"There is no object or purpose in ultimate creation, since all is a ceaseless repetitive cycle of transitions from nothing back to nothing again […]"
Ganz so nihilistisch und willkürlich, wie Lovecraft die Schöpfung hier sieht, verhält es sich nicht generell in Sachen Literatur. Zwar unterliegen Texte, Ideen und Konzepte einer ständigen Wiederholung, Transformation und Widerschrift – einem Wandel sozusagen – dennoch werden sie nicht in jedem Fall völlig arbiträr und ohne jegliche Absicht von ihrem jeweiligen Schöpfer in die Welt geschickt.
Generell drücken Texte etwas aus. So sind Texte laut Heinz Vater u. a. intentional, informativ und intertextuell . Das heißt sie sind beabsichtigt, übermitteln bestimmte Informationen und sind mit anderen Texten verwoben. Texte, egal ob literarisch oder nicht, beeinflussen sich also gegenseitig – und das nicht erst seit Neuestem. [...]
Jeder Text hatte somit einen Vorgänger- und Folgetext und die europäische Literaturgeschichte war größtenteils intertextuell konzipiert.
Bezüge zu Vorgängerwerken finden sich aber nicht allein in der Literatur, sondern auch in der Musik. [...]
Wie jedoch Texte musikalischer Werke von anderen Texten beeinflusst werden, soll zentrales Thema dieser Arbeit sein. Die Texte, welche hier auf ihre intertextuellen Bezüge zu literarischen Werken hin untersucht werden, stammen aus dem Musikgenre des Heavy Metal. [...] Und gerade weil die Liedtexte des Heavy Metal in der Vergangenheit oft scharfzüngigen und undifferenzierten Kritikern zum Opfer fielen bzw. von ihnen allzu wörtlich genommen wurden, ist es Zeit, sie zu einem neuen Forschungsgebiet der Literaturwissenschaft zu machen. Denn auch der Heavy Metal nimmt laut Bartosch an kulturellen Leistungen und literarischen Stoffen kanonischer Autoren teil, welche er eben auf seine ganz eigene Weise verarbeitet.
Darum widmet sich diese Arbeit Heavy Metal Texten und deren intertextuellen Bezügen. Es soll untersucht werden, in welcher Form sich Metaltexte auf ihre Vorgängertexte, etwa durch Zitat oder Anspielung, beziehen und welche semantischen Auswirkungen der intertextuelle Bezug sowohl für Song- als auch für Bezugstext hat. Darüber hinaus soll gezeigt werden, warum bestimmte Vorgängertexte im Heavy Metal verarbeitet werden und welche Folgen die Intertextualität der Texte für das Genre hat. [...] Ziel der Arbeit soll es sein, einen Einblick in das Phänomen der Intertextualität in Heavy Metal Liedtexten zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehensweise und Terminologie
- Heavy Metal und Intertextualität
- Exkurs: Geschichte und Theorie der Intertextualität
- Heavy Metal
- Metal und Intertextualität
- Valhalla, I am coming – Nordische Mythologie in Metaltexten
- Milton goes Metal - (Unter)Weltliteratur im Heavy Metal?!
- Lovecraft und der Cthulhu-Mythos im Metal
- Songs am Rande der Unterwelt
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Intertextualität in Heavy-Metal-Songtexten. Das Hauptziel ist es, die Formen des Bezugs auf Vorgängertexte (z.B. Zitate, Anspielungen) aufzuzeigen und die semantischen Auswirkungen dieser Intertextualität sowohl auf die Songtexte selbst als auch auf die Bezugswerke zu analysieren. Darüber hinaus wird untersucht, warum bestimmte Vorgängertexte im Heavy Metal verarbeitet werden und welche Folgen dies für das Genre hat.
- Intertextuelle Bezüge in Heavy-Metal-Songtexten
- Verarbeitung mythologischer Stoffe im Heavy Metal
- Einfluss von Weltliteratur auf Heavy-Metal-Texte
- Semantische Auswirkungen intertextueller Bezüge
- Bedeutung der Intertextualität für das Genre Heavy Metal
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Intertextualität in Heavy-Metal-Songtexten ein. Sie veranschaulicht den intertextuellen Charakter von Texten im Allgemeinen, beginnend mit der antiken Rhetorik und der Imitatio, bis hin zur modernen Literaturwissenschaft. Es wird auf die bisherige Forschungslage zu Heavy-Metal-Songtexten eingegangen, welche im Vergleich zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Genre selbst als eher dünn beschrieben wird. Die Arbeit betont das Potenzial von Heavy-Metal-Texten als Forschungsgegenstand der Literaturwissenschaft und deren didaktische Relevanz. Das Ziel der Arbeit, einen Einblick in die Intertextualität von Heavy-Metal-Liedtexten zu geben, wird klar definiert, wobei die Grenzen der Untersuchung aufgrund des umfangreichen und stetig wachsenden Korpus an Liedtexten deutlich gemacht werden.
Vorgehensweise und Terminologie: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit. Aufgrund der Unmöglichkeit, alle relevanten Songtexte käuflich zu erwerben, wurden die Texte hauptsächlich online recherchiert. Es wird die verwendete Quellenbasis genannt und die Auswahl der untersuchten Songs erläutert. Die Schwerpunktsetzung auf mythologische und literarische Motive, insbesondere solche, die Monster, Mörder oder Wahnsinnige behandeln, wird begründet.
