Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU


Bachelorarbeit, 2013

67 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

II Abkürzungsverzeichnis

III Text
1 Einleitung
2 Definition und Einordnung der Begriffe
2.1 Hedgefonds
2.1.1 Abgrenzung zu „klassischen“ Fonds
2.1.2 Entwicklung der Branche
2.2 Schattenbanken
2.2.1 Tätigkeitsbereiche
2.2.2 Sind Hedgefonds dem Schattenbanksystem zuzuordnen?
3 Prozess der öffentlichen Meinungsbildung
3.1 Öffentliche Meinung
3.2 Theorien der öffentlichen Meinung
3.2.1 Schweigespirale
3.2.2 Meinungsführerschaft
3.3 Massenmedien
3.4 Hypothese
4 Empirische Untersuchungen
4.1 Tageszeitungen (2007-2008)
4.1.1 Bild
4.1.2 Süddeutsche Zeitung
4.1.3 The Times
4.2 Heuschrecken-Debatte
4.3 Ansichten der Zentralbanken
4.3.1 Deutschland
4.3.2 Großbritannien
5 Fazit

IV Anhang

V Literaturverzeichnis

I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Kategorisierung der Veröffentlichungen aus der SZ 29

Abbildung 2: Kategorisierung der Veröffentlichungen aus der „The Times“ 32

Tabelle 1: Wachstum des Hedgefonds-Marktes 10

Tabelle 2: Reichweite der Medien im Untersuchungszeitraum 24

II Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

III Text

1 Einleitung

„Gut, wie hat sich das jetzt ergeben mit der Finanz- und Eurokrise? Die Banker haben komische Wertpapiere erfunden und verkauft; und die Griechen haben Geld erfunden und Luft verbucht. War es nicht so? Gierige Banker in Amerika und die verschwenderischen Griechen – die sind schuld. Ganz sicher. Dann sind da noch die Italiener, die Spanier und dieser Europäische Rettungsschirm, oder wie das heißt, ein paar Bad Banks, staatliche Bürgschaften und ... ach lassen wir das, am Ende sind halt die Ehrlichen wieder die Dummen und alles nur wegen der Geier an der Wall Street und des Chaos in Griechenland. So einfach ist das? [...] “ [1]

Der vollständige Artikel zum vorigen Zitat aus der Süddeutschen Zeitung sagt im Kern Folgendes: Viele Menschen behaupten, sehr komplexe Vorgänge zu verstehen, tendieren dazu sie stark zu vereinfachen, und äußern anschließend, die Ursache der Probleme identifiziert und die Lösung parat zu haben. Daraufhin erläutert der Autor, weshalb sich Menschen grandios überschätzen und in einer Illusion vermeintlichen Verstehens leben. Dies liegt vor allem daran, dass Menschen gezielt nach Informationen suchen, welche die eigene Meinung stützen. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei, dass es kaum Mühe bereitet, diese Art Positionen abzusichern und einer Illusion des Verstehens zu verfallen. Dem Menschen wird erst bewusst, dass er eine Thematik nicht verstanden hat, wenn man ihn bittet, einen komplexen Sachverhalt Schritt für Schritt und eindeutig zu erklären. Als Fachbegriff für diese kognitive Verzerrung wird der Begriff „Overconfidence“ verwendet.[2] Um den Bezug des Artikels auf die vorliegende Arbeit herzustellen, werden im Folgenden einige rhetorische Fragen gestellt.

Es ergibt sich die Frage, weshalb Journalisten, Reporter, Berichterstatter und andere Medienvertreter diesem Effekt – Overconfidence – nicht unterliegen sollten. Etwas allge-meiner formuliert: Verstehen Medienvertreter oder Personen des öffentlichen Lebens (z. B. Politiker) wirklich immer komplexe wirtschaftliche Themen/Probleme im Detail und sind sie anschließend auch fähig, darüber adäquat und objektiv zu berichten?

Nicht wenige Journalisten, Reporter und weitere Personen des öffentlichen Lebens haben Hedgefonds in der Vergangenheit an den Pranger gestellt. Auf die Frage, ob dies gerecht-fertigt ist oder nicht, wird im Rahmen dieser Arbeit auch eingegangen. Vielmehr jedoch beschäftigt sich die Arbeit mit folgenden Fragen: Weshalb sind Hedgefonds in Deutschland so geächtet? Inwiefern haben sog. „Meinungsführer“ (u. a. Medien, Politiker) dazu beigetra-gen? Gibt es Unterschiede in der Meinung der Öffentlichkeit gegenüber Hedgefonds in Deutschland und Großbritannien? Wie sehen die Zentralbanken in Deutschland und Großbritannien Hedgefonds? Gehören Hedgefonds zu den sog. Schattenbanken?

