Leseprobe
Skript
1. Was versteht man in der Linguistik unter Sprache?
2. Welche Spezifika hat die menschliche Sprache gegenüber anderen Zeichensystemen?
3. Was ist mit verbalen, paraverbalen und nonverbalen Codes von Sprache gemeint?
4. Welche Funktionen kann Sprache erfüllen?
5. Wie werden diese in dem Organonmodell von Karl Bühler zusammengefasst?
6. Welche zwei grundlegenden Auffassungen von Sprache lassen sich im Sinne der Abgrenzung von Systemlinguistik und pragmatisch orientierter Linguistik unterscheiden?
7. Skizzieren Sie die historische Entwicklung der Sprachwissenschaft von ihren antiken Vorläufern bis zum heutigen Stand der modernen Linguistik. Welche wichtigen Wendepunkte lassen sich dabei feststellen?
8. Aus welche Teildisziplinen besteht die moderne Linguistik?
9. Was versteht die Semiotik unter einem Zeichen? Was versteht man unter einem sprachlichen Zeichen?
10. Welche Typen von Zeichen kann man nach der Theorie von Charles Sanders Pierce unterscheiden?
11. Welche Probleme können bei der Zuordnung von Zeichen zu Zeichentypen auftreten?
12. Welche Relationen stellt Charles W. Morris in seinem Semiotischen Dreieck auf? Welche Modifikation muss man bezüglich der Rolle des Zeichenbenützers vornehmen?
13. Was versteht man unter
14. Was versteht man unter den Begriffen ‚Semiotik’ und ‚Strukturalismus’?
15. Erklären Sie folgende Termini de Saussurres:
16. Nach de Saussure wird die Bedeutung („valeur“ – der Wert) eines Sprachzeichens erst durch seine Position im Sprachsystem bestimmt. Erklären Sie vor diesem Hintergrund die Konzepte des Syntagmas und Paradigmas!
17. Die natürliche Sprache ist ein System von minimalen Zeichen, die zu komplexen Zeichen kombiniert werden können. Erklären Sie anhand dieser Definition das Prinzip der ‚double articulation’ (auch nach Martinet).
18. Wie heißen diese minimalen Zeichen? Welche Methode gibt es, um sie offenzulegen und zu klassifizieren?
19. Skizzieren Sie die wichtigsten Grammatik- und Syntaxtheorien der modernen Linguistik.
20. Erklären Sie kurz folgende Termini aus dem Bereich der Morphologie:
21. Was sind Affixe? Welche Funktionen können diese erfüllen? Wie kann man Affixe strukturell kategorisieren.
22. Was versteht man unter Wortbildung?
23. Was versteht man bezüglich der Wortbildung unter:
24. Welche Wortarten gibt es in der traditionellen Grammatik (Schwächen)?
25. Was sind Funktionswörter/ Strukturwörter?
26. Was ist ein Satz? Diskutieren Sie verschiedene Anschauungen unter den Aspekten der Grammatikalität und der kommunikativen Funktion von Sätzen.
