„Handy brumm, ergo sum“ . Dieses Zitat von Rainer Karius – frei übersetzt etwa: „Mein Handy klingelt, also bin ich“ – beschreibt in humoristischer Weise ein gesellschaftliches Phänomen, welches sich innerhalb der letzten Jahre immer mehr manifestiert hat und in modernen Industriestaaten mittlerweile zum alltäglichen Leben gehört. Die Rede ist von der Notwendigkeit ein Mobiltelefon zu besitzen und zu nutzen, sofern die Person vollumfänglich am öffentlichen und privaten Leben partizipieren möchte. Dies mag womöglich noch nicht auf alle Lebensbereiche zutreffen, doch zumindest auf die meisten, da die mobile Kommunikation den Lebensraum in der modernen Gesellschaft fast vollkommen ergriffen hat, sodass es den Anschein hat, dass ohne Handy nicht mehr aktiv am gesellschaftlichen Geschehen teilgenommen werden könne. Doch die Mobiltelefone verändern nicht nur die Art menschlichen Zusammenlebens, sie beeinflussen auch das individuelle Verhalten der Menschen, sowie deren Identität, Selbstdarstellung und Gruppenzuordnung.
In dieser Arbeit soll daher der Frage nachgegen werden, wie sich die Tatsache, dass ein elektronisches Gerät innerhalb kürzester Zeit, zu einer Instanz menschlicher Lebensführung entwickeln konnte, theoriegeleitet begründen lässt. Bezüglich der betrachteten Altersgruppe wird dabei von den Jugendlichen, im Alter zwischen 12 und 19 Jahren ausgegangen, da diese, wie sich später noch zeigen wird, zu den Hauptakteuren dieser Entwicklung zählen.
Das Ziel der Argumentation besteht darin, die Schaffung eines eigenständigen konjunktiven Erfahrungsraumes mit dem Hauptkriterium Mobiltelefonnutzer zu ergründen und wissenschaftlich nachzuverfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Smartphones und die Mediatisierung der Sozialisation Jugendlicher
- Technische Dimensionen und Begriffsbestimmung
- Die Bedeutung des Smartphones für die Sozialisation der Jugendlichen
- Der Einfluss mobiler Kommunikationsgeräte auf die Identitätskonstitution
- Handeln mit Technik
- Identitätskonstitution nach George H. Mead
- Kommunikation im medienvermittelten, nichtphysischen Kontext
- Die Bildung eigenständiger konjunktiver Transaktionsräume
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bildung disjunkter konjunktiver Transaktionsräume durch die Nutzung von Smartphones, insbesondere im Hinblick auf die Sozialisation und Identitätskonstitution Jugendlicher. Das Ziel ist es, die Bedeutung von Smartphones in der modernen Gesellschaft und deren Einfluss auf das menschliche Zusammenleben, das individuelle Verhalten und die Identitätsbildung zu beleuchten.
- Mediatisierung jugendlicher Lebenswelten und technische Dimensionen von Smartphones
- Bedeutung von Smartphones für die Sozialisation Jugendlicher
- Einfluss mobiler Kommunikation auf die Identitätskonstitution
- Bildung von eigenständigen konjunktiven Transaktionsräumen
- Theorien von Bruno Latour und George H. Mead im Kontext der Smartphone-Nutzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar und leitet die Forschungsfrage ein, wie die Entwicklung des Smartphones zu einer Instanz menschlicher Lebensführung erklärt werden kann. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Smartphones und ihrer Bedeutung für die Mediatisierung der Sozialisation Jugendlicher. Es werden technische Aspekte der Geräte erläutert und die Verbreitung von Smartphones unter Jugendlichen anhand statistischer Daten beleuchtet.
Kapitel drei untersucht den Einfluss mobiler Kommunikationsgeräte auf die Identitätskonstitution. Es wird das Verständnis vom Handeln mit Technik nach Bruno Latour vorgestellt und die Identitätsbildung nach George H. Mead unter dem Einfluss der technischen Entwicklung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Smartphones, Mediatisierung, Sozialisation, Identitätskonstitution, konjunktive Transaktionsräume, mobile Kommunikation, Handeln mit Technik, Bruno Latour, George H. Mead, Jugend, digitale Vernetzung.
- Quote paper
- Master of Arts Robert Möller (Author), 2012, Ohne Handy bist du „out“ !?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279777