Die Aufgabe dieser Arbeit ist es, sich mit dem Leben und dem politischen Werdegang Mirabeaus zu befassen. Darüber hinaus werden nicht nur die Aussagen und Beurteilungen seiner
Zeitgenossen betrachtet, sondern ist es auch wichtig, wie die nachfolgenden Generationen von Schriftstellern und Historikern über ihn urteilten, da sie möglicherweise auf Grund der
zeitlichen Distanz ein genaueres Bild von ihm hatten.
„Mein Herr, wir haben die Absichten vernommen, die man dem König eingeflüstert hat. Aber Sie, mein Herr, der Sie sein Organ gegenüber den Generalständen nicht sein können, der Sie hier weder Sitz noch Stimme, noch das Recht zu sprechen haben, Sie sind nicht befugt, uns seine Rede ins Gedächtnis zu rufen. Um indessen jede Weitläufigkeit und jede Verzögerung zu vermeiden, erkläre ich Ihnen: Wenn man Sie beauftragt hat, uns von hier zu entfernen, müssen Sie sich den Befehl zur Anwendung von Gewalt verschaffen. Denn wir werden nur der Macht der Bajonette weichen.“
Mit diesen Worten, die am 23. Juni 1789 an den Oberzeremonienmeister Marquis de Dreux-Brézé gerichtet wurden, änderte sich die politische Situation in Frankreich. König Ludwig XVI, der bis dahin als absoluter Monarch regierte, verlor nach jenem Tag zunehmend seine Souveränität. Denn nachdem der König dem Adel und dem Klerus den Befehl erteilte, sich der
Nationalversammlung anzuschließen, erklärte sich am 9. Juli 1789 die Nationalversammlung zur Verfassungsgebenden Versammlung, die Konstituante. Damit hatte der „Dritte Stand“
seinen ersten großen Sieg gegen das Ancien Régime gefeiert.
Wer war aber der Mann, aus dessen Mund jene revolutionären Worte stammten? Wer war der Mann, der den Mut hatte, sich dem Befehl des Königs zu widersetzen, der lautete, dass man sich zu trennen habe, um sich am nächsten Morgen in die jedem Stande zugewiesenen Räume zu begeben und dort ihre Sitzungen abzuhalten? Wer war der Mann, dessen Persönlichkeit die
Französische Revolution am stärksten symbolisiert haben soll; und der von Karl Marx als der Löwe der Revolution bezeichnet wurde? Dieser Mann war: Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte
de Mirabeau! (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Mirabeau vor der Revolution
- 2.1. Herkunft
- 2.2. Der Vater, die Frauen, die Konflikte
- 2.3. Die Macht der Feder
- 3. Mirabeau der Revolutionär
- 3.1. Abgeordneter des Dritten Standes
- 3.2. Der Mann der Stunde
- 3.3. Zwei Gesichter?
- 4. Mirabeau der Held, Mirabeau der Verräter
- 4.1. Aus der Sicht der Zeitgenossen
- 4.2. Das Urteil der Nachwelt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und dem politischen Werdegang von Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau. Ziel ist es, ein umfassendes Bild Mirabeaus zu zeichnen und die Frage nach seiner wahren Rolle in der Französischen Revolution zu untersuchen. Die Analyse berücksichtigt sowohl die zeitgenössischen Beurteilungen als auch die Perspektiven späterer Generationen.
- Mirabeaus Herkunft und familiäres Umfeld
- Mirabeaus Weg zum revolutionären Wirken
- Die widersprüchlichen Beurteilungen Mirabeaus in der Geschichte
- Mirabeaus politische Strategien und Taktiken
- Der Einfluss Mirabeaus auf den Verlauf der Französischen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert Mirabeaus berühmte Worte an den Marquis de Dreux-Brézé als Ausgangspunkt, um die Bedeutung Mirabeaus für die Französische Revolution hervorzuheben. Sie stellt die zentrale Frage nach Mirabeaus wahrer Natur – Held oder Verräter – und umreißt den Fokus der Arbeit: die Untersuchung seines Lebens und seines politischen Werdegangs, unter Berücksichtigung sowohl zeitgenössischer als auch späterer Perspektiven.
2. Mirabeau vor der Revolution: Dieses Kapitel beleuchtet Mirabeaus Herkunft aus einem alten, aber nicht hochgestellten Provinzadel. Es schildert die komplexen Familienverhältnisse, insbesondere die schwierige Beziehung zu seinem Vater, Victor de Riqueti, einem aufgeklärten Denker mit nationalökonomischen Interessen. Der Vater, der seinen Sohn aufgrund seines Aussehens und seines Charakters ablehnte, wird als zentrale Figur dargestellt, die Mirabeaus Leben prägte. Das Kapitel hebt Mirabeaus außergewöhnliche intellektuellen Fähigkeiten bereits in jungen Jahren hervor, die trotz seines schwierigen Verhältnisses zum Vater zum Vorschein kamen.
Schlüsselwörter
Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau, Französische Revolution, Ancien Régime, Dritter Stand, Nationalversammlung, Politik, Geschichte Frankreichs, Adel, Familie, Vater-Sohn-Beziehung, Zeitgenössische Beurteilung, Nachwelt, Revolutionär, politische Strategien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Mirabeau – Held oder Verräter?
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Vorschau auf eine wissenschaftliche Arbeit über Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf Mirabeaus Leben, seinem politischen Werdegang und seiner Rolle in der Französischen Revolution, wobei sowohl zeitgenössische als auch spätere Perspektiven berücksichtigt werden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung; 2. Mirabeau vor der Revolution (inkl. Herkunft, Familie und literarisches Wirken); 3. Mirabeau der Revolutionär (inkl. seiner Rolle in der Nationalversammlung); und 4. Mirabeau der Held, Mirabeau der Verräter (inkl. zeitgenössischer und späterer Beurteilungen).
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild von Mirabeau zu zeichnen und seine wahre Rolle in der Französischen Revolution zu untersuchen. Sie beleuchtet seine komplexe Persönlichkeit und die widersprüchlichen Beurteilungen seiner Handlungen im Laufe der Geschichte.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Mirabeaus Herkunft und familiäres Umfeld, seinen Weg zum revolutionären Wirken, die widersprüchlichen Beurteilungen seiner Person, seine politischen Strategien und Taktiken sowie seinen Einfluss auf den Verlauf der Französischen Revolution.
Wie wird Mirabeau in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit untersucht Mirabeau sowohl als komplexen Charakter als auch als zentrale Figur der Französischen Revolution. Sie beleuchtet seine widersprüchlichen Aspekte und hinterfragt die vereinfachenden Etikettierungen als "Held" oder "Verräter".
Welche Quellen werden verwendet?
Die FAQ gibt keine expliziten Informationen zu den verwendeten Quellen. Die Arbeit bezieht sich jedoch sowohl auf zeitgenössische als auch auf spätere Perspektiven und Beurteilungen Mirabeaus.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Dieser Text ist eine Vorschau für ein akademisches Werk und richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich mit der Französischen Revolution und der Person Mirabeaus auseinandersetzen möchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter umfassen: Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau, Französische Revolution, Ancien Régime, Dritter Stand, Nationalversammlung, Politik, Geschichte Frankreichs, Adel, Familie, Vater-Sohn-Beziehung, Zeitgenössische Beurteilung, Nachwelt, Revolutionär, politische Strategien.
- Citar trabajo
- Dietmar Hube (Autor), 2014, Honoré-Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau. Politisches Genie oder korrupter Politiker?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275990