Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Präpositionen, die den Genitiv regieren können. Was den Genitiv betrifft, ist die Klage über den Verfall dieses Kasus mittlerweile beinahe sprichwörtlich geworden. Um so mehr lohnt es sich, den Bereich der Präpositionen mit dem Genitiv und ihren Gebrauch zu untersuchen, da hier die Bildung von Formen mit Genitivrektion sogar noch produktiv ist.
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Beschreibung der deutschen Genitivpräpositionen, indem zunächst die Wortart durch die Bestimmung ihrer konstitutiven Eigenschaften dargestellt wird. Besonders berücksichtigt wird dabei die Sonderstellung der Genitivpräpositionen innerhalb ihrer Wortart. Infolge wird das Konzept der Grammatikalisierung im Bezug auf die Präpositionen vorgestellt und diskutiert. