Soweit man in der Menschheitsgeschichte zurück blicken kann, spielte Gewalt immer eine Rolle. Kriege um Städte und ganze Königreiche wurden mit Gewalt besiegelt, ebenso wie unzählige Menschenleben. Gewalt stellt bis zum heutigen Tage die erfolgversprechendste Handlungsoption dar, um die Ziele eines Einzelnen oder mehrerer Interessensvertreter zu verwirklichen.
Die Beweggründe und Handlungsstrukturen von Gewalt erweisen sich als ein komplexes Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Faktoren und lassen sich daher nicht durch einen simplen Erklärungsansatz darlegen. Auch sind Gewalt und Aggression im politischen sowie gesellschaftlichen Sinne ein Störfaktor, der die zwischenmenschliche Beziehung von Individuen und ganzen Völker erschwert.
Gewaltprävention als Antagonist darf nicht ausschließlich als Gegenbewegung zur Gewalt verstanden werden. Vielmehr sollen mit Gewaltprävention neue Handlungsmöglichkeiten erschlossen werden, die eine positive Auswirkung auf die Individuen zur Folge haben und Gewalt als Handlungsform schlichtweg überflüssig erscheinen lassen.
Um dieses Problemfeld angemessen angehen zu können, ist es unabdingbar, dass Wissenschaft, Politik und Gesellschaft Hand in Hand arbeiten.
Betrachtet man Gewaltprävention im schulischen Bereich, so zeigen Amokläufe in den letzten Jahrzehnten, dass hier noch ein großer Bedarf an Förderung und Unterstützung herrscht. Auffällig hierbei ist, dass sich gerade in den letzten 15 Jahren die Amokläufe häufen (http://www.focus.de). Bisheriger trauriger Höhenpunkt ist der Amoklauf von Winnenden am 11.03.2009 an der Albertville-Realschule. Der damals 17-jährige Tim Kretschmar tötete 15 Mitmenschen und verletzte 11 Weitere, bevor er sich selbst das Leben nahm (http://www.spiegel.de). Aus diesem Grund wird die Notwendigkeit eines umfassenden Präventionsbeitrages mit pädagogischen, sozialen und lernpsychologischen Schwerpunkten deutlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Was ist Gewalt?
- Definitionen von Gewalt nach Galtung und der WHO
- Formen von Gewalt
- Zwischenmenschliche Gewalt
- Gewalt gegen die eigene Person
- Kollektive Gewalt
- Sozialpädagogische Konfliktfelder
- Schulischer Bereich
- Familie und Erziehungshilfen
- Peergroups
- Medien
- Gewaltprävention
- Definition
- Mediale Ebene
- Familie
- Schule
- Grundlegende Präventivmaßnahmen im Unterricht
- Peer-Mediation als Anwendungsbeispiel für alle SuS
- ,,FAUSTLOS“ als Anwendungsbeispiel für jüngere Schüler
- ,,Pro ACT+E" als Anwendungsbeispiel für ältere Schüler
- Konfrontative Pädagogik als Beispiel für verhaltensauffällige SuS
- Gewaltprävention durch Schulsport
- Zusammenfassende Analyse der Präventionsfelder
- Exkurs: Film „Fack ju Göthe“
- Schüler versus Lehrkräfte: Der Wettkampf um die Rolle des ,,Alphatieres" unter Anführung sozialpädagogischer Konfliktfelder
- Prävention durch Schülernähe
- Resümee
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Examensarbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt und Schule, wobei der Schwerpunkt auf der Prävention im schulischen Kontext liegt. Ziel ist es, einen Ratgeber zu erstellen, der die Komplexität von Gewalt und deren Verhinderung beleuchtet und gleichzeitig einen soziologischen Blick auf das Thema wirft.
- Definition des Gewaltbegriffs und dessen Formen
- Analyse sozialpädagogischer Konfliktfelder als Ursachen für Aggression und Gewalt
- Darstellung von Gewaltpräventionsmaßnahmen auf medialer, familialer und schulischer Ebene
- Fokus auf institutionelle Ansätze der Gewaltprävention im schulischen Kontext
- Exkurs über den Film „Fack ju Göthe“ als Beispiel für gewaltpräventive Umsetzungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Gewalt und Schule ein und beleuchtet die Relevanz von Gewaltprävention im schulischen Kontext. Sie stellt die Notwendigkeit eines umfassenden Präventionsbeitrages mit pädagogischen, sozialen und lernpsychologischen Schwerpunkten heraus.
Das Kapitel „Begriffsdefinitionen“ beschäftigt sich mit der komplexen Begriffsbestimmung von Gewalt und erläutert verschiedene definitorische Ansätze, unter anderem von Johan Galtung und der WHO. Es werden verschiedene Formen von Gewalt vorgestellt, um ein grundlegendes Verständnis des Begriffsfelds zu schaffen.
Das Kapitel „Sozialpädagogische Konfliktfelder“ analysiert verschiedene Bereiche, die als Ursachen für Aggression und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen betrachtet werden können. Hierzu gehören der schulische Bereich, die Familie, Peergroups und die Medien.
Das Kapitel „Gewaltprävention“ behandelt den Begriff der Prävention und seine inhaltlichen Aspekte. Es werden verschiedene Ebenen zur Vorbeugung gewaltaffiner Taten vorgestellt, darunter die mediale, familiäre und schulische Ebene. Der Schwerpunkt liegt auf institutionellen Ansätzen der Gewaltprävention im schulischen Kontext.
Der Exkurs über den Film „Fack ju Göthe“ beleuchtet den Film als Beispiel für gewaltpräventive Umsetzungsstrategien im schulischen Kontext. Er analysiert die Darstellung von Schüler-Lehrer-Beziehungen und die Rolle von sozialpädagogischen Konfliktfeldern im Film.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gewalt, Schule, Gewaltprävention, Sozialpädagogische Konfliktfelder, Aggression, Präventionsmaßnahmen, mediale Ebene, familiäre Ebene, schulische Ebene, institutionelle Ansätze, Film „Fack ju Göthe“, Schüler-Lehrer-Beziehungen, Alpha-Tier, Schülernähe.
- Citation du texte
- Benjamin Budzinsky (Auteur), 2014, Gewalt und Schule. Prävention als Handlungstyp im schulischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280692