Individuelle Reiseformen stehen in Zeiten von Globalisierung, Kommerzialisierung und digitaler Vernetzung vor der Herausforderung, sich ihre Individualität zu bewahren. Die ältesten Reisemotive der Menschheit, nämlich ein ‚Kontrastprogramm‛ zum Alltag zu schaffen, sich im Außeralltäglichen als anderer zu erfahren und in der Fremde Ganzheit und Sinn zu finden, werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt.
In dieser Arbeit wird insbesondere die Konfliktsituation beleuchtet, in der sich der Alternativreisende bei seinem Bestreben, authentische Erfahrungen zu sammeln, befindet. Hierzu werden Ansätze und Theorien verschiedener Geisteswissenschaftler hinzugezogen, gegenübergestellt und in den Kontext aktueller medialer und gesellschaftlicher Entwicklungen gestellt. Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer rein theoretischen Literaturanalyse.
Thematisch gegliedert ist die Arbeit in sieben Kapitel. Im ersten Kapitel werden der Forschungshintergrund und der Inhalt der Arbeit mit den dazugehörigen Fragestellungen dargestellt. Das zweite Kapitel zeigt die Bedingungen auf, denen das Reisen in einer globalisierten Welt ausgesetzt ist. Kapitel 3 setzt sich mit zwei populären und kontroversen Tourismustheorien auseinander, die dem Sinn des Reisens nachgehen. In Kapitel 4 wird dem Phänomen des ‚Anti-Tourismus‛, also der Distinktion zwischen Individual- und Massentourismus auf den Grund gegangen; spezielle Aufmerksamkeit kommt in diesem Rahmen dem Identitätskonstrukt des Rucksacktourismus zu. Kapitel 5 behandelt das grundlegende touristische Projekt der Authentizitätssuche, indem unterschiedliche Perspektiven beleuchtet werden, die allesamt die Frage gemeinsam haben, ob ‚das Echte‛ überhaupt existiert bzw. durch den Reisenden auffindbar und ‚real‛ erlebbar ist. Das sechste Kapitel widmet sich der Nutzung von Online-Communities und hinterfragt, welche Bedeutung sogenannte Gastfreundschaftsnetzwerke für das Konzept des Individualtourismus haben. Im letzten Kapitel werden zentrale Ergebnisse und daraus resultierende Denkansätze der Masterarbeit noch einmal aufgegriffen und reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Reisen im Zeitalter der Globalisierung
- Entortung, Entdifferenzierung und Verlust des Einmalig-Echten
- Reizsteigerung, Individualisierung und ständiges Unterwegssein
- Die Frage nach dem Warum
- Reisen als Flucht
- Reisen als Metamorphose
- Reisen als unlinearer Prozess
- Abgrenzung von der „trägen Masse"
- Reisen vs. Tourismus
- Alternativ reisen
- Rucksacktourismus als Identitätskonstrukt
- Die unerschöpfliche Suche nach Authentizität
- Wonach suchen wir eigentlich?
- Inszenierte Tourismusräume
- Der touristische Blick
- Virtuality meets Reality
- Neue Wege zu alten Zielen
- Lifeseeing statt Sightseeing
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Individualtourismus im Kontext der Globalisierung, Kommerzialisierung und digitalen Vernetzung. Sie untersucht die Herausforderungen, denen sich der Individualtourist bei seinem Streben nach authentischen Erfahrungen gegenübersieht. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien und Ansätze aus den Geisteswissenschaften, um die Konfliktsituation des Alternativreisenden im Spannungsfeld zwischen Vernetzung und Abgrenzung zu beleuchten.
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf das Reisen
- Die Suche nach Authentizität im Tourismus
- Die Rolle von Online-Communities im Individualtourismus
- Das Identitätskonstrukt des Rucksacktourismus
- Die Abgrenzung von Massentourismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Forschungshintergrund sowie die Fragestellungen der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die Bedingungen, denen das Reisen in einer globalisierten Welt ausgesetzt ist, und analysiert die Auswirkungen von Entortung, Entdifferenzierung und Reizsteigerung auf das Reiseerlebnis. Kapitel 3 setzt sich mit verschiedenen Theorien zum Sinn des Reisens auseinander, darunter die Flucht- und die Metamorphosentheorie. Kapitel 4 widmet sich dem Phänomen des Anti-Tourismus und untersucht die Abgrenzung zwischen Individual- und Massentourismus, wobei der Rucksacktourismus als Identitätskonstrukt im Fokus steht. Kapitel 5 behandelt die Suche nach Authentizität im Tourismus und beleuchtet verschiedene Perspektiven auf das Echte und seine Erlebbarkeit. Kapitel 6 untersucht die Rolle von Online-Communities im Individualtourismus und analysiert die Bedeutung von Gastfreundschaftsnetzwerken für das Reiseerlebnis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Individualtourismus, Authentizität, Globalisierung, Kommerzialisierung, digitale Vernetzung, Identitätskonflikt, Rucksacktourismus, Anti-Tourismus, Online-Communities, Gastfreundschaftsnetzwerke, Reisemotive, Reiseerfahrung, Tourismusforschung.
- Quote paper
- Ena Weiss (Author), 2013, Auf der Suche nach Authentizität im globalen Dorf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280385