Maya- und Inkakulturen in Lateinamerika


Dossier / Travail, 2012

16 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

Einleitung

Kurzbiographie William Ospina

Maya- und Inka-Kulturen in Lateinamerika

Abschluss

Bibliographie:

Einleitung

Ich möchte in meiner Hausarbeit speziell auf die Maya und Inka, die vor der Kolonialzeit das heutige Lateinamerika bevölkerten, eingehen und dem Leser somit einen Einblick in deren Lebensweise, Kultur, Glauben et cetera gewähren. Stellenweise werde ich in meinem Hauptteil (3.0 „Maya- und Inka-Kulturen in Lateinamerika“) auch einen Bezug zu William Ospina’s Essay „América Mestiza“ herstellen, in welchem er ebenfalls auf Hochkulturen wie die Maya und Inka zu sprechen kommt. Aufgrund dessen möchte ich meine Hausarbeit unter 1.0 mit einer kurzen Biographie von William Ospina beginnen.

Kurzbiographie William Ospina

William Ospina wurde 1954 in Kolumbien, Padua geboren. Er ist Dichter, Essayist sowie Romanautor und der Sohn von Luis Ospina und Ismenia Buitrago. Ospina studierte Recht und Politikwissenschaft an der „Universidad de Santiago de Cali“ – brach das Studium jedoch 1975 ab und widmete sich dem Journalismus und der Literatur. Er verfasste viele preisgekrönte Essay- und Gedichtsammlungen und ist somit einer der bekanntesten Autoren Kolumbiens. Zwischen 1979 und 1981 lebte er mit seinem Bruder Jorge Luis in Europa und reiste durch Deutschland, Belgien, Italien, Griechenland und Spanien, bis er 1981 nach Kolumbien zurückkehrte und sich in Bogotá niederließ.

1982 gewann er mit dem Essay „Aurelio Arturo, la palabra del hombre“ den „Premio Nacional de Ensayo de la Universidad de Nariño“. 1986 veröffentlichte er sein erstes Gedicht namens „Hilo de Arena“ und war von 1988 bis 1989 Redakteur bei der „La Prensa“ von Bogotá. 1992 erhielt Ospina den ersten „Premio Nacional de Poesía del Instituto Colombiano de Cultura“ und veröffentlichte 2005 seinen ersten Roman „Ursúa“. Mit seinem Roman „El país de la canela“ gewann er 2009 den „Premio Rómulo Gallegos“. William Ospina‘s Essay „América Mestiza“ hat vor allem die Absicht, ein Bewusstsein der Möglichkeiten eines „América Mestiza“, also eines „vermischten Amerika“ welches „unseres“ ist, zu kreieren sowie zu stärken. (http://www.escritores.org/biografias/113-william-ospina, http://www.amazon.com/Mestizo-America-The-Country-future/dp/958939387X).

Maya- und Inka-Kulturen in Lateinamerika

Das heutige Lateinamerika wurde vor der Kolonialzeit von Hochkulturen wie den Azteken, Inka, Maya, Zapoteken und Olmeken bevölkert. Auch heutzutage ist in Südamerika eine große ethnische und kulturelle Vielfalt vorhanden, weshalb William Ospina in seinem Essay „América Mestiza“ eben genau diesen Begriff des „América Mestiza“ verwendet: „Llamada hispánica por los españoles, ibérica por los portugueses, latina por los franceses, equinoccial, ístmica, insular y meridional por el barón de Humboldt y por los criollos, nuestra América lleva siglos tratando de definirse a sí misma, y en esa búsqueda casi infructuosa puede advertirse siquiera simbólicamente la complejidad de su composición y la magnitud de sus dificultades. […] Sin embargo, se diría que de todos los nombres que ha buscado para sí, el que más podría convenirle es el de América Mestiza, que al menos procura definirla por sus mixturas, no por la predominancia de alguno de sus elementos.” (Ospina, William, América Mestiza, S. 23) Er erklärt, dass “dieses” Amerika als eine Art “Vermischung” der verschiedenen historischen und kulturellen Gegebenheiten und Einflüsse gesehen werden muss: „Nuestra América es menos una homogeneídad geográfica que una conjunción histórica y cultural […].“ (Ospina, William, América Mestiza, S. 27).

