Teamarbeit ist in vielen Unternehmen eine gängige Methode zur Bewältigung von Aufgaben geworden, denn es entstehen einige Vorteile. Die Arbeiter (Agenten) haben in einer Gruppe die Möglichkeit Ideen zu sammeln und zu diskutieren, um ein bestimmtes Projekt zufriedenstellend zu bearbeiten, was ein Vorteil gegenüber einem individuellen Arbeiter darstellt. Aus diesem Grund kann unter Umständen das Risiko von falschen Entscheidungen eines individuellen Arbeiters reduziert werden. Zudem kann eine gut funktionierende Arbeitsgruppe die Effizienz eines Unternehmens steigern und Kosten senken, da die Aufgaben schneller erledigt werden können im Vergleich zu einem einzelnen Arbeiter. Das wiederum kann zu einer Steigerung des Outputs führen. Doch wird der Arbeitgeber (Prinzipal) auch mit einigen Problemen konfrontiert, die unter Teamarbeit entstehen. So lässt sich zwar der von der Gruppe realisierte Output beobachten, doch lässt sich nicht nachvollziehen, welche Anstrengung jeder einzelne Agent im Team aufgebracht hat. Hierbei handelt es sich um moral hazard, beziehungsweise um ein freerider Problem. Um dieses Verhalten zu verhindern, macht sich der Prinzipal Anreizschemas zu nutze, da er eine hohe Anstrengung von allen Agenten einer Gruppe induzieren möchte, um einen hohen Output zu erzielen.
Eine Vielzahl der Literatur, welche sich mit der Anreiztheorie befasst, beschreibt eine statische Arbeitsbeziehung. Das heißt, das Team arbeitet nur für eine Periode zusammen an einem Projekt. Diese Arbeit stellt zwei Modelle vor, welche sich mit möglichen Langzeit Arbeitsbeziehungen zwischen Agenten beschäftigen. Zum einen ein Modell von Che und Yoo (2001), zum anderen ein Modell von Kvaløy und Olsen (2006). Diese Annahme einer dynamischen Arbeitsbeziehung ist insofern realistischer anzusehen als eine statische, da viele Arbeitsverträge eine relativ lange Laufzeit besitzen, oder sogar unbefristet sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Implizite vs. explizite Verträge
- Lösungsansatz von Che/Yoo
- Das Modell
- Einmalige Zusammenarbeit
- Wiederholte Zusammenarbeit
- Lösungsansatz von Kvaløy/Olsen
- Das Modell
- Verifizierbarer Output
- Nicht verifizierbarer Output
- Optimale Verträge für gegebenen Diskontfaktor
- Vergleich der vorgestellten Lösungsansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Anreizprobleme in Teams, die durch die mangelnde Verifizierbarkeit der individuellen Leistungen entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Modellen, die sich mit wiederholter Teamarbeit und relationalen Verträgen beschäftigen, wobei der Fokus auf die Rolle der Verifizierbarkeit von Leistungsmaßen gelegt wird.
- Analyse der Anreizprobleme in Teams mit Fokus auf das Free-Rider-Problem
- Untersuchung der Rolle von relationalen Verträgen in der Teamarbeit
- Vergleich von Modellen zur Lösung von Anreizproblemen in dynamischen Arbeitsbeziehungen
- Bedeutung der Verifizierbarkeit von Leistungsmaßen für die Gestaltung von Anreizsystemen
- Einfluss von impliziten und expliziten Verträgen auf die Kooperation und Motivation in Teams
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Anreizprobleme in Teams ein und stellt die Problematik der mangelnden Verifizierbarkeit von individuellen Leistungen heraus. Anschließend wird der Unterschied zwischen impliziten und expliziten Verträgen beleuchtet, wobei der Fokus auf die Relevanz dieser Unterscheidung für die Gestaltung von Anreizsystemen liegt.
Kapitel 2 präsentiert das Modell von Che und Yoo (2001), welches sich mit wiederholter Teamarbeit und verifizierbarem Output beschäftigt. Das Modell analysiert die Auswirkungen von Anreizsystemen auf die Anstrengungsbereitschaft der Teammitglieder und die Entwicklung von relationalen Verträgen.
Kapitel 3 beschreibt das Modell von Kvaløy und Olsen (2006), welches eine Erweiterung des Modells von Che und Yoo (2001) darstellt. Es wird angenommen, dass der Output nicht verifizierbar ist, was die Gestaltung von Anreizsystemen zusätzlich erschwert. Das Modell untersucht die optimalen Verträge für verschiedene Szenarien und analysiert die Auswirkungen von unterschiedlichen Diskontfaktoren auf das Verhalten der Teammitglieder.
Schlüsselwörter
Anreizprobleme, Teams, relationale Verträge, Verifizierbarkeit, Leistungsmaße, moral hazard, free-rider-Problem, wiederholte Zusammenarbeit, joint performance evaluation (JPE), relative performance evaluation (RPE), independent performance evaluation (IPE), implizite Verträge, explizite Verträge.
- Citation du texte
- Tobias Braun (Auteur), 2013, Gruppenanreize, relationale Verträge und die Verifizierbarkeit von Leistungsmaßen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279785