Damit all diese Fragen beantwortet werden können, ist es unumgänglich, diese Arbeit zunächst mit einer eindeutigen und klaren Definition von Hedgefonds und Schattenbanken zu beginnen. Anschließend wird die Theorie zur öffentlichen Meinungsbildung vorgestellt. Damit die öffentliche Meinungsbildung gegenüber Hedgefonds richtig untersucht werden kann, muss in dieser Arbeit auch auf die Publizistik- und Medienwissenschaft eingegangen werden. Denn dies sind die Wissenschaften, die sich mit der Bildung der öffentlichen Meinung beschäftigen und dazu zwei Theorien aufgestellt haben. Darauf folgen empirische Untersuchungen von ausgewählten Medien in Deutschland und Großbritannien. Schließlich werden die genannten Forschungsfragen beantwortet und die wichtigsten Aspekte dieser Arbeit nochmals zusammengefasst.

Das vorrangige Ziel dieser Arbeit ist: zu identifizieren, welche Diskussionen und Debatten in der Öffentlichkeit die Meinung der Öffentlichkeit gegenüber Hedgefonds entscheidend geprägt haben. Um das genannte Ziel zu erreichen, erfolgen empirische Untersuchungen von ausgewählten Medien im Hinblick auf die Häufigkeit und die Art der Aussagen über Hedge-fonds. Ein weiteres Ziel der Arbeit besteht darin, festzustellen, ob es in Deutschland und Großbritannien unterschiedliche Ansichten zu Hedgefonds und Schattenbanken gibt.

2 Definition und Einordnung der Begriffe

Im folgenden Kapitel wird erläutert, was die Merkmale eines Hedgefonds sind und wodurch er sich von anderen Fonds hinsichtlich verschiedener Merkmale unterscheidet. Anschließend wird der Begriff der Schattenbank erläutert, was darunter zu verstehen ist, wie er heutzutage verwendet wird. Anschließend wird dies mit einigen Beispielen veranschaulicht. Zum Schluss muss auch die Frage beantwortet werden, ob und inwiefern sich die Begriffe Hedgefonds und Schattenbank überschneiden.

2.1 Hedgefonds

Hedgefonds sind in Deutschland geächtet. Sie werden unter anderem als Heuschrecken bezeichnet[3] (siehe auch Kap. 4.2, S. 32). Es stellen sich sogleich die Fragen: Warum sind sie es? Gibt es einen berechtigten Grund? Inwiefern haben die Medien, Politiker bzw. andere Meinungsführer und -macher dazu beigetragen?

Eine Persönlichkeit, die unmittelbar mit Hedgefonds in Verbindung gebracht wird und an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben soll, ist George Soros. George Soros ist ein bekannter amerikanischer Hedgefonds-Manager, der durch seinen Hedgefonds „ Quantum Funds “ be-rühmt wurde. Soros’ Strategie basiert auf folgender Annahme: Die internationalen Finanz-märkte sind nicht effizient. Sie sind chaotisch, weil die Kurse nicht von den Fundamen-taldaten, sondern von einzelnen Personen abhängen, die mit diesen Wertpapieren handeln. Den spektakulärsten Profit realisierte Soros im Jahr 1992. Er spekulierte mit 10 Milliarden US-Dollar auf eine bevorstehende Abwertung des Britischen Pfund. Während einer sehr kurzen Zeit erzielte Soros so einen Gewinn von 1 Milliarde US-Dollar. Nach diesem Ereignis wurde Soros als „ Zauberer der Finanz-märkte “ bekannt.[4] Hedgefonds sind in Deutschland durch das Inkrafttreten des Investment-modernisierungsgesetzes im Januar 2004 zugelassen worden. Seitdem dürfen private wie institutionelle Anleger in „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“, sog. Hedgefonds, investieren.[5]

2.1.1 Abgrenzung zu „klassischen“ Fonds

Nun soll mit der Definition des Begriffs Hedgefonds fortgefahren werden. Allerdings treten schon bei der Definition des Begriffs Hedgefonds einige Probleme auf. Erstens gibt es keine Legaldefinition von Hedgefonds. Zweitens führen sie vorrangig Geschäfte durch, die denen traditioneller Investmentfonds ähneln. Es werden nämlich, wie bei anderen Fonds auch, Gelder von Investoren eingesammelt und dieses Geld wird auf den internationalen Finanzmärkten investiert.[6]

Es muss an dieser Stelle also auf spezielle Charakteristika eingegangen werden, um Hedgefonds eindeutig von anderen Fonds unterscheiden zu können. So kann z. B. auf den Fremdkapitalanteil eines Hedgefonds im Verhältnis zu seinem Gesamtkapital Bezug genommen werden. Dies ist einer der fundamentalen Unterschiede von Hedgefonds gegenüber „klassischen“ Investmentfonds. Dadurch, dass Hedgefonds einen hohen Fremdkapitalanteil aufweisen, nutzen sie den Hebeleffekt (Leverage-Effekt), welcher durch die vorrangige Investition in Hebelprodukte bspw. Finanzderivate zusätzlich verstärkt wird. Hedgefonds ändern sehr schnell und sehr häufig die von ihnen aufgebauten Geschäftspositionen. Sie sind an keine Anlageklasse, -region oder -instrumente gebunden und verfügen somit über große Freiheiten in ihren Anlageentscheidungen.[7]

Hedgefonds gehören zu den großen institutionellen Investoren, die nach lukrativen Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten und das ihnen anvertraute Kapital unter Rendite- und Risikoaspekten auf dem internationalen Finanzmarkt investieren. Sie sind den „Alterna-tiven Investments“ zuzuordnen, weil sie die genannten Anlagefreiheiten besitzen und damit unabhängiger vom allgemeinen Markt sind. Die Anlageklasse der alternativen Investments strebt im Gegensatz zu den traditionellen Investmentfonds, welche das Ziel verfolgen, einen Vergleichsindex oder einen Fonds der gleichen Anlageklasse zu schlagen, eine absolute positive Entwicklung unabhängig vom aktuellen Marktumfeld an. Traditionelle Investment-fonds möchten eine Streuung des Risikos in bestimmten Märkten erreichen und verfolgen im Gegensatz zu Hedgefonds keine absoluten Ertragsziele, sondern machen sie von einer Benchmark abhängig. Wenn bspw. der DAX als Vergleichsindex dient und innerhalb eines Jahres um 10 % sinkt, dann war ein traditioneller Investmentfonds, der den DAX als Benchmark gewählt hat, bereits erfolgreich, sobald er um weniger als 10 % gesunken ist. Er hat in diesem Fall nämlich die Benchmark geschlagen. Klassische Investmentfonds verfolgen grundsätzlich relative Renditeziele, dies wird als Benchmark-Ansatz bezeichnet. Hedgefonds streben grundsätzlich das Ziel an, eine absolute Rendite ohne einen Vergleichsindex zu erreichen, dies wird als Absolute-Return-Ansatz bezeichnet.[8]

Viele Hedgefonds zeichnen sich durch geringe Transparenz und eine lange Kapitalbindungsdauer aus.[9] Unter einem Hedgefonds wird eine Kapitalsammelstelle verstanden, deren Hauptziel es ist, „ [...] die gegebene Vermögensreserve der Kapitaleinleger gegen bestimmte aus dem Abschluss von Investitionsgeschäften resultierende finanzielle Risiken abzusichern“.[10]

Um Hedgefonds eindeutig im Vergleich zu „klassischen“ Fonds abgrenzen zu können, müssen weitere Charakteristika betrachtet werden. Hierzu ist es hilfreich, die Etymologie des Wortes Hedgefonds näher zu betrachten. To Hedge kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich: etwas abdecken, sich vor etwas schützen oder sich absichern. Im finanzwirtschaftlichen Sinne ist damit jedoch ausschließlich die Absicherung einer Finanz-transaktion gemeint. Fonds kommt aus dem Französischen, geht jedoch auf das lateinische fundus (Grundstock) zurück und beschreibt eine für bestimmte Zwecke gebildete Vermögens-reserve.[11] Hedgefonds dienen somit vor allem dazu, die aus einer Finanztransaktion resultie-renden Risiken, wenn möglich, vollständig zu kompensieren. Wenn jedoch eine vollständige Kompensierung des Risikos (der ursprünglichen [ersten] Finanztransaktion) durch einen Hedgefonds nicht möglich ist, soll das Risiko der Finanztransaktion durch einen Hedgefonds zumindest reduziert werden. Es handelt sich somit um ein Gegengeschäft, wobei dieses Sicherungsgeschäft auch als „Hedge“ bezeichnet wird. Hedgefonds stellen keine homogene Klasse von Investmentgesellschaften dar, vielmehr existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Investmentstrategien.

