Low-Cost Airlines bedienen sich eines Geschäftsmodells, das als höchste Priorität eine konstante Kostenreduktion beinhaltet, was sie zu den effizientesten Kosten- und Preiswettbewerbern in der kommerziellen Luftfahrt macht. In Europa haben sie gegenüber Network Airlines einen Kostenvorteil von 40-65%, global liegt dieser bei etwa 30-40%. Durch niedrigere Kosten können sie Tarife zu Preisen, die 50-70% unter denen der Hauptfluggesellschaften liegen, anbieten und dabei noch einen Gewinn erwirtschaften. Low-Cost Airlines operieren ausschließlich auf kontinentalen Märkten, wobei ihr Marktanteil in der Vergangenheit besonders in den USA und Europa kontinuierlich gewachsen ist. In den Vereinigten Staaten beförderten sie im Jahr 2003 33% aller inländischen Passagiere und man schätzt, dass auf 70% aller inneramerikanischen Stecken Low-Cost Airlines als Wettbewerber auftreten. Standen 1995 in Europa noch weniger als wöchentlich 100.000 Sitzplätze in Flugzeugen von Low-Cost Airlines zur Verfügung, so waren es 2003 bereits etwa 1,5 Millionen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Streckenführung
- 2.1 Grundlegende Modelloptionen
- 2.2 Streckenführung bei Network Airlines
- 2.2.1 Network Airlines nutzen das Hub-and-Spokes-System
- 2.2.2 Störanfälligkeit des Hub-and-Spokes-Systems
- 2.3 Streckenführung bei Low-Cost Airlines
- 2.3.1 Low-Cost Airlines nutzen das Point-to-Point-System
- 2.3.2 Aus Point-to-Point kann eine Art Hub-and-Spokes werden
- 2.3.3 Streckenwahl von Low-Cost Airlines
- 3. Flughäfen
- 3.1 Entgelte von Flughäfen
- 3.2 Sekundärflughäfen und ihre Vorteile gegenüber Hauptflughäfen
- 3.2.1 Geringe Entgelte
- 3.2.2 Schnelle Umlaufzeiten
- 3.2.3 Freie Slot-Wahl
- 3.3 Ein Beispiel - Der Sekundärflughafen Karlsruhe/ Baden-Baden
- 3.3.1 Merkmale des Flughafens Karlsruhe/ Baden-Baden (FKB)
- 3.3.2 Ryanair am Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden
- 4. Betriebsauslastung der Flugzeuge
- 4.1 Einführung
- 4.1.1 Bedeutung der Betriebsauslastung der Flugzeuge
- 4.1.2 Empirischer Vergleich der Betriebsauslastung der Flugzeuge zwischen Low-Cost und Network Airlines
- 4.2 Betriebsauslastungsmaximierung der Flugzeuge bei Low-Cost Airlines
- 4.1 Einführung
- 5. Personalkosten
- 5.1 Einführung
- 5.2 Niedrige Personalkosten bei Low-Cost Airlines
- 5.2.1 Niedrige Löhne und Gehälter
- 5.2.2 Geringer Personalbedarf
- 6. Flottenpolitik
- 6.1 Flottenpolitik von Network Airlines
- 6.2 Flottenpolitik von Low-Cost Airlines
- 6.2.1 Homogene Flotte
- 6.2.2 Bestuhlung der Flugzeuge
- 7. Revenue Management
- 7.1 Einführung
- 7.1.1 Preisdifferenzierung
- 7.1.2 Tarifklassen
- 7.1.3 Der Revenue Management Prozess
- 7.1.4 Methoden im Revenue Management
- 7.1.4.1 Nesting-Verfahren
- 7.1.4.2 Überbuchungen
- 7.2 Revenue Management bei Network Airlines
- 7.3 Revenue Management bei Low-Cost Airlines
- 7.3.1 Einführung
- 7.3.2 Tarifgestaltung
- 7.3.3 Restriktionen
- 7.3.4 Preiselastizität
- 7.3.5 Festpreise
- 7.1 Einführung
- 8. Distribution
- 8.1 Distribution bei Network Airlines
- 8.1.1 Einführung
- 8.1.2 Indirekter Vertrieb
- 8.1.2.1 Reisebüros
- 8.1.2.2 Online-Reisebüros
- 8.1.3 Direkter Vertrieb
- 8.2 Distribution bei Low-Cost Airlines
- 8.2.1 Einführung
- 8.2.2 Direktvertrieb
- 8.2.2.1 Direktvertrieb über das Internet
- 8.2.2.1.1 Die Bedeutung des Direktvertriebes über das Internet
- 8.2.2.1.2 Befragung zum Flugbuchungsverhalten und der Akzeptanz des Internets
- 8.2.2.2 Direktvertrieb über SMS
- 8.2.2.1 Direktvertrieb über das Internet
- 8.1 Distribution bei Network Airlines
- 9. Weitere Elemente
- 9.1 Keine physischen Tickets
- 9.2 Keine Kundenbindungsprogramme
- 9.3 Einsparungen bei den Stationskosten
- 9.4 Serviceverzicht
- 9.5 Outsourcing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Geschäftsmodell von Low-Cost-Airlines und analysiert die Kernkomponenten, die zu deren Kostenvorteil und Erfolg beitragen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zu traditionellen Network Airlines.
