Merkmale einer nachhaltigkeitsorientierten Personalentwicklung

Der Beitrag von Personalentwicklung für nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle


Hausarbeit, 2011

12 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Zusammenfassung der Seminarinhalte

3. Personalentwicklung als Instrument beruflicher Bildung im Unternehmen

4. Aspekte einer nachhaltigkeitsorientierten Personalentwicklung

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit." (Schweitzer 2010) Dieses Zitat des Chefs der Recycling-Firma ‚Alba‘, Eric Schweitzer, fasst sehr treffend zusammen, was der Begriff Nachhaltigkeit in seiner ursprünglichen Form bedeutet. Denn es geht darum, nicht nur die momentanen, sondern auch die langfristigen Folgen des eigenen Handelns zu überdenken, und welche Auswirkungen es in Zukunft haben wird. Betrachtet man die wirtschaftlichen Entwicklungen, besonders im Bereich der Ressourcennutzung auf globaler Ebene, stellt sich nicht die Frage nach der Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens, sondern vielmehr nach der zeitnahen und zielgerichteten Umsetzbarkeit und Etablierung desselben.

Natürlich finden sich Überlegungen zur Nachhaltigkeit nicht nur in Bereichen der Abfallentsorgung, sondern es handelt sich hierbei vielmehr um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, welche logischerweise auch den Bereich der Unternehmensführung und der Berufswelt betrifft. Das Seminar „Nachhaltiges Wirtschaften als Leitidee eines Paradigmenwechsels in der Berufsbildung?!“ thematisierte im Schwerpunkt die Aspekte nachhaltiger Berufsbildung, insbesondere welchen Beitrag die berufliche Bildung für nachhaltige Geschäftsmodelle leisten kann.

Ziel dieser Ausarbeitung soll es zunächst sein, einen zusammenfassenden Überblick über das Seminar zu geben. Anschließend soll erörtert werden, wie man Personalentwicklung dazu nutzen kann, nachhaltige Geschäftsmodelle zu etablieren. Dazu wird einführend dargestellt, was die Charakteristika nachhaltigkeitsorientierter Unternehmen sind und wie diese umgesetzt werden können. Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen beruflicher Bildung, Personalentwicklung und Nachhaltigkeit in Betrieben aufgezeigt. Dadurch soll zum einen der Bezug zur Fragestellung hergestellt werden, zum anderen aber auch die Bedeutung der Nachhaltigkeitsförderung innerhalb der Berufsbildung und Personalentwicklung für den Wertschöpfungsprozess des Betriebes geklärt werden. Darauf aufbauend können dann Aspekte einer Personalentwicklung definiert werden, welche der gesamten Konzeption eines nachhaltigkeitsorientierten Unternehmens gerecht werden und welche man zur Gestaltung und Umsetzung solcher Geschäftsmodelle nutzen kann.

2. Zusammenfassung der Seminarinhalte

Die als Blockseminar konzipierte Lehrveranstaltung „Nachhaltiges Wirtschaften als Leitidee eines Paradigmenwechsels in der Berufsbildung?!“ gliederte sich organisatorisch in insgesamt drei Veranstaltungstermine und inhaltlich in fünf Themen. Die einzelnen Themenblöcke befassten sich mit der Ausgangslage und „Geschäftsmodellen für nachhaltiges Wirtschaften“ sowie den „Orientierungspunkten beruflicher Bildung“. Weiterhin wurden „Nachhaltigkeitsprozesse in Beruf und Arbeit“, „Zielkategorien der Berufsbildung für eine Nachhaltige Entwicklung“, „Organisationales Lernen“ und „Lehr-Lern-Arrangements“ thematisiert. Die mit Hilfe eines Methodenmix‘ ausgearbeiteten Themenfelder sollen nun im Einzelnen kurz zusammenfassend betrachtet werden.