27. Wie ist ein komplexer Satz aufgebaut?
28. Was versteht man unter Satztyp und Satzmodus? Welche Einteilung wird im Rahmen der Topologie vorgenommen?
29. Was bezeichnet man als Vor-, Mittel- und Nachfeld?
30. Welche Methoden kennen Sie, um zwischen Ergänzungen und Angaben zu unterscheiden?
31. Welche semantisch bestimmten Klassen von Angaben gibt es?
32. Haben auch Substantive und Adjektive eine Valenz?
33. Wie kann man Verben semantisch und funktional kategorisieren?
34. Was versteht man unter Aktionsart und Aspekt?
35. In welche semantischen Verben Klassen lassen sich Substantive einteilen?
36. Was versteht man unter absoluten bzw. relativen Adjektiven?
37. Welche semantischen Klassen von Adverbien gibt es?
38. Welche Typen von Partikeln unterscheidet man?
39. Was sind
a. Interjektionen
b. Modalwörter
40. Welche Pronomen gibt es?
41. Was sind Attribute und in welchen Formen kommen sie vor?
42. Mit welchem Test können Sie die Glieder eines Satzes bestimmen?
43. Nominalprädikat: eigene Verbbedeutung gering Bedeutung liegt auf Substantiv
44. Wie gehen Sie bei der Analyse von Satzstrukturen systematisch vor (nach Holly/Heringer)?
45. Was wird bei von Polenz dem Satzinhalt zugerechnet? Woraus besteht eine Prädikation?
46. Was sind Zusätze? Was ist mit einem komprimiertem Ausdruck gemeint?
47. Welche pragmatische Funktionen kann eine Passivkonstruktion erfüllen?
48. Was versteht man unter einem Subjektschub?
49. Welche Prädikatsklassen unterscheidet von Polenz?
50. Was versteht man unter
a. Polysemie: Ausdruck hat 2 oder Bedeutungen; alles was gesamt haben Grundbedeutung (z.B. Maus Tier, Computerzubehör)
51. Warum gibt es in der deutschen Sprache kaum synonyme Wörter?
52. Denotation
53. Konnotation
54. Kollokation
55. Bestimmen Sie die semantischen Relationen von
c. Sportler – Basketballer (Hypernymie)
d. wach – schlafend (komplementär),
e. Kellner – Ober (Synonym)
f. Meister – Auszubildender (Konversion)
g. blau – gelb – rot – grün (Heteronymie)
h. hell – dunkel (Antonymie).
56. Synonymie: Bedeutungsgleichheit, Bedeutungsähnlichkeit
57. Welche Ziele setzen sich die Vertreter der Komponentialsemantik?
58. Welchen Ansatz verfolgt die Prototypensemantik?
59. Welchen Ansatz verfolgt Wittgenstein mit seiner „Gebrauchstheorie der Bedeutung“?
60. Wie wird im Konzept der Vorstellungstheorie die Relation von Bezeichnung, Begriff und Objekte/ Sachverhalte der Realität gesehen und wie wird dort Bedeutung aufgefasst?
61. Welchen Aspekt von Wortbedeutungen betrachtet die Etymologie?
62. Nach welchen Kriterien kann man den Wortschatz einer Sprache untergliedern?
63. Wodurch und wie verändert sich der Wortschatz des Deutschen?
64. Wie verfährt man bei einem semasiologischen bzw. onomasiologischen Ansatz?
65. Was ist mit dem Containermodell der Kommunikation gemeint? Warum verzerrt dieses Modell die kommunikative Wirklichkeit?
66. „Thoughts do not travel“
67. Den Worten müssen endlich Taten folgen. Warum wird diese populäre Forderung den Leistungen sprachlicher Kommunikation nicht gerecht?