- Kostenreduktionsstrategien von Low-Cost-Airlines
- Streckenführung und Flughafenwahl
- Personal- und Flottenpolitik
- Revenue Management und Preisgestaltung
- Vertriebsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Low-Cost-Airlines als besonders kosteneffiziente Unternehmen der Luftfahrtbranche vor und hebt ihren signifikanten Kostenvorteil gegenüber Network Airlines hervor. Sie beschreibt den kontinuierlichen Marktwachstum von Low-Cost-Airlines, insbesondere in den USA und Europa, und verdeutlicht deren erheblichen Marktanteil.
2. Streckenführung: Dieses Kapitel vergleicht die Streckenführungsstrategien von Low-Cost- und Network Airlines. Es erläutert die grundlegenden Modelloptionen – Point-to-Point und Hub-and-Spokes – und analysiert deren jeweilige Vor- und Nachteile. Der Fokus liegt auf der Darstellung, wie Low-Cost-Airlines das Point-to-Point-System nutzen, um Kosten zu minimieren, während Network Airlines verstärkt auf das Hub-and-Spokes-System setzen.
3. Flughäfen: Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Flughafenwahl für die Kostenstruktur von Low-Cost-Airlines. Es diskutiert die Kostenunterschiede zwischen Haupt- und Sekundärflughäfen, wobei die Vorteile von Sekundärflughäfen wie geringere Gebühren, schnellere Umlaufzeiten und freie Slot-Wahl hervorgehoben werden. Am Beispiel des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden wird die erfolgreiche Zusammenarbeit einer Low-Cost-Airline mit einem Sekundärflughafen veranschaulicht.
4. Betriebsauslastung der Flugzeuge: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Bedeutung der Flugzeugbetriebsauslastung für die Wirtschaftlichkeit von Low-Cost-Airlines. Es wird ein empirischer Vergleich zwischen Low-Cost und Network Airlines durchgeführt, um die Unterschiede in der Auslastung zu zeigen und die Strategien der Low-Cost-Airlines zur Maximierung der Betriebsauslastung zu erläutern.
5. Personalkosten: Das Kapitel analysiert die Personalkosten als wichtigen Faktor im Geschäftsmodell von Low-Cost-Airlines. Es werden die Strategien zur Senkung der Personalkosten durch niedrige Löhne und Gehälter sowie durch einen geringeren Personalbedarf beschrieben und im Kontext des Gesamtmodells eingeordnet.
6. Flottenpolitik: Hier wird die Flottenpolitik von Low-Cost- und Network Airlines verglichen. Der Fokus liegt auf der homogenen Flotte der Low-Cost-Airlines und der Bedeutung der Bestuhlung für die Kosten- und Kapazitätsplanung. Die Strategien werden im Hinblick auf deren Beitrag zur Kostenreduktion analysiert.
7. Revenue Management: Dieses Kapitel befasst sich mit den Revenue-Management-Strategien von Low-Cost- und Network Airlines. Es werden die unterschiedlichen Ansätze bei der Preisgestaltung, Tarifgestaltung und der Berücksichtigung der Preiselastizität analysiert, um den Einfluss auf die Ertragsmaximierung zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf den festen Preisen bei Low-Cost-Airlines im Vergleich zu den flexibleren Tarifen der Network Airlines.
8. Distribution: Das Kapitel beleuchtet die Vertriebsstrategien von Low-Cost- und Network Airlines. Der Schwerpunkt liegt auf dem Direktvertrieb der Low-Cost-Airlines, insbesondere über das Internet, und der Bedeutung dieser Strategie für die Kostenreduktion. Die Rolle des Direktvertriebs über das Internet und per SMS wird ausführlich betrachtet.
9. Weitere Elemente: Dieses Kapitel beschreibt zusätzliche Elemente des Low-Cost-Geschäftsmodells, wie den Verzicht auf physische Tickets, Kundenbindungsprogramme und die strategische Bedeutung des Outsourcings. Die Einsparungen bei Stationskosten und der Verzicht auf Serviceleistungen werden ebenfalls im Detail erläutert.