Der erste Themenblock beschäftigte sich mit der Frage, was der Begriff der Nachhaltigkeit überhaupt beschreibt und wie sich das Konzept sowie die Dimensionen dieser gesamtgesellschaftlichen Entwicklung darstellt. Der Begriff Nachhaltigkeit bezeichnet zunächst einmal einen Lebensstil, welcher die derzeitigen Bedürfnisse der Menschen befriedigt, jedoch künftige Generationen nicht in ihrer Möglichkeit einschränkt, ihre Bedürfnisse ebenfalls befriedigen zu können. Nachhaltige Entwicklung lässt sich zudem in drei Dimensionen beschreiben, der ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen Dimension. Dabei stehen diese drei Dimensionen in Wechselwirkung zueinander und determinieren gemeinsam das Konzept der Nachhaltigkeit, welches wiederum als eine Art Kompromiss aus den Anforderungen dieser drei Dimensionen verstanden werden kann.

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Ansätze, wie das Ziel der Nachhaltigkeit erreicht werden kann: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz. Effizienz beschreibt zunächst den Wunsch, Ressourcen bestmöglich, also ohne Verlust, zu verwenden. Dabei kann entweder ein gegebenes Ziel mit geringstmöglichem Mitteleinsatz erreicht werden, oder eine definierte Menge an Ausgangsressourcen in eine möglichst große Zielmenge umgesetzt werden. Darin besteht auch das Problem dieses Ansatzes, da er nur ein relatives Maß darstellt. Der Konsistenzansatz verfolgt das Ziel, geschlossene Stoffkreisläufe zu verwenden, in denen keine Abfallprodukte entstehen. Dadurch werde Umweltschäden praktisch komplett vermieden. In Verbindung mit dem Ansatz der Suffizienz, welche nach dem tatsächlichen Bedarf des Menschen an Gütern und Dienstleistungen hinterfragt und so eine Begrenzung des Konsums mit sich bringt, könnte eine sparsame und abfall- sowie emissionsfreie Kreislaufwirtschaft entstehen.

In Bezug auf die Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Entwicklung stellt sich die Frage nach der Rentabilität von Nachhaltigkeitsentwicklungen. Zum einen entsteht durch Nachhaltigkeitsbemühungen ein vollkommen neuer Markt, zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien. Diesen zu erschließen stellt allein schon ein potentielles Geschäftsmodell dar. Zum anderen kann man ein Unternehmen auch hinsichtlich seiner Nachhaltigkeitsorientierung bemessen, nämlich durch Anwendung des Zukunftserfolgswertes. Dieser gibt den kapitalisierten Wert an, welcher in Zukunft durch eine Maßnahme entsteht. Nach diesem Ansatz ließe sich konkret bemessen, welche Verluste einem Unternehmen zukünftig entstehen, wenn es seine Wertschöpfung nicht nachhaltig ausrichtet, also künftig keine Ressourcen mehr zur Verfügung hat.

Das zweite Themengebiet befasste sich mit den Nachhaltigkeitsprozessen in Arbeit und Beruf; welche Abläufe in der Wirtschaftswelt konkret hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet und modelliert werden müssen. Dazu fand zunächst eine Betrachtung der sozialen Systeme und Ebenen statt, auf welchen nachhaltiges Handeln stattfindet. Unter vorangegangener Betrachtung der Organisationsgestaltung wurde dann dargestellt, wie sich Arbeitsprozesse nachhaltig gestalten lassen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Ausrichtung der Wertschöpfungskette am Gesamtergebnis, so beispielsweise der Zusammenfassung von Einzelaufgaben zu ganzheitlichen Arbeitsprozessen und der Auflösung horizontaler Einlinien-Strukturen zugunsten von sogenannten ‚Vorgangsketten‘.