68. Was versteht man in der Linguistik unter Handlung? Welche Kriterien müssen dabei für eine Handlung erfüllt sein?
69. Interpretation als Prozess. Inwiefern sind Handlungen Interpretationskonstrukte?
70. Was versteht man unter Sprachhandlungsmustern?
71. Sprechakttheorie: Sprache als Handlung
72. Welche Teilakte einer Handlung werden von der Sprechakttheorie unterschieden? Charakterisieren Sie diese!
73. Was sind Illokutionsindikatoren? Welche gibt es? Nennen Sie Beispiele!
74. Analysieren Sie die Illokution/ die Sprachhandlung VERSPRECHEN.
75. Bestimmen Sie die Illokution der Äußerung Ich möchte aussteigen
76. Was versteht man unter indirekten Sprechaktausdrücken? Welche kommunikativen Funktionen erfüllen sie?
77. Welche Sprechaktklassen unterschiedet Searle?
78. Bestimmen Sie nach der Typologie von Searle die Sprechaktklassen von
a. flehen direktiva
79. Welche Defizite weist die Sprechakttheorie in Bezug auf die Analyse natürlicher Kommunikation auf?
80. Was sind performative Verben? Warum ist verleumden keines?
81. Welche Partikel sind Indikatoren für deklarativen Akt?
82. Welche Grundidee steckt hinter den Kommunikationskonzept von Grice?
83. Welche Konversationsmaximen gibt es nach Grice und wozu dienen sie?
84. Wie kann man das Konzept der Konversationellen Implikatur beschreiben?
85. Welche Aufgabenstellung prägt die pragmatische Sprachanalyse?
86. Wie kann man Verhalten und Handeln auseinanderhalten? Welche Fragen können Sie bei der Bestimmung von Verhalten und Handeln als Test einsetzen?
87. Können Unterlassungen auch Handlungen. Begründen Sie und geben Sie ein Beispiel an!
88. Warum ist Verstehen ein Zustand, der sich nach Durchlaufen eines Prozesses einstellt oder auch nicht. Interpretieren hingegen eine Handlung?
89. Warum sind Absicht, Wille und Bewusstheit nicht konstitutiv für das Handeln von Menschen?
90. Nennen Sie Beispiele für bestimmte Handlungsarten?
91. Von welchem Kommunikationsbegriff gehen Watzlawick, Beavin, Jackson bei ihrem Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ aus?
92. Was bedeutet es, dass das Verstehen bereits in der Handlung enthalten ist?
93. Was versteht man unter einem Text?
94. Was ist
a. Textfunktion
b. Kohärenz
c. Kohäsion
d. Textverstehen
e. Textarbeit
95. Warum muss ein angemessenes Kommunikationsmodell den Unterschied zwischen Meinen und Verstehen berücksichtigen?
96. Welche kommunikativen Funktionen von Texten unterscheidet Brinker?
97. Was sind Textsorten?
98. Welche kommunikativen Aufgabenfelder gibt es nach Holly?
99. Was sind textsortenkonstitutive und textsortentypische Muster?
100. Was versteht man unter Kommunikationsform?
101. Welchen Bezugsbereichen lassen sich Texte zuordnen?
102. Wie kann man die thematische Struktur von Texten beschreiben?
103. Was versteht man unter Grundmustern thematischer Entfaltung?
104. Wie sind einzelne Textteile miteinander verknüpft (Kohäsionsmittel & Kohärenzmittel)?
a. Rekkurrenz: materielle Wiederaufnahme eines einmal eingeführten Textelements im nachfolgenden Text z.B. gleiche Lexem
105. Was gehört alles zur Organisationsebene eines Textes?
106. Was bezeichnet man als Kontakt- und Beziehungsebene eines Textes?
107. Was ist mit Interaktionsmodalität gemeint?
108. Was ist ein Gespräch?
109. Wodurch unterscheidet sich mündliche und schriftliche Kommunikation?
110. Was sind Gesprächssorten und welche Funktionen haben diese für die Kommunikation?
111. Aus welchen theoretischen Wurzeln hat sich die Gesprächsanalyse entwickelt?
112. Was sind Grundprinzipien der ethnomethodologischen Konversationsanalyse?
113. Erläutern Sie den Zusammenhang von Gespräch/ Interaktion und sozialer Wirklichkeit.
114. Welche Aspekte erfasst eine holistische pragmalinguistische Gesprächsanalyse?
115. Welche Komponenten umfasst die Organisationsebene von Gesprächen? Wie werden Gespräche eröffnet bzw. beendet?
116. Was versteht man unter Turns, Turntaking, Sequenzen?
117. Nach welchen Prinzipien verlaufen Sprecherwechsel?
118. Welche verständnissichernden Mittel gibt es?
119. Welche Phänomene auf der Ausdrucksebene sind für gesprochene Sprache typisch?
120. Was versteht man in der linguistischen Pragmatik unter Stil?
121. Welche Verfahren gibt es (nach Püschel), um den Stil eines Textes herauszuarbeiten?
122. Was sind Textsortenstile?
1.Was versteht man in der Linguistik unter Sprache?
