In Deutschland sind die Sparkassen bei den Bürgern und Unternehmen beliebt. Daraus resultiert, dass sie mit 51,8 % den größten Marktanteil bei den Hauptbankverbindungen besitzen. Die Sparkassen-Finanzgruppe setzt sich jedoch nicht nur aus den einzelnen regionalverankerten Sparkassen zusammen, sondern auch aus vielen Verbundpartnern, welche Spezialgebiete abdecken, wie z.B. die Deutsche Leasing oder die DekaBank. Auch die Landesbanken gehören der Sparkassen-Finanzgruppe an und übernehmen z.B. einen Großteil des Refinanzierungsgeschäftes.
Aus der Historie heraus sind die Institute regionalverankert und sind in Trägerschaft von Gemeinden, Kreisen, Zweckverbänden oder Ländern. Die staatlichen Institutionen sind die sogenannten Gewährträger. Über die Gewährträgerhaftung wurde die Haftung der Institute auf die Gewährträger übertragen. Dadurch konnte ein Institut in der Sparkassen-Finanzgruppe quasi nicht in die Zahlungsunfähigkeit geraten.
Durch diese Situation war die Refinanzierung der Institute deutlich günstiger, als bei vergleichbaren rein privaten Instituten ohne Gewährträgerhaftung, da für die Refinanzierung das Rating der Bundesrepublik Deutschland herangezogen werden konnte. Die privaten Kreditinstitute sahen somit einen Wettbewerbsvorteil in der Gewährträgerhaftung und legten Beschwerde bei der EU ein, um den staatlichen Wettbewerbsvorteil auszugleichen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der im vorherigen Kapitel aufgeführten Problemstellung des Wettbewerbsvorteils der Sparkassen-Finanzgruppe, welcher durch die Gewährträgerhaftung bedingt ist. Zentrale Zielsetzung ist es, die Frage zu klären, inwieweit die getroffenen Maßnahmen der EU die Wettbewerbssituation verändert haben und welche neuen Anforderungen an das Management der Kreditinstitute gestellt werden.
Die Fragestellung wird in dieser Arbeit wie folgt bearbeitet:
In Kapitel zwei wird zunächst auf die Grundlagen der Gewährträgerhaftung sowie der Anstaltlast eingegangen. Neben den wesentlichen Merkmalen der beiden genannten Mechanismen wird zudem die Historie geklärt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Wegfall der Gewährträgerhaftung, wobei hier insbesondere auf die Gründe, die Durchführung und ebenso auf die daraus resultierenden Folgen eingegangen wird. Im fünften Kapitel wird der Wegfall der Gewährträgerhaftung am Beispiel der Helaba dargestellt. Das sechste Kapitel bildet mit dem Fazit den Abschluss dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Gang der Arbeit
- 2. Gewährträgerhaftung und Anstaltlast
- 2.1. Grundlagen Gewährträgerhaftung
- 2.2. Grundlagen Anstaltlast
- 3. Wegfall der Gewährträgerhaftung
- 3.1. Gründe
- 3.2. Durchführung
- 3.3. Folgen
- 4. Auswirkung durch den Wegfall der Gewährträgerhaftung anhand der Helaba
- 4.1. Unternehmensprofil
- 4.2. Auswirkungen auf das Institut und die Kunden des Instituts
- 4.3. Neue Anforderungen an das Management
- 4.4. Kritische Würdigung und Handlungsempfehlung
- 5. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Management öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute nach dem Wegfall der Gewährträgerhaftung. Sie analysiert die Auswirkungen dieses Ereignisses auf die Geschäftsmodelle und die strategische Ausrichtung der Institute. Die Arbeit untersucht die Hintergründe des Wegfalls der Gewährträgerhaftung, die Folgen für die betroffenen Institute und die Herausforderungen, die sich für das Management ergeben.
- Die Bedeutung der Gewährträgerhaftung für die öffentliche Finanzstabilität
- Die Folgen des Wegfalls der Gewährträgerhaftung für die Kreditinstitute
- Die Anpassungsstrategien der Institute im Kontext der neuen Rahmenbedingungen
- Die Rolle des Managements bei der Bewältigung der Herausforderungen
- Die Auswirkungen auf die Kunden der Institute
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt die Grundlagen der Gewährträgerhaftung und der Anstaltlast. Es werden die historischen Entwicklungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert die Gründe für den Wegfall der Gewährträgerhaftung, die Durchführung des Prozesses und die daraus resultierenden Folgen für die Kreditinstitute. Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen des Wegfalls der Gewährträgerhaftung anhand der Helaba. Es werden das Unternehmensprofil, die Auswirkungen auf das Institut und die Kunden sowie die neuen Anforderungen an das Management beleuchtet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst und Handlungsempfehlungen für die Zukunft gibt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Gewährträgerhaftung, die Anstaltlast, öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, Management, Geschäftsmodelle, strategische Ausrichtung, Finanzstabilität, Anpassungsstrategien, Herausforderungen, Kunden, Helaba, Landesbank Hessen-Thüringen.
- Arbeit zitieren
- Tobias Tilgner (Autor:in), 2014, Management öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute nach dem Wegfall der Gewährträgerhaftung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280806