Beginnen möchte ich mit den Maya – einer Hochkultur mit unbekanntem Ursprung und plötzlichem Verschwinden. „Das Geheimnis des Unerforschlichen liegt immer noch über der Geschichte der Maya. Seit 4 Jahrhunderten, seit ihrer Entdeckung durch Christoph Kolumbus, haben Konquistadoren, Priester, Historiker, Geographen, Archäologen und Techniker – von den pícaros, den schatzsuchenden Abenteurern, ganz zu schweigen – vergeblich versucht, das Geheimnis der Maya zu ergründen.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 120).

Auch William Ospina beschreibt die Maya als ein faszinierendes Volk: „Más al sur, hasta las selvas tropicales de Guatemala y los valles de Belice persistían las ciudades sagradas de los Mayas. La de los Mayas había sido tal vez la más exquisita de las cul-turas del mundo americano.“ (Ospina, William, América Mestiza, S. 43). Die Maya siedelten sich etwa 2000 vor Christus im Süden Mexikos, in Guatemala sowie auf der Halbinsel Yucatan an. „Von den Anfängen der Maya – um das Jahr 2000 v. Chr. – bis zum Jahr 987 n. Chr. existieren weder greifbare Aufzeichnungen noch Überlieferungen. Einzig und alleine die Ruinen ihrer Bauwerke, die Reste ihrer Skulpturen, Wandmalereien und Töpferwaren bezeugen ihre Existenz.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 120). „Es scheint fast so, als hätten sie keine Herkunftsgeschichte.“ (Burland, C.A., Völker der Sonne, S. 105).

Die Maya waren einerseits Ackerbauern, andererseits ebenso beeindruckende Baumeister und Künstler. Das Hauptnahrungsmittel stellte der Mais dar. Es wurden außerdem stachellose Bienen gezüchtet – aufgrund dessen „quoll“ das Land geradezu vor Honig über, welcher z.B. zur Herstellung eines Rauschgetränkes namens „balche“, oder aber auch lediglich zum Süßen der Speisen genutzt wurde. Ebenso gab es Baumwolle und Kakao. Letzterer stellte die Basis für ein Schokoladengetränk dar, welches das Lebenselixier der Maya war. Auch das Wasser spielte bei den Maya eine wichtige Rolle. Es wurden Zisternen und Reservoirs errichtet, um die Wasserversorgung so gut wie möglich zu gewährleisten. Jedoch war „das Wasser – oder vielmehr sein Mangel – […] der Fluch, der auf dem Paradies der Maya (wie auf dem der Azteken) lag; Dürrezeiten und ihre verhängnisvollen Folgen spielen in der <Literatur> der Maya eine bedeutsame Rolle.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 126).

Die Maya bauten ihre Städte für die Götter, welche nach Ansicht der Maya als Nahrung, abgesehen von Gerüchen, auch die Lebensenergie und Geisteskraft von Menschen und Tieren benötigten. Somit wurden diese den Göttern geopfert. Die Architektur der Maya war durch die Verwendung von Kalkmörtel gekennzeichnet. Die Baumeister der Maya „werkelten“ mit Steinbeilen und hatten eine Maßeinheit, die bis heute noch nicht erforscht werden konnte. Die Gesellschaftsordnung der Maya war in der Form einer Pyramide aufgebaut, bei welcher die Maisbauern das Fundament bildeten. „An der Spitze des Stadtstaates der Maya stand der ‚halach uinic‘. Er war der Mann, der <wirkliche Mann>, der <wahre Mann>, mit Machtbefugnissen ausgestattet und in Schranken gehalten durch einen möglicherweise aus Blutsverwandten bestehenden Rat. Er war ein absoluter Herrscher und wurde, wie in allen Theokratien, als ein Halbgott verehrt.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 165). Die Ernennung dieses „halach uinic“ erfolgte nicht durch eine Wahl oder Auslese, sondern erfolgte durch die Übertragung des Amtes vom Vater auf den ältesten Sohn.

