Die Geschichte der Arbeitsmigration begann im Nachkriegsdeutschland vor fast 50 Jahren und doch sind, nicht nur in den Medien, aber dort besonders deutlich, der Umgang mit dem Thema Migration allgemein und insbesondere mit den Folgen der Arbeitsmigration bis heute problematisch geblieben. Schon die Begriffe „Gastarbeiter“, „Fremdarbeiter“ oder „Wanderarbeiter“, „Saisonarbeiter“ sind auf dem Gebiet der Arbeitsmigration oftmals Verlegenheitsbezeichnungen für Menschen, die mit unterschiedlichsten Absichten und Aussichten nach Deutschland gekommen und oft längst zu ‚Einwanderern’ geworden sind. Im folgenden soll es darum gehen, die Entwicklungen und Folgen der Arbeitsmigration in die Bundesrepublik auf zwei Ebenen zu beleuchten. Auf der geschichtlichen Ebene zeigt sich, dass die ursprüngliche Anwerbungspolitik von Gastarbeitern, die in erster Linie nach ökonomischen Gesichtspunkten gestaltet wurde, in der Folgezeit auch gesellschaftliche und soziale Entwicklungen mit sich brachte, die wiederum, oft umstrittene, politische Reaktionen hervorriefen. Auf der gesellschaftlichen Ebene wird gelegentlich ein direkter Zusammenhang zwischen (Arbeits-)Migratio n von Minderheiten und Fremdenfeindlichkeit als Reaktion der ‚einheimischen’ Bevölkerung unterstellt. Nicht nur im Alltagsverständnis scheinen wirtschaftspolitische und gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit oft eng zusammen gedacht zu werden. Die These, dass „die ökonomische Notwendigkeit [...] nach wie vor [als] ein Durchlass – oder ein Filter – zwischen Xenophobie und Kosmopolitismus“ zu sehen ist, gilt es dabei mit zu bedenken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Migration
- Problemfeld Arbeitsmigration
- Stationen der Arbeitsmigration nach Deutschland
- Politische Reaktionen
- Von der Arbeitsmarktpolitik zur Ausländerpolitik
- Vom, Gastarbeiter' zum,Einwanderer'?
- Recht und Politik
- Gesellschaftliche Reaktion: Fremdenfeindlichkeit?
- Wirtschaftskrise - Wirtschaftswachstum: Ablehnung in jeder Lage
- Konflikte in der Nachwendezeit
- Deutschland, das,Nicht-Einwanderungsland'
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklungen und Folgen der Arbeitsmigration in die Bundesrepublik Deutschland, insbesondere die Problematik von Fremdenfeindlichkeit als Reaktion auf diese Migration. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Anwerbungspolitik von Gastarbeitern, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen sowie die damit verbundenen politischen Reaktionen.
- Die Geschichte der Arbeitsmigration in Deutschland
- Die Anwerbungspolitik von Gastarbeitern und ihre Folgen
- Politische und gesellschaftliche Reaktionen auf die Arbeitsmigration
- Der Zusammenhang zwischen Arbeitsmigration und Fremdenfeindlichkeit
- Die Entwicklung von der ,Gastarbeiter'- zur ,Einwanderer'-Diskussion
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um die Einwanderungsgesellschaft in Deutschland und die Problematik des Umgangs mit dem Thema Migration in den Medien.
2. Migration
Dieses Kapitel definiert den Begriff Migration und beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die Menschen zur Migration bewegen, insbesondere im Kontext von Arbeitsmigration. Es wird die Perspektive sowohl des einzelnen Arbeitsmigranten als auch die nationalökonomischen Interessen der beteiligten Staaten berücksichtigt.
2.1 Problemfeld Arbeitsmigration
Dieser Abschnitt untersucht die verschiedenen Gründe für Arbeitsmigration aus der Sicht des individuellen Arbeitsmigranten, darunter Lohnhöhe, Beschäftigungschancen, Risikodiversifizierung des Familien- oder Haushaltseinkommens und sozialer Status.
2.2 Stationen der Arbeitsmigration nach Deutschland
Dieser Abschnitt bietet einen geschichtlichen Überblick über die Wanderbewegungen nach Deutschland, die sich vor der systematischen Anwerbung von ausländischen Arbeitnehmern ereigneten. Es wird die Rolle der ,Heimatvertriebenen' und Zugewanderten' aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR beleuchtet, sowie die Entwicklung des Arbeitskräftemangels in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die ersten Anwerbungen von Saisonarbeitern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Arbeitsmigration, Fremdenfeindlichkeit, Gastarbeiter, Einwanderer, Anwerbungspolitik, soziale Integration, politische Reaktionen, Wirtschaftskrise, gesellschaftliche Entwicklungen, Deutschland als Nicht-Einwanderungsland und der Rolle der Medien in der Migrationsdebatte.
- Citation du texte
- Sandra Schmidt (Auteur), 2004, Arbeitsmigration und Fremdenfeindlichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27826