Qualitätsmanagement in den Institutionen des Gesundheitswesens heißt nichts anderes, als dass ein Kunde ein Recht darauf hat, eine Behandlung zu erhalten, die dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entspricht, d.h. Diagnose, Therapie und Nachsorge basieren auf Evidenz-based-Erkenntnissen, sind wissenschaftlich belegbar bzw. gelten als ‚State of the Art‘ der Behandlung.
Der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse muss aber formuliert sein und Verbindlichkeit beanspruchen können, so dass bei den Patienten ein nachhaltiges Vertrauen in die Arbeitsweisen der Institutionen des Gesundheitssystems entwickelt werden kann und dieses System nur dann in Anspruch genommen wird, wenn es notwendig ist. Die Notwendigkeit der Inanspruchnahme wiederum kann nur dann gewährleistet werden, wenn in der Bevölkerung ein hinreichendes Wissen über Bagatellkrankheiten existiert, d.h. eine Information über Gesundheit und relativ eindeutige Hinweise auf Bagatellerkrankungen, die keiner unmittelbaren professionellen Intervention bedürfen.
Um die Ziele des Qualitätsmanagements zu erreichen, haben sich verschiedene Organisationen mit der expliziten Ausgestaltung von Qualitätsmanagementkonzepten beschäftigt. Der TÜV mit Hilfe der DIN-EN-ISO 9000 ff., die Krankenkassen mit ihrer KTQ (Konferenz für Transparenz und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen) und auf europäischer Ebene die EFQM (European Foundation for Quality Management), wobei das Basismodell der KTQ auf das EFQM-Modell zurückgreift.
Generell darf man unterstellen, dass die Ähnlichkeit der Modelle frapierend ist und alle – gleichgültig ob aus den USA, der Schweiz, Niederlande, Schweden usw. – das Basismodell von Donabidian (1966) (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) für ihre Ausgestaltungen in Anspruch nehmen. Insofern dürfte keine dieser Institutionen Originalitäts- oder Patentansprüche anmelden, denn dafür sind die Differenzen zu gering.
Vor diesem Hintergrund vereinigt das PQM-Modell (Patientenorientiertes Qualitätsmanagement) die einzelnen Konzepte zu einem Integrationsmodell, dessen oberste Priorität die Patienten- bzw. Kundenorientierung ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das europäische Modell für Umfassendes QM (2001)
- Das Modell der KTQ (2000)
- DIN-EN-ISO 9000 ff
- Patientenorientiertes Qualitäts-Management (PQM)
- Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit verschiedenen Modellen des Qualitätsmanagements im Gesundheitswesen. Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte und ihre Anwendung in der Praxis zu erläutern und zu vergleichen. Dabei werden die wichtigsten Elemente und Prinzipien der Modelle vorgestellt und ihre Bedeutung für die Qualitätssicherung in Gesundheitsinstitutionen hervorgehoben.
- Das europäische Modell für Umfassendes QM (EFQM)
- Das KTQ-Modell (Konferenz für Transparenz und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen)
- DIN-EN-ISO 9000 ff
- Patientenorientiertes Qualitäts-Management (PQM)
- Die Bedeutung von Evidenz-basierter Medizin und wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Qualitätssicherung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieser Abschnitt führt in das Thema Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen ein und erläutert die Bedeutung von Evidenz-basierter Medizin und wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Qualitätssicherung. Er stellt die Notwendigkeit von Qualitätsmanagementkonzepten und deren Bedeutung für die Patientenorientierung dar.
- Das europäische Modell für Umfassendes QM (2001): Dieser Abschnitt beschreibt das EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) und seine Anwendung im Gesundheitswesen. Er erläutert die wichtigsten Kriterien des Modells, wie Führung, Politik & Strategie, Mitarbeiterorientierung, Prozesse, Kundenorientierung, Ressourcen, Ergebnisse und Gesellschaft. Das EFQM-Modell zielt darauf ab, die Qualität von Gesundheitsleistungen durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise zu verbessern.
- Das Modell der KTQ (2000): Dieser Abschnitt stellt das KTQ-Modell (Konferenz für Transparenz und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen) vor. Das KTQ-Modell basiert auf dem EFQM-Modell und wurde speziell für den deutschen Gesundheitsmarkt entwickelt. Es umfasst verschiedene Kriterien, die die Qualität von Gesundheitsleistungen aus verschiedenen Perspektiven bewerten, wie z.B. Patientenorientierung, Mitarbeiterzufriedenheit, Prozesse und Ergebnisse.
- DIN-EN-ISO 9000 ff: Dieser Abschnitt beschreibt die DIN-EN-ISO 9000 ff Normen, die ein international anerkanntes System für Qualitätsmanagement darstellen. Die Normen bieten einen Rahmen für die Entwicklung und Implementierung von Qualitätsmanagementsystemen in verschiedenen Branchen, einschließlich des Gesundheitswesens. Sie legen Anforderungen an die Dokumentation, die Prozesse und die kontinuierliche Verbesserung fest.
- Patientenorientiertes Qualitäts-Management (PQM): Dieser Abschnitt stellt das PQM-Modell vor, das die verschiedenen Konzepte des Qualitätsmanagements in einem integrierten Modell zusammenfasst. Das PQM-Modell legt den Fokus auf die Patientenorientierung und zielt darauf ab, die Qualität von Gesundheitsleistungen aus der Perspektive des Patienten zu verbessern. Es berücksichtigt die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten und strebt nach einer patientenzentrierten Versorgung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Qualitätsmanagement, Gesundheitswesen, EFQM-Modell, KTQ-Modell, DIN-EN-ISO 9000 ff, Patientenorientiertes Qualitäts-Management (PQM), Evidenz-basierte Medizin, wissenschaftliche Erkenntnisse, Qualitätssicherung, Patientenorientierung, Kundenorientierung, Prozesse, Ergebnisse, Führung, Politik & Strategie, Mitarbeiterorientierung, Ressourcen, Gesellschaft, Normen, Dokumentation, kontinuierliche Verbesserung, patientenzentrierte Versorgung.
- Quote paper
- Dr. phil. Rudolf Kutz (Author), 2005, Modelle des Qualitätsmanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278220