„Dem Gott, so hieß es, gehöre das Land, und die Priester verteilten es in seinem Namen.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 138). „Um das Jahr 800 n. Chr. gab es schätzungsweise drei Millionen Menschen im Bereich der Maya. Sie waren durchschnittlich 1,55 Meter groß, von kräftiger, robuster Statur und ein ausgesprochen flachschädeliger Typ, wie er sich noch heute findet.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 133). Ein besonderer Aspekt der Maya war die eben bereits erwähnte flache Schädelform. Jeder höhergestellte Maya hatte eine künstliche Schädelform, d.h. der Schädel wurde bereits im Kleinkind-Alter durch eine leichte Krempe aus Holz auf der Stirn künstlich verformt. Die Verformung geschah durch den Druck, der auf die Stirnpartie einwirkte und somit eine Abflachung der sich entwickelnden Stirnpartie bewirkte. Für die Maya war diese künstliche verformte Schädelform eine Art Schönheitssymbol (Burland, C.A., Völker der Sonne).

Kennzeichnend war außerdem das „Tragen“ von Nasenpflöcken und Ohrhängen sowie ein Poncho, den die Maya um die Schultern trugen. Des Weiteren wurden ihre langen schwarzen Haare geflochten getragen. Dieser Zopf wurde dann um den Kopf gelegt. Die Maya tätowierten ihre Körper mit Hilfe von Knochen, mit denen sie das jeweilige Muster in die Haut ritzten. Oft wurden diese Stellen mit Pigment eingefärbt. Das Tragen von Tattoos stand somit bei den Maya für Tapferkeit und Kühnheit. Die Kleidung der Frauen und Kinder zeichnete sich vor allem durch deren Feinheit und Einfachheit aus. Die Frauen trugen entweder Kleider, die mit Hilfe eines Zugbandes unter den Schultern befestigt wurden oder lange Röcke kombiniert mit Schulterumhängen. Sie schmückten sich mit Halsketten, die mit Jadeperlen versehen waren. Gelegentlich trugen sie auch Ohrringe, die vermutlich auch aus Jade bestanden (Burland, C.A., Völker der Sonne).

Sonne, Mond und Sterne spielten im Glauben und im alltäglichen Leben der Maya eine bedeutende Rolle. Sie verglichen z.B. Mond und Sonne mit Federbällen, mit denen die Götter am Himmel spielten. Dies war womöglich auch der Grund, weshalb ihre Tempel und Pyramiden, die äußerlich sehr den ägyptischen Pyramiden oder auch griechischen Tempeln ähnelten, oftmals bis zu 65m weit gen Himmel ragten. „[…] Dzekel nannten die Maya die Steinblöcke, aus denen sie ihre Pyramiden erbauten.“ (von Hagen, Victor W., Sonnenkönigreiche, S. 124). Jede Stadt hatte als Mittelpunkt einen Tempelbezirk, in dem sich ein Ballspielplatz befand, auf welchem ein Spiel stattfand, das das „Federballspiel“ der Götter nachahmen sollte. Dieses Spiel, bei dem ein schwerer Kautschukball durch Steinringe geschossen werden musste, kannten bereits die Olmeken. Sehr charakteristisch für die Religion der Maya war auch die Tatsache, dass jeder Tag unter der Obhut eines Gottes, welcher von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang herrschte, und unter der eines anderen Gottes, dessen Herrschaft zwar ebenfalls mit dem Sonnenuntergang begann, jedoch nur bis zum folgenden Untergang der Sonne andauerte, stand (Burland, C.A., Völker der Sonne, S. 110-111).

[...]

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Maya- und Inkakulturen in Lateinamerika
Auteur
Année
2012
Pages
16
N° de catalogue
V277891
ISBN (ebook)
9783668654242
ISBN (Livre)
9783668654259
Taille d'un fichier
581 KB
Langue
allemand
Mots clés
William Ospina, maya, inka, olmeken, lateinamerika, azteken
Citation du texte
Lea Lorena Jerns (Auteur), 2012, Maya- und Inkakulturen in Lateinamerika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277891

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