Die Beziehungen der USA mit England und dem Deutschen Reich während des ersten Weltkrieges und die Friedensinitiativen Woodrow Wilsons


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

13 Pages, Note: 2.0


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Vor-Kriegs-Zeit:
Die USA vor dem ersten Weltkrieg
Das Deutsche Reich und die USA
Großbritannien und die USA

3. Beziehungen im ersten Weltkrieg:
Kriegsbeginn
U-Bootkrieg, Lusitania und die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den und dem Deutschen Reich
Fernblockade und ökonomische Beziehungen zwischen der Entente und den USA im Gegensatz zum U-Boot-Krieg
Der Bruch zwischen den USA und dem Deutschen Reich
Nach dem Bruch, Kriegseintritt der USA

4. Fazit

5. Bibliographie

Einleitung:

Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, fühlten sich die Amerikaner nicht betroffen. Der Präsident der USA, Woodrow Wilson, versprach, dass Amerika sich aus diesem Krieg heraushalten würde. Mehr noch, er betrachtete sich und die USA als Friedensstifter und war fest entschlossen, einen Vermittlungsfrieden initiieren zu können. Dennoch scheiterten alle seine Vermittlungsversuche und am Ende erklärte er sogar dem Deutschen Reich den Krieg. Diese Hausarbeit will genau diese Entwicklung nachzeichnen und darstellen wie es so weit kommen konnte.

Dazu ist es notwendig, sich das außenpolitisch Konzept der USA und die Amerika-Politik der beiden europäischen Hauptrivalen, England und Deutschland, kurz vor und während des Krieges anzuschauen. Daher werde ich mit einem kurzen Abriss zur Situation der USA beginnen und danach die außenpolitischen Vor-Kriegs-Strategien Englands und Deutschlands im Umgang mit den USA erklären.

Danach werden an Hand der Wilsonschen Vermittlungsangebote die deutsch-amerikanischen Beziehungen beschrieben. Hierbei wird immer wieder auf die internen Konflikte der deutschen Regierung hingewiesen, da diese für die Widersprüche der deutschen USA-Politik verantwortlich sind.

Gleichzeitig wird die Entwicklung der angloamerikanischen Beziehungen beschrieben, die eine stärkere Kontinuität aufweisen. In diesen Abschnitten wird es weniger um interne Auseinandersetzungen der britischen oder amerikanischen Regierung gehen, sondern mehr um ökonomische Beziehungen, die zu einer gegenseitigen Abhängigkeit führten.

Vor-Kriegszeit

Die USA vor dem ersten Weltkrieg:

Die USA hatten nach dem Bürgerkrieg (12.4.1861 bis 17.4.1865) eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs erlebt. Die Ausbeutung des amerikanischen Kontinents wurde intensiviert und es strömten Millionen von Einwanderern ins Land. Aus dieser Situation heraus schafften es die USA, eine führende Stellung auf dem Weltmarkt einzunehmen. Ihre Bodenschätze und die billigen Arbeitskräfte, die ins Land immigrierten, trugen dazu bei, dass die USA weltweit die günstigsten Produkte herstellen konnten. Gleichzeitig kam es zu einer unkontrollierten Urbanisierung und sozialen Verelendung in den Städten. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen suchten die USA nach neuen Absatzmärkten. Der Erwerb von Kolonien schien ein möglicher Weg dazu.[1]

