Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit


Hausarbeit (Hauptseminar), 2002

54 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Die Entwicklung der Theorie der „Autoritären Persönlichkeit“ in den 30er Jahren
1.1 Die theoretischen Vorarbeiten der frühen Frankfurter Schule
1.2 Die „Studien zum Autoritären Charakter“ als explorative Studie
1.2.1 Anlage der Untersuchungen
1.2.2 Einige ausgewählte Ergebnisse

2. Christel Hopf et alt.: Die Bedeutung früher Bindungserfahrungen für die rechtsextremistischen Orientierungen junger Männer

3. Milton Rockeach: Geschlossenes Denken und Autoritäre Persönlichkeit

4. Detlef Oesterreich: „Autoritäre Reaktion“

5. Bob Altemeyer: Autoritarismus als Folge des sozialen Lernens

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Im folgenden soll die These überprüft werden, dass die frühkindliche Sozialisation in der autoritären Familie, die von der Berkeley-Gruppe (Adorno 1973) als wichtigste Ursache der Herausbildung einer Autoritären Persönlichkeitsstruktur angesehen wurde, in der heutigen Autoritarismusforschung nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt.

Nach einer heute weitgehend akzeptierten Definition von Altemeyer (1988) kann Autoritarismus im wesentlichen anhand von drei Variablen festgemacht werden: unkritische Unterwerfung gegenüber anerkannten Autoritäten der Eigengruppe, autoritäre Aggression gegenüber Fremdgruppen (z.B. Andersdenkende, Minderheiten) sowie Konventionalismus (Gebundenheit an Normen der Eigengruppe). In den „Studien zum autoritären Charakter“ (Adorno 1973) wurde erstmals der starke Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Ethnozentrismus herausgearbeitet. Ethnozentrismus wird in Analogie zum Antisemitismus als eine Ideologie über die Bewertung von Gruppen definiert. Fremdgruppen werden negativ, die Eigengruppe positiv bewertet. Die Theorie der Autoritären Persönlichkeit ist in der Erklärung abwertenden Verhaltens in die individualtheoretischen Erklärungen eingeordnet, die Verhalten vor allem als von Charakterzügen und weniger von strukturellen (z.B. Gruppeneinflüsse, Kontextvariablen wie sozioökonomischer Status) oder situativen Einflüssen bedingt ansehen (vgl. Marefka 1995).

Theodor W. Adorno und Mitarbeiter machten in der ersten umfassenden Studie zum Autoritarismus in den 40er Jahren, die zunächst darauf ausgelegt war, ethnozentrische Einstellungen ursächlich zu erklären, insbesondere die Erziehungsmethoden der deutschen patriarchalischen Familie der zwanziger Jahre (kontrollierend, furchterregend, bestrafend) und deren mangelhafte psychologische Verarbeitung durch das Kind für die Entstehung autoritärer Charakterzüge und Denkmuster verantwortlich. Die in der Sozialisation ausgebildete Einstellungs- und Persönlichkeitsstruktur hielten die Forscher für zeitlich hochresistent und in einer Vielzahl von sozialen Situationen für konstant verhaltensbestimmend. Angeregt von diesen umfangreichen Forschungsarbeit sind bis heute über 2000 Publikationen zum Thema Autoritarismus veröffentlicht worden. Ich habe mich in der Literaturauswahl einerseits bemüht, einen möglichst repräsentativen Querschnitt der Autoritarismusforschung zu gewährleisten (vor allem anhand der Überblicksdarstellung von Rippl/Seipel/Kindervater (2000)), andererseits konnten durch die Konzentration auf den Sozialisationsaspekt viele theoretische Ansätze (z.B. die Frage, ob es einen klassen- oder schichtspezifischen Autoritarismus gibt oder wie sich Autoritarismus in verschiedenen kulturellen Kontexten äußert?) gar nicht oder nur am Rande berücksichtigt werden. Zum einem besseren Verständnis der psychologischen Annahmen der Berkeley-Gruppe (Adorno 1973) sollen zunächst die theoretischen Vorarbeiten der frühen Frankfurter Schule beitragen („Studien zu Autorität und Familie“ und Erich Fromms 1941 erstmals erschienene Abhandlung „Escape from Freedom“, Fromm 1988). Die im folgenden ausgewählten Arbeiten, die alle nach den „Studien zum autoritären Charakter“ erschienen sind, gilt es anschließend danach einzuordnen, welchen Stellenwert sie den Sozialisationsbedingungen einräumen. Welche Erziehungsstile, welche Familienverhältnisse sind für sie für die Entstehung autoritärer Einstellungen verantwortlich? Mit welchen Mechanismen werden ihrer Meinung nach Einstellungen überhaupt erworben? Wie verändern sich Einstellungsstrukturen? Kann autoritäres Verhalten auch unabhängig von in der Sozialisation ausgeformten Dispositionen, z.B. situativ oder durch Kontexteffekte (z.B. gesellschaftliche Desintegration) erklärt werden? Schließlich gilt es auch zu überprüfen, inwiefern sich das methodische Vorgehen jüngerer Forschungsarbeiten zum Autoritarismus von der Arbeitsweise der Berkeley-Gruppe (Kombination der quantitativen Skalentechnik mit qualitativen Interviews und psychologischen Tests) unterscheidet.

