Der erste Teil der Arbeit widmet sich dem Aspekt der Personalisierung des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes.
Schwerpunkt hierbei ist das politische (Wahl-)System der USA und dessen Beitrag zur Personalisierung im Wahlkampf. Erörtert werden inbesondere die Rolle der Vorwahlen und der Parteien im Wahlprozess, sowie das politische Verhältnis von Kanditat zu Partei, das Zurücktreten von Sachthemen in der Wahlkampfkommunikation zugunsten einer Fokussierung auf den Kandidaten und die Bedeutung des Fernsehens.
Im zweiten Schritt richtet sich das Augenmerk auf die Professionalisierung des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes. Professionalsierung wird hier im Sinne einer Externalisierung, Spezialisierung und Kommerzialisierung untersucht. Dabei wird explizit auf die professionelle Führung und Ausrichtung der Kampagne in all ihren aufgefächerten Spezialisierungen eingegangen. Dies schließt die Teilaspekte des Professionalisierungsphänomens wie Demoskopie, Fundraising, Themenmanagement und Web-Campaigning ein. Wie sieht das pofessionellesManagement einer Wahlkampagne aus? Wer organisiert diese und anhand welcher Kriterien lässt sich Professionalisierung messen? Welche Methoden wenden die Profi-Strategen an?
Zum Schluß folgt ein Ausblick auf Deutschland und eine Analyse inwieweit sich der Personaliserungs- und Professionalisierungstrend in Deutschland bei Bundestagswahlen zeigt. Können wir hierzulande von einer Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe sprechen? Findet eine Angleichung an amerikanische Verhältnisse statt oder lediglich eine allgemeine Modernisierungstendenz? Lässt sich überhaut ein sinnvoller Vergleich zwischen den Wahlkämpfen in Deutschland und in den USA rechtfertigen?
Die Arbeit bezieht sich auf den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf im allgemeinen und den Wahlkampf 2004, inklusive Vorwahlen, und gibt Einblick in das Phänomen der Amerikanisierung deutscher Bundestagswahlkämpfe durch einen internationalen Vergleich der Wahlsysteme/Wahlkampfgestaltung in den USA u. Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Themenabgrenzung
- Forschungsstand
- Personalisierung im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf
- Das politische System der USA
- Das Wahlsystem
- Das Vorwahlsystem: Primaries
- Organisation und Struktur der Parteien
- Das Verhältnis von Partei und Kandidat im Wahlkampf
- Zusammenfassung
- Personalisierung der Wahlkampfführung
- Negative campaigning und opposition research
- Die Rolle des Fernsehens im Wahlkampf
- Sachthemen und Kandidatenimage
- Zusammenfassung
- Professionalisierung im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf
- Political consultants
- Kampagnenmanagement: Campaign managers
- Demoskopie und gezielte Wähleransprache: Private pollsters
- Wahlkampffinanzierung: Fundraisers
- Gesetzeslage zur Wahlkampffinanzierung
- Methoden des fundraisings
- Themenmanagement: Media consultants
- Paid media und unpaid media
- Hard news
- Soft news
- Wahlkampf im Internet: E-campaigning
- Die Webseite
- Neue Formen der Kampagnenarbeit
- Zusammenfassung
- Ausblick: Amerikanisierung von Bundestagswahlkämpfen: Personalisierungs- und Professionalisierungstrends in Deutschland
- Die Modernisierungsthese
- Die Amerikanisierungsthese
- Personalisierung von Bundestagswahlkämpfen
- Bedeutungszuwachs der Spitzenkandidaten und Kandidatenfokussierung der Kampagne
- Professionalisierung von Bundestagswahlkämpfen
- Externalisierung und Spezialisierung
- Fernsehwahlkampf
- Wahlkampfstrategien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit der Entwicklung von Personalisierung und Professionalisierung im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Sie untersucht die Hintergründe und Ursachen dieser Trends, die Auswirkungen auf das politische System der USA sowie die sich daraus ergebenden Folgen für die Demokratie.
- Personalisierung des Wahlkampfes: Wandel von issues zu image
- Professionalisierung der Kampagnen: Einsatz von politischen Beratern und Spezialisten
- Auswirkungen auf die Rolle der Parteien im Wahlkampf
- Die Bedeutung des Fernsehens und neuer Medien im Wahlkampf
- Übertragbarkeit von Trends auf deutsche Bundestagswahlkämpfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit dar und führt in die Thematik der Personalisierung und Professionalisierung im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf ein. Sie beleuchtet den Einfluss des Wahlkampfes 2000 auf die Entwicklung von Kampagnen und stellt die Relevanz des Themas für die politische Kultur der USA heraus.
Das erste Kapitel analysiert das politische System der USA, insbesondere das Wahlsystem und die Organisation der Parteien, um den Kontext für die Personalisierung im Wahlkampf zu schaffen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Personalisierung der Wahlkampfführung, untersucht die Strategien des "negative campaigning" und "opposition research" und diskutiert die Rolle des Fernsehens im Wahlkampf.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Professionalisierung im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf und untersucht die Rolle von politischen Beratern, Campaign Managern, Demoskopen, Wahlkampffinanzierungs-Spezialisten und Medienberatern.
Der Ausblick widmet sich der Frage, inwiefern die Trends der Personalisierung und Professionalisierung aus dem amerikanischen Wahlkampf auf deutsche Bundestagswahlkämpfe übertragen werden können.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Personalisierung und Professionalisierung im Kontext des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes. Sie untersucht die Rolle von Political Consultants, Campaign Management, Demoskopie, Wahlkampffinanzierung, Media Consulting und E-Campaigning im Wandel der politischen Kommunikation.
- Citation du texte
- Katrin Heidner (Auteur), 2004, Personalisierung und Professionalisierung im amerikanischen Wahlkampf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28115