Der Kreis der zeitgenössischen Historiker, die sich bisher eingehender mit der Persönlichkeit des Leo Africanus auseinandergesetzt hat, ist überschaubar. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, die Meinungen drei ausgewählter Autoren zu vergleichen. Dabei soll der Aufsatz „The man with many names“ von Pekka Masonen im Mittelpunkt stehen, um von seinen Thesen aus in speziellen Aspekten vergleichend auf die Werke „Leo Africanus, Ein Reisender zwischen Orient und Okzident“ von Natalie Zemon Davis und „Johannes Leo der Afrikaner, seine Beschreibung des Raumes zwischen Nil und Niger nach dem Urtext“ von Dietrich Rauchenberger einzugehen.
Bei der Betrachtung der mehr oder weniger ins Detail gehenden Vorgehensweisen der Forscher, sollten die verschiedenen Formen des Aufsatzes beziehungsweise ganzen Büchern bei Rauchenberger und Davis generell beachtet werden. Der folgende Vergleich konzentriert sich allerdings nicht auf die differierenden Schreibarten der Autoren, sondern soll vielmehr festhalten, wann und möglicherweise warum die aufgestellten Thesen voneinander abweichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I.) Lebenslauf
- I.1) Die Zeit in Afrika
- I.3) Die letzten Jahre
- II.) Die Cosmographia
- II.1) Vergleich der Versionen
- II.2) Drucke und Anfänge der Übersetzungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Ansichten dreier bedeutender Historiker – Pekka Masonen, Dietrich Rauchenberger und Natalie Zemon Davis – über das Leben und Werk von Leo Africanus. Der Fokus liegt auf Masonens Aufsatz „The man with many names“, wobei dessen Thesen mit denen der anderen Autoren in Bezug auf spezifische Aspekte verglichen werden. Es wird untersucht, wo und warum sich die Thesen der Autoren unterscheiden, wobei die unterschiedlichen Schreibweisen der Autoren selbst weniger im Mittelpunkt stehen.
- Der Lebenslauf von Leo Africanus und die Unsicherheiten der historischen Daten
- Der Vergleich der unterschiedlichen Interpretationen der Reiseberichte von Leo Africanus
- Die Bewertung der "Cosmographia de Africa" durch die verschiedenen Autoren
- Die unterschiedlichen Methoden und Detaillierungsgrade der historischen Forschung
- Die Bewertung des Wahrheitsgehalts von Leos autobiografischen Angaben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Ziel der Arbeit: einen Vergleich der Ansichten von Masonen, Rauchenberger und Davis über Leo Africanus. Der Aufsatz von Masonen steht im Mittelpunkt, wobei spezielle Aspekte im Vergleich zu den Werken von Davis und Rauchenberger analysiert werden. Es wird betont, dass Masonens Arbeit in zwei Teile gegliedert ist (Lebenslauf und Cosmographia) und dass der Vergleich sich auf die unterschiedlichen Thesen konzentriert, nicht auf die Schreibweisen der Autoren. Die Aktualisierung von Masonens Ansicht wird erwähnt, die auf neu gewonnenen Erkenntnissen basiert.
I.) Lebenslauf: Dieses Kapitel befasst sich mit den Unsicherheiten um das Geburtsdatum von Leo Africanus. Masonen schätzt das Geburtsjahr auf 1494, basierend auf Leos eigenen Angaben und den Arbeiten anderer Historiker, während die Diskrepanzen in Leos Angaben und die daraus resultierenden Unsicherheiten von Masonen nicht weiter vertieft werden. Rauchenberger und Davis gehen intensiver auf die Problematik des Geburtsdatums ein.