Unter anderem wurden folgende Studien ausgewählt: Christel Hopfs et alt. (1993, 1995) Forschungsarbeiten zur Bedeutung der familiären Sozialisation für die rechtsextremen Orientierungen junger Männer; die Neuinterpretation des Autoritarismus-Konzeptes in der Theorie des Dogmatismus durch Milton Rockeach (1960), einen Schüler der Berkeley Gruppe; die Jugenduntersuchungen Detlef Oesterreichs (1993, 2000) über den Stellenwert psychischer Faktoren für politische Einstellungen und die Forschungen Bob Altemeyers (1988), der den rechtsgerichteten („right-wing“) Autoritarismus lerntheoretisch zu erklären versucht.

1. Die Entwicklung der Theorie der „Autoritären Persönlichkeit“ in den 30er Jahren

1.1 Die theoretischen Vorarbeiten der frühen Frankfurter Schule

Die „Studien zum Autoritären Charakter“ (Adorno et. alt. 1973) gehen in vielfacher Hinsicht auf die theoretischen Vorarbeiten der frühen Frankfurter Schule über den Ursprung autoritärer Charakterstrukturen in Sozialisation und Familie zurück.

1936 veröffentlichten Max Horkheimer, Herbert Marcuse und Erich Fromm in drei theoretischen Aufsätzen die „Studien über Autorität und Familie“. Max Horkheimer geht in seinem Aufsatz „Allgemeiner Teil“ der Frage nach, wie bestimmte individuelle Charakterzüge mit kulturellen Normen in Verbindung stehen. Horkheimer spricht gesellschaftlichen Institutionen die Aufgabe zu, die herrschenden kulturellen Faktoren im Individuum zu reproduzieren, zu verstärken und abweichendes Verhalten zu bestrafen. Dieses System ist für Horkheimer eine Voraussetzung für die Herrschaft von Menschen über Menschen. Im Kapitalismus müsse sich das Individuum der Autorität der Ökonomie unterwerfen, indem er bspw. die Machtstellung des Unternehmers anerkennt. Diese „Autorität der wirtschaftlichen Tatsache“ (Korte 1999: 144), die Anpassung an die bestehenden Verhältnisse, werde vor allem in der Familie begründet und gefestigt:

„Infolge der scheinbaren Natürlichkeit der väterlichen Macht, die aus der doppelten Wurzel seiner ökonomischen Position und seiner juristisch sekundierten psychischen Stärke hervorgeht, bildet die Erziehung in der Kleinfamilie eine ausgezeichnete Schule für das spezifisch autoritäre Verhalten in dieser Gesellschaft.“ (Horkheimer 1986: 213)

Die Entwicklung autoritärer Charakterzüge in der Familie erscheint also als notwendige Bedingung der kapitalistischen Gesellschaft. Die Familie habe im historischen Prozess der Industrialisierung einen Funktionswandel durchgemacht: traditionell sei die Kleinfamilie immer ein Ort von Intimität und emotionaler Orientierung der Familienmitglieder aneinander gewesen. Diese Innerlichkeit habe im Gegensatz zu der notwendigen bürgerlichen Autorität gestanden und die Unterordnung unter die ökonomischen Verhältnisse beeinträchtigt. Deshalb hat der Staat für Horkheimer immer mehr Funktionen von der Familie weggenommen, z.B. durch die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz (vgl. Korte 1999: 143-145).

Erich Fromm, ,Neufreudianer’ und Marxist, der bis 1939 an der Entwicklung der Theorie zum autoritären Charakter mitwirkte, zeigte in seinem Aufsatz „Sozialpsychologischer Teil“ der „Studien über Autorität und Familie“, dass die Flucht ins Autoritäre in erster Linie eine Folgeerscheinung von Angst unterer Schichten ist, die sich von dieser mangels ökonomischer Mittel nicht entledigen können und demzufolge wenig Ich-Stärke und Selbstvertrauen entwickeln. So gerate die Sozialisation in den Arbeiterfamilien zu einer Rekonstruktion der ohnmächtigen Hilflosigkeit der Arbeiterklasse im kapitalistischen System (vgl. Korte 1999: 145). Die zugrundeliegenden psychologischen Mechanismen behandelt Fromm ausführlich in seinem 1941 erstmals erschienenen Buch „Escape from Freedom“. Wie später auch die „Studien zum Autoritären Charakter“ (zukünftig abgekürzt mit ,AP’) sucht Fromm die Ursachen dafür, dass die nach dem Ersten Weltkrieg entstandene Demokratie in Deutschland in ein totalitäres System umschlug, in Charakterstrukturen des Menschen, die ihn anfällig für den Faschismus machen: Gibt es ein Streben nach Macht oder Unterwerfung und was erzeugt dieses psychologisch wie gesellschaftlich?

