Das Böse und alltägliche Erfahrungen mit dem Bösen sind uns allgegenwärtig bekannt. Neben der sich in diesem Zusammenhang aufdrängenden „Theodizeefrage“, warum Gott das Böse überhaupt in der Welt zulässt, werden auch Fragestellungen nach dem Selbstverständnis des Menschen und der moralischen Interpretation des menschlichen Handelns gestellt. Für uns ist es häufig nicht nachvollziehbar wie Menschen in der Lage sein können anderen Menschen beabsichtigt zu schaden. Es drängt sich zwangsläufig die Fragestellung auf, ob der Mensch von Natur aus böse ist oder dieser möglicherweise von „finsteren Mächten“ gelenkt wird. Im Rahmen des Seminars „Weltreligion“ haben wir uns zentral mit der Thematik des „Bösen in der islamischen Tradition“ beschäftigt. Zielsetzung der Hausarbeit soll es sein, sich nochmals vertieft mit der im Seminar vorgestellten Frage des Bösen im Islam zu befassen, hierbei aber auch eine christliche Perspektive auf das Themenfeld einzubeziehen. Wir haben daher ergänzend zu der im Seminar von Johannes Laube dargestellten islamischen Tradition des Bösen, auch die Ausführungen von Navid Kermani einbezogen. Für christliche Positionierungen wurde Texte von U. Dalferth und Karl Kardinal Lehmann berücksichtigt. Näher betrachtet werden sollen zunächst die Fragestellungen, was eigentlich unter dem Bösen zu verstehen ist und worin der Ursprung des Bösen besteht. Problematisiert werden soll auch das Verhältnis des Bösen zu dem bestehenden Übel in der Welt. Ferner soll insbesondere eine islamische Darstellung des Theodizeeproblems und die Gottesklage Hiobs im Koran aufgezeigt werden. Neben dem fachtheoretischen Teil soll im Zuge eines fachpraktischen Ausblicks, eine mögliche Umsetzung des Themenfelds im Unterricht mittels des Hiobsmotivs skizziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DAS FACHTHEORETISCHE KONZEPT.
- 2.1 WAS IST DAS BÖSE UND WIE WIRD ES ERFAHRBAR?
- 2.2 EIN VERGLEICH DER BEDEUTUNG DES BÖSEN IN DER ISLAMISCHEN TRADITION UND DER CHRISTLICHEN TRADITION
- 2.3 DIE MYTHEN DES BÖSEN IN DER ISLAMISCHEN TRADITION
- 2.4 IBLIS, DER TEUFEL UND DAS BÖSE IN DER ISLAMISCHEN TRADITION.
- 2.5 DAS BÖSE ALS ATTRIBUT MENSCHLICHER HANDLUNGEN
- 2.6 KORAN 4:78-79 ODER DIE WahlFREIHEIT DES MENSCHEN
- 2.7 DAS BÖSE UND DIE THEOLOGISCHE SPEKULATION UM DIE HANDLUNGSFREIHEIT DES MENSCHEN
- 2.8 RELATIVIERUNG DES BÖSEN IN DER ISLAMISCHEN MYSTIK
- 2.9 DIE ZEIT UND DAS BÖSE
- 2.10 ISLAMISCHE DEUTUNGEN des TheodizeePROBLEMS
- 2.11 DAS HIOB MOTIV
- 3. FACHPRAKTISCHER AUSBLICK ..
- 4. FAZIT..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich vertieft mit dem Bösen im Islam und bezieht dabei eine christliche Perspektive ein. Sie analysiert die verschiedenen Facetten des Bösen, seine Erfahrbarkeit und seinen Ursprung. Des Weiteren wird das Theodizee-Problem aus islamischer Sicht beleuchtet und das Hiobmotiv im Koran untersucht.
- Definition und Erfahrbarkeit des Bösen
- Vergleich der Bedeutung des Bösen im Islam und Christentum
- Islamische Mythen und Darstellungen des Bösen
- Das Theodizee-Problem in der islamischen Tradition
- Das Hiobmotiv im Koran
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Bösen ein und stellt die Relevanz der Frage für das menschliche Selbstverständnis und die moralische Interpretation des menschlichen Handelns heraus. Zudem werden die Ziele der Arbeit und die einbezogenen Perspektiven erläutert.
Das fachtheoretische Konzept beleuchtet die Frage, was das Böse ist und wie es erfahrbar wird. Es analysiert verschiedene Formen des Bösen und die unterschiedlichen Perspektiven auf dessen Ursprung.
Kapitel 2.2 vergleicht die Bedeutung des Bösen in der islamischen Tradition mit der christlichen Tradition.
Kapitel 2.3 untersucht die Mythen des Bösen in der islamischen Tradition und beleuchtet die Rolle von Iblis, dem Teufel, in diesem Kontext.
Kapitel 2.5 analysiert das Böse als Attribut menschlicher Handlungen und betrachtet die Rolle der menschlichen Wahlfreiheit im Kontext des Bösen.
Kapitel 2.6 untersucht den Koranvers 4:78-79 und die Frage der menschlichen Wahlfreiheit im Kontext des Bösen.
Kapitel 2.7 beleuchtet die theologische Spekulation um die Handlungsfreiheit des Menschen in Bezug auf das Böse.
Kapitel 2.8 betrachtet die Relativierung des Bösen in der islamischen Mystik.
Kapitel 2.9 untersucht die Zeit und ihre Verbindung zum Bösen.
Kapitel 2.10 beschäftigt sich mit islamischen Deutungen des Theodizee-Problems.
Kapitel 2.11 untersucht das Hiobmotiv in der islamischen Tradition.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen wie dem Bösen, der Erfahrbarkeit des Übels, dem Theodizee-Problem, der menschlichen Wahlfreiheit, der islamischen Mystik und dem Hiobmotiv im Kontext der islamischen und christlichen Tradition. Die Arbeit analysiert verschiedene Interpretationen des Bösen und beleuchtet dessen Bedeutung in den jeweiligen Religionen.
- Quote paper
- Markus Mopser (Author), 2012, Das Böse in der islamischen Tradition unter Einbezug der christlichen Tradition und des Hiobmotivs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279249