Der größte Teil der weltweit gemanagten Hedgefonds ist in den Vereinigten Staaten, in den karibischen und europäischen Offshore-Ländern ansässig.[12] Das Interessante hierbei ist, dass die sich an den Offshore-Plätzen befindenden Hedgefonds von Managementgesellschaften verwaltet werden, die ihren Hauptsitz meistens in London, New York oder Connecticut haben. Von den Haupt-sitzen aus werden die Finanztransaktionen durchgeführt. Schwerpunkt der Investitionen der Hedgefonds sind die angloamerikanischen Finanzmärkte, da die dortigen Finanzmärkte das weltweit größte Handelsvolumen aufweisen.[13]

Nach Berg [14] können Hedgefonds wie folgt definiert werden:

Hedgefonds sind Investmentgesellschaften, die in ihrem Anlageverhalten geringen aufsichtsrechtlichen und regulatorischen Einschränkungen unterliegen und sich aktiv an den regulierten und unregulierten Finanzmärkten engagieren. Sie grenzen sich durch ihre Investitionsziele (absolute Rendite), Investmentstrategien (freie Wahl der Märkte und Anlageinstrumente), ihre Risiko/Rendite-Struktur [sic!] (hohes Alpha), ihre Gebührenstruktur (performanceabhängige Bezahlung) und ihr [sic!] Zielklientel (vermögende Privatinvestoren und institutionelle Investoren) von anderen Investmentgesellschaften ab.“

2.1.2 Entwicklung der Branche

Die folgende Tabelle 1 (Seite 10) dient vor allem der Übersicht über die Dimension des Hedgefonds-Marktes. Darüber hinaus soll der Leser eine Vorstellung davon bekommen, wie sich das Wachstum des Hedgefonds-Marktes im Laufe der Zeit entwickelt hat. Zu beobachten ist, dass es seit 1990 bis zum Jahr 2008 grundsätzlich Zuflüsse gibt (eine Ausnahme bildet hier das Jahr 1994). Ab 2008 sind ausschließlich Abflüsse zu verzeichnen, deren Ursache der Beginn der weltweiten Finanzkrise ist.

Bei Tabelle 1 (Seite 10) ist zu beachten, dass hierbei die Kapitalbilanzen der Investoren gezeigt werden und nicht die auf den Finanzmärkten durch Hedgefonds eingesetzten Beträge, die durch das Leverage (Fremdkapital) noch viel höher sind.[15] Es gibt unter den Hedgefonds viele sogenannte Dach-Hedgefonds (Funds-of-Funds-Konzept). Das Prinzip von Dach-Hedgefonds besteht darin, in weitere einzelne Hedgefonds (auch Single-Hedgefonds genannt) zu investieren. Der Grund, weshalb ein Dach-Hedgefonds in mehrere Single-Hedgefonds investiert, ist folgender: Die Volatilität und das damit verbundene Risiko ist deutlich geringer, wenn in mehrere Single-Hedgefonds anstatt in einen investiert wird.[16]

Aus Tabelle 1 kann die Anzahl der Single-Hedgefonds im Verhältnis zu den Dach-Hedgefonds entnommen werden. So beträgt das Verhältnis der Single-Hedgefonds zu den Dach-Hedgefonds, bezogen auf die Jahre 1990 – 2009, durchschnittlich 82,4 % zu 17,6 %. Auf die einzelnen Investmentstrategien der Hedgefonds soll an dieser Stelle nicht weiter ein-

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Wachstum des Hedgefonds-Marktes[17]

gegangen werden, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde.[18] Um einen Eindruck zu erhalten, wie erfolgreich Hedgefonds im Durchschnitt agieren, kann auf das Jahr 2007 eingegangen werden. Der Tabelle 1 (Seite 10) kann entnommen werden, dass im Jahr 2007 der größte Zufluss stattgefunden hat. Die durchschnittliche Rendite aller Hedgefonds beträgt im Jahr 2007 über 10 %.[19] Laut einer Studie von Auckenthaler liegt einer der größten Vorteile von Hedgefonds in der niedrigen Korrelation gegenüber den klassischen Märkten. Der größte Nachteil zeigt sich laut Auckenthaler in der geringen Transparenz.[20]

2.2 Schattenbanken

Zunächst soll der Begriff der Schattenbank an dieser Stelle klar definiert werden. Anschließend werden die Bereiche, in denen Schattenbanken vorwiegend tätig sind, näher betrachtet und einzelne Institutionen konkret auf Zugehörigkeit zum Schattenbanksektor geprüft. Zum Schluss wird untersucht inwiefern Hedgefonds den Schattenbanken zuzuordnen sind.