Zu diesem Zeitpunkt in etwa endete auch die Phase der Westexpansion, man kam am Pazifik an. So suchte man auch nach neuen Zielen, nach neuen „Frontiers“. Man fand sie in den Kolonien der alten europäischen Kolonialmächte Spanien und Portugal. Die USA erwarben in relativ kurzer Zeit Kuba, die Philippinen, Guam und Puerto Rico. Die Stimmen wurden lauter sich gänzlich vom Isolationismus abzuwenden und mit den europäischen Großmächten in einen Wettbewerb um Kolonien einzutreten, damit eigene ökonomische Interessen gewahrt werden können. Die Monroe-Doktrin und die Open-Door-Policy waren in dieser Zeit für die amerikanische Politik kennzeichnend. Erstere ging davon aus, dass jede Einflussnahme einer anderen Großmacht auf dem amerikanischen Kontinent eine direkte Bedrohung für die USA darstelle und daher verhindert werden muss. Zweitere war eine außenpolitische Strategie, die darauf abzielte, auf den Märkten der Welt mit allen anderen Großmächten Chancengleichheit zu erreichen. Man ging davon aus, dass das US-Kapital sich von ganz alleine durchsetzen würde, wenn es nur frei mit ausländischen Kapital konkurieren könne.[2]

Woodrow Wilson, der seit 1913 im Weißen Haus regierte, stand hinter diesen beiden außenpolitischen Konzepten, vertrat sie aber sehr gemäßigt. Er träumte von einem Völkerbund und dem Ende aller großen militärischen Auseinandersetzungen, auch wenn seine Südamerika-Politik oft in die gegenteilige Richtung wies. So trat er im Wahlkampf mit der Versicherung an, sich für den Weltfrieden einzusetzen. Es war für ihn also eine politisch notwendige wie auch eine aus eigener Einsicht gewachsene Selbstverständlichkeit, sich für die Beendigung des Weltkrieges einzusetzen.[3]

Das Deutsche Reich und die USA:

Die Deutsche Reichsleitung hatte Mühe damit, die USA richtig einzuschätzen. Sie weigerte sich die USA als Großmacht anzuerkennen und machte mit ihrer Politik daraus keinen Hehl. So missachtete das Deutsche Reich die Monroe-Doktrin in seiner Außenpolitik völlig, wenn es z.B. versuchte in Südamerika Flottenstützpunkte zu errichten oder mexikanischen Rebellen Waffen lieferte. Außerdem weigerte sich Deutschland mit den USA einen Schiedsvertrag auszuhandeln, obwohl dieser nur symbolische Bedeutung gehabt hätte. Beide Seiten hätten sich in solch einem Vertrag verpflichtet, ihre Konflikte friedlich in einem Schiedsverfahren zu bereinigen. Andere Großmächte schlossen ohne große Probleme solche Verträge mit den USA ab. Solche Ereignisse führten zwar immer wieder zu Misstrauen bei den Amerikanern. Insbesondere da die deutsche Regierung immer wieder beteuerte, eine freundschaftliche Beziehung mit den USA haben zu wollen, aber bei jeder Gelegenheit, die Interessen der USA ignorierte. So kam es immer wieder zu kleinen Konflikten, die die Beziehungen aber nie grundsätzlich belasteten. Denn zum einen war die deutsche Kultur in der amerikanischen Bevölkerung hoch angesehen, an gut ein Viertel aller Schulen wurde zu dieser Zeit Deutsch als reguläres Unterrichtsfach gelehrt, und zum anderen teilte die USA mit Großmächten wie Großbritannien und Japan sehr viel mehr Konfliktfelder.[4]

Großbritannien und die USA:

Großbritannien setzte im Gegensatz zum Deutschen Reich auf eine Ausgleichspolitik mit den USA. Um 1900 war das Britische Empire mit vielen kleinen Konflikten auf der ganzen Welt beschäftigt. Unabhängigkeitsbewegungen banden in vielen Kolonien wichtige Ressourcen. Ein großer Konflikt mit einer aufstrebenden Macht sollte daher verhindert werden. Dies war nur möglich, indem man mit Russland in Asien und mit den USA in Südostasien und Lateinamerika ein Ausgleich finden würde. Militärstrategische Gründe kamen auch dazu. Kanada wäre als den USA direkt benachbarte Kolonie in einem angloamerikanischen Krieg nicht zu verteidigen gewesen. So achtete die britische Regierung darauf die amerikanische Monroe-Doktrin nicht zu verletzen, auch wenn das oft bedeutete, eigene Interessen aufzugeben. Sie gab sich Mühe, gute Beziehungen zu den USA zu pflegen. Ab 1906 war es eine offizielle Haltung der Regierung Englands, dass es zu keinem Krieg mit den USA kommen dürfe.[5]