Zunächst weist Fromm darauf hin, dass der Faschismus nicht an das rationelle Selbstinteresse des Menschen appelliere, sondern vielmehr an „diabolische Kräfte“ (Fromm 1988: 15) wie Hang zum Bösen, Machtgier oder Missachtung der Rechte des Schwächeren. Schon Freud habe auf die böse und antisoziale Natur des Menschen hingewiesen und vor irrationalen und unbewussten Kräften, die insbesondere auf die frühe Kindheit zurückzuführen seien, gewarnt. Die biologisch determinierten natürlichen Triebe des Menschen würden für Freud durch die Kultur sublimiert und der Einzelne ändere sich nur insoweit, wie die Gesellschaft einen größeren Druck auf seine natürlichen Triebe ausübt. Die Mitmenschen spielten in Freuds Theorie nur als Objekte der Triebbefriedigung eine Rolle, in einem marktähnlichen Austausch natürlicher Bedürfnisse, als Mittel zum Zweck. Erich Fromm ist hingegen der Auffassung, dass die Unterschiede in der Charakterstruktur (z.B. Liebe und Hass, Machtstreben und Unterwerfung) im wesentlichen gesellschaftlich vermittelte Prozesse sind: Charakterstrukturen des Menschen veränderten sich von Epoche zu Epoche, Leidenschaften, Wünsche und Ängste würden selbst zu formenden Produktivkräften, wie z.B. das Streben nach Ruhm und Erfolg verantwortlich für die Entstehung des Kapitalismus sei. Wenn sich z.B. ein kleiner Junge aus Angst, also aus der Notwendigkeit der Situation, den strengen Geboten des Vaters unterwerfe, Feindseligkeit gegenüber ihm entwickele und diese verdrängte Feindseligkeit später neue Angst oder eine Trotzhaltung erzeuge, so handele es sich um einen Prozess dynamischer Anpassung: die Veränderung der Charakterstruktur als Resultat einerseits natürlicher Bedürfnisse (Vermeidung von Angst) und als Reaktion auf die Außenwelt (strafender Vater). Charakterzüge sind hiernach solange formbar und das Resultat von Lebensbedingungen, bis sie zu einem Bestandteil der individuellen Persönlichkeit geworden sind (vgl. Fromm 1988: 15-24).

Die menschliche Natur ist also nach Fromm weder die Summe von angeborenen Trieben, noch ein Schatten kultureller Muster, sondern das Produkt menschlicher Entwicklung, die gewissen Gesetzmäßigkeiten folgt: dazu gehört z.B. die Notwendigkeit, Triebe (z.B. Hunger, Durst, Schlafbedürfnis) zu befriedigen, oder Isolation und seelische Einsamkeit zu vermeiden. Je mehr der Mensch aus seinem ursprünglichen Einssein mit der Natur und seinen Mitmenschen heraustritt, je mehr er Individuum wird, hat er keine Wahl, als sich entweder mit der Welt in „spontaner Liebe und produktiver Arbeit“ (Fromm 1988: 27) zu vereinen, oder Sicherheit durch Bindungen an die Welt einzugehen, die seine Freiheit und die Integrität seiner Persönlichkeit zerstören. Je mehr etwa das Kind seine „primären Bindungen“[1] (z.B. die Unterwerfung unter die Autorität der Eltern, Fromm 1988: 28), die ihm Sicherheit und Schutz gewähren, aufgibt, wird es sich seiner Selbst und des Ganzen und damit seiner Bedeutungslosigkeit und Kleinheit immer mehr bewusst und empfindet dabei Ohnmacht und Angst. Er ist gewissermaßen frei im negativen Sinne: allein mit seinem Selbst und der fremden, feindlichen Welt (vgl. Fromm 1988: 25-40).

In der Situation der negativen Freiheit gibt es laut Fromm zwei Möglichkeiten: Der eine Weg, die Einsamkeit zu überwinden, ist mit der Welt spontan in Beziehung zu treten, ohne die Integrität seines Selbst zu verlieren. Der andere Weg ist der, die gewonnene Individualität wieder aufzugeben und mit einer sekundären Bindung (bzw. Autorität) als Ersatz für die verlorene primäre Bindung durch Unterwerfung zu verschmelzen, um sich Kraft zu geben. Diesen Fluchtmechanismus beschreibt Fromm als Masochismus bzw. Sadismus: das Streben, sich zu unterwerfen bzw. zu beherrschen, die Suche nach jemandem oder etwas (ein Mensch, eine Ideologie), an dem sich das Selbst halten kann. Masochistische Menschen unterwerfen sich hiernach völlig den Anordnungen äußerer Mächte, sie können sich nicht durchsetzen, sind von Gefühlen der Ohnmacht, Minderwertigkeit und Bedeutungslosigkeit geplagt und wollen sich selbst leidend machen (körperlich wie auch seelisch). Letzteres finde seinen Ausdruck in der masochistischen Perversion, dem Genuss des Leidens (vgl. Fromm 1988: 125-128).

