Ausarbeitung der Thesen:
1. Carpentier stellt Bezüge zwischen seiner Hauptfigur Columbus und Dante her. Dabei kehrt er den Stoff der Divina Commedia jedoch in parodistischer Manier um.
Carpentier nimmt im dritten Kapitel seines Romans El arpa y la sombra immer wieder Bezug auf den Stoff der Divina Commedia und die historische Person des Dichters Dante...
2. Carpentier erörtert im dritten Kapitel verschiedenste Positionen zu Columbus und zielt damit auf eine Entglorifizierung der Entdeckerfigur ab.
Während der Verhandlung zu Columbus’ Beatifikationsverfahren in La sombra treten mehrere historische Persönlichkeiten als Schatten in Erscheinung, die alle für oder gegen den Admiral Zeugnis ablegen. Die Grenzen von Raum und Zeit sind hierbei aufgelöst, es kommen Personen aus unterschiedlichen Epochen und Nationen zu Wort, indem ihre Werke zu oder über Columbus zitiert werden...
Inhaltsverzeichnis
- Intertextualität in Alejo Carpentiers El arpa y la sombra - Ausarbeitung der Thesen
- Carpentier stellt Bezüge zwischen seiner Hauptfigur Columbus und Dante her. Dabei kehrt er den Stoff der Divina Commedia jedoch in parodistischer Manier um.
- Carpentier erörtert im dritten Kapitel verschiedenste Positionen zu Columbus und zielt damit auf eine Entglorifizierung der Entdeckerfigur ab.
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Intertextualität in Alejo Carpentiers Roman El arpa y la sombra, insbesondere im dritten Kapitel, in dem der Autor Bezüge zur Divina Commedia herstellt. Die Arbeit untersucht, wie Carpentier die Figur des Christoph Kolumbus mit der des Dichters Dante in Beziehung setzt und dabei die dantesche Jenseitsreise in parodistischer Weise umkehrt. Darüber hinaus wird die Entglorifizierung der Entdeckerfigur Columbus durch die Erörterung verschiedener Positionen zu seiner Person im dritten Kapitel des Romans beleuchtet.
- Intertextualität zwischen El arpa y la sombra und der Divina Commedia
- Parodie der danteschen Jenseitsreise
- Entglorifizierung der Entdeckerfigur Columbus
- Kritik an der Kolonialisierung und dem Sklavenhandel
- Die Rolle der Geschichte und der Erinnerung
Zusammenfassung der Kapitel
Das dritte Kapitel von El arpa y la sombra stellt eine zentrale Stelle für die Analyse der Intertextualität dar. Carpentier setzt die Figur des Christoph Kolumbus in Beziehung zu Dante Alighieri, dem Autor der Divina Commedia. Die beiden Figuren werden als Reisende dargestellt, wobei Columbus' Reise jedoch eine Umkehrung der danteschen Jenseitsreise darstellt. Während Dante durch Inferno und Purgatorio zum Paradiso gelangt, bleibt Columbus in einem schattenhaften Zustand zurück, da er die Seligsprechung, die er anstrebt, nicht erreicht. Carpentier verwendet die Divina Commedia als Vorlage, um die Geschichte des Entdeckers in parodistischer Weise zu erzählen.
Im dritten Kapitel werden verschiedene Positionen zu Columbus und seiner Rolle in der Geschichte erörtert. Die Figuren, die im Beatifikationsverfahren zu Wort kommen, repräsentieren unterschiedliche Perspektiven auf den Entdecker. Léon Bloy sieht in Columbus einen religiösen Helden, während Victor Hugo seine kosmografischen Fähigkeiten anzweifelt. Jules Verne und Fray Bartolomé de Las Casas kritisieren Columbus' Umgang mit den indigenen Völkern und den Sklavenhandel. Alphonse de Lamartine kritisiert sein Privatleben. Durch diese verschiedenen Perspektiven gelingt es Carpentier, die Entdeckerfigur zu entglorifizieren und die Komplexität der Geschichte zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Intertextualität, Alejo Carpentier, El arpa y la sombra, Divina Commedia, Christoph Kolumbus, Dante Alighieri, Entdeckerfigur, Entglorifizierung, Kolonialisierung, Sklavenhandel, Geschichte, Erinnerung, Beatifikation, Parodie.
- Citation du texte
- B. A. Helene Hofmann (Auteur), 2013, Intertextualität in Alejo Carpentiers "El arpa y la sombra", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281339