Einleitung
Anfang des letzten Jahrhunderts gab es einen Film von Charly Chaplin, der die industrialisierte Arbeitsweise seiner Zeit auf lustiger Art und Weise darstellte, aber auch gleichzeitig die Probleme des Kapitalismus aufzeigte. Zentral war die Figur Charly Chaplins, der sehr eintönig an einem Fließband arbeitete und kaum in Interaktion zu seinen Arbeitskollegen stand. Aufgrund einiger Umstände kommt er im Laufe des Films mit der Fließbandfertigung nicht hinterher und löst somit ein großes Durcheinander aus. Auch in der heutigen Arbeitswelt dominiert zumeist die Arbeit an einer bestimmten Sache. Vorherrschende Fragestellungen innerhalb eines Betriebes sind meist marktwirtschaftliche Fragen zu einem bestimmten hergestellten Produkt. Einzel- oder Gruppenbedürfnisse spielen innerhalb des Arbeitslebens, wie auch bei Charly Chaplin, nur eine untergeordnete Rolle.
Auch in der Gruppenarbeit, zum Beispiel in der Erwachsenenbildung, kommt es häufig vor, dass individuelle Bedürfnisse der Teilnehmer vernachlässigt werden und diese somit unzufrieden sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die individuellen Bedürfnisse überhand nehmen und damit die Bearbeitung eines bestimmten Themas vernachlässigt wird. Die Themenzentrierte Interaktion, oder einfach „TZI“ genannt, nimmt sich diesen Problemen an und versucht einen Ausgleich zu schaffen. Gerade in Gruppenprozessen hat sich gezeigt, dass das Konzept der TZI sehr effektiv ist. Um größtmögliche Effektivität zu erreichen, sollte jedoch eine bestimmte Methodik berücksichtigt werden. In dieser Arbeit soll, nachdem ich auf die Begründerin und das Grundkonzept der TZI eingegangen bin, dargestellt werden, wie die TZI in der Gruppenarbeit methodisch am erfolgreichsten eingesetzt werden kann.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Leben und Werk von Ruth Cohn
- 3. Einführung in die Themenzentrierte Interaktion
- 3.1. Die Axiome
- 3.2. Das Strukturmodell
- 3.3. Regeln der TZI
- 4. Methodik der Themenzentrierten Interaktion
- 4.1. Vorklärungen und Kontrakt
- 4.2. Grobplanung/allgemeine Vorbereitungen
- 4.3. Konkrete Planung: Vorbereitung der Arbeit mit der Gruppe
- 4.4. Planung, Gestaltung und Leitung der Anfangsphase
- 4.5. Prozessbegleitung und Rollende Planung
- 4.6. Planung und Gestaltung der Endphase
- 5. Zusammenfassung und persönliches Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit behandelt die Methodik der Themenzentrierten Interaktion (TZI). Sie beleuchtet die Geschichte der TZI, erläutert die Axiome und das Strukturmodell, und geht auf die methodischen Aspekte des Einsatzes der TZI in der Gruppenarbeit ein.
- Die Geschichte der TZI und die Rolle von Ruth Cohn
- Die theoretischen Grundlagen der TZI: Axiome und Strukturmodell
- Die Methodik der TZI in der Gruppenarbeit
- Die Bedeutung des emotionalen und psychosozialen Umfelds in der Gruppenarbeit
- Die Balance zwischen persönlichem Engagement, thematischem Fokus und Interaktion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und führt in die Thematik der Arbeit ein. Es wird der aktuelle Stand in der Arbeitswelt und in Gruppenarbeiten beleuchtet und die Bedeutung der TZI für die Bewältigung von Problemen in diesen Kontexten hervorgehoben. Im zweiten Kapitel wird das Leben und Werk von Ruth Cohn, der Begründerin der TZI, dargestellt. Die Darstellung ihres Werdegangs dient dazu, ein besseres Verständnis für die Entwicklung und die Bedeutung der TZI zu schaffen. Das dritte Kapitel widmet sich der Einführung in die TZI. Es werden die Axiome, das Strukturmodell und die Regeln der TZI erläutert, um ein fundiertes Verständnis des Konzepts zu ermöglichen. Das vierte Kapitel behandelt die Methodik der TZI in der Gruppenarbeit. Es werden verschiedene Planungsphasen und -schritte der TZI-Anwendung in Gruppen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Themenzentrierte Interaktion, TZI, Ruth Cohn, Gruppenarbeit, Methodik, Axiome, Strukturmodell, Gruppenprozesse, kommunikatives Lernen, emotionales Umfeld, psychosoziale Realität, Gruppenleitung, Planungsphasen, Kontrakte, Prozessbegleitung
- Citation du texte
- Philipp Schulz (Auteur), 2004, Methodik der Themenzentrierten Interaktion (TZI), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28020