Sadisten möchten dagegen andere Menschen von sich abhängig machen, sie beherrschen und ausnutzen bzw. möchten andere leiden sehen. Diese Tendenz sei mehr unbewusst und rationalisiere sich in Einstellungen wie „Ich beherrsche dich, weil ich weiß, was gut für dich ist“ (Fromm 1988: 128). Der Sadist sei vollständig von seinem Objekt abhängig. Er brauche es so dringend, weil sein eigenes Gefühl der Stärke in der Beherrschung anderer begründet ist. Nach Fromm liebt der Sadist die Objekte, die er beherrscht. So könne sich Beherrschung auch in natürlicher Fürsorge der Eltern für ihre Kinder ausdrücken: In einem goldenen Käfig werde die Liebe zum Symbol des gefangen seins (vgl. Fromm 1988: 128-131). Im Gegensatz zum Masochismus, der oft mit Liebe verwechselt werde, ist der Sadismus laut Fromm ein bewussterer und feindseligerer Fluchtmechanismus. Sadismus sei stark mit Destruktivität verquickt, deren Ziel nicht die Symbiose mit einem Objekt durch Unterwerfung, sondern die Vernichtung ihres Objektes sei. Grundsätzlich sei zu unterscheiden zwischen einer „reaktiven“ (Fromm 1988: 158) Destruktivität als Schutzmechanismus gegen Angriffe auf das eigene Leben und das Leben anderer und einer Destruktivität als latente Tendenz, die nur auf eine Gelegenheit warte, sich zu manifestieren (Fromm 1988: 157ff).

Beide Tendenzen sind für Erich Fromm zwei Seiten der gleichen Medaille. Schon Freud hielt das Verlangen, sich zu unterwerfen, für einen Partialtrieb des Todestriebs: wenn die dem Mensch innewohnende Destruktivität nicht mit dem Sexualtrieb verschmolzen werde, müsse sie gegen sich selbst oder gegen andere gerichtet werden. Fromm hält die masochistischen und sadistischen Tendenzen für eine Möglichkeit, dem bereits geschilderten Gefühl der Einsamkeit und Ohnmacht, der negativen Freiheit, zu entrinnen. Zugrunde liege der Konflikt zwischen dem Bewusstsein der eigenen Bedeutungslosigkeit und dem Wunsch, stark zu sein. Mit dem Masochismus könne dieser Konflikt vorübergehend erträglicher gemacht werden, indem der einzelne sich selbst auf ein Nichts reduziert, sich unendlich hilflos fühlt und von Schmerz überwältigen lässt. Dieses irrationale, zwanghafte Bestreben sei besonders erfolgreich, wenn es gesellschaftlich gestärkt werde, wie z.B. im Falle der Unterwerfung von Millionen Deutschen unter den ,Führer’ Adolf Hitler. Der Mensch werde scheinbar Teil eines großen, mächtigen Ganzen außerhalb des eigenen Selbst (sei es eine Ideologie, Gott oder das Gewissen), in dem er untertauchen kann. Er ist von Entscheidungsdruck befreit, weil er nicht länger für sich selbst Verantwortung trägt. So wurzele die Gier nach Macht nicht in der Stärke, sondern in der Schwäche als Ausdruck der Unfähigkeit des einzelnen, auf eigenen Füßen zu stehen. Auch wenn der Sadismus als Verlangen danach, andere zu beherrschen, als das genaue Gegenteil des Masochismus erscheine, sei er dennoch psychologisch auf dasselbe Grundbedürfnis zurückzuführen, die Schwäche und Isolation des Selbst ertragen zu können. Durch die Beherrschung eines Objektes könne sich das eigene Selbst um ein anderes erweitern, um so die Kraft zu erlangen, die ihm selbst fehle. So sei die Flucht vor der Freiheit als ständiger Schwingungszustand zwischen Unterwerfung und Beherrschung zu kennzeichnen, der aber in beiden Fällen die Verlust der Freiheit und der persönlichen Integrität zur Folge habe (vgl. Fromm 1988: 135-143).