- Kommunikationsmittel zur Verständigung
- Zeichensystem
- als Schrift/ Laut
- als grammatisches Wissenssystem
- Fähigkeit Laute zu Bilden
- als Handlung
- Mittel zur Verständigung der Welt
- Vermittler zwischen Mensch & Umwelt→Darstellung von Welt
- als Problem und Problemlösung
- Mittel Emotionsausdruck
- Mittel Selbstdarstellung
- kulturelles Phänomen
- Indiz für sozialen Status/ soz. Gruppe
- Teil der Identität des Menschen
2. Welche Spezifika hat die menschliche Sprache gegenüber anderen Zeichensystemen?
- abstrakte Dinge/Begriffe
- Wortschatz und abgrenzbare Zeichen mit konventioneller Bedeutung
- Überwindung Raum und Zeit
- Metakommunikation
3. Was ist mit verbalen, paraverbalen und nonverbalen Codes von Sprache gemeint?
- verbal: zentrale, natürlichsprachliche Zeichen→gesprochene Sprache
- paraverbal: nicht selbst sprachlicher Art, stimmliche Qualitäten, Stimmung (selten Schrift)
- nonverbal: unabhängig von Sprache→Gestik, Mimik, Blickkontakt, Verkehrszeichen, Piktogramme
4. Welche Funktionen kann Sprache erfüllen?
a. Darstellungsfunktion:
i. was sagt Sprecher über die Welt
ii. als Darstellung von Gegenständen
iii. symptomisch/semantische Funktion→Begriffe sind Dinge zugeordnet
b. Ausdrucks- und Symptomfunktion
i. Gefühl des Senders (expressive Funktion)
ii. erfahren etwas über Sprecher
iii. zum Ausdruck kommen (unkontrolliert) vs. zum Ausdruck bringen
c. Appellfunktion
i. wozu möchte Sprecher Adressat bewegen
ii. Steuerung inneren und äußeren Verhalten Adressaten
iii. Sprache als Handlungsmittel zur Veränderung Welt
5. Wie werden diese in dem Organonmodell von Karl Bühler zusammengefasst?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6. Welche zwei grundlegenden Auffassungen von Sprache lassen sich im Sinne der Abgrenzung von Systemlinguistik und pragmatisch orientierter Linguistik unterscheiden?
a. Sprache als System von Zeichen
i. Semiotik/ Strukturalismus/ systemlinguistisch
ii. Sprachregeln
iii. innergrammatisch
b. Sprache als Mittel des kommunikativen Handelns nach sozialen Regeln
i. Pragmalinguistik/ linguistische Pragmatik
ii. Sprachgebrauchsregeln
iii. Bedeutung Grammatik in Bezug auf Pragmatik→Deiktika
7. Skizzieren Sie die historische Entwicklung der Sprachwissenschaft von ihren antiken Vorläufern bis zum heutigen Stand der modernen Linguistik. Welche wichtigen Wendepunkte lassen sich dabei feststellen?
Antike: Sprachwissenschaft & sprachphilosophische Bemühungen Schaffung Grammatik & Wörterbuch
Verhältnis Wort, Begriff, Gegenstand → Sprache, Denken, Wirklichkeit Panini
Mittelalter & frühe Neuzeit
17./18. Jahrhundert Etablierung Standardsprache→Luthers Bibeldeutsch
Ersetzung von Fremdwörtern→dt. Bezeichnung
Emanzipation des Deutschen
Luther
1800 Entstehung systematischen Sprachwissenschaft
sprachvergleichende indogermanische Forschung
Sprache als Organismus mit inneren Form
junggramm.→Lautgesetze zur Entwicklung des Deutschen
1916 Strukturalismus
strukturalistische Wende→semiotische und synchrone Erforschung des Sprachsystems→Modell des sprachlichen Zeichens
