diese Expertengruppe hob Mängel in der Finanzmarktaufsicht und deren Struktur als eine der Ursachen für die prekäre Entwicklung der Krise hervor und schlug eine neue Aufsichtsstruktur vor. Als Reaktion darauf wurden im Januar 2011 drei Aufsichtsbehörden, EBA, EIOPA und ESMA, gegründet, die zusammen das Europäische System der Finanzaufsicht, ESFS, bilden, das gemeinsam mit den nationalen Aufsichtsbehörden die Aufsicht der europäischen Finanzmärkte übernehmen soll. In der vorliegenden Untersuchung ist der Fokus auf EIOPA gerichtet. Die Wirkung der neuen Behörden wird von der Europäischen Kommission seit Mitte April 2013 überprüft und die Ergebnisse sollen im Januar 2014 vorliegen. In der vorliegenden Arbeit werden die Faktoren, welche die Macht einer Behörde ausmachen, aus politikwissenschaftlicher Sicht formuliert und EIOPA wird dahin gehend analysiert. Aus den Ergebnissen dieser Untersuchung werden Empfehlungen für die (Neu-)Ausrichtung von EIOPA abgeleitet werden und damit einen Beitrag zur Diskussion über die Überprüfung der Wirksamkeit des ESFS geleistet. Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise zeigen, dass eine funktionierende Aufsicht eine große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hat.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Thematische Einführung
- Fragestellung und Aufbau der Arbeit
- Relevanz des Themas
- Stand der Forschung
- Quellenlage
- EIOPA: ein Überblick
- Theorien und Hypothesen
- Begriffsbestimmung
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Hypothesen
- Forschungsdesign
- Untersuchungsinteresse und -methode
- Fallauswahl
- Untersuchungszeitraum
- Variablen
- Operationalisierung
- Datenerhebung, Datenanalyse und -interpretation
- Ergebnis
- Schlussbetrachtung
- Tabellen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Abschlussarbeit untersucht die Macht der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (EIOPA) im Kontext des Europäischen Systems der Finanzaufsicht (ESFS). Die Arbeit analysiert, ob EIOPA mit ausreichend Macht ausgestattet ist, um ihre Ziele zu erreichen, insbesondere im Hinblick auf die Finanzstabilität und den Schutz von Versicherungsnehmern. Die Arbeit basiert auf einer politikwissenschaftlichen Analyse und untersucht die Machtfaktoren Autorität, Effektivität, Einfluss und Kompetenz der Behörde.
- Die Bedeutung der Finanzmarktaufsicht im Kontext der globalen Finanzkrise
- Die Struktur und die Aufgaben des Europäischen Systems der Finanzaufsicht (ESFS)
- Die Machtfaktoren von EIOPA: Autorität, Effektivität, Einfluss und Kompetenz
- Die Rolle von EIOPA in der Finanzstabilität und im Schutz von Versicherungsnehmern
- Die Herausforderungen und Chancen für EIOPA in der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über das Thema, die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit. Sie stellt die Relevanz des Themas dar und beleuchtet den Stand der Forschung sowie die Quellenlage. Zudem wird ein Überblick über die Entstehung von EIOPA und ihre Rolle innerhalb des ESFS gegeben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Theorien und Hypothesen, die der Untersuchung zugrunde liegen. Es werden zentrale Begriffe wie Macht und Organisation definiert und ein theoretischer Rahmen anhand des Herrschaftskonzepts von Max Weber aufgebaut. Die Hypothese der Arbeit wird in Form von These und Gegenthese formuliert, um eine kontroverse Diskussion der Fragestellung zu ermöglichen.
Das dritte Kapitel beschreibt das Forschungsdesign der Arbeit. Es werden das Untersuchungsinteresse, die Methode, die Fallauswahl, der Untersuchungszeitraum, die Variablen und die Operationalisierung der Variablen erläutert.
Das vierte Kapitel präsentiert die Datenerhebung, Datenanalyse und -interpretation. Die Hypothesen werden im Rahmen einer Querschnittsanalyse nicht-experimenteller Daten und Inhalte getestet. Die Untersuchung basiert auf Textmaterial und Hintergrundgesprächen mit Experten aus dem Bereich der Versicherungsaufsicht.
Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und bewertet die Machtfaktoren von EIOPA anhand der erhobenen Daten. Es wird analysiert, ob EIOPA mit ausreichend Macht ausgestattet ist, um ihre Ziele zu erreichen.
Die Schlussbetrachtung gibt einen abschließenden Überblick über die Ergebnisse der Untersuchung und diskutiert die Bedeutung der Ergebnisse für die zukünftige Entwicklung von EIOPA und das ESFS. Die Arbeit identifiziert einige Mängel, die bei der Überprüfung und eventuellen (Neu-)Ausrichtung von EIOPA berücksichtigt werden könnten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Europäische System der Finanzaufsicht (ESFS), die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (EIOPA), Macht, Autorität, Effektivität, Einfluss, Kompetenz, Finanzstabilität, Versicherungsnehmer, Regulierung, Aufsicht, Politikwissenschaft, EU-Verordnung, Gründungsverordnung, Hintergrundgespräche, Indikatoren, Klassifizierung, Homogenität, Politisierung, Unabhängigkeit, Zielerreichung, Einigkeit, ökonomische Ressourcen, Fach- und Sachkenntnisse.
- Arbeit zitieren
- Sybille Reitz (Autor:in), 2013, Macht oder Ohnmacht? Bedingungen für den Erfolg des Europäischen Systems der Finanzaufsicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275331
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