Die Welfen (Welf IV.) und ihre Herrschaft in Süddeutschland am Ende des 11. Jahrhunderts


Presentación (Redacción), 2012

12 Páginas, Calificación: 2,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2.Historische Rahmenbedingungen: Der Investiturstreit
2.1 Der Investiturstreit bis Canossa (1077)
2.2 Konsolidierung Heinrichs bis zum Tode Gregors IV
2.3 Fortsetzung des Konflikts bis zum Tode Heinrichs IV
2.4 Heinrich V und das Ende des Investiturstreits

3.Welf IV und seine Rolle als Machthaber im Investiturstreit
3.1 Welf IV. als Adeliger am Hofe Ottos von Northeim
3.2 Herzog Welf I bis
3.3 Die Führungsrolle Welfs IV in der fürstlichen Opposition ab 1077 und seine Rehabilitierung

4. Fazit

5. Literaturhinweise:

1.Einleitung

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt, wie im Titel festgelegt, auf Welf IV. und seiner Herrschaft in Bayern. Besonders interessant ist hierbei der Vergleich zwischen nomineller und tatsächlicher Macht, welcher in diesem Kontext durchaus eine wichtige Rolle spielt. Weiterhin setze ich mich mit dem Investiturstreit auseinander und möchte beide Sachverhalte, welche auf den ersten Blick wenige Bezüge aufweisen, miteinander in Verbindung bringen. Dazu wird zunächst der Investiturstreit im Allgemeinen behandelt, wobei der Schwerpunkt jedoch eher auf die für den Titel relevanten Gegenstände gelegt wird. Danach werde ich mich mit Welf genauer auseinandersetzen und bei beiden Themenkomplexen versuchen, auftretende Zusammenhänge möglichst deutlich herauszustellen. Zwangsläufig kommt es gelegentlich zu Wiederholungen, da manche Sachverhalte durchaus in beiden Teilen eine Bedeutung besitzen. Im Fazit werde ich schließlich beide Oberthemen noch einmal miteinander verknüpfen und abschließend bewerten.

2.Historische Rahmenbedingungen: Der Investiturstreit

Im Folgenden wird der Hauptschwerpunkt meiner Auseinandersetzung mit dem Investiturstreit auf Bestandteile gelegt, die wenigstens im weiteren Sinne mit Welf IV beziehungsweise der deutschen Fürstenopposition im Zusammenhang stehen. Dadurch werden zwar sicherlich nicht alle Hintergründe und Tendenzen ersichtlich, allerdings ist so die Nähe zum Thema als auch eine gewisse inhaltliche Kompaktheit garantiert.

2.1 Der Investiturstreit bis Canossa (1077)

Als Ursprungskonflikt des Investiturstreits gilt trivialerweise die Investitur der geistlichen Ämter. Diese waren oft durch weltliche Stellen besetzt worden, sodass immer häufiger Laien die Inhaber geistlicher Macht waren. Prägendste Gestalten waren sicherlich Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung kommt dem Aufstand der deutschen Fürsten, dem auch Welf IV. Beitrat, eine besondere Bedeutung zu. Ausgangspunkt dieses Widerstandes war das Herzogtum Sachsen. Dort kam es schon ab dem Jahre 1073 zu offenen Konflikten, welche jedoch in erster Linie weltliche Themen behandelten, wie beispielsweise den königlichen Burgenbau in Sachsen.1Ebenfalls für Konfliktpotential sorgte Heinrichs Vorgehensweise, den geistlichen Adel stärker an sich zu binden.2

Als dieser Konflikt 1075 gelöst scheint und Heinrich seine königliche Stellung konsolidiert hat,tritt auch der Konflikt mit Rom offen zutage. Auslöser hierfür war die Ernennung nicht-geistlichen zum Erzbischof von Mailand durch den König. Als sich daraufhin viele Bischöfe von Gregor abwenden, muss dieser zu einer neuartigen Maßnahme greifen. Im Jahre 1076 erklärt er den König wegen ungebührlichen Verhaltens für abgesetzt und entbindet dessen Anhänger von all ihren Lehnseiden. Diese Exkommunikation hat einen erneuten Umschwung der meisten Bischöfe zur Folge und lässt Heinrichs Einvernehmen mit dem Episkopat zusammenbrechen.3Auch der sächsische Aufstand flackert wieder auf und vereinigt sich nun mit dem süddeutschen, wozu auch Welf zählt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein Treffen der fürstlichen Opposition in Tribur im Oktober 1076. Dort kamen die reformreligiösen Fürsten darin überein, den König nicht mehr anzuerkennen, falls dieser seine Exkommunikation nach Jahresfrist nicht gelöst haben sollte. So sah Heinrich sich gezwungen, einen schnellen Ausgleich mit dem Papst zu bewerkstelligen. Am 25.1.1077 kommt es schließlich zu einem Treffen zwischen Papst und Kaiser in der italienischen Burg Canossa. Heinrich tut Buße und unterwirft sich Gregor. Mithilfe der Fürsprache Mathildes von Canossa, welche später im Zusammenhang mit Welf V eine wichtige Rolle spielt, gelingt es dem König, vom päpstlichen Bann gelöst zu werden. Trotz dieser scheinbaren Lösung des Konflikts wird wenig später in Forchheim ein Treffen einberufen, bei dem die Fürstenopposition einen eigenen König wählt. Dies scheint auch auf die Initiative Welfs zurückzugehen. Der neue Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden verpflichtet sich, die Investitur der Geistlichkeit zu überlassen und verspricht, keine Simonie zu praktizieren oder zu dulden.4Hier wird die Verbindung und auch teilweise Überschneidung der gregorianischen und der fürstlich-oppositionellen Seite deutlich.