Laut dem Financial Stabilty Board (FSB) wird unter dem Begriff Schattenbanken bzw. shadow banking system Folgendes verstanden: „The shadow banking system can broadly be described as credit intermediation involving entities and activities outside the regular banking system.“[21] Laut Keller (2012) besitzen Schattenbanken grundsätzlich drei Eigenschaften. Erstens führen Schattenbanken ähnliche Tätigkeiten wie „normale“ Banken aus, sie sind also als Finanzintermediär tätig. Zweitens agieren sie in einem System, welches aus mehreren Akteuren besteht und grundsätzlich marktorientiert ist. Drittens werden sie im „Schatten“ der Banken tätig, d. h., sie unterliegen weniger Regulierungs- und Überwachungsvorschriften als reguläre Banken.[22]

2.2.1 Tätigkeitsbereiche

Um nun die Tätigkeitsbereiche von Schattenbanken zu charakterisieren, muss an erster Stelle der Bereich securitization, zu Deutsch Verbriefungen, genannt werden. Verbriefungen bieten die Möglichkeit, das Kreditrisiko eines ursprünglichen Kreditgebers, z.B. einer Bank, durch das Verbriefen einer Forderung zu beseitigen und auf einen anderen zu übertragen. Um Darlehen zu verbriefen, werden von den Geldgebern und anderen ursprünglichen Kredit-gebern sog. Special Purpose Vehicles (SPVs) gebildet. Diese SPVs sind unabhängige recht-liche Einheiten und emittieren diese Verbriefungen wiederum an weitere Investoren. Dies geschieht häufig auch in Form sog. Collateralized Debt Obligations (CDOs), es handelt sich dabei um forderungsbesicherte Wertpapiere, die aus mehreren Tranchen bestehen.

Eng verwandt mit den Verbriefungsaktivitäten sind Structured Investment Vehicles (SIVs) und Asset-backed commercial paper conduits (ABCP conduits), welche in die Tranchen investieren und sich selbst kurzfristig finanzieren. Durch dieses systematische Vorgehen sind die Kreditrisiken von den Bilanzen der ursprünglichen Kreditgeber auf andere übertragen worden. In den USA stellte dies bis zur Finanzkrise (2008) eine gängige Methode der Schattenbanken dar. Bezeichnet wird diese Strategie als originate ‐to ‐distribute business model. In Europa hingegen wurden diese Kreditrisiken ebenfalls verbrieft, mit dem Unterschied, dass sie nicht ausgelagert wurden, sondern in den Bilanzen der Banken verblieben. Diese Strategie wird als originate ‐to ‐hold business strategy bezeichnet.[23]

Ein weiterer Tätigkeitsbereich von Schattenbanken wird als Repo bezeichnet. Repo steht für Repurchase und stellt einen Tätigkeitsbereich, welcher von verschiedenen Finanzinstitutionen (auch „klassischen“ Banken) durchgeführt wird, dar. Auf Deutsch kann dies als eine Rückkaufvereinbarung bezeichnet werden. Es handelt sich hierbei somit um Rückkauf-vereinbarungen gegen Sicherheiten, mit dem Ziel, ein Investitionsvorhaben oder eine Zweck-finanzierung realisieren zu können. Ein Repo ist eine Transaktion, die durch feste Parameter wie Kapitalsumme, Sicherheitsart, Zinsen, Sicherheitsabschlag (abgängig von der Sicherheits-art und Fälligkeit) charakterisiert ist. Die Geschäftspartner einigen sich dabei auf den Austausch der Kreditsumme und einer Sicherheit, mit dem Versprechen, das Geschäft bis zu einem bestimmten Fälligkeitsdatum abzuwickeln. Im Repo- Markt agieren Banken sowie Nicht-Banken – deswegen Schattenbanken – beidseitig d. h., dass Banken als Kreditgeber als auch als Kreditnehmer agieren. Für Nicht-Banken gilt dies ebenfalls.[24] Vor der Finanzkrise (2008) war es Banken, aber auch anderen Marktteilnehmern, möglich, Verbriefungen als Sicherheit für Repos zu verwenden.[25] Dadurch konnten sie ihren Bestand an verbrieften Produkten kurzfristig auf den Repo- Märkten finanzieren. Wie schon erwähnt sind die traditionellen Banken ebenfalls aktive Teilnehmer auf diesen Märkten. Dies führt jedoch dazu, dass sich Banken einem Ausfallrisiko der Gegenpartei aussetzen, wenn sie Kapital bereitstellen. Andersherum kommt es dazu, dass sie sich einem rollover risk [26] aussetzen, wenn sie sich selbst finanzieren.[27]

