"Agency ist ein Grundbestandteil aller Konzepte, die erforschen oder erklären, wer oder was über welche Art von Handlungsmächtigkeit verfügt oder diese zugeschrieben bekommt bzw. als welchen und wessen Einwirkungen geschuldet etwas zu erklären ist.“ (Cornelia Helfferich)
Wie durch dieses einführende Zitat erkennbar wird, stellt der zunächst recht abstrakt anmutende Begriff „Agency“ das zentrale Thema der vorliegenden Arbeit dar. Gleichzeitig kann Helfferichs Aussage aber auch als Basis dieses Textes in Form einer Definition dienen, womit Agency als Konzept beschrieben werden kann, welches sich mit Handlungsmächtigkeit in verschiedensten Facetten beschäftigt; ich werde mich im Folgenden allerdings ausschließlich der subjektiven Perspektive bezüglich des Empfindens von Handlungsmöglichkeiten widmen. Dieser soziologische Ansatz kann dann auch für Sprachwissenschaftler interessant werden, wenn Agency anhand der sprachlichen Äußerungen einer Person untersucht und deren Vorstellung von Handlungsfreiheit bzw. Ohnmacht vom Sprachmaterial ausgehend rekonstruiert wird. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Untersuchungsgegenstand und analytisches Vorgehen..
- 3. Sprachliche Agency-Analyse der Interviews
- 3.1 Prädikatsausdrücke
- 3.2 Semantische Rollen
- 3.3 Wirkmächte….....
- 3.4 Vergleich und Interpretation der Ergebnisse...
- 4. Agency im Forschungskontext
- 4.1 Biographieforschung und Agency?.......
- 4.2 Narrative Identität und Agency?..\li>
- 5. Fazit.
- Anhang
- Literaturverzeichnis...
- Transkript I....
- Transkript II…
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der „Agency“ und untersucht, wie diese im Kontext von zwei Interviews zur beruflichen Laufbahn zum Ausdruck kommt. Ziel der Analyse ist es, die subjektive Wahrnehmung von Handlungsmächtigkeit der Interviewten zu rekonstruieren und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede in der Darstellung von Handlungsmächtigkeit herauszuarbeiten.
- Subjektive Wahrnehmung von Handlungsmächtigkeit in biographischen Erzählungen
- Sprachliche Strategien zur Darstellung von Agency
- Vergleich und Interpretation der Ergebnisse aus den Interviews
- Einordnung von Agency in den Kontext von Biographieforschung und narrativer Identität
- Interdisziplinäre Verbindung zwischen Sprachwissenschaft und Soziologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff „Agency“ und dessen Relevanz für die Analyse von Handlungsmächtigkeit vor. Sie erläutert die Forschungsfrage und das methodische Vorgehen der Arbeit. Der zweite Abschnitt beschreibt die Untersuchungsgegenstände, die beiden Interviews, und die gewählte Analysemethode.
Das dritte Kapitel widmet sich der sprachlichen Agency-Analyse der Interviews. Es untersucht Prädikatsausdrücke, semantische Rollen und Wirkmächte in den Transkripten und vergleicht die Ergebnisse. Das vierte Kapitel stellt den Bezug von Agency zu Biographieforschung und narrativer Identität her.
Schlüsselwörter
Agency, Handlungsmächtigkeit, Sprachliche Analyse, Interviews, Biographieforschung, Narrative Identität, Qualitative Forschung, Subjektive Perspektive, Handlungsfreiheit, Ohnmacht, Berufliche Laufbahn, Sprachmaterial, Transkripte, Prädikatsausdrücke, Semantische Rollen, Wirkmächte
- Citar trabajo
- Jara Marder (Autor), 2014, "…aber die Arbeit befriedigte mich nicht." Eine exemplarische Agency-Analyse anhand zweier Interviews zur beruflichen Laufbahn, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279750