Im deutschen Thronstreit von 1198 bis 1208 zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig nahm Papst Innozenz III. im Jahr 1202 durch Erlaß der Bulle Venerabilem Partei für Otto IV.
Burchard von Ursberg, Propst des Praemonstratenserklosters Schussenried, nahm in seiner um 1230 verfaßten Chronik vor allem unter kirchenrechtlichen Gesichtspunkten Stellung zu einzelnen Argumenten der Bulle Venerabilem. Die folgende Untersuchung soll die Argumentationen Innozenz' und Burchards darstellen, vergleichen und würdigen und hierdurch die Frage beantworten, ob Papst Innozenz III. durch das Verfassen der Bulle Venerabilem geltendes Kirchenrecht verletzte und was sich hieraus für seine Position im deutschen Kronstreit ergab.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung und Fragestellung
- II. Historischer Kontext
- 1) Innozenz III. und der deutsche Thronstreit
- 2) Die Bulle Venerabilem
- III. Die Kritik Burchards
- 1) Die Sünden der Eltern
- IV. Folgen für die Position Innozenz' im Thronstreit
- V. Ergebnis
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Kritik des Propstes Burchard von Ursberg an der Bulle Venerabilem, die Papst Innozenz III. im Jahr 1202 im deutschen Thronstreit erließ. Die Arbeit analysiert die Argumentationen beider Akteure und untersucht, ob Innozenz III. durch die Bulle geltendes Kirchenrecht verletzte und welche Auswirkungen dies auf seine Position im Thronstreit hatte.
- Die Bulle Venerabilem und ihre rechtlichen Argumente
- Burchards Kritik an Innozenz' Argumentation
- Die Rolle des Kirchenrechts im Thronstreit
- Die Auswirkungen der Bulle auf die Position Innozenz' im Thronstreit
- Die Bedeutung der Chronik Burchards von Ursberg für die kirchenrechtliche Diskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt die Fragestellung vor. Der zweite Abschnitt beleuchtet den historischen Kontext des deutschen Thronstreits und die Rolle Innozenz' III. in diesem Konflikt. Dabei wird die Bulle Venerabilem als zentrales Dokument des Streits vorgestellt und ihre Argumentation im Detail analysiert. Der dritte Abschnitt widmet sich der Kritik Burchards von Ursberg an der Bulle Venerabilem. Insbesondere wird seine Argumentation zur Frage der Sippenhaftung und deren Relevanz für die Beurteilung Philipps von Schwaben untersucht. Der vierte Abschnitt beleuchtet die Folgen der Bulle Venerabilem für die Position Innozenz' III. im Thronstreit. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und die Bedeutung der Untersuchung für das Verständnis des Kirchenrechts im Mittelalter hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den deutschen Thronstreit, die Bulle Venerabilem, Papst Innozenz III., Burchard von Ursberg, Kirchenrecht, Sippenhaftung, mittelalterliche Rechtsgeschichte, Chronik, Argumentation, Kritik, Position im Thronstreit.
- Arbeit zitieren
- Claus Renzelmann (Autor:in), 2004, Burchard von Ursberg und die Bulle Venerabilem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281316