Anwendung exakter, analytischer Verfahren→Bestimmung Wert sprachlichen Einheit
Abhängigkeit Sprache und Denken
de Saussure
Ende 60er
pragmatische Wende→kontextlose Linguistik
Sprache als Mittel kommunikativen Handeln
Linguistik zu germanistischen Teilgebiet
8. Aus welche Teildisziplinen besteht die moderne Linguistik?
- Systemlinguistik
iv. Sozio-, Psycho- und Historiolinguistik
- Pragmalinguistik
v. Textlinguistik, Gesprächsanalyse, Stilistik
9. Was versteht die Semiotik unter einem Zeichen? Was versteht man unter einem sprachlichen Zeichen?
Zeichen: sinnlich wahrnehmbare Stellvertreter, die uns auf nicht wahrnehmbares schließen lassen (Gegenstand unserer Wahrnehmung und Vorstellung)
sprachliches Zeichen: künstliche Zeichen beruhen auf Vereinbarung und haben sprachspezifische Eigenschaften (Bilateralität, Arbitarität, Linearität)
10. Welche Typen von Zeichen kann man nach der Theorie von Charles Sanders Pierce unterscheiden?
Index = wenn – dann – Verhältnis
naturkausale – sichere Gesetzmäßigkeiten
sozio-konventionelle – unsichere Gesetzmäßigkeiten (Indiz)
Teil-Ganzes-Relation: Fuß aus Lawine→ganzer Mensch verschüttet
Mittel-Zweck-Relation: Frau mit Stetoskop→Ärztin
Ursache-Wirkung-Relation: Fußspuren im Sand→jemand war da
- ursprüngliche Form von Zeichen
- durch Interpretation zu Zeichen
- meist para- oder nonverbal (nicht für Kommunikation)
- kausaler Schluss
Ikon = Ähnlichkeitsverhältnis zwischen Zeichen und Bezeichneten
Fotos, Piktogramme, platsch, x-Beine
- haben Produzenten→intensional für Kommunikation
- meist universell und überkulturell
- aufgrund von Weltwissen erkennbar
- assoziativer Schluss
Symbol = Festlegung, Konvention, Zuordnung
- kein erkennbarer Zusammenhang zu Bezeichneten → definiert
- Gegenstände, Verkehrszeichen, Text
- sprachliche Zeichen prinzipiell symbolisch
- regelbasierter Schluss
11. Welche Probleme können bei der Zuordnung von Zeichen zu Zeichentypen auftreten?
Denken Sie dabei beispielsweise an die Entwicklung von Schrift, an Landkarten, an Onomatopoetika, an ein Hinweisschild für den Flughafen, an Kleidung als Zeichen oder an Schwarz als Farbe der Trauer.
Metamorphosen = Übergänge Zeichentypen
von Index zu Ikon = Simulation
gähnen Sauerstoffmangel oder Langeweile
von Index zu Symbol = Inszenierung
Mercedes vs. ein Stück Kupfer → Reichtum
von Ikon zu Symbol = Lexikalisierung
Entwicklung arabischer Ziffern von ikonischen Strichen
gerichtete Entwicklung → alles auf Dauer zum Symbol
12.
Welche Relationen stellt Charles W. Morris in seinem Semiotischen Dreieck auf? Welche Modifikation muss man bezüglich der Rolle des Zeichenbenützers vornehmen?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Syntaktik: Relation Zeichen untereinander = Grammatik
- Charakter Wissen→Kenntnis von Zeichen
- aktuelle Bezug auf Zeichen→Referenzbezug→nur durch Bezeichnendes zu Stande gekommen
