Die menschliche Psyche ist ein sehr komplexes und vielschichtiges Phänomen. Alle Handlungen, Gedanken, Wünsche oder auch Träume der Menschen lassen sich auf ihre Psyche zurückführen und darin begründen. Auf diese Weise kann man das ganze Leben und alle Entscheidungen einer Person nachvollziehen, wenn man dessen inneres Wesen tiefgründig betrachtet. Das Interessante einer solchen Analyse ist dabei, dass jeder Mensch sich als Individuum von anderen Menschen unterscheidet und somit auch die Psyche eines Jeden einzigartig ist. Um dieses Interesse aufzugreifen und damit zu arbeiten eignet sich das Buch „Demian“ von Hermann Hesse.
In dieser Arbeit wird der Selbstfindungsprozess des Emil Sinclairs nach psychoanalytischen Betrachtungspunkten behandelt. Der Fokus dabei wird auf dem Psychoanalytiker C.G. Jung gerichtet sein, wobei auch Freuds Theorien mit in die Überlegungen einbezogen werden.
Zu aller erst wird auf den Forschungsstand Bezug genommen und von ihm ausgehend erklärt, worum es sich bei dem Wissenschaftsfeld der Psychoanalyse handelt. Des Weiteren wird das Kooperationsmodell erläutert, auf welches im späteren Verlauf das Hauptaugenmerk liegen wird. Um das Werk anhand dieses Konzepts zu analysieren, werden die für das Werk wichtigsten Vertreter der Psychoanalyse und ihre Methoden beleuchtet. Für die Untersuchung der Lektüre werden die Begriffe 'innere und äußere Wirklichkeit', Mechanismen der Entstellung und der Selbstfindungsprozess mit dem Ziel der Ganzwerdung aufgeschlüsselt.
Zum Schluss wird die Frage, weshalb die Psychoanalyse im Gegensatz zur Literatur ihre Grenzen hat und wo diese liegen, beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Forschungsstand
- Modelle
- Hesse und die Psychoanalyse
- Kooperationsmodell
- Äußere und innere Realität
- Entstellungsmechanismen
- Geistige Führer
- Das Kains-Zeichen
- Ganzwerdung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Selbstfindungsprozess von Emil Sinclair im Roman "Demian" von Hermann Hesse aus psychoanalytischer Perspektive. Der Fokus liegt dabei auf den Theorien von C.G. Jung, wobei auch Freuds Erkenntnisse miteinbezogen werden.
- Psychoanalytische Interpretation des Romans "Demian"
- Der Selbstfindungsprozess von Emil Sinclair
- Jungianische und Freudianische Ansätze zur Analyse von Literatur
- Das Konzept der inneren und äußeren Realität
- Entstellungsmechanismen und ihre Rolle in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der psychoanalytischen Betrachtung der menschlichen Psyche ein, wobei "Demian" als Beispiel für diese Betrachtungsweise dient. Kapitel 2 beleuchtet den Forschungsstand der Psychoanalyse und die Entwicklung ihrer Theorien von Freud bis zu Jung. Das Kooperationsmodell, welches die Analyse der Figur Emil Sinclair ermöglicht, wird in Kapitel 3 vorgestellt. Die Analyse von "Demian" erfolgt anhand der psychoanalytischen Konzepte von innerer und äußerer Realität, Entstellungsmechanismen, geistigen Führern und dem Kains-Zeichen. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Psychoanalyse, Hermann Hesse, "Demian", Selbstfindungsprozess, Emil Sinclair, C.G. Jung, Freud, innere Realität, äußere Realität, Entstellungsmechanismen, Kooperationsmodell.
- Arbeit zitieren
- Maria Hanstein (Autor:in), 2011, 'Demian' von Hermann Hesse. Eine tiefenpsychologische Betrachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280467