Gender Mainstreaming in der Schule

Gegen die Vermittlung von Geschlechtsstereotypen?


Dossier / Travail, 2013

19 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition des Begriffs, Beispiel

3. Bereiche des Gender Mainstreamings in der Schule

4. Umfrage
4.1. Der Fragebogen
4.2. Die Auswertung

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Wie der Titel meiner Hausarbeit verrät, möchte ich in dieser Arbeit auf das Thema „Gender Mainstreaming“ eingehen. Gender Mainstreaming bezeichnet keine Fallstudie oder Ähnliches, sondern ein politisches Ziel, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen wurde. Da ich bei unseren Methodentagen die Übungen zur biographischen Selbstreflexion, die auf Geschlechtsstereotype abzielten, am interessantesten fand, habe ich dieses Thema gewählt.

In dieser Arbeit werde ich zunächst eine Definition des Begriffes „Gender Mainstreaming“ und ein Beispiel angeben, bevor ich einen kurzen Überblick gebe, in welchen Bereichen Gender Mainstreaming in der Schule beobachtet werden kann.

Dabei gilt meine besondere Aufmerksamkeit der Frage, ob es sich beim Gender Mainstreaming bloß um ein Konzept handelt oder ob dieses auch in die Praxis umgesetzt wird. Wie leicht oder schwer ist die Umsetzung des Gender Mainstreamings? Außerdem soll die Frage beantwortet werden, ob Gender Mainstreaming der Vermittlung von geschlechtsstereotypischen Rollenbildern entgegenwirkt.

Um Aussagen hierüber treffen zu können werde ich eine Umfrage in drei verschiedenen Altersklassen durchführen, in denen die Befragten Auskunft über ihre Erfahrungen mit Aspekten des Gender Mainstreamings zu ihrer Schulzeit geben.

In der Umfrage, sowie in dieser Hausarbeit, wird mein Hauptaugenmerk dem Thema Rollentwicklung gelten. Wie erlebten die Befragten dies in Bezug auf das Thema Gender Mainstreaming und welche Auswirkung hatte dies auf ihr späteres Leben? Fühlen sie sich wohl in ihrer Rolle und haben sie ein stärkeres Rollenbewusstsein entwickelt? Inwiefern wird das Ergebnis durch das Konzept Gender Mainstreaming verursacht? Diese Umfrage erfordert von allen Befragten eine schriftliche biographische Selbstreflexion, in der sie ähnlich wie wir bei unseren Methodentagen bestimmte Aspekte aus ihrer Schulzeit teilen. Da ich einen Befragung in verschiedenen Altersklassen durchgeführt habe um einen möglichen Trend zu sehen habe ich mich für eine schriftliche Befragung entschieden.

Anschließend werde ich die Antworten der Befragung zu bestimmten Fragen, anhand von Diagrammen auswerten, um einen guten Überblick zu geben, bei den anderen Fragen die gegebenen Antworten aufführen.

Meine Vermutung ist, dass es heute eine größere Tendenz zur Implementierung des Konzeptes Gender Mainstreaming gibt, d.h. dass die jüngeren Befragten eher Erfahrungen mit den verschiedenen Aspekten dieses Konzepts gemacht haben. Wobei es sich hierbei genau handelt, wird aus der Definition des Begriffes Gender Mainstreaming und dem von mir angeführten Beispiel klarer.

Abschließend werde ich in meinem Fazit mögliche Begründungen für den Ausfall des Ergebnisses der Umfrage anführen. Ich werde auch die Erfahrungen aus den Diskussionen der biographischen Übungen „Männer- und Frauenbilder“ und „Männliche und weilbliche Anteile in uns“, die wir an den Methodentagen durchgeführt haben, miteinbringen.

2. Definition des Begriffs, Beispiel

Um den Begriff des Gender Mainstreamings zu erklären, habe ich eine Definition von der Internetpräsenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gewählt.

Diese ist die Institution, die das Vorhaben Gender Mainstreaming ins Leben gerufen hat und somit die „Urquelle“ der Idee, also der Definition und des Vorhabens.

Gender Mainstreaming ist definiert wie folgt:

Gender Mainstreaming
bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.

Gender
kommt aus dem Englischen und bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern.
Diese sind - anders als das biologische Geschlecht - erlernt und damit auch veränderbar.

Mainstreaming
(englisch für "Hauptstrom") bedeutet, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe, die bisher nicht das Handeln bestimmt hat, nun zum zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen gemacht wird. [1]

Ich finde diese Definition besonders gut, weil aus ihr klar deutlich wird, dass die Geschlechterrollen nur erlernt und somit wandelbar sind. Dies wird an dem englischen Begriff belegt, so dass auch die Übersetzung des Begriffes geklärt ist.

