Bei Überlegungen, in welchem Rahmen und mit welchen Medien sich bestimmter Unterrichtsstoff in der Grundschule am Besten vermitteln bzw. bei der Frage, wie sich der Unterricht abwechslungsreich gestalten lässt, fällt der Blick schnell auf den Computer. Die meisten Kinder sind heutzutage im Umgang mit Maus, Tastatur und Rechner geübt und empfinden das Lernen am Computer als aufregend und spannend. Nach der KIM-Studie (2002) ist der Wunsch der Schüler, in der Schule häufiger mit dem Computer zu arbeiten und zu lernen, gestiegen. Doch die riesige Auswahl an auf dem Markt erhältlicher Lernsoftware ist für viele Lehrer verwirrend; in der Kürze zwischen qualitativ hochwertiger und untauglicher Lernsoftware unterscheiden zu können, scheint unmöglich: Eine genauere Betrachtung solcher Programme bedarf viel Zeit, die viele Lehrer neben der Unterrichtsvorbereitung sicherlich nicht aufbringen können. Selbst die Suche nach Lernsoftware, die sich genau mit dem zu behandelnden Unterrichtsthema beschäftigt, wird wohl meist erfolglos enden. Da der Programmieraufwand für komplexe Lernsoftware sehr groß ist und die Entwicklung dadurch sehr teuer wird, muss auf Lerninhalte, die keinen lukrativen Markt versprechen, meist verzichtet werden (Kandler, 2002). Aus finanzieller Sicht ist es der Schule und insbesondere dem Lehrenden nicht zumutbar, mehrere Lernsoftware-Programme zu kaufen, um dann während des Einsatzes feststellen zu müssen, dass die Programme aus verschiedenen Gründen für den eigenen Unterricht nicht geeignet sind. Nach Kandler (2002) bleibt das methodisch didaktisch Machbare bei Lernsoftware oft weit hinter den Erwartungen zurück. Es gibt also Anlass, sich Gedanken zu machen, in welcher Form das Lehren und Lernen am Computer stattfinden kann, ohne viele Kompromisse (inhaltlicher, fachlicher oder auch didaktischer Art) eingehen zu müssen. Eine Möglichkeit ist, die Lernsoftware als Lehrender selbst herzustellen. Was auf den ersten Blick vielleicht als nicht machbar erscheint, lässt sich mithilfe eines Autorenprogramms (z.B. Mediator) jedoch schnell in die Realität umsetzen. Der Lehrende ist mit einem solchen Programm in der Lage, einfache, aber durchaus wirksame Lernsoftware zu erstellen, welche die eigenen Ideen und Vorstellungen mit einbezieht. Sicher bedarf es anfangs einiger Übung um ein Lernprogramm anzufertigen, das den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung der Arbeit
- Einleitung
- Teil I
- Aspekte des Lehrens und Lernens in Bezug auf Lernsoftware
- Aspekte des Lehrens in Bezug auf Lernsoftware
- Aspekte des Lernens in Bezug auf Lernsoftware
- Teil II
- Lehren und Lernen mit dem Computer
- Lernsoftware
- Definition
- Selbst erstellte Lernsoftware
- Mit dem Autorensystem Mediator erstellte Lernsoftware
- Die Erstellung des Lernprogramms zum Thema „Hundeberufe“
- Eine Untersuchung zum Einsatz selbst erstellter Lernsoftware
- Versuchsplan
- Methode
- Versuchspersonen
- Material
- Das Lernprogramm „Hundeberufe“
- Verlaufsplan der Unterrichtsstunde (Kontrollgruppe)
- Arbeitsblätter (Siehe S. 17ff)
- Karikatur (Siehe S. 20)
- Kreuzworträtsel (Siehe S. 21)
- Fotos (Siehe S. 22)
- Tests (Siehe S. 23f)
- Durchführung
- Durchführung des Unterrichts mit dem Lernprogramm „Hundeberufe“
- Durchführung des Unterrichts ohne das Lernprogramm „Hundeberufe“
- Durchführung des Tests
- Ergebnisse
- Beobachtungsergebnisse der „Computerkinder“
- Erarbeitungsphase
- Ergebnissicherungsphase
- Übergangsphase
- Schlussphase
- Beobachtungsergebnisse der Kontrollgruppe
- Einstiegsphase
- Erarbeitungsphase
- Ergebnissicherungsphase
- Übergangsphase
- Schlussphase
- Testergebnisse
- Evaluationsergebnisse
- Interpretation
- Vor- und Nachteile des Einsatzes von selbst erstellter Lernsoftware
- Nachteile
- Vorteile
- Zusammenfassung
- Analyse des Einsatzes von selbst erstellter Lernsoftware im Grundschulbereich
- Ermittlung der Vor- und Nachteile von selbst erstellter Lernsoftware
- Prüfung der Effektivität von selbst erstellter Lernsoftware im Vergleich zu traditionellen Unterrichtsmethoden
- Beschreibung des Erstellungsprozesses und der Möglichkeiten von Lernsoftware mit dem Autorensystem Mediator
- Bewertung der Lernmotivation und des Lernerfolgs im Kontext von Lernsoftware
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vor- und Nachteile des Einsatzes selbst erstellter Lernsoftware im Grundschulbereich. Sie betrachtet die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Erstellung von Lernsoftware für den eigenen Unterricht. Der Fokus liegt auf der Analyse eines empirischen Versuchs, in dem eine zweite Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, um den Einfluss von selbst erstellter Lernsoftware auf das Lernergebnis zu untersuchen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung vor und erläutert die Relevanz des Themas. Sie betont die Schwierigkeit, geeignete Lernsoftware für den eigenen Unterricht zu finden, und beleuchtet die Möglichkeiten, selbst Lernsoftware zu erstellen. Kapitel 1 geht auf die didaktischen Aspekte des Lehrens und Lernens im Zusammenhang mit Lernsoftware ein und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die mit dem Einsatz von Lernsoftware verbunden sind. Kapitel 2 widmet sich dem Thema Lehren und Lernen mit dem Computer im Allgemeinen, während Kapitel 3 die verschiedenen Arten von Lernsoftware, insbesondere die selbst erstellte Lernsoftware, definiert und näher beleuchtet. Kapitel 4 beschreibt die Durchführung und die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in der der Einsatz selbst erstellter Lernsoftware in einer zweiten Klasse untersucht wurde. Die Ergebnisse werden interpretiert und die Vor- und Nachteile des Einsatzes von selbst erstellter Lernsoftware werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Lernsoftware, Grundschule, selbst erstellte Lernsoftware, Autorensystem Mediator, empirische Untersuchung, Lernmotivation, Lernerfolg, didaktische Aspekte, Unterricht, Unterrichtsmethode, Lehrer, Schüler.
- Citation du texte
- Sarah Baum, geb. Benz (Auteur), 2003, Einfache, von Lehrern erstellte Lernsoftware - Vor- und Nachteile des Einsatzes - Ein Praxisbeispiel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27637