- Zeichen steht für etwas, wenn Bezug von Zeichenbenutzer aufgenommen
13. Was versteht man unter
a. Virtualität von Zeichen
i. Zeichen als Muster = type
ii. abgeschlossene, abstrakter Größe→auch ohne Kontext bekannt
iii. Verweis nicht auf bestimmte Bezeichnung→existiert auch ohne Referenz
iv. nur Zeichenform
b. Aktualität von Zeichen
i. immer in Kontakt
ii. Beug auf bestimmte Bezeichnung→Referenz
iii. wird Musteralisierung unterzogen = toke
iv. in speziellen Verwendung gebraucht
14. Was versteht man unter den Begriffen ‚Semiotik’ und ‚Strukturalismus’?
Semiotik: Wissenschaft von den Zeichen & ihrer Verwendung (Zeichenarten, Zeichensysteme, Relationen zwischen Zeichen und Zeichenbenutzer)
Strukturalismus: Abstraktion von Kontext der Sprachverwendung
- Wert Zeichen nur im System feststellbar
- Zeichen nur wenn Form auch Bedeutung zugewiesen
- zwei unterschiedliche Aspekte→bilaterales Zeichen
- abgeleitet von Zeichenmodell de Saussures
- signifiant & singnifie auch untereinander Beziehung
- Lautbild und Schriftbild
Ziele: synchrone und diachrone Erforschung
unterschiedliche Sprachen als universelles Zeichensystem erforschen
Zerfall Sprachwandel entgehen
Methode:
Segmentieren (Zerlegen in Bestandteile)
Klassifizieren (Bestandteile in Gruppen ordnen)
Relationieren (mit anderen Zeichen & Kategorien in Beziehung setzen)
15. Erklären Sie folgende Termini de Saussurres:
a. Diachronie: Sprachgeschichte in vielen Epochen→historisch
b. Synchronie: Sprachuntersuchung zum allgemeinen Zeitpunkt→Gegenwart
c. langage: allgemeine Sprachfähigkeit des Menschen→Resultat Spracherwerb
d. langue: Grammatik als virtuelle Sprache, als abstraktes Zeichensystem, als Sprachwissen
e. parole: konkrete Sprachverwendung, aktualisierte Sprache, Sprache im Zusammenhang (zufällig)
f. Bilateralität : immer zwei Aspekte untersuchbar→signifie und signifiant→nur für Analyse teilbar
g. Arbitrarität : willkürliche Festlegung Form – nicht durch Inhalt bestimmt, Inhalt nicht aus Form ableitbar
h. signifiant : Ausdruck, Bezeichnendes, Zeichenform, Lautbild→image acousitque
i. signifie : Inhalt, Bezeichnetes, Zeichenbedeutung, Vorstellung→concept
j. chaîne parlée : lineare Verkettung sprachlicher Zeichen→Syntagma
k. Assoziativität: Zeichen im Gedächtnis niedergelegt, psychische Perspektive – assoziativ; Verbindung in Gedächtnis von Form und Inhalt – mentales Lexikon
l. Motiviertheit: wenn man aus Form Inhalt erschließen kann, z.B. Onomatopoetika
m. Konventionalität: auch wenn willkürlich, nicht von jedem tragbar; gemeinsame Beschließung Zusammenhang Inhalt & Form – Stabilität; Benennung und Definition, damit selbe Assoziation für Kommunikation
16. Nach de Saussure wird die Bedeutung („valeur“ – der Wert) eines Sprachzeichens erst durch seine Position im Sprachsystem bestimmt. Erklären Sie vor diesem Hintergrund die Konzepte des Syntagmas und Paradigmas!
valeur = Position Zeichen im Gesamtsystem – Bestimmung seiner Relation
Syntagma = horizontale Relation – lineare Verkettung sprachlicher Zeichen
ver / blüh / en Artikel und Substantiv
Paradigma = vertikale Relation – Austauschklasse (Katze-Elefant)
Suche nach Ähnlichkeits- und Differenzierungskriterien
semantisch vs. grammatische Verknüpfungen
17. Die natürliche Sprache ist ein System von minimalen Zeichen, die zu komplexen Zeichen kombiniert werden können. Erklären Sie anhand dieser Definition das Prinzip der ‚double articulation’ (auch nach Martinet).