Beide Züge lassen sich laut Fromm bei allen Menschen antreffen, bei extremer Ausprägung sei jedoch die ganze Charakterstruktur von diesem Mechanismus bestimmt. Der sadomasochistische Charakter, den Fromm den autoritären Charakter nennt, sei wegen der dominierenden Rolle, die die Autorität[2] im gesellschaftlichen und politischen System des Faschismus spielt, die „menschliche Grundlage des Faschismus“ (Fromm 1988: 144).[3] Für den autoritären Charakter gebe es nur zwei Geschlechter: die Mächtigen, die Liebe und die Bereitschaft zur Unterordnung in ihm wecken und die Machtlosen, die er angreifen, demütigen und beherrschen will. Für Gleichberechtigung ist in diesem Dualismus von Unterordnung oder Beherrschung kein Platz. Die Autoritäre Persönlichkeit neige weiterhin dazu, sich dem Schicksal, d.h. das Leben bestimmenden Mächten wie Krieg und Leiden zu unterwerfen (für den Soldaten ist das ,Schicksal’ z.B. die Laune seines Vorgesetzten, für den Geschäftsmann sind es ökonomische Gesetze). Die Aktivität der Autoritären Persönlichkeit zur Überwindung der eigenen Ohnmacht drückt sich dementsprechend darin aus, im Namen anerkannter Autoritäten (z.B. im Namen Gottes oder im Namen der Vergangenheit) zu handeln (vgl. Fromm 1988: 150-155).

Kennzeichnend für den autoritären Charakter sei weiterhin, dass er sich in seiner Unterwerfung an „magische Helfer“ (Fromm 1988: 153) (reale Persönlichkeiten wie Psychoanalytiker, Geistliche, Lehrer, Ärzte oder Eltern, denen ,magische Kräfte’ zugeschrieben werden) klammert und sie in seinem Sinne durch Gehorsam, Güte oder Leiden zu manipulieren versucht. Auch Freud habe die lebenslange Abhängigkeit von einem Objekt außerhalb seiner Selbst erkannt und sie als Fortsetzung im wesentlichen sexueller Bindungen an die Eltern im späteren Leben interpretiert. Diesen sog. Ödipuskomplex[4] machte er für die Entstehung der meisten Neurosen verantwortlich. Erich Fromm interpretiert diesen Zusammenhang anders. Für ihn spielt nicht die sexuelle Anziehung bei der Fixierung der Eltern auf die Kinder die Hauptrolle. Das Kind hänge natürlicher Weise zunächst von seinen Eltern ab (Sicherheit der primären Bindung), werde jedoch in seiner Spontaneität und Unabhängigkeit dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn jedoch die Eltern als Agentur der Gesellschaft damit beginnen, den Unabhängigkeitswillen und Expansionsdrang des Kindes durch eine stark reglementierende Erziehung zu unterdrücken, werde das Kind immer weniger in der Lage sein, auf eigenen Füßen zu stehen. Deshalb suche es einen magischen Helfer und finde ihn personifiziert in seinen Eltern. Später übertrügen sich diese Gefühle, hervorgerufen durch die Einschränkung des Expansionsdrangs und die dadurch entstandene Angst, z.B. auf den Ehemann. Fromm fasst an dieser Stelle zusammen:

„Die Beobachtung zeigt, dass der Kern einer jeden Neurose – wie auch der Kern einer jeden normalen Entwicklung – der Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit ist. Bei vielen normalen Menschen endet dieser Kampf damit, dass sie ihr Selbst völlig aufgeben, weshalb man sie als gut angepasst und normal ansieht. Der Neurotiker ist dagegen ein Mensch, der es nicht aufgegeben hat, sich gegen seine völlige Unterjochung zu wehren, der aber gleichzeitig an die Gestalt des magischen Helfers gebunden bleibt, welche Form und Gestalt „er“ auch immer für ihn angenommen haben mag. Seine Neurose ist stets als der – im wesentlichen erfolglose – Versuch zu verstehen, den Konflikt zwischen jener inneren Abhängigkeit und dem Streben nach Freiheit zu lösen.“ (Fromm 1988: 156f)

Neben den bereits geschilderten Fluchtmechanismen vor der negativen Freiheit, dem Verzicht auf seine persönliche Integrität durch Unterordnung oder der Beherrschung bzw. Zerstörung anderer, nennt Fromm einen dritten Mechanismus: die Flucht ins Konformistische. Dieser Mechanismus, für den sich für Fromm die meisten Menschen entscheiden würden, bestehe darin, dass der Einzelne aufhöre, er selbst zu sein und sich dem kulturell angebotenen bzw. verlangten Persönlichkeitsmodell angleiche: „Wer sein Selbst aufgibt und zu einem Automaten wird, der mit Millionen Automaten in seiner Umgebung identisch ist, fühlt sich nicht mehr allein und braucht deshalb keine Angst mehr zu haben“ (Fromm 1988: 162). Inhalte des Denkens, Fühlens und Wollens würden dem einzelnen von außen eingegeben und erhielten dadurch einen ,Pseudo-Charakter’: sie sind nicht mehr das Produkt autonomen Denkens. Dadurch werde das Selbst durch ein „Pseudo-Selbst“ (Fromm 1988: 178) ersetzt, dass nur noch tut, was man von ihm erwartet. Dieser Identitätsverlust erzeuge beim Menschen einen Zustand tiefer Unsicherheit. Dadurch werde die Bereitschaft, sich neuen Autoritäten zu unterwerfen, die Zweifel mindern und Sicherheiten anbieten, noch verstärkt (Fromm 1988: 162-179).

