Experimente in Kindertagesstätten. Stadtkinder und ihr Zugang zur Naturwissenschaft


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1. Einleitung

2. Naturwissenschaftliche Bildung in der frühen Kindheit
2.1 Naturwissenschaften im elementarpädagogischen Bildungsauftrag
2.2 Frühe Wege ins Naturwissen - Kognitions- und entwicklungspsychologische jjhbSichtweise
2.2.1 Kognitionspsychologie
2.2.2 Entwicklungspsychologie
2.3 Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten durch Experimente?

3. Über die Bedeutsamkeit ästhetischer Erfahrungen

4. Resümee

1. Einleitung

Der einfachste Versuch , den man selbst durchführt, ist besser, als der schönste Versuch, den man nur sieht.“

-Michael Faraday-

Aktuell sehen die einzelnen Bildungs- und Erziehungspläne der Bundesländer die naturwissenschaftliche Bildung als ein bedeutendes Ziel von Bildungs- und Lernprozessen im Kindesalter an. Dies ist ein relativ neues Phänomen und als eine der Folgen des PISASchocks anzusehen.

Speziell das Kindesalter eignet sich für die Heranführung an die Naturwissenschaften, denn wohl zu keiner anderen Zeit bringt der Mensch im Laufe seines Lebens den Dingen in seiner Umwelt ein so großes Interesse entgegen; nie wieder ist die Neugier größer. Naturwissenschaftsvermittlung birgt für das Kind die Chance des nachhaltigen Aufbaus einer positiven Beziehung zu Chemie, Physik und Biologie. Auch wird ein bedeutsamer Beitrag zur Entwicklung von Schlüsselqualifikationen geleistet, die den Menschen dazu befähigen, angemessen auf Herausforderungen zu reagieren.

In den Kindertageseinrichtungen begegnet man der kindlichen Neugier und dem ausge- prägten Forscherdrang in der Regel mit mehr oder weniger instruierten Experimenten. Hierdurch sollen die Kinder einen Zugang zur belebten und unbelebten Natur finden.

Aufgrund vielförmiger gesellschaftlicher Veränderungen ist die Lebenssituation von Kindern nicht mit dem Aufwachsen voriger Generationen vergleichbar. Heutige Kinder spielen überwiegend in geschlossenen Räumen, intensive Naturerfahrungen sind infolge des häufig übermäßigen Medienkonsums zur Seltenheit geworden. Können Experimente also wirklich einen Zugang zu Naturwissenschaften schaffen, wenn die Natur an sich nicht real durch das Kind erlebt wurde? Weshalb sollte ein Kind Fragestellungen bezüglich eines in der Natur vorkommenden Phänomens, wie z.B. der Nebelbildung, entwickeln, wenn es diese zuvor nicht wirklich erfahren konnte?

Die Vermutung liegt nahe, dass naturwissenschaftliche Bildung im Elementarbereich anhand von Experimenten wenig sinnvoll ist, solange die Kinder auf keine oder wenig Vorerfahrungen zurückgreifen können. Die Autorin versucht deshalb im Rahmen dieser Ausarbeitung folgende These argumentativ zu untermauern:

„Ästhetische Vorerfahrungen bilden die Voraussetzung für naturwissenschaftliche Bildung anhand von Experimenten in der Kindertageseinrichtung.“

Nach einer Einleitung wird im zweiten Kapitel die Thematik der naturwissenschaftlichen Bildung in der frühen Kindheit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Einer Auseinandersetzung mit dem elementarpädagogischen Bildungsauftrag, folgt eine Betrachtung kognitions- und entwicklungspsychologischer Erkenntnisse. Dieses Kapitel abschließend wird die Herangehensweise an naturwissenschaftliche Themenfelder in Kindertageseinrichtungen durch Experimente kritisch hinterfragt.

Das dritte Kapitel widmet sich der Bedeutsamkeit ästhetischer Erfahrungen im Hinblick auf die Naturwissenschaftsvermitttlung im Elementarbereich.

In der Schlussbetrachtung fasst die Autorin elementare Inhalte zusammen und geht auf die eingangs formulierte These ein. Zudem werden die Ergebnisse der Ausarbeitung in einen Gesamtzusammenhang gestellt.

2. Naturwissenschaftliche Bildung in der frühen Kindheit

Nachfolgend wird die naturwissenschaftliche Bildung im Elementarbereich aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.