Das letzte große Tätigkeitsfeld von Schattenbanken liegt in der Wertpapierleihe. Diese ähnelt in gewisser Weise den Repos, unterscheidet sich jedoch hinsichtlich der Zielsetzung und der beteiligten Akteure. Bei den Repos waren auch Banken als Entleiher tätig, dies ist bei der Wertpapierleihe nicht der Fall. Hier sind Eigenhändler und sog. Prime Broker als Verleiher tätig. Sie agieren hauptsächlich zugunsten von Hedgefonds, welche die ausschließlichen Entleiher (Banken agieren hier nicht als Entleiher) darstellen. Hedgefonds benötigen nämlich spezielle Wertpapiere vor allem für Leerverkäufe (short-selling), für Market-Maker und für die Erleichterung ihrer Handelsabwicklungen. Da diese Wertpapiere häufig ohne ein festes Fälligkeitsdatum verliehen werden, ist bei den Reinvestitionen des Geldes der Anlass gegeben, um eine Fristentransformation durchzuführen. Dies ist der Fall, sobald in eine Kapitalanlage mit einer längeren Laufzeit investiert wird. An dieser Stelle ist es wichtig, die Geldmarktfonds zu erwähnen, denn häufig wird an dieser Stelle in sie investiert. Diese Geldmarktfonds investieren wiederum langfristig in Repos oder andere Bankfinanzierungs-instrumente.[28]

Da die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Schattenbanken untersucht worden sind, soll an dieser Stelle konkret auf die einzelnen Organisationen eingegangen werden, welche zu den Schattenbanken gehören. Laut dem FSB zählen Money Market Funds (MMFs) zu den Schattenbanken.[29] Bei MMFs handelt es sich um Investmentfonds, die Erträge zu Geldmarkt-konditionen anbieten und es Investoren daher ermöglichen, täglich liquide zu sein. Ein MMF investiert in kurz- und mittelfristige Vermögenswerte, darunter kurzfristige Handelspapiere (insb. Wechsel), Einlagenzertifikate, Repo -Transaktionen mit Banken sowie Unternehmens- und Staatsschulden. MMFs stellen daher eine wichtige kurzfristige Finanzierungsquelle für Banken dar. MMFs transformieren zum Teil die Fristen und Liquidität durch die Ausgabe einforderbarer Einlagen und Investitionen in kurz- und mittelfristige Vermögenswerte. Somit bilden MMFs ein gutes Beispiel dafür, dass sie Banken in ihrer Struktur ähneln, dafür aber nicht den Aufsichts- und Regulierungsvorschriften der Banken unterliegen und daher den Schattenbanken zuzuordnen sind. Ihnen fehlt außerdem das Sicherheitsnetz durch die Einlagensicherung und die Möglichkeit der Finanzierung über die Zentralbank.[30]

2.2.2 Sind Hedgefonds dem Schattenbanksystem zuzuordnen?

Es stellt sich nun die für diese Arbeit wichtige Frage, ob Hedgefonds als Organisationen auch den Schattenbanken zuzuordnen sind. Diese Frage ist laut Keller mit einem Nein zu beantworten. Keller sagt dazu: „ [...] it can be said that they should not be included per se as entities, since they do not necessarily deal with credit or run a maturity mismatch.“[31] Im Folgenden beschreibt er aber, dass sie Teil einer Aktivitätskette sind, die das Schattenbanksystem in ihrer Gesamtheit darstellt. Dies zeigt nochmals die Schwierigkeit, die bei der Abgrenzung des Begriffs Schattenbank auftritt. Keller fasst die Problematik anschaulich zusammen: „Many non‐bank institutions may not be considered as entities for-ming part of the shadow banking system, but only as individual actors in the chain of several institutions representing a shadow banking activity.“[32]

Hedgefonds können in zweierlei Hinsicht Teil des Schattenbanksystems sein: zum Beispiel durch Investments in Kreditprodukte wie capital structure arbitrage [33] , strukturierte Finanzprodukte bzw. long/short Investitionen. Im zweiten Fall agieren Hedgefonds weitestge-hend indirekt im Schattenbankensystem. So begründen Wertpapierleihen durch Hedgefonds bspw. eine mögliche Verbindung zwischen den Leerverkaufsaktivitäten von Hedgefonds und der Finanzintermediation außerhalb des Bankensystems. Konkret funktioniert dies folgendermaßen: Hedgefonds bieten eine Geldsicherheit an, um eine Wertpapierleihe zu erhalten, und der Wertpapierverleiher reinvestiert das Geld wiederum in MMFs oder verwendet es als Finanzierung, um neue Repos ausgeben zu können.[34]