2.2 Konsolidierung Heinrichs bis zum Tode Gregors IV.

Nachdem Heinrich aus Italien zurückkehrt, ächtet er die oppositionellen Fürsten, unter ihnen auch Welf. Im weiteren Verlauf gelingt es dem König rasch, seine Position zu konsolidieren und seine Macht zu festigen. 1080 geht er sogar so weit, dem Papst ein Ultimatum zu stellen. In diesem fordert Heinrich die Exkommunizierung Rudolfs und droht mit der Ernennung eines Gegenpapstes.5Während sich der König mit den süddeutschen Fürsten beschäftigt hatte, war Gregor ebenfalls aktiv geworden. Er hatte eine erneute Bannung Heinrichs durch oppositionelle deutsche Bischöfe zumindest hingenommen und 1078 ein ausdrückliches Verbot der Laieninvestitur ausgesprochen. Im Rahmen des königlichen Ultimatums bestätigt Gregor den Bann über Heinrich und akzeptiert Rudolf als König.6Dies wiederum kann Heinrich keinesfalls hinnehmen, weshalb er noch 1080 mit seinen geistlichen Anhängern die Absetzung Gregors beschließt.7Weiteren Aufschwung erhält der König dadurch, dass wenig später Rudolf in der Schlacht fällt. Nun beschließt Heinrich, obwohl seine Position in Süddeutschland keinesfalls derartig sicher war, nach Rom zu ziehen. Nach diversen Verzögerungen schafft es Heinrich im Jahr 1084 mit seinen dortigen Anhängern eine Synode in Rom einzuberufen. Dabei wird Gregor als Majestätsverbrecher seines Amtes enthoben und der Stuhl Petri mit Wibert von Ravenna, Papst Clemens III, besetzt. Gregor, der die Stadt schließlich aufgrund des brutalen Vorgehens seiner Verbündeten verlassen muss, stirbt bereits ein Jahr später.8

2.3 Fortsetzung des Konflikts bis zum Tode Heinrichs IV

Während sich Heinrich in Italien durchgesetzt hatte, war die Fürstenopposition ebenfalls aktiv geworden. So hatte die fürstlich-oppositionelle Geistlichkeit alle heinricianischen Bischöfe exkommuniziert, was Heinrich mit einer gleichen Maßnahme gegen die gregorianische Seite beantwortet. Keiner Seite gelingt jedoch die Durchsetzung all dieser Ansprüche, allerdings erleidet Heinrich im Jahr 1086 militärisch einige Rückschläge.9 Diese kann man mit der Aussöhnung zwischen Welf IV und dm bayerischen Adel in diesem Zeitraum in Zusammenhang bringen. Der entscheidende Wendepunkt in Bayern hängt also eng mit dem Gesamtzusammenhang des Investiturstreits zusammen.

In Rom war nach Viktor III. Urban II im Jahre 1088 durch die Kardinäle zum Papst gewählt worden. Dieser bekannte sich zur gregorianischen Position und inszenierte eine Ehe zwischen Welf V und Mathilde von Tuszien, welche für Heinrich eine große Bedrohung darstellte. Auch hier besteht eine direkte Verbindung des Hauptkonfliktes zu Welf IV. Durch diesen Machtzuwachs seiner Anhänger in Italien hoffte er sich in Rom gegen Clemens III durchsetzen zu können. Dies sowie seine schwindende Machtbasis in Süddeutschland bewegten Heinrich zu einem neuerlichen Italienfeldzug im Jahre 1090. Nach anfänglichen Erfolgen konnte Heinrich sich nicht durchsetzen, sondern muss sogar die eigenmächtige Krönung seines Sohnes Konrads zum König von Italien hinnehmen. Konrad kann sich außerdem mit Urban arrangieren. In der Folge steckt Heinrich mehrere Jahre in Italien fest. Erst 1096 schafft es Heinrich durch die Aussöhnung mit Welf IV seine Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.10Hier zeigt sich der immense Einfluss Welfs IV auf den Verlauf des Investiturstreits am deutlichsten.

[...]


1Hartmann, Wilfried 2007, 20.

2Blumenthal, Uta-Renate 1982, 122.

3Hartmann, Wilfried 2007, 21.

4Hartmann, Wilfried 2007, 23-25. 5Hartmann, Wilfried 2007, 26.

6Weinfurter, Stefan 2007, 156-157.

7Hartmann, Wilfried 2007, 27.

8Hartmann, Wilfried 2007, 28.

9Hartmann, Wilfried 2007, 29.

10Hartmann, Winfried 2007, 30-31.

Final del extracto de 12 páginas

Detalles

Título
Die Welfen (Welf IV.) und ihre Herrschaft in Süddeutschland am Ende des 11. Jahrhunderts
Calificación
2,3
Autor
Año
2012
Páginas
12
No. de catálogo
V277988
ISBN (Ebook)
9783656710806
ISBN (Libro)
9783656712862
Tamaño de fichero
415 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Welf IV, Welfen, Investiturstreit, Herzog
Citar trabajo
Hendrik Bergers (Autor), 2012, Die Welfen (Welf IV.) und ihre Herrschaft in Süddeutschland am Ende des 11. Jahrhunderts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277988

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