Angetrieben durch die Industrialisierung und Globalisierung hat sich der wiederverwendbare Container in der modernen Seefracht zu einer wichtigen Ressource entwickelt. Dabei stellt der Leercontainer für die Durchführung eines Transportauftrages die verfügbare Kapazität dar. Dieser muss für den Export an den Orten zur Verfügung gestellt werden, an denen er benötigt wird (Beckmann et al., 2012, S. 1; Theubert, 2010, S. 1).
Aufgrund des Unterschiedes zwischen Import und Export ergeben sich an einigen Orten in Art und Menge unterschiedliche Leercontainerbestände. In Importregionen, wie den USA, gibt es ein Leercontainerüberangebot, in Exportregionen, wie China und Indien, dagegen herrscht eine hohe Nachfrage nach Leercontainern. Die eingehenden Leercontainer decken nicht den Bedarf an ausgehenden Containern, was zu einer Leercontainerproblematik führt und erforderlich macht, die Leercontainer von der Importregion in die Exportregion zu transportieren. Dieser Prozess wird Repositionierung genannt und stellt eine komplizierte und kostenintensive Anforderung an die Reedereien und Containerleasingunternehmen dar. Zu den Repositionierungskosten kommen noch weitere Ausgaben für die Transport-, Umschlag-, Lager- und Aufbereitungsprozesse hinzu. Der ganze Repositionierungsprozess des Leercontainers erbringt keinen monetären Kundennutzen, denn die Transportkosten entsprechen nahezu den Transportkosten von Vollcontainern. 2011 betrugen diese durchschnittlich 400 US Dollar (Vojdani et al., 2010, S. 149; Review of maritime transport, 2011, S. 24)
Der Hamburger Hafen, der einen zentralen Ort für den deutschen Gütertransfer darstellt, ist von den Repositionierungsprozessen besonders betroffen, da er eine Sammel- und Verteilzentrale von Leercontainern ist. Seine Position innerhalb Nordeuropas steigert den Leercontainerumschlag zusätzlich, da die Containerschiffe vor der Fahrt nach Asien im Hamburger Hafen mit Leercontainern beladen werden (Hamburg hält Kurs, 2012, S. 65). Der 1,2 Mio. TEU betragende Leercontainerumschlag (2012) spiegelt den hohen Bedarf an einer funktionierenden Leercontainerlogistik in Hamburg wieder (Eurostat, 2013b). Nach der Prognose des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (2010) ist bis 2025 mit einer Leercontainermenge von 5 Mio. zu rechnen, die über den Hamburger Hafen umgeschlagen werden sollen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Diagrammverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation und Problemstellung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Grundlagen
- Container
- Eigenschaften des Containers
- Containertypen
- Containerleasing
- Prognose der weltweiten Containermarktentwicklung
- Hamburger Hafen
- Überblick über den Hamburger Hafen
- Überblick über die Leercontainerdepots in Hamburg
- Prognose der Containermarktentwicklung im Hamburger Hafen
- Ursachen der Leercontainerproblematik weltweit und am Hamburger Hafen
- Ursachen für die Leercontainerproblematik
- Ungleicher Güterfluss
- Nachfrage nach unterschiedlichen Containerarten
- Kauf- oder Leasingpreis günstiger als Repositionierungskosten
- Saisonale Muster des Containerumschlags
- Betrachtung der Ursachen in Bezug auf den Hamburger Hafen
- Ungleicher Güterfluss
- Nachfrage nach unterschiedlichen Containerarten
- Kauf- oder Leasingpreis günstiger als Repositionierungskosten
- Saisonale Muster des Containerumschlags
- Darstellung und Analyse der Ansätze zur Verbesserung der Leercontainerlogistik im Hamburger Hafen
- Darstellung der Ansätze
- Faltbare Container
- Container Pooling
- Verbesserung der Depotstandorte und vermehrte Integration von Binnenschiffen
- Einführung des Virtual Container Yards
- Analyse der Ansätze in Bezug auf den Hamburger Hafen
- Faltbare Container im Hamburger Hafen
- Container Pooling im Hamburger Hafen
- Verbesserung der Depotstandorte im Hamburger Hafen und vermehrte Integration von Binnenschiffen
- Einführung des Virtual Container Yards im Hamburger Hafen
- Handlungsempfehlung
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Optimierung der Leercontainerlogistik im Hamburger Hafen. Ziel ist es, die Ursachen der Leercontainerproblematik zu analysieren und Lösungsansätze zu präsentieren. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Aspekte der Leercontainerlogistik, einschließlich der weltweiten Containermarktentwicklung, der spezifischen Herausforderungen im Hamburger Hafen und der potenziellen Vorteile verschiedener Ansätze zur Optimierung.
- Analyse der Ursachen der Leercontainerproblematik
- Bewertung verschiedener Ansätze zur Optimierung der Leercontainerlogistik
- Entwicklung einer Handlungsempfehlung für den Hamburger Hafen
- Bedeutung der Leercontainerlogistik für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens
- Einfluss der Leercontainerlogistik auf die Umwelt und Nachhaltigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Leercontainerlogistik im Hamburger Hafen ein und erläutert die Motivation, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 legt die Grundlagen für die Analyse der Leercontainerproblematik. Es werden die Eigenschaften und Typen von Containern sowie die Containerleasing-Modelle vorgestellt. Darüber hinaus wird ein Überblick über den Hamburger Hafen und seine Leercontainerdepots gegeben. Kapitel 3 analysiert die Ursachen der Leercontainerproblematik weltweit und im Hamburger Hafen. Es werden die wichtigsten Faktoren wie ungleicher Güterfluss, unterschiedliche Containerarten und saisonale Muster des Containerumschlags untersucht. Kapitel 4 stellt verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Leercontainerlogistik im Hamburger Hafen vor und analysiert deren Potenzial. Dazu gehören faltbare Container, Container Pooling, die Verbesserung der Depotstandorte und die Integration von Binnenschiffen sowie die Einführung des Virtual Container Yards. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und gibt eine Handlungsempfehlung für den Hamburger Hafen. Das Fazit zieht abschließend die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Leercontainerlogistik, den Hamburger Hafen, die Containermarktentwicklung, die Ursachen der Leercontainerproblematik, die Ansätze zur Optimierung der Leercontainerlogistik, faltbare Container, Container Pooling, Virtual Container Yards, Binnenschiffe, Depotstandorte, Handlungsempfehlung und Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Süleyman Günyar (Author), 2014, Ansätze zur Optimierung der Leercontainerlogistik im Hamburger Hafen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280841