bedeutungsunterscheidende Einheiten (distinktiv)
bedeutungstragende Einheiten (signifikant)
18. Wie heißen diese minimalen Zeichen? Welche Methode gibt es, um sie offenzulegen und zu klassifizieren?
Methode: Analysierbarkeit in→Morpheme→Phoneme
Kombinierbarkeit zu→Phrasen/Sätze→Text
Phonem /Graphem: kleinste distinktive Einheit
Morphem: kleinste signifikante Einheit
Lexem (Wort): kleinste selbständige signifikante Einheit
Sätze: kleinste selbständige kommunikative Einheit
Text: komplexe selbständige kommunikative Einheit
19. Skizzieren Sie die wichtigsten Grammatik- und Syntaxtheorien der modernen Linguistik.
Beantworten Sie dabei auch folgende Fragen: Welche Verdienste und Schwächen hat die traditionelle Grammatik? Was versteht man die Inhaltbezogene Grammatik unter der „sprachlichen Zwischenwelt“? Welche Methoden entwickelte die Konstituentenstrukturgrammatik? Welche Ansichten und Ziele verfolgt die Generative Grammatik? Nach welchen Prinzipien geht die Dependenz- und Valenzgrammatik vor?
traditionelle Grammatik – Schulgrammatik
- bereits in der Antike
- Grundlage für Grammatik in Schule
- traditionelle Wortarteneinteilung, Flexionsklassen, Satzstruktur
- Schwäche: beschränkt auf Wortgrammatik
inhaltsbezogene Grammatik
- energetische Sprachbetrachtung: energeia (innere Sprachform/ Tätigkeit) vs. ergon (Produkt abgeschlossener Tätigkeit)
- Reflex auf äußere Umstände
- sprachliche Zwischenwelt zwischen Mensch & Wirklichkeit
- Sprache determiniert Denken, schafft Wahrnehmungsmuster
- sprachkritische Komponente = Verwendung grammatischer Formen als Anzeichen für Anonymisierung
Konstituentenstrukturgrammatik
- Ziel: Entwicklung exakter Methoden zur Satzgliedbestimmung
- rein syntaktische Analyse ohne Bedeutung
- Methoden: Verschiebe- und Ersatzprobe, Baumgraphen mit Binärstruktur
generative Grammatik:
- Untersuchung Muttersprachenkompetenz
- Performanz wird integriert
- basiert auf Spracherwerbstheorie
- Annahme angeborene Universalgrammatik
- Ziel: Beschreibung von Erzeugungsregeln
- Simulation Sprachverarbeitung auf PC
Valenz- und Dependenzgrammatik
- Fähigkeit Lexem→syntaktische Umgebung vorzustrukturieren
- Analyse Abhängigkeitsrelationen
- Typen: Ergänzungen und Angaben
- Bestimmung Wertigkeit von Satzelementen vom Verb aus
funktionale Grammatik
- pragmatische Aspekte von grammatischen Strukturen
- semantische Rollen zentrale Beschreibungsmittel bei Kasus
- sprachliche Phänomene nicht ohne Rückgriff auf Funktion erklärbar
- Topik vs. Prädikation Thema vs. Rhema
20. Erklären Sie kurz folgende Termini aus dem Bereich der Morphologie:
a. Wortform: signifiant eines syntaktischen Wortes – reine Form, ohne Inhalt (fliegen vs. die Fliegen)
b. syntaktisches Wort: signifiant und signifie; realisiertes Wort ist syntaktisch ausdifferenziert (grammat. und lexik. Bedeutung)
c. Lexem: Paradigma und Wortartprägung (neutral: Variationen der Flexion) (Lexemverband)
d. Morphem: minimale Phonemsequenz mit einer Bedeutung/Funktion kleinste bedeutungstragende Einheit; freie (als eigenständige Wortart) vs. gebundene (nur mit anderen Morphemen); lexikalische (Zusammensetzung mit Wortartmerkmal den Lexemzusammenhang von syntaktischen Wörtern) vs. grammatische Morpheme (innersprachliche Bedeutung = Flexionsmorphem)