2.1 Naturwissenschaften im elementarpädagogischen Bildungsauftrag

Laut Sozialgesetzbuch unterteilen sich die Aufgaben von Kindertageseinrichtungen in die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern (vgl. KINDER- UND JUGENDRECHT 2011, 70). Internationale Untersuchungen wie beispielsweise PISA trugen dazu bei, dass insbe- sondere dem Bildungsaspekt in den letzten Jahren eine steigende Aufmerksamkeit zukam (vgl. ROUX 2002, online).

Die naturwissenschaftliche Bildung stellt einen festen Bestandteil in den Bildungsempfehlungen / -plänen sämtlicher Bundesländer dar (vgl. LÜCK 2009, 24). Doch was genau meint eigentlich der Begriff „Naturwissenschaften“?

„Naturwissenschaften sind Wissenschaften, die sich mit der unbelebten und belebten Natur beschäftigen. Ihr Ziel ist es, die Naturgesetze zu erforschen. Die Naturwissenschaften legen Sinnzusammenhänge und Regelhaftigkeiten offen. Als Naturwissenschaften gelten die Astronomie, die Geologie bzw. Geowissenschaften, die Meteorologie, die Chemie, die Physik und die Biologie“ (BUBECK 2005, 8).

Einer Analyse der Bildungspläne hat drei länderübergreifende Dimensionen naturwissen- schaftlicher Bildung ergeben (SCHMITT 2009, 84): Neben der aktiven Auseinandersetzung mit der belebten Natur (Pflanzen, Tiere) und unbelebten Natur (Wasser, Luft, Feuer, Boden, Weltraum, Wetter, Licht, Akustik und Energie) (vgl. FTHENAKIS 2009, 82f) heißt es, die Kindern im Erwerb und Ausbau methodischer Basiskompetenzen zu unterstüt- zen, welche für innovatives naturwissenschaftliches Denken und Handeln unerlässlich sind. Zu diesen Basiskompetenzen gehören das „Beobachten, Beschreiben, Kommunizie- ren, Vergleichen, Klassifizieren, Messen und Experimentieren. Sie bilden die Grundlage für den Erwerb weiterer Kompetenzen, die im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich sind“ (FTHENAKIS 2009, 76).

Tatsächlich eignet sich insbesondere das frühe Kindesalter hervorragend für eine Heran-führung an die Naturwissenschaften, denn

- Kinder interessieren und begeistern sich in hohem Maße für naturwissenschaftli- che Phänomene.
- positive Erfahrungen im naturwissenschaftlichen Bereich können eine oft zu be- obachtende Abkehr in der Phase der Adoleszenz abschwächen oder gar abwen- den (vgl. BLÜMER 2007, online).
- indirekte wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich insbesondere eine Heranführung im Kindesalter an die Naturwissenschaften auf die spätere Aus- übung dementsprechender Berufe positiv auswirkt (vgl. LÜCK 2006, 21f).

Die Initiierung von naturwissenschaftlichen Bildungs- und Lernprozessen kann zudem einen Beitrag zur Förderung von Schlüsselqualifikationen leisten, welche dem Menschen ermöglichen, Antworten auf den Wandel von Lebenssituationen zu entwickeln und die Herausforderungen der Zukunft angemessen zu bewältigen (vgl. LÜCK 2009, 23).

Die BUND-LÄNDER-KOMMISSION FÜR BILDUNGSPLANUNG UND FORSCHUNGSFÖRDERUNG führt folgende Schlüsselqualifikationen auf:

- „System- und Problemorientierung,
- Verständigungs- und Werteorientierung,
- Kooperationsorientierung,
- Situations-, Handlungs- und Partizipationsorientierung,
- Selbstorganisation und
- Ganzheitlichkeit“ (1998, online).

Naturwissenschaftliche Themenfelder sind somit als bedeutsamer Bereich kindlicher Bildungs- und Lernprozessen anzusehen, die es in der professionellen pädagogischen Arbeit zu fördern gilt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Experimente in Kindertagesstätten. Stadtkinder und ihr Zugang zur Naturwissenschaft
Hochschule
Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz)
Veranstaltung
Mathematik und Naturwissenschaften
Note
1
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V276711
ISBN (eBook)
9783656706076
ISBN (Buch)
9783656709756
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
experimente, kindertagesstätten, stadtkinder, zugang, naturwissenschaft
Arbeit zitieren
Miriam Fahlbusch (Autor:in), 2013, Experimente in Kindertagesstätten. Stadtkinder und ihr Zugang zur Naturwissenschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276711

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