Der Zauberberg ist, neben den ‚Buddenbrooks‘ (1901), wohl der bekannteste Roman von Thomas Mann. Er wird als Meisterwerk, ja gar als Jahrhundertwerk gefeiert und gehört zum deutschen Literaturerbe.
Der Zauberberg ist, in seiner Rolle als Roman, Literatur und wird deshalb zu einem Medium der Wissenschaft, welches es einzuordnen gilt.
Kann aber denn ein episches Meisterwerk nicht für sich stehen? Muss, selbst in einer Kultur- und Literaturwissenschaft alles einer strengen Ordnung unterworfen werden, in Schubladen einsortiert und als „untersucht, eingestuft und abgelegt“ deklariert werden?
Ja, aber auch nein.
Die Gattungsbestimmung des Zauberbergs jedenfalls ist ein schwieriges Unterfangen.
Die wissenschaftliche Untersuchung des Zauberbergs hinsichtlich der Gattung „Bildungsroman“, die bereits vielen Germanisten als Forschungsgrundlage diente , ist interessant, wenn auch nicht immer aufschlussreich und rechtfertigt eine nähere Betrachtung des Romans unter dem Gesichtspunkt der genannten Fragestellung.
Die Einleitung bietet einen allgemeinen Überblick zum Bildungsbegriff und zu der Gattung „Bildungsroman“ und deren Merkmalen.
Dieser Einstieg ist sinnvoll, um im Weiteren den Zauberberg auf seine vorhandenen Gattungsmerkmale, aber auch seine klaren Abweichungen vom gattungstypischen Bildungsroman, zu überprüfen. Eine kurze Analyse des Protagonisten Hans Castorp scheint in diesem Zusammenhang ebenfalls angebracht, um eine mögliche Antwort auf die Frage: „Der Zauberberg – ein Bildungsroman?“ zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Bildungsbegriff und Gattungsmerkmale
- Kurzer Überblick zur Geschichte und Problematik des Bildungsbegriffes
- Stilistische Merkmale des „gattungstypischen“ Bildungsromans
- Formale und inhaltliche Aspekte
- Konzeption des Protagonisten
- Der Zauberberg - Ein Bildungsroman?
- Untersuchung der inhaltlichen Konzeption in Hinblick auf die Fragestellung
- Hans Castorp - ein typischer Protagonist eines Bildungsromans?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Thomas Manns „Der Zauberberg“ als Bildungsroman bezeichnet werden kann. Dazu wird zunächst der Begriff „Bildung“ historisch und gattungsspezifisch betrachtet. Die Arbeit analysiert, inwiefern die zentralen Merkmale des Bildungsromans im Werk vorhanden sind, und untersucht die Rolle des Protagonisten Hans Castorp in diesem Zusammenhang.
- Der Wandel des Bildungsbegriffs von der mittelalterlichen Gottesvorstellung zur Selbstbildung im 18. Jahrhundert
- Gattungsspezifische Merkmale des Bildungsromans, wie z.B. die Fokussierung auf die innere Entwicklung des Protagonisten und die Verwendung szenischer Beschreibungen
- Die Rolle des Zufalls und die Herausbildung eines individuellen Charakters im Bildungsprozess
- Die Analyse der inhaltlichen Konzeption von „Der Zauberberg“ im Hinblick auf die Merkmale des Bildungsromans
- Die Frage, ob Hans Castorp als typischer Protagonist eines Bildungsromans angesehen werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen kurzen Überblick zum Bildungsbegriff und zur Gattung „Bildungsroman“, um die zentralen Merkmale und deren historische Entwicklung aufzuzeigen.
Im zweiten Kapitel werden die stilistischen Merkmale des „gattungstypischen“ Bildungsromans betrachtet, wobei sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte sowie die Konzeption des Protagonisten beleuchtet werden.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Untersuchung von „Der Zauberberg“ in Hinblick auf die Merkmale des Bildungsromans. Es wird insbesondere analysiert, ob die inhaltliche Konzeption des Romans und die Rolle des Protagonisten Hans Castorp die Kriterien des Bildungsromans erfüllen.
Schlüsselwörter
Bildungsroman, Thomas Mann, Der Zauberberg, Hans Castorp, Bildungsbegriff, Selbstbildung, Gattung, Protagonist, Analyse, Konzeption, Merkmale, Zufall, Entwicklung, Charakter, Literatur, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Silke Hoss (Autor:in), 2008, Ist "Der Zauberberg" von Thomas Mann ein Bildungsroman?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277545