e. Phonem: Laute, sagen wie Wort- und Satzakzent, Intonation; kleinste bedeutungsunterscheidenden Einheit
f. Flexion: morphosyntaktische Ausdifferenzierung der syntaktischen Wörter eines Lexems
g. Morphosysntax: Lehre von syntaktischen Verwendungsmöglichkeiten bestimmter formaler Wortausprägungen
h. Konfix: gebundene Autosemantika, d.h. nur in Verbindung mit weiteren Wortteil eigenständige Bedeutung; -thek, -thermo
i. Fugenelement: Bestandteil der Affixe, Kompositionsfugen, die weder grammatisch noch semantische Bedeutung
j. Derivation (Ableitung); aus bestehenden Wörter neue bilden, Bestimmung Wortart des Lexems
k. Komposition (Zusammensetzung); zwei lexikalische Morpheme; Zusammensetzung ursprünglich Gleichwertigem
21. Was sind Affixe? Welche Funktionen können diese erfüllen? Wie kann man Affixe strukturell kategorisieren.
gebundene grammatische Morpheme
Affigierung des Wortstammes
Präfixe, Suffixe, Infixe, Zirkumfixe, Fugenemlement (Ort der Affigierung)
Flexionsaffixe: feste grammatische & morphosyntaktische Kategorien & Kategorienklassen
Deklination, Konjugation, Komparation
Derivationsaffixe: neue Wörter bilden (Substantiv, Adjektiv)
22. Was versteht man unter Wortbildung?
Bildung neuer Wörter aus vorhandenem Sprachmaterial
Bildung von komplexen Wörtern aus kleineren sprachlichen Einheiten
Fkt.: regelhafte und systematische Strukturierung & Erweiterung Wortschatz
Komposition : Zusammensetzung mehrerer Lexeme komponiert
Determinativkompositum (nicht austauschbar ohne Semantik zu verändern)
Kopulativkompositum ( prinzipieller Austausch ohne Grund- und Bestimmungswort)
Derivation : Ableitung (an Lexem Derivate angehängt)
Präfigierung
Suffigierung
Konversion (Wortartenwechsel)
Kurzwortbildung (Wortbestandteile, Initialbildung)
23. Was versteht man bezüglich der Wortbildung unter:
a. Transparenz vs. Motiviertheit (transparente vs. motivierte Wortbildung); Durchsichtigkeit – Erschließbarkeit der Bedeutung – morphologisch (zergliederbar) oder semantisch (Komponentialität der Bedeutung); aufgrund Lautbild erschließbar; vollmotiviert – teilmotiviert – idiomatisiert; Lexikalisierung; Übernahme, Integration in den Wortschatz; Prozess und Ergebnis dauerhaften Aufgaben; reproduzierbare lexikalische Einheiten
b. Idiomatisierung: Gesamtbedeutung nicht mehr aus Einzelbild erschließbar; Motivation und semant. Beziehungen ganz verloren
c. Varietäten: bestimmte kohärente Sprachformen, spezielle außersprachliche Kriterien definierend
d. Phraseologismen: idiomatisierte Wörter
e. Historismen: im Laufe Geschichte entstanden
f. Archaismen: effektvoller Gebrauch veralteter Ausdrücke aus Konnotation oder ideologisierten Gründen; lexikalische Relikte
g. Lehnwörter: Entlehnung aus Sprache A in Sprache B; Ausgleich in Lautung, Schriftbild und Flexion
h. Okkosionalismus / Ad-hoc-Kompositum; Neubildungen die spontan & kontextabhängig - vollmotiviert
i. Hybridbildungen: Einzelelemente stammen aus verschiedenen Sprachen Büro (frz.) kratie (griech.)
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