Handelt es sich bei Marjane Satrapis "Persepolis" um eine Autobiografie? Und wenn ja, was macht sie als solche aus und mit welchen comicspezifischen Mitteln wird der autobiografische Aspekt vermittelt? In der vorliegenden Bachelorarbeit soll der Frage nach den Mitteln und der Art des Erzählens im Medium "Comic" nachgegangen werden.
Als Beispiel wird dafür Satrapis Werk "Persepolis" herangezogen. Die stark autobiografisch geprägte Geschichte einer Kindheit und Jugend im Iran und Österreich wurde von Kritikern und Feuilletons hoch gelobt und erhielt zahlreiche namenhafte Auszeichnungen wie den Preis für das beste Szenario beim internationalen Comicfestival in Angoulème.
Um eine Grundlage für das Thema zu schaffen, werden im nachfolgenden Kapitel die wesentlichen Theorien zum Medium des Comic und zur Gattung der Autobiografie erläutert. Den Anfang macht die sequenzielle Kunst, da sie als das übergeordnete Medium die Erzählung bestimmt.
Nach einer Definition wird kurz das Analyseschema nach Martin Schüwers "Wie Comis erzählen" aufgeführt. Dieses wird später das Fundament für eine forschungsorientierte Analyse von "Persepolis" sein. Zudem soll in einem kurzen Abriss die Entwicklung des Autobiografischen im Comic aufgeführt werden.
Es folgt die theoretische Auseinandersetzung mit der Autobiografie als Gattung. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei auf dem Verhältnis von Inszenierung und Authentizität liegen.
Das dritte Hauptkapitel wird die Analyse von Satrapis Werk beinhalten. Zu Beginn wird kurz der Aufbau der Handlung erläutert. Im Anschluss wird der Comic nach dem Vorbild des ausgearbeiteten Modells von Schüwer erzähltheoretisch in den Unterkapiteln „Bewegung“, „Raum“, „Zeit“ und „Sprache, Schrift und Bild“ analysiert. Der Text wird parallel mit zahlreichen Bildbeispielen unterstützt.
Die Ergebnisse werden daraufhin in dem Kapitel zum autobiografischen Zugang ausgewertet und auf ihre Wirkung hin betrachtet. Der Hauptaspekt in diesem Abschnitt soll auf dem Verhältnis von Authentizität, Inszenierung, Leitmotiven, Erinnerung und Wahrheit liegen. In einem abschließenden Fazit sollen die Erkenntnisse, die durch die Analyse gewonnen wurden, resümiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Comic
- Sequenzielle Kunst als Zeichensystem – Das Wesen des Comic
- Vermittlung von Information
- Bewegung
- Raum
- Zeit
- Sprache, Schrift und Bild
- Autobiografische Comics
- Autobiografie
- Versuch einer Definition
- Gattungstheorie
- Das hermeneutische Konzept
- Das sozialgeschichtliche Konzept
- Das psychologische Konzept
- Inszenierte Authentizität
- Erzähltypen: Bekenntnis, Erzählung und Bericht
- Comic
- Das Autobiografische in „Persepolis“
- Analyse
- Aufbau und Handlung
- Bewegung
- Raum
- Zeit
- Sprache, Schrift und Bild
- Der autobiografische Zugang
- Analyse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des autobiografischen Erzählens im Comic am Beispiel von Marjane Satrapis „Persepolis“. Ziel ist es, die spezifischen Mittel und die Art des Erzählens im Medium des Comic zu untersuchen und zu analysieren, inwiefern der autobiografische Aspekt in „Persepolis“ vermittelt wird.
- Sequenzielle Kunst als Zeichensystem und ihre Rolle in der Vermittlung von Information
- Die Gattung der Autobiografie und ihre theoretischen Grundlagen
- Die Analyse von „Persepolis“ im Hinblick auf Aufbau, Handlung, Bewegung, Raum, Zeit und Sprache
- Die Untersuchung des autobiografischen Zugangs in „Persepolis“ und das Verhältnis von Authentizität, Inszenierung, Leitmotiven, Erinnerung und Wahrheit
- Die Relevanz des Mediums Comic für die Vermittlung autobiografischer Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz des Comics als Medium für autobiografisches Erzählen dar. Sie beleuchtet die Frage, wie Zeichnungen als erzählerisches Mittel genutzt werden können und welche Besonderheiten das autobiografische Erzählen im Comic aufweist.
Das zweite Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen des Comics und der Autobiografie. Es werden verschiedene Definitionen des Comics und seine Entwicklung als sequenzielle Kunst beleuchtet. Zudem wird das Analyseschema nach Martin Schüwers „Wie Comics erzählen“ vorgestellt, das als Grundlage für die Analyse von „Persepolis“ dient. Im Bereich der Autobiografie werden verschiedene Konzepte und Gattungstheorien erläutert, wobei der Fokus auf dem Verhältnis von Inszenierung und Authentizität liegt.
Das dritte Kapitel analysiert Marjane Satrapis „Persepolis“ im Hinblick auf seine autobiografischen Aspekte. Es werden der Aufbau und die Handlung des Comics sowie die Vermittlung von Bewegung, Raum, Zeit und Sprache anhand von Bildbeispielen untersucht. Die Ergebnisse der Analyse werden im Kapitel zum autobiografischen Zugang ausgewertet und auf ihre Wirkung hin betrachtet. Dabei wird das Verhältnis von Authentizität, Inszenierung, Leitmotiven, Erinnerung und Wahrheit in den Vordergrund gestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Comic als Medium, autobiografisches Erzählen, sequenzielle Kunst, Bildgeschichte, „Persepolis“, Marjane Satrapi, Inszenierung, Authentizität, Erinnerung, Wahrheit, Iran, Kindheit, Jugend, Kultur, Politik, Gesellschaft.
- Quote paper
- Katrin Weiß (Author), 2013, Ist Marjane Satrapis „Persepolis“ eine Autobiografie? Mittel und Art des Erzählens im Medium "Comic", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276061