Außerdem ist die Definition einfach, aber sehr vielschichtig – sie berücksichtigt unterschiedliche Lebenssituationen von beiden Geschlechtern und ist somit auf viele Bereiche des Lebens übertragbar.

Dazu werde ich im Folgenden noch Beispiele aus verschiedenen Lebensbereichen nennen und eines genauer ausführen.

Das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt auf der eigenen Internetpräsenz verschiedene Bespiele für den Gender Mainstreaming an. Diese sind aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie aus der Gesundheit, dem Nahverkehr oder aber dem Berufsleben.

Da das Berufsleben und die Berufswahl dem Thema Schule sehr nah kommt, da Schule auf den Beruf vorbereiten soll, möchte ich dieses Beispiel hier anführen:

Mädchen und Frauen begreifen ihre Berufstätigkeit oft als „Zuverdienst“ und sind eher bereit, ihren Beruf zugunsten der Familienarbeit einzuschränken, zu unterbrechen oder sogar ganz aufzugeben – mit entsprechenden Folgen für ihre Altersversorgung bzw. ihre Einkommensmöglichkeiten, wenn die Partnerschaft scheitern sollte. Gleichzeitig erhalten sie hierdurch die „Alleinkompetenz“ für Haushalt, Beziehungspflege und Kindererziehung, ohne dass dies aber ihr gesellschaftliches Ansehen steigern würde.[2]

Für junge Männer stellt sich dagegen oft erst gar nicht die Frage, ob sie ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie einschränken, sie fühlen sich wie selbstverständlich für das Familieneinkommen zuständig. Ihr Bedürfnis nach gemeinsamer Zeit mit der Familie kommt fast zwangsläufig zu kurz, wenn sie ihr Leben überwiegend nach den beruflichen Anforderungen ausrichten. Teilzeitarbeit wird von der Gesellschaft eher Frauen zugeschrieben, für Männer wird sie weniger akzeptiert. All dies führt zu unterschiedlichen Lebens- und Erfahrungswelten bei Männern und Frauen, die Auswirkungen auf fast alle gesellschaftlichen Bereiche haben.[3]

Hieraus wir deutlich, dass für eine Gleichstellung von Frauen und Männern schon die Schule auf das Konzept Gender Mainstreaming eingehen muss. Wird dies getan, kann im Sinne des Bundesministeriums das Rollenbild von Frauen und Männern geändert werden.

Wie die Umsetzung des Gender Mainstreamings in der Schule aussehen kann, werde ich im nächsten Teil etwas näher erklären.

3. Bereiche des Gender Mainstreamings in der Schule

Wichtig für Gender Mainstreaming in der Schule wäre, die typischen Rollenbetrachtungen von Männern und Frauen zu ändern, um eine gendergerechte Gesellschaft zu erreichen.

So könnte die Schule für die Mädchen etwa Mädchentage einrichten, an denen die Schülerinnen Einblick in technische Berufe bekommen, oder Jungentage, an denen die Jungen etwa Einblick in erzieherische oder kulturwissenschaftliche Berufe bekommen.

Damit könnte erreicht werden, dass die Schüler und Schülerinnen leichter ihre eigene Rolle entwickeln und sich nicht nur an den „typisch“ von der Gesellschaft vorgegebenen Rollen orientieren.

Außerdem müssten die Lehrer in den Schulen weitergebildet und gecoacht werden, um die vollständige Implementierung des Konzepts Gender Mainstreaming zu erreichen. „Auf der Strukturebene sollten Bedingungen geschaffen werden, um eine genderbewusste Organisation zu ermöglichen.“[4]

[...]


[1] http://www.gender-mainstreaming.net/ (03.12.2012)

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] SCHAMBACH: Grundsätze einer genderbewussten Organisationsentwicklung, S. 46.

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Gender Mainstreaming in der Schule
Sous-titre
Gegen die Vermittlung von Geschlechtsstereotypen?
Université
University of Paderborn  (Erziehungswissenschaftliches Institut)
Cours
Biografische Selbstreflexion und Genderkompetenz
Note
1,3
Auteur
Année
2013
Pages
19
N° de catalogue
V275517
ISBN (ebook)
9783656682257
ISBN (Livre)
9783656682318
Taille d'un fichier
789 KB
Langue
allemand
Mots clés
Gender Mainstreaming, biographische Selbstreflexion, Genderkompetenz, Auswertung, Befragung
Citation du texte
Melissa Naase (Auteur), 2013, Gender Mainstreaming in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275517

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Titre: Gender Mainstreaming in der Schule



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