Formen fächerübergreifenden (interdisziplinären) Lernens


Seminararbeit, 2000

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Themafrage

2. Gründe für fächerübergreifenden Unterricht

3. Fächerübergreifender Unterricht
3.1. Themenzentrierte Fächerkooperation
3.2. Kooperation von Kursen und Kurskombination

4. Ziele fächerübergreifenden Unterrichts

5. Nachteile von fächerübergreifendem Unterricht

6. Ausblick

7. Anhang

8. Literaturnachweis

1. Themafrage

In den letzten Jahren wurden immer mehr Stimmen laut, die fehlende Schlüssel- qualifikationen bei Schulabsolventen anprangerten. Vor allem die Hochschulen und die freie Wirtschaft kritisieren mangelnde Selbständigkeit, geringe moralische Urteilskraft sowie Studierunfähigkeit bei den ehemaligen Schülern. Weitere Fertigkeiten und Kenntnisse, die ebenfalls bei ihnen vermißt werden, sind Orientierungsfähigkeit, Teamfähigkeit und Selbstbewußtsein. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder die lückenhafte Allgemeinbildung der Absolventen erwähnt. All diese Punkte legen die Überlegung nahe, ob die Reformvereinbarungen über die gymnasiale Oberstufe von 1972, die den gegliederten Fachunterricht im Kurssystem vorsieht, neu überarbeitet werden müssen, um in Zukunft Schlüsselqualifikationen besser fördern zu können. Dabei würde fächerübergreifender Unterricht als Ergänzung zum regulären Unterricht eine mögliche Lösung darstellen.

Aus diesem Grund möchte ich mich mit folgenden Themen auseinandersetzen: was spricht dafür, fächerübergreifenden Unterricht einzuführen, was charakterisiert diese Form des Unterrichts. Dazu möchte ich im Anschluß jeweils einige praktische Beispiele anführen. Ebenso werde ich mich mit den Fragen beschäftigen, welche Ziele fächerübergreifender Unterricht verfolgt und welche Nachteile sich aus ihm ergeben könnten.

2. Gründe für fächerübergreifenden Unterricht

Allein die aktuellen Zahlen aus der Umfrage der Zeitschrift Geo Wissen zeigen deutlich, daß die Bevölkerung mehrheitlich der Meinung ist, daß der Fachunterricht den Bildungszielen nicht gerecht wird. 78% der Bevölkerung sind davon überzeugt, daß die Schule auch die Aufgabe hat, ihre Schüler zu erziehen, ihnen wichtige Werte zu vermitteln und die Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu fördern. Doch nur 6% sind der Meinung, daß sie diese Punkte auch erfüllt. (Anhang 1)

37% fordern, daß Schule auf das Berufsleben vorbereiten soll und 48% wünschen sich eine möglichst breite Allgemeinbildung für die Schüler. (Anhang 2)

66% der Bevölkerung zweifeln daran, daß den Schülern in der Schule Wissen vermittelt wird, daß sie wirklich brauchen (Anhang 3). Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen auf, daß nicht nur die Hochschulen und die Wirtschaft unzufrieden mit dem derzeitigen Schulsystem sind. Die Bevölkerung mißt den Schlüsselqualifikationen, die „methodische, personale und soziale Kompetenzen“ (Golecki, 1998, S.3) umfassen, ebenso hohe Bedeutung bei, wie Universitäten und die freie Wirtschaft. Selbständiges Arbeiten liegt mit 48% auf Platz 3, Selbstbewußtsein entwickeln folgt mit 44% auf Platz 5 und die Wichtigkeit der Teamfähigkeit wird von der Bevölkerung mit 31% auf Platz 7 der Dinge gewählt, die Schüler in der Schule lernen sollten (Anhang 4). Somit wird klar, daß Qualifikationen wie Flexibilität, Mobilität, Kreativität, Kooperations-, Kommunikationsfähigkeit im Team, Ausdauer und Toleranz nicht nur von der Wirtschaft gewünscht werden, die scharf kritisiert, daß die Schule nicht auf einschneidende Veränderungen in ihrem Umfeld reagiere. Sie beachtet beispielsweise nicht, daß Wissen exponentiell zunimmt und daß es auf Grund immer neuer Techniken in der Medien- und Kommunikationslandschaft wichtig wird, komplexe Informationen gewinnen zu können, diese klar zu strukturieren und sie dann effektiv nutzbar zu machen. Die Schule bereitet ihre Schüler ebenfalls nicht auf neue Strukturen in Betrieben vor, die jetzt mehr und mehr auf Teamarbeit ausgelegt werden. (vgl. Golecki, 1998, S.3)

All diese Aspekte machen eine neue Form des Unterrichts nötig. Den fächerübergreifenden Unterricht.

3. Fächerübergreifender Unterricht

Unter fächerübergreifendem Unterricht versteht man, „daß ein Thema ohne Rücksicht auf die Abgrenzung der klassischen Wissenschaftsdisziplinen allseitig beleuchtet und ganzheitlich abgehandelt wird“ (Frommer, 1989, S.20). Einen großen Vorteil stellt dabei die Tatsache dar, daß Lehrer mehrere Fächer studiert haben. Daraus resultiert eine immense Fülle an verschiedensten Fachrichtungen an nur einer einzigen Schule und somit könnte man „eine personelle und inhaltliche Kopplung von Kursen einrichten, bei der die jeweiligen Fachinhalte aufeinander abgestimmt und bei übergreifenden Fragen die Fächergrenzen teilweise aufgelöst werden können“ (Golecki, 1997, S.15). Es gibt verschiedenste Möglichkeiten fächerübergreifenden Unterricht anschaulich zu präsentieren, die man als Lehrer auch unbedingt nutzen sollte. Es können beispielsweise Sachverständige in die Schule eingeladen werden, die über ein bestimmtes Thema referieren oder es können Erkundungsgänge mit den Schülern unternommen werden.

Da es den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, alle Formen fächerverbindenden Lernens aufzuzählen, werde ich mich im Folgenden nur mit zwei Formen näher beschäftigen, von denen ich mir aber vorstellen kann, daß sie im Schulalltag gut umsetzbar sind.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Formen fächerübergreifenden (interdisziplinären) Lernens
Hochschule
Universität Regensburg  (Pädagogik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2000
Seiten
13
Katalognummer
V27985
ISBN (eBook)
9783638298858
Dateigröße
467 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Formen fächerübergreifenden Unterrichts - Gründe und Ziele sowie Nachteile.
Schlagworte
Formen, Lernens
Arbeit zitieren
Karin Hiltl (Autor:in), 2000, Formen fächerübergreifenden (interdisziplinären) Lernens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27985

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