I.1) Die Zeit in Afrika: Dieses Kapitel analysiert die Auswanderung der Familie von Leo Africanus von Granada nach Fez. Masonen widerlegt die These einer politischen Flucht und führt sie auf eine fehlerhafte Übersetzung zurück, im Gegensatz zu Rauchenberger und Davis, die eine politische Motivation sehen. Der weitere Lebenslauf Leos wird verglichen, mit Unterschieden im Detail, beispielsweise bei der Beschreibung von Leos Tätigkeit während seines Studiums und bei der genauen zeitlichen Einordnung seiner Reise nach Timbuktu. Die unterschiedlichen Detaillierungsgrade der Autoren Masonen und Rauchenberger werden exemplarisch verdeutlicht. Die zweite Sudanreise wird diskutiert; Masonen zweifelt an der Richtigkeit einiger Details, während Rauchenberger die kritischen Haltungen anderer Historiker dazu berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Leo Africanus, Pekka Masonen, Dietrich Rauchenberger, Natalie Zemon Davis, Cosmographia de Africa, Lebenslauf, Reiseberichte, Historiografie, Quellenkritik, Marokko, Granada, Timbuktu, 16. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit über Leo Africanus
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Arbeit analysiert und vergleicht die Darstellung des Lebens und Werks von Leo Africanus durch drei bedeutende Historiker: Pekka Masonen, Dietrich Rauchenberger und Natalie Zemon Davis. Der Fokus liegt dabei auf Masonens Aufsatz "The man with many names", dessen Thesen mit denen der anderen Autoren verglichen werden.
Welche Aspekte des Lebens von Leo Africanus werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Lebenslauf von Leo Africanus, insbesondere die Unsicherheiten um sein Geburtsdatum und die Details seiner Reisen und Tätigkeiten in Afrika, mit besonderem Augenmerk auf seine Zeit in Granada, Fez und Timbuktu. Die unterschiedlichen Interpretationen der Reiseberichte und die Bewertung der "Cosmographia de Africa" durch die drei Autoren werden ebenfalls analysiert.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit vergleicht die unterschiedlichen Thesen und Interpretationen der drei Historiker, wobei die Methoden und der Detaillierungsgrad ihrer historischen Forschung miteinander verglichen werden. Es wird untersucht, wo und warum sich die Ansichten der Autoren unterscheiden, wobei der Fokus auf den unterschiedlichen Interpretationen liegt, nicht auf den Schreibweisen der Autoren selbst.
Welche Rolle spielt Pekka Masonens Aufsatz "The man with many names"?
Masonens Aufsatz bildet den zentralen Bezugspunkt des Vergleichs. Seine Thesen zu Leben und Werk von Leo Africanus werden mit denen von Rauchenberger und Davis in Bezug auf spezifische Aspekte (z.B. Geburtsdatum, Gründe der Auswanderung, Details der Reisen) konfrontiert und kritisch untersucht.
Welche Unsicherheiten bestehen bezüglich des Lebenslaufs von Leo Africanus?
Die Arbeit behandelt die Unsicherheiten um das Geburtsdatum von Leo Africanus, die unterschiedlichen Angaben in Leos eigenen Schriften und die daraus resultierenden Diskrepanzen in den Interpretationen der Historiker. Auch die Details seiner Reisen und Tätigkeiten werden kritisch hinterfragt und die unterschiedlichen Detaillierungsgrade der Autoren verglichen.
Wie werden die unterschiedlichen Interpretationen der Reiseberichte bewertet?
Die Arbeit analysiert und vergleicht die unterschiedlichen Interpretationen der Reiseberichte von Leo Africanus durch die drei Autoren. Dabei werden sowohl die verschiedenen methodischen Ansätze als auch die Bewertung des Wahrheitsgehalts von Leos autobiografischen Angaben berücksichtigt.
Welche Quellen werden in der Arbeit herangezogen?
Die Arbeit stützt sich auf die Werke von Pekka Masonen, Dietrich Rauchenberger und Natalie Zemon Davis, die sich mit dem Leben und Werk von Leo Africanus auseinandersetzen. Die "Cosmographia de Africa" als zentrale Quelle wird ebenfalls umfassend betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Leo Africanus, Pekka Masonen, Dietrich Rauchenberger, Natalie Zemon Davis, Cosmographia de Africa, Lebenslauf, Reiseberichte, Historiografie, Quellenkritik, Marokko, Granada, Timbuktu, 16. Jahrhundert.
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- Simon Schmitz (Author), 2009, "The man with many names" von Pekka Masonen. Die Person des Leo Africanus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280073