1.2 Die „Studien zum autoritären Charakter“ als explorative Studie

1.2.1 Anlage der Untersuchungen

Das Frankfurter Institut für Sozialforschung emigrierte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in die USA. Am New Yorker Institut für Sozialforschung konnte in der zweiten Hälfte der 40er Jahre die empirische Arbeit fortgesetzt werden. Das Forscherteam für das Antisemitismus-Projekt bestand neben Theodor W. Adorno aus R. Nevitt Sanfort, Else Frenkel-Brunswik und Daniel J. Levinson. Sanford, Levinson und Frenkel-Brunswik begeisterten sich allesamt für die Freudsche Psychoanalyse. Alle drei – Frenkel-Brunswik war z.B. Assistentin des Wiener Psychologischen Instituts, wo u.a. auch Paul Lazarfeld und Marie Jahoda gearbeitet hatten – waren zudem mit anspruchsvoller empirischer Forschung vertraut. Dass sich die Forscher unter Leitung von Adorno in erster Linie auf die Rolle der Persönlichkeitsstruktur konzentrierten, war aber in erster Linie eine forschungsstrategische Entscheidung und keine Leugnung des Einflusses sozialer Faktoren: sie hielten die psychologischen Aspekt für weniger erforscht und fühlten sich für die Untersuchung des Antisemitismus unter dem ,Mikroskop’ besonders qualifiziert. Das Denken von Theodor W. Adorno und seinen Mitarbeitern wurde kurz vor Ende des Nazi-Regimes in Deutschland vor allem von der Frage dominiert, was den Holocaust möglich gemacht hatte. Vor diesem Hintergrund sind auch die „Studien zum autoritären Charakter“ zu sehen. Das Projekt wurde vom American Jewish Commitee angeregt und finanziert und gemeinsam mit anderen sozialwissenschaftlichen Instituten der USA durchgeführt. Die Ergebnisse wurden erstmals 1949/50 als „Studies in Prejudice“ in fünf Bänden veröffentlicht (vgl. Wiggershaus 1986: 400-410).

Die zentrale Hypothese, die der AP zugrunde liegt, lautet, dass die „politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überzeugungen eines Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes, gleichsam durch eine ,Mentalität’ oder einen ,Geist’ zusammengehaltenes Denkmuster bilden, und dass dieses Denkmuster Ausdruck verborgener Züge der individuellen Charakterstruktur ist“ (Adorno 1973: 1). Im Forschungsverlauf konzentrierte sich das Interesse immer mehr auf die Frage, wie diese Charakterstruktur bei Menschen beschaffen ist, die anfällig für antidemokratische Propaganda sind. Einstellungen zu Themen wie Minderheiten, Politik oder Wirtschaft wurden also nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil einer übergeordneten Ideologie gesehen, der spezifische menschliche Bedürfnisse zugrunde liegen. Die Untersuchung des Zusammenhangs von Meinungen, Attitüden und Wertvorstellungen in Denkmustern sollte durch die Messung verschiedenster Denkinhalte mit standardisierten Verfahren bei zuvor definierten Versuchsgruppen ermöglicht werden. Ausgangspunkt der Vorstellungen war zunächst nicht der Autoritarismus, sondern der Antisemitismus: die Autoren nahmen an, dass die Ursachen für antisemitische Einstellungen vor allem bei den Personen zu suchen sind, die sie vertreten. Darin begründet sich das primär psychologische und weniger soziologische oder historische Untersuchungsdesign, das den Autoren im nachhinein immer wieder als zu einseitig vorgehalten wurde (z.B. Roghmann 1966). Ihre Theorie der Charakterstruktur lehnt sich nach Auskunft der Autoren eng Sigmund Freud an. Charakterstrukturen seien demzufolge im wesentlichen Bedürfnisse (Triebe, emotionale Impulse), „die in ihrer Eigenart, ihrer Intensität, ihrem Befriedigungsmodus und in ihren Objektbindungen von einem zum anderen Individuum variieren“ (Adorno 1973: 7). Die Autoren der AP sahen es als zentrale empirische Herausforderung an, jene „geheime Gedanken“ und „verborgene Tendenzen“ (Adorno 1973: 5) und nicht etwa sozial erwünschte Antworten („Social-Desirability-Response-Set“ (Schnell/Hill/Esser 1999: 331) zu erfassen (vgl. Adorno 1973: 1-5).