Heavy Metal und Intertextualität: Dieses Kapitel bietet einen Exkurs in die Geschichte und Theorie der Intertextualität, um den theoretischen Rahmen der Arbeit zu etablieren. Anschließend wird Heavy Metal als Musikgenre und Subkultur vorgestellt und die Bedeutung der Intertextualität innerhalb des Genres untersucht. Der Abschnitt beleuchtet die bisherige Forschungslage und die Rezeption von Heavy-Metal-Texten, wobei der Fokus auf der Bedeutung der Intertextualität für eine tiefergehende Analyse liegt. Es werden unterschiedliche Standpunkte und Theorien zur Intertextualität im Metal beleuchtet.
Valhalla, I am coming – Nordische Mythologie in Metaltexten: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung nordischer Mythologie in Heavy-Metal-Songtexten. Es untersucht die Referenzstrategien und Bezugsthemen, die in den Liedtexten verwendet werden, und beleuchtet die Funktionen der Intertextualität in diesem Kontext. Die Analyse der Sprache der Texte wird ebenfalls berücksichtigt, wobei der Fokus auf der Verknüpfung der mythologischen Elemente mit musikalischen Ausdrucksmitteln liegen dürfte.
Milton goes Metal - (Unter)Weltliteratur im Heavy Metal?!: Dieses Kapitel untersucht die Intertextualität zwischen Heavy Metal und der Weltliteratur, insbesondere den Einfluss von H.P. Lovecraft und seinem Cthulhu-Mythos auf die Songtexte. Es werden verschiedene Bands und Songs analysiert, um die verschiedenen Arten der Bezugnahme auf Lovecrafts Werk aufzuzeigen und deren Bedeutung im Kontext des Heavy Metal zu interpretieren. Die Analyse konzentriert sich auf die Übertragung von Motiven, Symbolen und Atmosphären aus Lovecrafts Geschichten in die Musik und Texte des Heavy Metal.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Heavy Metal, Songtexte, Literaturwissenschaft, Mythologie, Nordische Mythologie, H.P. Lovecraft, Cthulhu-Mythos, Weltliteratur, Semantik, Genre, Referenzstrategien, Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Intertextualität im Heavy Metal
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Intertextualität in Heavy-Metal-Songtexten. Sie analysiert die Formen des Bezugs auf Vorgängertexte (Zitate, Anspielungen etc.) und deren semantische Auswirkungen auf die Songtexte selbst und die Bezugswerke. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, warum bestimmte Vorgängertexte im Heavy Metal verarbeitet werden und welche Folgen dies für das Genre hat.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Intertextuelle Bezüge in Heavy-Metal-Songtexten; die Verarbeitung mythologischer Stoffe (insbesondere nordischer Mythologie) im Heavy Metal; den Einfluss von Weltliteratur (mit Fokus auf H.P. Lovecraft und dem Cthulhu-Mythos) auf Heavy-Metal-Texte; die semantischen Auswirkungen intertextueller Bezüge; und die Bedeutung der Intertextualität für das Genre Heavy Metal.
Welche Methodik wird angewendet?
Aufgrund der Unmöglichkeit, alle relevanten Songtexte käuflich zu erwerben, wurden die Texte hauptsächlich online recherchiert. Die Arbeit erläutert die verwendete Quellenbasis und die Auswahl der untersuchten Songs. Der Fokus liegt auf mythologischen und literarischen Motiven, insbesondere solchen, die Monster, Mörder oder Wahnsinnige behandeln.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (Einführung in das Thema und die Forschungslage); Vorgehensweise und Terminologie (Beschreibung der Methodik und der verwendeten Terminologie); Heavy Metal und Intertextualität (theoretischer Rahmen und Überblick über das Genre); Valhalla, I am coming – Nordische Mythologie in Metaltexten (Analyse der Verwendung nordischer Mythen); Milton goes Metal - (Unter)Weltliteratur im Heavy Metal?! (Analyse des Einflusses von Weltliteratur, insbesondere H.P. Lovecraft); Zusammenfassung und Ausblick (Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick auf weitere Forschungsfragen).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Intertextualität, Heavy Metal, Songtexte, Literaturwissenschaft, Mythologie, Nordische Mythologie, H.P. Lovecraft, Cthulhu-Mythos, Weltliteratur, Semantik, Genre, Referenzstrategien, Analyse.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen intertextuellen Ansatz, um die Beziehungen zwischen Heavy-Metal-Songtexten und anderen Texten (literarische Werke, mythologische Erzählungen etc.) zu analysieren. Es wird ein Exkurs in die Geschichte und Theorie der Intertextualität gegeben, um den theoretischen Rahmen der Arbeit zu etablieren.
Welche konkreten Beispiele werden analysiert?
Die Arbeit analysiert spezifische Heavy-Metal-Songs, die Bezug auf nordische Mythologie und die Werke von H.P. Lovecraft nehmen. Die konkreten Songtitel und Bands werden im Haupttext genannt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die Bedeutung der Intertextualität für das Verständnis von Heavy-Metal-Songtexten und das Genre Heavy Metal insgesamt. Die konkreten Schlussfolgerungen sind im Kapitel "Zusammenfassung und Ausblick" zusammengefasst.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Literaturwissenschaftler, Musikwissenschaftler, und alle, die sich für Heavy Metal, Intertextualität, Mythologie und Literatur interessieren. Sie hat auch didaktische Relevanz.
Wo kann ich die vollständige Arbeit finden?
Die vollständige Arbeit ist nicht in diesem FAQ enthalten. Diese Zusammenfassung dient lediglich als Überblick.
- Citar trabajo
- Melanie Anders (Autor), 2013, Intertextualität in Heavy Metal Songtexten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279900