Eine Safaritour in Afrika, weiße Strände mit Palmen, Luxushotels mit exklusiven Massagen - Entwicklungsländer haben einiges zu bieten. Nachdem in den 1960er Jahren die Mittelmeerküsten erschlossen waren und Flüge erschwinglich wurden für die breiten Massen der Bevölkerung begann man damit, die Länder der dritten Welt als Urlaubsdestination zu erschließen. Lateinamerika, Sudostasien und Afrika wurden interessant als neue Ziele, man versprach sich viel von der Erschließung dieser Länder als Tourismusgebiete.
Zur dritten Welt zählen Lateinamerika, Afrika und Südostasien. Gemeinsam haben all diese Länder, dass die Bevölkerung im Vergleich zum Rest der Welt, den Industrieländern, rasch zunimmt. Während die Bevölkerungszahlen in den Entwicklungsländern steigen, stagnieren oder fallen sie in den Industrieländern. Auch eine einseitige Produktionsstruktur, die sich meist auf landwirtschaftliche Produkte stützt, die in Industrieländer exportiert werden, ist kennzeichnend für diese Länder. In Libyen beispielsweise hatte Erdöl und Erdölprodukte im Jahr 1982 einen Anteil von 99,6% am Gesamtexport des Landes. Die Zahlen vom Vorjahr aus Sambia zeigen dort eine ähnliche Situation, Kupfer hat dort einen Anteil von 91,2% am Gesamtexport und auch in Ghana lassen sich ähnliche Zahlen ausmachen, nur dass die Exportgüter hier lebende Tiere, Nahrungsmittel und Kakao sind, die zusammen einen Anteil von 91,9% ausmachen. Problematisch an dieser Einseitigkeit des Exports sind die Nachfrageschwankungen. Weiterhin kritisch ist, dass die Hälfte der Bevölkerung immer noch in der Landwirtschaft tätig ist, die Produktivität der Landwirtschaft recht gering ist und die Modernisierung dieses Sektors nur langsam voranschreitet. Dies führt direkt zu den nächsten Problemfeldern, der Unterernährung, dem tiefen Pro-Kopf-Einkommen und der ungenügenden Industrialisierung. Eng vernetzt damit ist eine unzureichende Infrastruktur, welche ein fortschreiten der Industrialisierung verhindert, genauso wie die hohe Analphabetenquote, die diese Länder aufweisen. Resultierend daraus ergibt sich ein sehr niedriger Energieverbrauch und eine schnelle Verstädterung-Slums bilden sich, die Menschen flüchten in die Städte.
Inhaltsverzeichnis
- Die Entdeckung der dritten Welt als Urlaubsdestination
- Die dritte Welt und ihre Erschließung als Tourismusregion
- Die Entwicklung des Tourismus über die Jahrzehnte
- Kritische Betrachtung des Tourismus in den Entwicklungsländern
- Der Deviseneffekt
- Der Einkommens- und Beschäftigungseffekt
- Der Ausgleichseffekt
- Wirkungen auf die Infrastruktur
- Ökologische Effekte
- Sozio-kulturelle Effekte
- Der Akkulturationseffekt
- Der Demonstrationseffekt
- Der Völkerverständigungseffekt
- Kenia- Beispiel für Tourismus in Entwicklungsländern
- Ökonomische Betrachtung
- Betrachtung der regionalen Disparitäten
- Ökologische Betrachtung
- Sozio-kulturelle Effekte und Einfluss der Hotelketten
- Entwicklungsländertourismus- ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Tourismus in der dritten Welt und untersucht die sozio-kulturellen Aspekte dieser Entwicklung. Sie beleuchtet die Erschließung von Entwicklungsländern als Urlaubsdestinationen und analysiert die Auswirkungen des Tourismus auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt dieser Länder.
- Entwicklung des Tourismus in Entwicklungsländern
- Wirtschaftliche und soziale Folgen des Tourismus
- Ökologische Auswirkungen des Tourismus
- Sozio-kulturelle Veränderungen durch den Tourismus
- Beispiele und Fallstudien aus verschiedenen Entwicklungsländern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Entdeckung der dritten Welt als Urlaubsdestination und beleuchtet die historischen Entwicklungen, die zur Erschließung dieser Länder als Tourismusregionen führten. Das zweite Kapitel analysiert die dritte Welt und ihre Erschließung als Tourismusregion. Dabei wird auf die Bevölkerungsentwicklung, die einseitige Produktionsstruktur und die wirtschaftlichen Herausforderungen dieser Länder eingegangen. Kapitel 3 befasst sich mit der kritischen Betrachtung des Tourismus in den Entwicklungsländern und beleuchtet die unterschiedlichen Effekte, die sich auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt auswirken. Das vierte Kapitel zeigt anhand von Kenia, einem Beispiel für Tourismus in Entwicklungsländern, die ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen Auswirkungen des Tourismus auf ein Land.
Schlüsselwörter
Entwicklungsländertourismus, Sozio-kulturelle Aspekte, Deviseneffekt, Akkulturationseffekt, Demonstrationseffekt, Völkerverständigungseffekt, Ökologische Effekte, Infrastruktur, Regionale Disparitäten, Hotelketten.
- Quote paper
- BA Anke Weiland (Author), 2009, Tourismus in der dritten Welt unter besonderer Berücksichtigung der sozio-kulturellen Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280061