Schlüsselwörter
Low-Cost-Airlines, Network Airlines, Kostenreduktion, Streckenführung, Point-to-Point, Hub-and-Spokes, Flughäfen, Sekundärflughäfen, Betriebsauslastung, Personalkosten, Flottenpolitik, Revenue Management, Preisgestaltung, Distribution, Direktvertrieb, Kostenvorteil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Geschäftsmodell von Low-Cost-Airlines
Was ist der Hauptfokus des Dokuments?
Das Dokument untersucht das Geschäftsmodell von Low-Cost-Airlines und vergleicht es mit dem traditioneller Network Airlines. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Kernkomponenten, die zum Kostenvorteil und Erfolg von Low-Cost-Airlines beitragen.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt diverse Aspekte des Low-Cost-Geschäftsmodells, darunter Kostenreduktionsstrategien, Streckenführung und Flughafenwahl, Personal- und Flottenpolitik, Revenue Management und Preisgestaltung sowie Vertriebsstrategien. Es werden detaillierte Vergleiche zwischen Low-Cost und Network Airlines gezogen.
Welche Streckenführungsstrategien werden verglichen?
Das Dokument vergleicht das Point-to-Point-System (typisch für Low-Cost-Airlines) und das Hub-and-Spokes-System (typisch für Network Airlines). Es werden die Vor- und Nachteile beider Systeme erläutert und deren Auswirkungen auf die Kosten analysiert.
Welche Rolle spielen Flughäfen im Geschäftsmodell von Low-Cost-Airlines?
Die Wahl der Flughäfen ist entscheidend für die Kostenstruktur von Low-Cost-Airlines. Das Dokument hebt die Vorteile von Sekundärflughäfen hervor, wie geringere Gebühren, schnellere Umlaufzeiten und freie Slot-Wahl. Das Beispiel des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden wird detailliert betrachtet.
Wie wichtig ist die Betriebsauslastung der Flugzeuge?
Die Betriebsauslastung der Flugzeuge ist ein Schlüsselfaktor für die Wirtschaftlichkeit von Low-Cost-Airlines. Das Dokument vergleicht die Auslastung zwischen Low-Cost und Network Airlines und beschreibt Strategien zur Maximierung der Auslastung bei Low-Cost-Airlines.
Welche Strategien nutzen Low-Cost-Airlines zur Senkung der Personalkosten?
Low-Cost-Airlines senken Personalkosten durch niedrige Löhne und Gehälter sowie durch einen geringeren Personalbedarf. Das Dokument analysiert diese Strategien und ihren Einfluss auf das Gesamtmodell.
Wie unterscheidet sich die Flottenpolitik von Low-Cost und Network Airlines?
Low-Cost-Airlines bevorzugen in der Regel homogene Flotten, was die Kosten für Wartung und Ersatzteile senkt. Das Dokument analysiert diese Strategie und deren Auswirkungen auf die Kosten und Kapazitätsplanung im Vergleich zu den Flottenstrategien von Network Airlines.
Welche Revenue-Management-Strategien werden verglichen?
Das Dokument vergleicht die Revenue-Management-Strategien beider Airline-Typen. Es analysiert die Unterschiede in der Preisgestaltung, Tarifgestaltung und der Berücksichtigung der Preiselastizität, wobei der Fokus auf den festen Preisen bei Low-Cost-Airlines liegt.
Wie unterscheiden sich die Vertriebsstrategien?
Low-Cost-Airlines setzen stark auf Direktvertrieb, insbesondere über das Internet. Das Dokument erläutert die Bedeutung dieser Strategie für die Kostenreduktion und analysiert den Direktvertrieb über das Internet und per SMS.
Welche weiteren Elemente tragen zum Low-Cost-Geschäftsmodell bei?
Zusätzliche Elemente umfassen den Verzicht auf physische Tickets, Kundenbindungsprogramme, Outsourcing und Einsparungen bei Stationskosten sowie den Verzicht auf bestimmte Serviceleistungen. Das Dokument erklärt den Einfluss dieser Elemente auf die Kostenstruktur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Low-Cost-Airlines, Network Airlines, Kostenreduktion, Streckenführung, Point-to-Point, Hub-and-Spokes, Flughäfen, Sekundärflughäfen, Betriebsauslastung, Personalkosten, Flottenpolitik, Revenue Management, Preisgestaltung, Distribution, Direktvertrieb, Kostenvorteil.
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- Michael Kuhn (Author), 2005, Low-Cost Airlines. Kernelemente des Geschäftsmodells, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278688