Es ergibt sich die Frage, weshalb Journalisten, Reporter, Berichterstatter und andere Medienvertreter diesem Effekt – Overconfidence – nicht unterliegen sollten. Etwas allgemeiner formuliert: Verstehen Medienvertreter oder Personen des öffentlichen Lebens (z. B. Politiker) wirklich immer komplexe wirtschaftliche Themen/Probleme im Detail und sind sie anschließend auch fähig, darüber adäquat und objektiv zu berichten?
Nicht wenige Journalisten, Reporter und weitere Personen des öffentlichen Lebens haben Hedgefonds in der Vergangenheit an den Pranger gestellt. Auf die Frage, ob dies gerechtfertigt ist oder nicht, wird im Rahmen dieser Arbeit auch eingegangen. Vielmehr jedoch beschäftigt sich die Arbeit mit folgenden Fragen: Weshalb sind Hedgefonds in Deutschland so geächtet? Inwiefern haben sog. „Meinungsführer“ (u. a. Medien, Politiker) dazu beigetragen? Gibt es Unterschiede in der Meinung der Öffentlichkeit gegenüber Hedgefonds in Deutschland und Großbritannien? Wie sehen die Zentralbanken in Deutschland und Großbritannien Hedgefonds? Gehören Hedgefonds zu den sog. Schattenbanken?
Damit all diese Fragen beantwortet werden können, ist es unumgänglich, diese Arbeit zunächst mit einer eindeutigen und klaren Definition von Hedgefonds und Schattenbanken zu beginnen. Anschließend wird die Theorie zur öffentlichen Meinungsbildung vorgestellt. Damit die öffentliche Meinungsbildung gegenüber Hedgefonds richtig untersucht werden kann, muss in dieser Arbeit auch auf die Publizistik- und Medienwissenschaft eingegangen werden. Denn dies sind die Wissenschaften, die sich mit der Bildung der öffentlichen Meinung beschäftigen und dazu zwei Theorien aufgestellt haben. Darauf folgen empirische Untersuchungen von ausgewählten Medien in Deutschland und Großbritannien. Schließlich werden die genannten Forschungsfragen beantwortet und die wichtigsten Aspekte dieser Arbeit nochmals zusammengefasst.
Das vorrangige Ziel dieser Arbeit ist: zu identifizieren, welche Diskussionen und Debatten in der Öffentlichkeit die Meinung der Öffentlichkeit gegenüber Hedgefonds entscheidend geprägt haben. Um das genannte Ziel zu erreichen, erfolgen empirische Untersuchungen von ausgewählten Medien im Hinblick auf die Häufigkeit und die Art der Aussagen über Hedgefonds. Ein weiteres Ziel der Arbeit besteht darin, festzustellen, ob es in Deutschland und Großbritannien unterschiedliche Ansichten zu Hedgefonds und Schattenbanken gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definition und Einordnung der Begriffe
- 2.1 Hedgefonds
- 2.1.1 Abgrenzung zu „klassischen“ Fonds
- 2.1.2 Entwicklung der Branche
- 2.2 Schattenbanken
- 2.2.1 Tätigkeitsbereiche
- 2.2.2 Sind Hedgefonds dem Schattenbanksystem zuzuordnen?
- 2.1 Hedgefonds
- 3 Prozess der öffentlichen Meinungsbildung
- 3.1 Öffentliche Meinung
- 3.2 Theorien der öffentlichen Meinung
- 3.2.1 Schweigespirale
- 3.2.2 Meinungsführerschaft
- 3.3 Massenmedien
- 3.4 Hypothese
- 4 Empirische Untersuchungen
- 4.1 Tageszeitungen (2007-2008)
- 4.1.1 Bild
- 4.1.2 Süddeutsche Zeitung
- 4.1.3 The Times
- 4.2 Heuschrecken-Debatte
- 4.3 Ansichten der Zentralbanken
- 4.3.1 Deutschland
- 4.3.2 Großbritannien
- 4.1 Tageszeitungen (2007-2008)
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU. Ziel ist es, die öffentliche Meinungsbildung zu diesem Thema zu analysieren und die Perspektiven verschiedener Akteure, insbesondere der Medien und Zentralbanken, zu beleuchten.
- Definition und Einordnung von Hedgefonds und Schattenbanken
- Analyse der öffentlichen Wahrnehmung von Hedgefonds
- Untersuchung der Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung
- Bewertung der Positionen von Zentralbanken zu Hedgefonds und Schattenbanken
- Zusammenhang zwischen der Medienberichterstattung und der öffentlichen Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einer kritischen Betrachtung der vereinfachten öffentlichen Wahrnehmung der Finanz- und Eurokrise. Sie stellt die Frage nach der Komplexität des Themas und der Fähigkeit der Medien und der Öffentlichkeit, diese Komplexität zu erfassen. Der Bezug zum Thema „Overconfidence“ wird hergestellt, um die Problematik der vereinfachten Darstellung komplexer wirtschaftlicher Sachverhalte zu verdeutlichen. Die Einleitung legt den Grundstein für die nachfolgende detaillierte Untersuchung der Rolle von Hedgefonds und der öffentlichen Meinungsbildung.