Adorno und seine Mitarbeiter hielten es für notwendig, den individuellen Gesamtcharakter als konsistente Organisation von Kräften zu analysieren, die als Reaktionspotential oder Disposition das Verhalten in der sozioökonomischen bzw. politischen Augenblicksituation weitgehend bestimmt. Die Realisierung eines Verhaltenspotentials in einer spezifischen Situation hänge jedoch auch davon ab, ob es gegenläufige Tendenzen (intern durch unbewusste Triebe, bzw. extern durch die Gegebenheiten der Situation) gebe (vgl. Adorno 1973: 4-7). Ausgehend von den drei Dimension Persönlichkeitsorganisation, Einstellungsstruktur und Verhaltensmuster weist Klaus Roghmann darauf hin, dass die Theorie der Autoritären Persönlichkeit Aussagen darüber treffen müsste, welche Persönlichkeitsorganisation zu welcher Einstellungsstruktur führt und wie sich Einstellungsstrukturen in Verhalten umsetzen. Adorno und Mitarbeiter hätten ihrer Untersuchung aber nur einen theoretischen Baustein zugrundegelegt: die Psychoanalyse als Beschreibung der Persönlichkeit. Theorien über die Strukturierung von Einstellungen oder über interpersonelles Verhalten seien dagegen unberücksichtigt geblieben (Roghmann 1966: 14).

Die Autoren betonen in ihrer Einleitung, dass der Charakter durch die Umweltbedingungen geformt werde und seine Entfaltung ganz entscheidend vom Verlauf der Erziehung des Kindes und von seiner häuslichen Umwelt abhänge. Konstante Züge im Individuum seien folglich nicht angeboren, sondern ein Produkt der frühen Lebensbedingungen. Nach ihrer Entfaltung blieben sie resistent und nur schwer veränderbar und seien somit ein wichtiger Erklärungsfaktor für konsistentes Verhalten in unterschiedlichen Situationen. In einer Linie mit Fromm und Horkheimer (s.o.) argumentieren sie, dass das Erziehungs-Umfeld „zutiefst von ökonomischen und sozialen Faktoren geprägt“ (Adorno 1973: 7) sei. Deshalb sei ein weiteres Ziel der Studie herauszufinden, wie diese soziologischen Faktoren in der Entwicklung des Individuums mit den Denkstrukturen zusammenhängen. Sie sehen dabei die Charakterstruktur als Agentur, die zwischen sozioökonomischen Faktoren und der Ideologie vermittelt. Im Gegensatz zum psychoanalytischen Ansatz sehen Adorno et alt. den sozioökonomischen Status als Erklärung für unterschiedliche Meinungen und Einstellungen jedoch eher als von untergeordneter Bedeutung an: die Abweichungen zwischen den sozioökonomischen Gruppen seien selten eindeutig, Personen mit verschiedenem Status würden bspw. oft gleichartigen Ideologien verbunden sein. Die Menschen handelten nicht in erster Linie im Sinne ihrer wirtschaftlichen Interessen, sondern bei ihrer Beurteilung der sozialen Welt würden viele irrationale Züge zum Vorschein treten: z.B. erschienen Feindseligkeit oder die Verallgemeinerung von Vorurteilen gegenüber Minderheiten als generelle Züge, die ihre Ursache in den verborgenen Bedürfnissen der Charakterstruktur, in primitiven und irrationalen Wünschen und Ängsten hätten. Diese fungierten sozusagen als ,kognitiver Filter’ auch für die Zustimmung zu Ideologien. Deshalb appelliere der Faschismus z.B. in erster Linie an emotionelle Bedürfnisse, um nicht nur die „angstvolle Unterwerfung, sondern auch die aktive Kooperation der großen Mehrheit des Volkes“ (Adorno 1973: 13) sicherzustellen (vgl. Adorno 1973: 8-15).