In den USA führte diese Politik Englands mit zu dem Ende der Anglophobie. Die amerikanische Öffentlichkeit fühlte sich von Großbritannien nicht mehr bedroht, wie noch fast durch das gesamte 19. Jahrhundert hindurch, entwickelte nach dem siegreichen Krieg gegen Spanien sogar ein Selbstbewusstsein als Großmacht. Dieses neue Selbstbewusstsein und die kulturelle Verwandtschaft zu England führten zu einem Sendungsbewusstsein in Teilen der Bevölkerung. Als mächtigste Staaten der Welt und aus demselben Kulturkreis stammend wurden Großbritannien und den USA die natürliche Führungsrolle in der Welt zugeschrieben, die sie Seite an Seite ausüben sollten.[6]

Aber trotz dieser englischen Bemühungen und ihrer Erfolge um das Wohlwollen der USA waren die wirtschaftlichen Interessen und Gegensätze der beiden Großmächte einfach zu groß, als dass ein Friede zwischen den beiden hätte garantiert werden können, geschweige es zu einem formalen Bündnis hätte kommen können.[7]

Beziehungen im Ersten Weltkrieg

Kriegsbeginn:

Schon kurz nach Kriegsbeginn, am 4. August 1914, bot Wilson, gemäß seiner Wahlkampfversprechen und seiner eigenen Einstellung, den europäischen Großmächten an, Frieden zu vermitteln: „[...] I should welcome an opportunity to act in the interest of European peace. Either now or at any other time, that might be thought more suitable[...]“.[8] Doch keine der Krieg führenden Mächte reagierte in dieser emotionsgeladenen Zeit auf dieses Angebot. Die Entente-Mächte gaben den Mittelmächten die Schuld am Kriegsausbruch und sahen sich in einem Verteidigungskrieg, der deutsche Kaiser sprach sich von jeglicher Verantwortung frei. Keine der Mächte dachte auch nur daran, einen ersten Schritt hin zum Frieden zu unternehmen.[9]

[...]


[1] Lammersdorf, S. 11 – 15.

[2] Schröder, S. 13 – 14.

[3] Schwabe, S. 37 – 40.

[4] Schröder, S.12 – 15, und Doerris, S. 37 –53.

[5] Schröder, S. 15 – 18.

[6] Lammersdorf, S. 16 –17.

[7] Schröder, S. 17 – 18.

[8] Zit. n. Doerris, S. 107

[9] Doerris, S. 107f.

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Die Beziehungen der USA mit England und dem Deutschen Reich während des ersten Weltkrieges und die Friedensinitiativen Woodrow Wilsons
Université
Free University of Berlin  (Friedrich-Meinicke-Institut)
Cours
Proseminar "Der Erste Weltkrieg"
Note
2.0
Auteur
Année
2004
Pages
13
N° de catalogue
V27629
ISBN (ebook)
9783638296281
ISBN (Livre)
9783640552955
Taille d'un fichier
466 KB
Langue
allemand
Annotations
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen den USA, England und dem Deutschen Reich vor und während des Ersten Weltkrieges bis zum Kriegseintritt der USA. Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand.
Mots clés
Beziehungen, England, Deutschen, Reich, Weltkrieges, Friedensinitiativen, Woodrow, Wilsons, Proseminar, Erste, Weltkrieg
Citation du texte
Andreas Wiedermann (Auteur), 2004, Die Beziehungen der USA mit England und dem Deutschen Reich während des ersten Weltkrieges und die Friedensinitiativen Woodrow Wilsons, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27629

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