2 Definition und Einordnung der Begriffe: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition von Hedgefonds und Schattenbanken, unterscheidet Hedgefonds von traditionellen Investmentfonds und beleuchtet deren Entwicklung. Es analysiert die Tätigkeitsbereiche von Schattenbanken und diskutiert die Frage, inwieweit Hedgefonds dem Schattenbanksystem zuzuordnen sind. Dieser Abschnitt bildet die konzeptionelle Grundlage für die weitere Analyse.
3 Prozess der öffentlichen Meinungsbildung: Das Kapitel widmet sich der öffentlichen Meinungsbildung zum Thema Hedgefonds und Schattenbanken. Es beleuchtet Theorien der Meinungsbildung, wie die Schweigespirale und die Meinungsführerschaft, und analysiert die Rolle der Massenmedien in diesem Prozess. Eine Hypothese wird formuliert, um den Zusammenhang zwischen Medienberichterstattung und öffentlicher Meinung zu untersuchen.
4 Empirische Untersuchungen: Dieser Kapitelteil präsentiert empirische Ergebnisse aus der Analyse von Tageszeitungen (Bild, Süddeutsche Zeitung, The Times) im Zeitraum 2007-2008. Zusätzlich wird die „Heuschrecken-Debatte“ untersucht. Die Arbeit analysiert zudem die Ansichten der Zentralbanken in Deutschland und Großbritannien zu Hedgefonds und deren Regulierung. Dieser Abschnitt liefert die empirischen Daten, die die im vorherigen Kapitel formulierte Hypothese überprüfen.
Schlüsselwörter
Hedgefonds, Schattenbanken, öffentliche Meinung, Medienberichterstattung, Finanzkrise, Eurokrise, Regulierung, Zentralbanken, Deutschland, EU, Meinungsführerschaft, Schweigespirale, Overconfidence.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Hedgefonds und Schattenbanken in der öffentlichen Wahrnehmung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU. Sie analysiert die öffentliche Meinungsbildung zu diesem Thema und beleuchtet die Perspektiven verschiedener Akteure, insbesondere der Medien und Zentralbanken.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition und Einordnung von Hedgefonds und Schattenbanken, die Analyse der öffentlichen Wahrnehmung von Hedgefonds, die Untersuchung der Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung, die Bewertung der Positionen von Zentralbanken und den Zusammenhang zwischen Medienberichterstattung und öffentlicher Meinung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Definition und Einordnung der Begriffe, Prozess der öffentlichen Meinungsbildung, Empirische Untersuchungen und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert präzise die Begriffe "Hedgefonds" und "Schattenbanken", grenzt Hedgefonds von traditionellen Investmentfonds ab und beleuchtet deren Entwicklung. Sie analysiert die Tätigkeitsbereiche von Schattenbanken und diskutiert die Zuordnung von Hedgefonds zum Schattenbanksystem.
Welche Theorien der Meinungsbildung werden berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet Theorien der öffentlichen Meinungsbildung, insbesondere die Schweigespirale und die Meinungsführerschaft, um die Entstehung und Verbreitung von Meinungen zum Thema Hedgefonds und Schattenbanken zu erklären.
Welche empirischen Methoden werden angewendet?
Die empirischen Untersuchungen basieren auf der Analyse von Tageszeitungen (Bild, Süddeutsche Zeitung, The Times) im Zeitraum 2007-2008. Zusätzlich wird die „Heuschrecken-Debatte“ untersucht, und die Ansichten der deutschen und britischen Zentralbanken werden analysiert.
Welche Zeiträume werden betrachtet?
Die empirische Analyse der Tageszeitungen konzentriert sich auf den Zeitraum 2007-2008, ein Zeitraum, der durch die Finanzkrise geprägt war. Die Diskussion um Hedgefonds und Schattenbanken wird im Kontext dieser Krise betrachtet.
Welche Medien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Berichterstattung von drei ausgewählten Tageszeitungen: Bild, Süddeutsche Zeitung und The Times. Die Auswahl dieser Zeitungen soll verschiedene Perspektiven und Zielgruppen repräsentieren.
Welche Rolle spielen die Zentralbanken?
Die Arbeit untersucht die Ansichten und Positionen der Zentralbanken in Deutschland und Großbritannien zu Hedgefonds und deren Regulierung. Diese Perspektiven werden in den Kontext der öffentlichen Meinungsbildung eingeordnet.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit der Arbeit fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Implikationen der Untersuchung für das Verständnis der öffentlichen Meinungsbildung zu Hedgefonds und Schattenbanken. Es bietet eine kritische Bewertung der untersuchten Themen und Perspektiven.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hedgefonds, Schattenbanken, öffentliche Meinung, Medienberichterstattung, Finanzkrise, Eurokrise, Regulierung, Zentralbanken, Deutschland, EU, Meinungsführerschaft, Schweigespirale, Overconfidence.
- Citation du texte
- Raphael Scheffczyk (Auteur), 2013, Hedgefonds im Kontext der Schattenbankdiskussion in Deutschland und der EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279546