Marcus Tullius Cicero – ein Name, welcher einem Studenten der klassischen Philologie zweifelsfrei ein Begriff ist und ihm im Laufe seines Studiums immer wieder begegnen wird. Der Grund dafür liegt in Ciceros immenser Bedeutung für die Antike und damit für die Wissenschaft der klassischen Philologie.
Als „Anwalt der Antike“ ging der Redner, Schriftsteller und Philosoph Cicero in die Geschichte ein und prägte schon zu Lebzeiten eine ganze Generation von Autoren.
In der folgenden Arbeit soll nun einen Ausschnitt der zweiten und längsten Rede eines seiner bedeutendsten Werke, der Philippischen Reden gegen Marcus Antonius, als Beispiel seiner rhetorischen Arbeit und seines Einflusses auf den geschichtlichen Verlauf der späten römischen Republik näher betrachtet werden.
Ihr Name „Philippicae“ ist „Ausdruck der Bewunderung Ciceros für den athenischen Redner Demosthenes“, der 341 v. Chr. seine eigenen philippischen Reden dem Widerstand gegen den makedonischen König Philipp widmete.
Von den in der Literatur vermuteten 17 Reden zählen heute 14 erhaltene in die Sammlung der Philippischen Reden. Insofern erweist sich die Quellensituation, die der folgenden Arbeit zu Grunde liegt, als hervorragend, weil die Reden zu einem Großteil erhalten sind. Außerdem ist keine andere politische Persönlichkeit der Antike durch ihre eigenen Schriften so gut charakterisiert und nachvollziehbar wie Marcus Tullius Cicero, sowohl hinsichtlich biographischer Daten als auch geistiger und emotionaler Einstellungen. Im Besonderen unterscheidet sich die zweite Rede dieser Zusammenstellung von den restlichen 13, da sie als Einzige als Flugschrift konzipiert und niemals persönlich vor dem Senat gehalten wurde, aber dennoch den Charakter einer Senatsrede in sich trägt.
Die Entstehungszeit der Philippischen Reden fällt in die Endzeit der römischen Republik. Die folgende Arbeit wird also neben dem politischen Hintergrund der zweiten philippischen Rede als Hauptteil eine sprachliche und inhaltliche Analyse ihrer Paragraphen 84b – 87 beinhalten und ihre Bedeutung für den gesamten Redeverlauf. Die Analyse wird sich an meinen eigenen Einschätzungen, dem vorhandenen Kommentar von Ramsey und einiger Hintergrundliteratur orientieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Analyse der Paragraphen 84b – 87 der zweiten Philippischen Rede
- Formale Analyse
- Gliederung des Abschnittes
- Sprachliche Analyse anhand verwendeter Stilistik, Wortwahl und Grammatik
- Paragraph 84b
- Paragraph 85
- Paragraph 86
- Paragraph 87
- Inhaltliche Analyse
- Einordnung in den politischen Hintergrund // inhaltliche Dimensionen der Szene
- Das Lupercalienfest
- Formale Analyse
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert einen Ausschnitt aus Ciceros zweiter Philippischer Rede, die sich gegen Marcus Antonius richtet. Ziel ist es, die rhetorischen Mittel und den Einfluss Ciceros auf den Verlauf der späten römischen Republik anhand dieses Beispiels zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der sprachlichen und inhaltlichen Analyse der Paragraphen 84b-87, die sich mit dem Lupercalienfest und Antonius' angeblichem Versuch, sich zum König ausrufen zu lassen, befassen.
- Rhetorische Analyse von Ciceros Stil und Argumentationsweise
- Die politische Bedeutung des Lupercalienfestes
- Ciceros Kritik an Antonius' Machtanspruch und dessen Verhalten
- Die Rolle der Senatoren und des römischen Volkes in der politischen Krise
- Der Einfluss von Ciceros Reden auf die öffentliche Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Person Ciceros und seine Bedeutung für die Antike. Anschließend wird die zweite Philippische Rede als Flugschrift und ihre Entstehungszeit im Kontext der Endzeit der römischen Republik vorgestellt. Die Analyse der Paragraphen 84b-87 erfolgt in zwei Teilen: der formalen und der inhaltlichen Analyse. Die formale Analyse umfasst die Gliederung des Abschnitts und die sprachliche Untersuchung anhand von Stilistik, Wortwahl und Grammatik. Die inhaltliche Analyse beleuchtet die Einordnung des Abschnitts in den politischen Hintergrund und die inhaltlichen Dimensionen der Szene, insbesondere das Lupercalienfest.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die zweite Philippische Rede, Marcus Tullius Cicero, Marcus Antonius, Lupercalienfest, politische Krise der römischen Republik, Rhetorik, Stilistik, Wortwahl, Grammatik, politische Analyse, historische Einordnung.
- Citation du texte
- Jasmin Karimi (Auteur), 2010, Untersuchung der zweiten Philippischen Rede, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275730