Work-Life-Balance (im folgenden meist „WLB“) ist – als Folge des vieldiskutierten Themas „Burnout“ - vor einigen Jahren geradezu zum Modewort im Kontext eines bedeutenden Problemfeldes innerhalb der Berufswelt geworden. Tatsächlich ist es unter anderem nach Michalk und Nieder sowie Klimpel und Schütte in Zeiten der Globalisierung, des uneingeschränkten Wettkampfes und der wachsenden Ansprüche der Leistungsgesellschaft in Kombination mit geänderten Ansprüchen an ein Familienleben immer schwieriger geworden, eine gesunde Balance aus Privat- und Berufsleben herzustellen. Gerade junge Vollzeitarbeitende mit Familie, die in dieser Arbeit im Fokus stehen, haben oftmals mit deutlich kontroversen Anforderungen zu kämpfen. Die Schere zwischen den Ansprüchen von Unternehmen und denen der Arbeiter scheint in den letzten Jahrzehnten deutlich auseinander gegangen zu sein. Globalisierung, technischer Fortschritt und steigende Wettbewerberzahlen haben die Anforderungen auf Mitarbeiterseite erhöht. Doch Unternehmen ringen laut Esslinger und Schober aufgrund steigendem Wettbewerbsdruck um qualifiziertes Fach-personal. Dieser Fachkräftemangel und der Wandel der Arbeitswelt erfordert nach Frick ein Umdenken der Unternehmen und der Gesellschaft hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. In der Literatur finden sich zahlreiche Ansätze, die Probleme zu analysieren und mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Einen goldenen Weg bieten wissenschaftliche Erkenntnisse jedoch nicht – zu viele Faktoren und unterschiedliche Bedürfnisse, die sich teilweise gegenseitig nahezu ausschließen, wären hier zu berücksichtigen. In der vorliegenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob sich – vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes Familie und Arbeit - tatsächlich erfolgsversprechende WLB-Maßnahmen für junge Vollzeitarbeitende mit Familie ableiten lassen. Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst das Ziel „Work-Life-Balance“ im Kontext von Unternehmen, des Mitarbeiters und der Gesellschaft geklärt und auch die Folgen einer Dysbalance miteinbezogen werden. Aus den unterschiedlichen Perspektiven der WLB ergibt sich ein Spannungsfeld. Um später geeignete Maßnahmen begründen zu können, müssen diese Konflikte genauer betrachtet und Ursachen gefunden werden.
Im Anschluss daran werden für die Zielgruppe geeignete Maßnahmen angedacht und vor dem Hintergrund des erwähnten Spannungsfeldes diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten und Abgrenzungen
- Definition ausgewogener Work-Life-Balance
- Auswirkungen einer unausgewogenen Balance
- Zur Zielgruppe „junge Vollzeitarbeitende mit Familie“
- Work-Life-Balance aus verschiedenen Blickwinkeln
- Der Blickwinkel der Gesellschaft
- Der Blickwinkel des Unternehmens
- Der Blickwinkel des Mitarbeiters
- Problemfelder der Work-Life-Balance
- Häufige Konfliktfelder auf Seiten des Mitarbeiters
- Häufige Konflikte auf Seiten des Unternehmens
- Schlussfolgerungen bezüglich der Zielgruppe
- Work-Life-Balance-Konzepte in Unternehmen
- Potentiale, Ziele und Voraussetzungen von Work-Life-Balance-Konzepten
- Mögliche Maßnahmen im Überblick
- Diskussion der Maßnahmen bezüglich Zielgruppentauglichkeit
- Flexible Arbeitszeiten und ihre Tauglichkeit für die Zielgruppe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Work-Life-Balance (WLB) im Kontext junger Vollzeitarbeitender mit Familie. Ziel ist es, die Schwierigkeiten und Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben zu analysieren und potenzielle Maßnahmen zur Verbesserung der WLB aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Work-Life-Balance“
- Auswirkungen einer unausgewogenen Work-Life-Balance
- Konfliktfelder und Problematiken im Kontext von WLB
- Verschiedene Blickwinkel auf die Work-Life-Balance (Gesellschaft, Unternehmen, Mitarbeiter)
- Diskussion von Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance, insbesondere flexible Arbeitszeitmodelle
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Work-Life-Balance ein und erläutert den aktuellen Kontext, der durch Globalisierung, technischen Fortschritt und gestiegene Anforderungen an die Arbeitswelt geprägt ist. Es wird zudem auf die besondere Herausforderung für junge Vollzeitarbeitende mit Familie eingegangen.
Im zweiten Kapitel werden wichtige Begrifflichkeiten und Abgrenzungen im Zusammenhang mit Work-Life-Balance definiert, insbesondere die Definition einer ausgewogenen Balance. Weiterhin werden die Auswirkungen einer unausgewogenen Work-Life-Balance diskutiert, sowie die spezifischen Herausforderungen für die Zielgruppe "junge Vollzeitarbeitende mit Familie".
Das dritte Kapitel betrachtet die Work-Life-Balance aus verschiedenen Blickwinkeln: dem Blickwinkel der Gesellschaft, des Unternehmens und des Mitarbeiters.
Das vierte Kapitel widmet sich den Problemfeldern der Work-Life-Balance, indem es sowohl die Konfliktfelder auf Seiten des Mitarbeiters als auch auf Seiten des Unternehmens beleuchtet.
Kapitel fünf befasst sich mit Work-Life-Balance-Konzepten in Unternehmen. Hier werden die Potentiale, Ziele und Voraussetzungen von solchen Konzepten sowie mögliche Maßnahmen im Überblick vorgestellt. Anschließend wird die Tauglichkeit der Maßnahmen für die Zielgruppe diskutiert, wobei ein Schwerpunkt auf flexiblen Arbeitszeitmodellen liegt.
Schlüsselwörter
Work-Life-Balance, junge Vollzeitarbeitende, Familie, Beruf, Privatleben, Spannungsfeld, Konfliktfelder, Maßnahmen, flexible Arbeitszeitmodelle, Unternehmen, Gesellschaft, Mitarbeiter, Globalisierung, technischer Fortschritt, Leistungsgesellschaft.
- Quote paper
- Anita Brands (Author), 2013, Junge Vollzeitarbeiter im Spannungsfeld von Beruf und Privatleben. Schwierigkeiten und Maßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278345