Die unternehmerische Tätigkeit erschöpft sich nicht in der bloßen Vermögensumschichtung. Kapital wird aufgenommen und investiert, um „mehr“ daraus zu machen, also das Reinvermögen im Sinne des Eigenkapitals zu erhöhen. Gewinnerzielung bedeutet Mehrung des Reinvermögens und damit Erhöhung des Eigenkapitals.
Nun sind aber nicht vermögende Unternehmen, sondern vermögende Gesellschafter bzw. Aktionäre Ziel der unternehmerischen Tätigkeit. Es kommt also nicht nur darauf an, dass sich das Reinvermögen rein betragsmäßig mehrt. Es müssen auch ausreichende liquide Mittel vorhanden sein, um die Ausschüttungen in der gewünschten Form zu realisieren, ohne die Investitions- und Finanzierungstätigkeit des Unternehmens einzuschränken. Der Gewinn ermittelt sich aus der Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen und nicht von Einnahmen und Ausgaben.
Es kommt also nicht nur auf die Erwirtschaftung von Gewinnen, sondern auch auf die Generierung von Liquidität an.
Insoweit kann man die unternehmerische Tätigkeit in die Phasen der Kapitalaufbringung, der Investition, der Strukturierung des Vermögens sowie der Realisierung von Gewinn und Liquidität unterscheiden. Unter Kapitalaufbringung versteht man die Aufnahme von Eigen- oder Fremdmitteln (Eigen- oder Fremdkapital). Im Rahmen der Investition werden diese aufgenommenen Mittel verwendet und damit Sach- oder Finanzanlagen bzw. kurzfristiges Vermögen erworben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Überblick
- 2 Kapitalaufbringung
- 2.1 Eigenkapital und Fremdkapital
- 2.2 Eigenkapital
- 2.3 Fremdkapital
- 3 Kapitalverwendung
- 3.1 Abgrenzung von Anlagevermögen und Umlaufvermögen
- 3.2 Immaterielle Vermögensgegenstände
- 3.3 Sachanlagen
- 3.4 Finanzanlagen
- 3.5 Umlaufvermögen
- 3.6 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
- 3.7 Latente Steuern
- 3.8 Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
- 4 Realisierung Gewinn- und Verlustrechnung
- 4.1 Überblick
- 4.2 Erfolgsausweis im Gesamtkostenverfahren
- 4.3 Erfolgsausweis im Umsatzkostenverfahren
- 5 Verwendung von Gewinn und Liquidität
- 5.1 Ermittlung und Feststellung des Periodenerfolgs
- 5.2 Gewinnverwendung
- 6 Geplante Änderungen der Rechnungslegung durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)
- 6.1 Befreiungen und Erleichterungen
- 6.2 Bestandteile und Befreiungswirkung des (internationalen) Jahresabschlusses
- 6.3 Neuregelung der Bilanzierung
- 6.3.1 Neuregelung des Vollständigkeitsgebots
- 6.3.2 Abschaffung der umgekehrten Maßgeblichkeit
- 6.3.3 Ansatzgebot für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- 6.3.4 Ansatzverbot für Aufwandsrückstellungen
- 6.3.5 Rechnungsabgrenzungsposten
- 6.3.6 Ansatzverbot für Ingangsetzungs- und Erweiterungsaufwendungen
- 6.3.7 Latente Steuern
- 6.4 Ausweis
- 6.5 Bewertung
- 6.5.1 Überblick
- 6.5.2 Bewertungsmodell
- 6.5.3 Niederstwertprinzip
- 6.5.4 Einführung des Zeitwertes
- 6.5.5 Zu Handelszwecken erworbene Finanzinstrumente
- 6.5.6 Realistischere Bewertung von Rückstellungen
- 6.5.7 Verbrauchsfolgeverfahren
- 6.5.8 Währungsumrechnung und Bewertungseinheiten
- 6.6 Geplante Änderungen der Rechnungslegung im Konzernabschluss
- 6.7 Erste Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit unternehmerischer Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung unter Berücksichtigung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) von 2009. Es zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der relevanten rechtlichen und praktischen Aspekte zu vermitteln.
