Das Tanztheater etablierte sich in den 1970 er Jahren als Gegenbewegung zum klassischen Tanz der Nachkriegszeit. Diese neue Tanzform, die sich mit den Jahren entwickelte, eine Mischung aus Tanz und Theater, war für viele zunächst ungewohnt, setzte sich aber dennoch mit der Zeit durch und etablierte sich in der Kunstszene. Der Tanz allein war nicht mehr nur auf das Tanzen beschränkt. Das Ensemble des Tanztheaters tanzte nicht nur, sie redeten, sangen, lachten oder manchmal weinten sie auch.
Währenddessen erfreute sich das Medium Video/Film in der Kunst im Laufe der 80 er Jahren enormer Beliebtheit und fand Verwendung im Tanz und vielen anderen Künsten. Filmische Medien beeinflussten Choreographien, bereicherten diese und ließen neue Arten von Tanzwerken entstehen. Der zunehmende Diskurs zur Intermedialität in den Literatur,- Kultur- und Medienwissenschaften schafft auch für den Tanz vielfältige Beziehungsfelder zwischen Mediengeschichte und moderner Tanzästhetik. In vielen Bühnentanzstücken, insbesondere in denen von Pina Bausch, der Begründerin des Tanztheaters, finden Videoprojektionen oder andere filmische Techniken Verwendung.
Die vorliegende Arbeit soll sich zur Aufgabe machen, Tanz als intermediales Geschehen begreifen zu können. Die Arbeit soll einen Einblick in die Arbeit von Pina Bausch geben und ihr Tanztheater auf intermediale Bezüge untersuchen. Dabei wurden von mir bewusst zwei unterschiedliche Werke herangezogen, die als Vorlage für diese Hausarbeit dienen sollen.
Das spannende Feld der intermedialen Beziehungen zwischen Mediengeschichte und Tanzästhetik ist äußerst umfangreich und kann unmöglich im Rahmen dieser Hausarbeit vollständig bearbeitet werden. Daher lege ich den Fokus gezielt auf das Tanztheater von Pina Bausch und hier auch nur auf eines ihrer Werke, nämlich das Stück „Walzer“ aus dem Jahre 1982. In einem weiteren Punkt werde ich dann noch auf den Regisseur Wim Wenders eingehen, welcher einen Meilenstein in der Tanzfilmgeschichte mit seinem Film „Pina, tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ (2011) geschaffen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pina Bausch und das Tanztheater
- Die Choreographin Pina Bausch
- „Tanz kann fast alles sein“
- Medieneinflüsse auf die Tanzästhetik
- Zum Begriff der Intermedialität
- Ästhetik der Montage im Tanztheater
- Walzer (1982)
- Tanz im Film: Pina (2011) von Wim Wenders
- Zusammenfassung der intermedialen Beziehungen im Tanztheater
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der intermedialen Natur des Tanzes, insbesondere des Tanztheaters. Im Mittelpunkt steht die Arbeit von Pina Bausch und die Untersuchung ihres Tanztheaters auf intermediale Bezüge. Der Fokus liegt auf zwei Werken: dem Stück „Walzer“ (1982) und dem Film „Pina, tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ (2011) von Wim Wenders.
- Die Entwicklung des Tanztheaters als Gegenbewegung zum klassischen Tanz der Nachkriegszeit
- Die intermedialen Einflüsse von Medien wie Video und Film auf die Tanzästhetik
- Die Werke von Pina Bausch als Beispiel für die Integration von Sprache, Gesang, Schauspiel und anderen Einflüssen in das Tanztheater
- Der Einsatz von Videoprojektionen und anderen filmischen Techniken in Tanztheaterstücken
- Die Bedeutung des Tanzfilms „Pina“ von Wim Wenders für die Tanzfilmgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Intermedialität im Tanz ein und stellt die Zielsetzung der Hausarbeit dar. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Arbeit von Pina Bausch und das Tanztheater. Es beleuchtet die Biografie der Choreographin und beschreibt die Entwicklung des Tanztheaters als neue Tanzform. Das dritte Kapitel untersucht die Medieneinflüsse auf die Tanzästhetik, insbesondere die Bedeutung der Intermedialität. Es wird auf die Ästhetik der Montage im Tanztheater eingegangen und das Stück „Walzer“ von Pina Bausch als Beispiel analysiert. Außerdem wird der Tanzfilm „Pina“ von Wim Wenders betrachtet. Die Hausarbeit endet mit einer Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Tanztheater, Intermedialität, Pina Bausch, Walzer, Wim Wenders, Pina, Tanzfilm, Tanzästhetik, Medien, Video, Film, Montage, Bühnenkunst.
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- Sarah Benzing (Autor), 2014, Intermedialität im Tanztheater, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279842