Hedgefonds finanzieren sich hauptsächlich durch Repos. Durch die anschließende Weiterverpfändung der Vermögen durch Hedgefonds, welche sie ihren Prime Brokern als Sicherheiten anbieten, entsteht eine weitere Verbindung zwischen den Hedgefonds und dem Schattenbanksystem. Durch die Finanzierung über den Repo -Markt entwickelt sich so eine ungesicherte Fristentransformation. Mittels der Käufe und Verkäufe von Credit Default Swaps (CDS) führten Hedgefonds auch Losgrößentransformationen durch. Im Zuge der Finanzkrise (2008) galten Hedgefonds als ein wichtiger Investor in dem Verbriefungsmarkt, deswegen wurden sie Bestandteil der Verbriefungskette.[35]

Um an dieser Stelle auch speziell auf das deutsche Schattenbanksystem einzugehen, muss gefragt werden, welche Institutionen in Deutschland die größte Einheit der Schattenbanken repräsentieren. Laut dem Finanzstabilitätsbericht 2012 der Deutschen Bundesbank stellen „ [...] in Deutschland aufgelegte Offene Investmentfonds [.] die mit Abstand größte Einheit des deutschen Schattenbankensystems dar“[36]. Darüber hinaus verfügten diese Fonds über ein Vermögen von 1 267 Mrd. Euro, wobei zu beachten ist, dass drei Viertel des Fondsvermögens auf Spezial-Fonds entfielen, welches nur für sog. institutionelle Anleger aufgelegt wird.[37] Investmentfonds dienen als Kapitalgeber und sind auf verschiedene Art und Weise mit den anderen Marktteilnehmern gekoppelt. Sie dienen Banken, Unternehmen und dem öffentlichen Haushalt als Kapitalgeber und verrichten damit eine wichtige Finanzierungsfunktion. Änderungen im Anlageverhalten der Investmentfonds können demzufolge einen Einfluss auf die Refinanzierungskonditionen der einzelnen Institutionen ausüben und darüber hinaus die Fristenänderungsrisiken erhöhen.[38]

Eine weitere Problematik besteht darin, dass von Spezialfonds gehaltene Wertpapiere zu 70 % von ausländischen Emittenten stammten. Dadurch sind die Fonds sowie die Halter der ausgegebenen Fondsanteile anfälliger bzgl. Problemen, die durch andere Finanzintermediäre bzw. Staaten aus dem Ausland resultieren.[39]

Geldmarktfonds und Hedgefonds spielen in Deutschland eine wesentlich geringere Rolle, als hinsichtlich der öffentlichen Diskussion anzunehmen wäre. Das Vermögen von Hedgefonds, die in Deutschland ansässig sind, betrug im September 2012 lediglich 1,6 Mrd. Euro und das Vermögen der Geldmarktfonds machte im September 2012 5,4 Mrd. Euro aus (im Jahr 2006 lag es bei 33 Mrd. Euro). Zu den massiven Mittelabflüssen seit dem Jahr 2007 haben unter anderem schwere Vorwürfe gegenüber den amerikanischen Geldmarktfonds im Zuge der Finanzkrise, das zuletzt stark gesunkene Zinsniveau und die Konzentration auf risikobehaftete Portfolios seitens einzelner Fonds beigetragen.[40]

Auf eine Diskussion der Vor- und Nachteile von Schattenbanken soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, da dies den Rahmen vorliegender Arbeit sprengen würde.[41]

3 Prozess der öffentlichen Meinungsbildung

„Öffentlich wird eine Angelegenheit nicht nur deshalb genannt, weil sie nicht geheim und allgemein zugänglich ist. Öffentlich ist etwas vor allem dann, wenn es mit der ‚res publica’ zu tun hat, wenn es alle angeht.“[42] Der Prozess der öffentlichen Meinungsbildung ist sehr interessant, aber auch komplex und bedarf einer Erläuterung. Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe zu diesem Themenfeld definiert, die zwei bekanntesten Theorien vorgestellt und Persönlichkeiten erwähnt, die zu diesem Thema einen entscheidenden Forschungsbeitrag geleistet haben.

3.1 Öffentliche Meinung

Zu Beginn soll an dieser Stelle die deutsche Professorin Noelle-Neumann erwähnt werden, welche den Lehrstuhl für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz leitete. Sie machte sich die Erforschung der öffentlichen Meinung zu ihrem Lebensthema und beschreibt in ihren Veröffentlichungen unter anderem ausführlich die Theorie zur öffentlichen Meinung und der damit verbundenen Schweigespirale.[43] Die Theorie der Schweigespirale legt einen Teil des Prozesses der öffentlichen Meinungsbildung dar, welcher im nächsten Kapitel (Kap. 3.2.1, Seite 19) näher erläutert wird.