- Kapitalaufbringung (Eigen- und Fremdkapital)
- Kapitalverwendung und Vermögensbewertung
- Gewinnrealisierung und -verwendung
- Einfluss des BilMoG auf die Rechnungslegung
- Aktuelle Bewertungsmethoden und -prinzipien
Zusammenfassung der Kapitel
1 Überblick: Dieses einleitende Kapitel liefert einen kurzen Überblick über die Themen und den Aufbau des Buches. Es dient als Einführung in die Thematik der unternehmerischen Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung im Kontext des BilMoG.
2 Kapitalaufbringung: Das Kapitel behandelt die Beschaffung von Kapital für Unternehmen, indem es die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdkapital detailliert erläutert. Es werden die verschiedenen Formen des Eigenkapitals (z.B. bei Kapital- und Personengesellschaften) und des Fremdkapitals (z.B. Kredite, Anleihen) vorgestellt und deren jeweilige Eigenschaften und Auswirkungen auf die Bilanz analysiert. Die Kapitelteile befassen sich eingehend mit den rechtlichen und steuerlichen Aspekten der Kapitalbeschaffung. Es werden verschiedene Modelle und Beispiele zur Veranschaulichung herangezogen, um ein tiefes Verständnis der Materie zu gewährleisten.
3 Kapitalverwendung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Verwendung des beschafften Kapitals. Die Abgrenzung zwischen Anlage- und Umlaufvermögen bildet den Ausgangspunkt. Die verschiedenen Arten von Vermögensgegenständen (immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen, Finanzanlagen, Umlaufvermögen) werden detailliert beschrieben und ihre bilanzielle Behandlung erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf der korrekten Bewertung und Abbildung dieser Vermögensgegenstände in der Bilanz, inklusive der Behandlung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten, latenten Steuern und Fehlbeträgen. Das Kapitel beleuchtet somit die verschiedenen Aspekte der Vermögensverwaltung und -kontrolle in einem Unternehmen.
4 Realisierung Gewinn- und Verlustrechnung: Dieses Kapitel behandelt die Ermittlung des Unternehmenserfolgs. Es vergleicht das Gesamtkosten- und das Umsatzkostenverfahren und beleuchtet die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Verfahren. Der Fokus liegt auf der korrekten Darstellung des Erfolgs im Jahresabschluss und den damit verbundenen Rechnungslegungsgrundsätzen. Die unterschiedlichen Methoden der Erfolgsrechnung werden eingehend analysiert und anhand von praxisrelevanten Beispielen veranschaulicht.
5 Verwendung von Gewinn und Liquidität: Dieses Kapitel befasst sich mit der Verwendung des erzielten Gewinns und der Verwaltung der Liquidität. Es beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten der Gewinnverwendung (z.B. Ausschüttung, Rücklagenbildung) und die Bedeutung der Liquiditätsplanung für die langfristige Unternehmenssicherheit. Das Kapitel analysiert die Zusammenhänge zwischen Gewinn, Liquidität und der finanziellen Gesundheit des Unternehmens. Dabei werden verschiedene Szenarien und deren Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung beleuchtet.
6 Geplante Änderungen der Rechnungslegung durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG): Dieses Kapitel widmet sich den geplanten Änderungen der Rechnungslegung durch das BilMoG. Es erläutert die vorgesehenen Befreiungen und Erleichterungen, die Neuregelungen der Bilanzierung (z.B. Vollständigkeitsgebot, Ansatzgebote und -verbote für bestimmte Vermögensgegenstände und Rückstellungen), sowie die Auswirkungen auf die Bewertung und den Ausweis im Jahresabschluss. Das Kapitel analysiert die geplanten Änderungen im Detail und bewertet deren Auswirkungen auf die Praxis der Rechnungslegung. Der Schwerpunkt liegt auf den Änderungen hinsichtlich der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden sowie der Transparenzsteigerung im Jahresabschluss.
Schlüsselwörter
Unternehmerische Tätigkeit, Kapitalaufbringung, Rechnungslegung, Bilanzrecht, Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), Eigenkapital, Fremdkapital, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Gewinn- und Verlustrechnung, Bewertung, Jahresabschluss.