Anschließen ging es darum, welchen Beitrag die Berufsbildung zur Etablierung nachhaltigkeitsorientierter Entwicklungen leisten kann. Dabei wurde der Schwerpunkt eindeutig auf den Begriff der Kompetenz gelegt, welcher dem Prinzip der Nachhaltigkeit eher gerecht wird als der der Qualifikation. Vor allem die berufliche Handlungskompetenz beinhaltet wesentliche Aspekte der Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel den der sozialen Verantwortung. Weiterhin wurde das Spannungsverhältnis zwischen Kompetenz und Performanz aufgezeigt. Hierbei geht es um das Problem, dass die bloße Verfügbarkeit einer Kompetenz nicht zwangsläufig zu der Erstellung einer Leistung, sprich Performanz, führt.

Weiterführend behandelte der vierte Themenblock die Frage, wie nachhaltiges Handeln in Unternehmungen organisationalisiert werden kann. Eine Lösung dieses Problems stellt das der lernenden Organisation dar. Dabei wird die These vertreten, dass sich Lernprozesse auf Individualeben auch strukturell innerhalb der Organisation wiederfinden. Dazu finden auf der Ebene des Managements eine Abstraktion und Analyse realer Probleme und deren Lösungen statt, was zu verbesserten Abläufen und Strukturen führt. Diese werden anschließend in den Geschäftsprozess implementiert und somit real verfügbar. Weiterhin wurden einige Konzepte und Strategien vorgestellt, mit deren Hilfe organisationales Lernen ermöglicht wird. Im Hinblick auf den Umfang dieser Ausarbeitung soll auf deren Vorstellung an dieser Stelle verzichtet werden.

Abschließend folgte eine Betrachtung der Lehr-Lern-Arrangements für eine nachhaltige Entwicklung. Ein Kernproblem, welches dabei betrachtet wurde, ist das Transformationsproblem, also die Übertragung eines theoretisch gelernten Sachverhaltes auf die reale Arbeitssituation. Der Lernprozess befindet sich dabei im Spannungsfeld zwischen der Arbeitsumgebung, genauer situatives beziehungsweise arbeitsbegleitendes Lernen, und der reinen Lernumgebung, sprich lerngesteuertes Arbeiten oder systematisches Lernen. Es muss daher Aufgabe und Ziel sein, dem Mitarbeiter verschiedene Lernorte und -angebote anzubieten, um ihm bei der Bewältigung der Transferleistung behilflich zu sein. Weiterhin ging es darum, wie dem Einzelnen die Bedeutung seines individuellen Lernens für den gesamten Betrieb verdeutlicht werden kann.

Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass das Thema des nachhaltigen Wirtschaftens nicht nur thematisch sehr umfassend und komplex ist, sondern auch ein sehr hohes Maß an Interdisziplinarität aufweist. Es tangiert nicht nur betriebswirtschaftliche Bereiche, sondern in vielen Teilen auch pädagogische, ökologische und sozilogische Themenfelder. Der Umfang dieser Arbeit lässt es jedoch nicht zu, die verschiedenen Teilaspekte umfangreicher darzustellen. Nichtsdestotrotz wird im weiteren Verlauf noch eine weiterführende Betrachtung einiger der angesprochenen Punkte stattfinden. Durch den vorangegangenen Überblick lassen sich so zumindest die Zusammenhänge der spezifischen Dimensionen klarer herstellen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Merkmale einer nachhaltigkeitsorientierten Personalentwicklung
Untertitel
Der Beitrag von Personalentwicklung für nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Veranstaltung
Nachhaltiges Wirtschaften als Leitidee eines Paradigmenwechsels in der Berufsbildung?!
Note
1,6
Autor
Jahr
2011
Seiten
12
Katalognummer
V279791
ISBN (eBook)
9783656727835
ISBN (Buch)
9783656727767
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
merkmale, personalentwicklung, beitrag, geschäftsmodelle
Arbeit zitieren
Master of Arts Robert Möller (Autor:in), 2011, Merkmale einer nachhaltigkeitsorientierten Personalentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279791

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