Eine weitere wichtige Theorie, die bei der Meinungsbildung von Bedeutung ist, wird als Meinungsführer-Konzept oder auch als der Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation bezeichnet. Diese Theorie wird mit den Arbeiten von Paul Lazarsfeld und seinen Kollegen im Bureau of Applied Social Research an der Columbia University begründet. Hierbei geht es um die stärkere Beeinflussung von Menschen durch andere Personen bzw. Institutionen (auch Massenmedien).

Der amerikanische Wissenschaftler Harwood Childs unterzog sich der Fleißaufgabe und stellte 1965 in seinem Buch „Public Opinion“ im Kapitel „The Nature and History of Public Opinion“ rund 50 Definitionen zum Begriff öffentliche Meinung zusammen, welche er in der Literatur gefunden hatte.[44] Dies zeigt, wie problematisch es ist, diesen Begriff klar und eindeutig zu definieren. Er ist sehr vielschichtig und umfassend in seiner Bedeutung. Dennoch wird der Begriff an dieser Stelle definiert, um eine Grundlage zu schaffen.

[...]


[1] Herrmann (2013), S. 14.

[2] Dieser Artikel verweist auf die neusten Forschungsarbeiten von Philip Fernbach, dem Sozialwissenschaftler der Universität von Colorado, und seine diesbezüglichen Veröffentlichungen im Fachmagazin „ Psychological Science“ (Bd. 24 S. 939, 2013).

[3] Vgl. o. V. (2005b), S. 27.

[4] Vgl. Kaiser (2009), S. 11.

[5] Vgl. Erke (2004), S. 309.

[6] Vgl. Lähn (2004), S. 19.

[7] Vgl. ebd.

[8] Vgl. Kaiser (2009), S. 21.

[9] Vgl. Berg (2009), S. 37 ff.

[10] Lähn (2004), S. 257.

[11] Vgl. ebd.

[12] Der Grund hierfür liegt vor allem in den geringen Regulierungen und Steuervorteilen.

[13] Vgl. Berg (2009), S. 40 f .

[14] Berg (2009), S. 40.

[15] Vgl. Kaiser (2009), S. 14.

[16].Kaiser (2009), S. 237 ff .

[17] Vgl. Abbildung: Kaiser (2009), S. 14.

[18] Zu den Investmentstrategien von Hedgefonds siehe Kaiser (2009) S. 77 ff.

[19] Laut Credit Suisse Tremont Hedgefonds-Index.

[20] Vgl. Auckenthaler (2002), S. 7, 13.

[21] Financial Stability Board (2011), S. 1.

[22] Vgl. Keller (2012), S. 122.

[23] Vgl. Keller (2012), S. 125.

[24] Vgl. Choudhry (2010), S. 5.

[25] Heutzutage werden nur souveräne Anleihen bzw. qualitativ hochwertige Vermögensgegenstände als Sicherheiten an den Repo -Märkten akzeptiert. S. dazu Keller (2012) S. 126.

[26] Es handelt sich hierbei um Risiken, die entstehen, wenn ein Darlehen durch ein neues Darlehen ersetzt werden muss und dann ggf. höhere Zinsen gezahlt werden müssen.

[27] Vgl. Keller (2012), S. 126.

[28] Vgl. Keller (2012), S. 125 f.

[29] Vgl. FSB (2011), S. 3.

[30] Vgl. Keller (2012), S. 127.

[31] Ebd.

[32] Ebd.

[33] Bei diesen Produkten geht es darum, die Fehlbewertung zwischen den Schulden und dem Eigenkapital eines Unternehmens auszunutzen, dabei spielen Credit default swaps eine wichtige Rolle. S. Yu (2005) S. 1 f.

[34] Vgl. Keller (2012), S. 127.

[35] Vgl. ebd.

[36] Deutsche Bundesbank (2012), S. 68.

[37] Vgl. ebd.

[38] Vgl. ebd., S. 69.

[39] Vgl. Deutsche Bundesbank (2012), S 69.

[40] Vgl. ebd., S. 70.

[41] Zu den Vor- und Nachteilen von Schattenbanken kann auf die Literatur von Keller (2012), S. 129 f. verwiesen werden.

[42] Sarcinelli (2003), S. 439.

[43] Vgl. Wilke (1992), S. 9.

[44] Vgl. Noelle-Neumann (1991), S. 84.

Ende der Leseprobe aus 67 Seiten

Details

Titel
Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU
Hochschule
Universität Potsdam
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
67
Katalognummer
V279546
ISBN (eBook)
9783656734635
ISBN (Buch)
9783656734628
Dateigröße
778 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hedgefonds, kontext, schattenbankdiskussion, deutschland
Arbeit zitieren
Raphael Scheffczyk (Autor:in), 2013, Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279546

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