Methodologisch mussten Techniken gefunden werden, um Oberflächenmeinungen erfassen und diese zu unbewussten Kräften in Beziehung zu setzen. Um die Struktur des Charakters untersuchen zu können, schienen den Autoren klinische Einzelstudien (Interviews zur Aufdeckung verborgener Ängste, Abwehrmechanismen, usw., bestehend aus einem freien Gespräch über ideologische Themen wie Politik, Religion, Minderheiten und einem genetischen Teil u.a. mit Fragen zur Kindheit und gegenwärtigen Situation der VP) am geeignetsten, deren Untersuchungen wiederum in Gruppenstudien (Fragebogen mit Fragen zur Person, Meinungs- und Einstellungsskalen sowie offenen Fragen) generalisiert werden sollten. Quantitative Fragebogentechnik und klinisches Interview konnten wechselseitig miteinander verquickt werden: klinisches Material sollte so geordnet werden, dass es quantifizierbar ist, die Fragebögen sollten Bereiche ansprechen, die nach Meinung der Forscher in den Bereich klinischer Studien fielen. Die Gruppenstudien (über 2000 Befragte) schufen die Basis für die Auswahl von Einzelpersonen für Intensivstudien (Auswahl von Personen mit extrem hohen, extrem niedrigen Skalenwerten bzw. mit besonders neutralem Antwortverhalten: 150 Fälle). Die Auswahl der Befragten war rein willkürlich. Zu den befragten Gruppen zählten z.B. Studenten, berufstätige Frauen, Gesellschaftsklubs, psychisch Kranke, männliche Gefangene, Offiziere, Arbeiterklasse oder Erwachsene aus der Mittelschicht. Laut den Autoren sind die Ergebnisse der Studien „gültig“ für „Nichtjuden, Weiße, im Lande Geborene und für den amerikanischen Mittelstand“ (Adorno 1973: 30). Mit Hilfe der entwickelten Skalen sollte untersucht werde, wie einzelne Meinungen und Einstellungen miteinander zusammenhängen. Es handelt sich jeweils um 6stufige Likert-Skalen, d.h. die Befragten mussten einer Reihe von Aussagen (Items) zustimmen (0 bis +3) oder diese ablehnen (0 bis –3), von denen die Forscher annahmen, dass sie die interessierende Einstellung wiedergeben (vgl. Adorno 1973: 15-19).

[...]


[1] Unter „primären Bindungen“ versteht Fromm sowohl die Eltern als Bezugspersonen des Kindes als auch z.B. die Kirche oder den Feudalismus als ehemals Sicherheit gewährende Instanzen, von denen sich das Individuum im historischen Prozess (z.B. durch die Aufklärung oder die Industrielle Revolution) emanzipiert hat.

[2] In der Bestimmung des Begriffs „Autorität“ weist Fromm darauf hin, dass grundsätzlich zwischen rationalen Autoritätsverhältnissen (z.B. Lehrer-Schüler-Verhältnis mit gleichem Nutzen und geprägt von Bewunderung und Dankbarkeit) und hemmenden Autoritätsverhältnissen (z.B. Sklavenbesitzer-Sklave mit unterschiedlichem Nutzen und geprägt Ressentiments und verdrängten Feindseligkeiten) zu unterscheiden sei. Darüber hinaus gebe es auch innere Autoritäten (Pflichtgefühl, Gewissen, Über-Ich) und sanftere anonyme Autoritäten (gesunder Menschverstand, öffentliche Meinung, psychische Gesundheit) (vgl. Fromm 1988: 145-147)

[3] In einem eigenen Kapitel versucht Fromm nachzuweisen, dass dies im Deutschen Reich besonders für das Kleinbürgertum galt, für das er Charakterzüge wie „Vorliebe für die Starken und Hass auf die Schwachen, Kleinlichkeit, feindselige Haltung, emotionale und ökonomische Sparsamkeit und asketische Einstellung“ für kennzeichnend hält (Fromm 1988: 184).

[4] Als ,Neofreudianer’ baut Erich Fromm zwar in großen Teilen auf Freud auf, jedoch mit einer wesentlichen Modifikation: den Grundtrieb zur Erklärung menschlichen Handelns gliedert er auf in nichtsexuelle Triebe, wie z.B. das Streben nach Sicherheit. Für Freud lag hingegen die wichtigste Ursache für die Entstehung von Neurosen darin, ob das Kind in der sog. „phallischen Phase“ (4.-6. Lebensjahr) den Ödipuskomplex lösen kann. Der Junge erlebt demzufolge die Mutter als Libido-Objekt und den Vater als Autorität, der den Besitz des Objektes verbietet. Zur Lösung des Konfliktes muss der Junge sich mit dem Vater identifizieren, um auf diesem Wege die Mutter besitzen zu können. Für das Mädchen ist der Vater das Libido-Objekt. Aufgrund des Penisneids begehrt es den Vater und lehnt die Mutter als Konkurrentin um die Aufmerksamkeit des Vaters ab. Durch die Identifikation mit der Mutter kann es dem Vater näher kommen. Die Identifizierung mit dem Vater bzw. mit der Mutter (beim Jungen ausgelöst durch den sog. „Kastrationskomplex“) begründet das Über-Ich: ein Teil der Außenwelt wird mit in das Ich aufgenommen. Die neue Instanz des Über-Ich setzt die Funktion der Eltern fort: z.B. Beobachtung, Lob und Sanktionierung des Ich (vgl. Fisseni 1998: 43).

Ende der Leseprobe aus 54 Seiten

Details

Titel
Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Methoden und Resultate der Qualitativen Sozialforschung
Note
1,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
54
Katalognummer
V28096
ISBN (eBook)
9783638299800
Dateigröße
692 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozialisationsfaktor, Erklärung, Autoritären, Persönlichkeit, Methoden, Resultate, Qualitativen, Sozialforschung
Arbeit zitieren
Daniel Lois (Autor:in), 2002, Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28096

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