Häufig gestellte Fragen zum Werk: Unternehmerische Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung unter Berücksichtigung des BilMoG
Was ist der Inhalt des Werks?
Das Werk bietet einen umfassenden Überblick über unternehmerische Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung, unter besonderer Berücksichtigung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) von 2009. Es behandelt Themen wie Kapitalbeschaffung (Eigen- und Fremdkapital), Kapitalverwendung und Vermögensbewertung, Gewinnrealisierung und -verwendung sowie den Einfluss des BilMoG auf die Rechnungslegung. Der Inhalt ist strukturiert in Kapitel, die jeweils mit einer Zusammenfassung versehen sind. Schlüsselbegriffe und ein detailliertes Inhaltsverzeichnis erleichtern die Navigation.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Das Werk behandelt detailliert die Kapitalaufbringung (Eigen- und Fremdkapital), die Kapitalverwendung (mit Abgrenzung von Anlage- und Umlaufvermögen und den verschiedenen Arten von Vermögensgegenständen), die Gewinn- und Verlustrechnung (mit Vergleich von Gesamtkosten- und Umsatzkostenverfahren), die Verwendung von Gewinn und Liquidität, und die geplanten Änderungen der Rechnungslegung durch das BilMoG. Letzteres beinhaltet Befreiungen, Erleichterungen, Neuregelungen der Bilanzierung (z.B. Vollständigkeitsgebot, Ansatzgebote und -verbote), Bewertungsaspekte und Ausweis im Jahresabschluss. Die verschiedenen Bewertungsmethoden und -prinzipien werden ebenfalls eingehend erläutert.
Wie ist das Werk aufgebaut?
Das Werk ist in sechs Kapitel gegliedert: Ein Überblickskapitel dient als Einführung. Die Kapitel 2 und 3 behandeln die Kapitalaufbringung und -verwendung. Kapitel 4 beschreibt die Gewinn- und Verlustrechnung. Kapitel 5 widmet sich der Verwendung von Gewinn und Liquidität. Das abschließende Kapitel 6 analysiert die Auswirkungen des BilMoG auf die Rechnungslegung. Zusätzlich enthält das Werk ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, und eine Liste von Schlüsselwörtern.
Welche Zielsetzung verfolgt das Werk?
Das Werk zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der relevanten rechtlichen und praktischen Aspekte der unternehmerischen Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung im Kontext des BilMoG zu vermitteln. Es soll sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten vermitteln.
Für wen ist das Werk geeignet?
Das Werk richtet sich an alle, die sich mit den Themen unternehmerische Tätigkeit, Kapitalaufbringung und Rechnungslegung im Kontext des BilMoG auseinandersetzen möchten. Dies schließt Studenten, Wirtschaftswissenschaftler, und Praktiker im Bereich der Buchhaltung und Finanzwesen ein.
Welche Schlüsselbegriffe werden behandelt?
Schlüsselbegriffe umfassen unter anderem: Unternehmerische Tätigkeit, Kapitalaufbringung, Rechnungslegung, Bilanzrecht, Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), Eigenkapital, Fremdkapital, Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Gewinn- und Verlustrechnung, Bewertung, Jahresabschluss, Gesamtkostenverfahren, Umsatzkostenverfahren, Aktive Rechnungsabgrenzungsposten, Latente Steuern, Niederstwertprinzip, Zeitwert.
Wie wird das BilMoG im Werk behandelt?
Das BilMoG wird umfassend behandelt, indem seine Auswirkungen auf die verschiedenen Aspekte der Rechnungslegung analysiert werden. Dies beinhaltet die Neuregelungen der Bilanzierung (z.B. Vollständigkeitsgebot, Ansatzgebote und -verbote), die Auswirkungen auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, sowie die Steigerung der Transparenz im Jahresabschluss. Das Werk beleuchtet die geplanten Änderungen detailliert und bewertet deren Auswirkungen auf die Praxis der Rechnungslegung.
- Citation du texte
- Prof. Dr. Tobias Hüttche (Auteur), 2008, Unternehmerische Tätigkeit. Kapitalaufbringung und Rechnungslegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277637