Die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) erhält über die politischen Rahmenbedingungen den Auftrag, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, zu fördern und ihnen einen angemessenen Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen. Aufgrund der Individualisierung der Lebensführung und der Pluralisierung von Lebensverhältnissen gewinnt der Auftrag in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zunehmend an Bedeutung. Gerade Kinder und Jugendliche, welche in einem förderungs- und ressourcenarmen Umfeld aufwachsen, machen einen Grossteil der Besucher von Angeboten der OKJA aus. Die Anforderungen des Jugendalters werden anhand der Entwicklungstheorie nach Hurrlemann & Quenzel (2012, nach Haivighurst 1953) dargestellt. Weiter wird die Bedeutung der OKJA erläutert, um den Blick danach auf die tiergestützten Interventionsformen und dabei insbesondere auf die tiergestützte Pädagogik zu richten.
Diese Bachelor-Thesis soll dazu beitragen aufzuzeigen, weshalb gerade der Hund dem Menschen so nahe steht und sich für ihn im sozialen Bereich verschiedenartige Einsatzmöglichkeiten anbieten. Erklärungsmodelle und Studienergebnisse werden herangezogen, um zu verdeutlichen, wie die Interaktion mit Hunden auf den Menschen wirkt. Im Fokus dieser Arbeit steht die Frage, ob Hunde im Rahmen der OKJA bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen unterstützend wirken können.
Die Betrachtung der Wirkungsweisen und Einflüsse von Hunden auf Menschen legt nahe, dass bestimmte Grundvoraussetzungen und Rahmenbedingungen zu beachten sind, wenn es darum geht, Jugendliche (und teilweise auch Kinder) bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben zu unterstützen und in ihren sozialen und emotionalen Kompetenzen zu fördern. Eine wichtige Funktion kommt Hunden in der OKJA beim Erstkontakt zu: Sie helfen Brücken zu schlagen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen und zwar insbesondere in Fällen, wo Jugendliche wegen starker sozialer Hemmungen dazu nicht in der Lage sind.
Da die tiergestützten Interventionen weltweit immer häufiger als wichtiger Aspekt der öffentlichen Gesundheit (Public Health) wahrgenommen werden, besteht ein wachsendes Erfordernis, die offenkundige Theorieabstinenz zu überwinden. Theoriegeleitete Anwendungen solcher Interventionen können dadurch erleichtert und die Qualität der Angebote verbessert werden. Nur so kann eine staatliche Anerkennung der tiergestützten Interventionen als Methode der Sozialen Arbeit ins Auge gefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Ziele der Arbeit und Methodenwahl
- Lebensphase Jugend
- Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen
- Psychische Entwicklungen („Qualifizieren“)
- Physische Entwicklungen („Binden“)
- Emotionale Entwicklung („Konsumieren“)
- Soziale Entwicklung („Partizipieren“)
- Offene Kinder- und Jugendarbeit als Antwort auf jugendliche Entwicklungsaufgaben
- Gesetzliche Verankerung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Funktion und Leistung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Mensch und Hund - Wechselwirkungen
- Der Mensch und der Hund - zufällige Begegnung?
- Erklärungsmodelle zur Mensch-Tierbeziehung
- Du-Evidenz
- Bindungstheorie
- Biophilie-Hypothese
- Einflüsse von Tieren auf Kinder und Jugendliche
- Verstehen sie uns?
- Tiergestützte Interventionen als Methode der Sozialen Arbeit
- Historische Entwicklung der tiergestützten Interventionen
- Tiergestützte Aktivität
- Tiergestützte Pädagogik
- Tiergestützte Therapie
- Potenziale tiergestützter Pädagogik nutzen
- Hunde in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Voraussetzungen der jugendlichen Klientin oder des jugendlichen Klienten
- Rahmenbedingungen
- Voraussetzungen des Hundes
- Voraussetzungen der Hundeführerin oder des Hundeführers
- Nutzen und Grenzen
- Psychischen Entwicklung („Qualifizieren“)
- Physischen Entwicklung („Binden“)
- Emotionalen Entwicklung („Konsumieren“)
- Sozialen Entwicklung („Partizipieren“)
- Mögliche Einsatzgebiete in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Thesis befasst sich mit der Frage, inwiefern Hunde im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen unterstützend wirken können. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung und beleuchtet die spezifischen Einflüsse von Hunden auf die Entwicklung von Jugendlichen. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Grenzen tiergestützter Interventionen im Kontext der OKJA betrachtet.
- Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen im Kontext der OKJA
- Theoriegeleitete Betrachtung der Mensch-Tier-Beziehung
- Einfluss von Hunden auf die psychosoziale Entwicklung von Jugendlichen
- Potenziale und Grenzen tiergestützter Interventionen in der OKJA
- Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für den Einsatz von Hunden in der OKJA
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage, den Aufbau der Arbeit und die Ziele der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen und deren Bedeutung im Kontext der OKJA. Kapitel 3 diskutiert die gesetzliche Verankerung und die Funktion der OKJA. Kapitel 4 analysiert die Mensch-Tier-Beziehung und beleuchtet die Einflüsse von Tieren auf Kinder und Jugendliche. Kapitel 5 befasst sich mit tiergestützten Interventionen als Methode der Sozialen Arbeit. Kapitel 6 untersucht die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Hunden in der OKJA. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Offene Kinder- und Jugendarbeit, tiergestützte Interventionen, Hunde, Entwicklungsaufgaben, psychosoziale Entwicklung, Jugend, Mensch-Tier-Beziehung, soziale Kompetenzen, Inklusion, Public Health.
- Quote paper
- Réjane Zumbrunnen (Author), 2013, Einflüsse von Hunden auf die Entwicklung von Jugendlichen im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279449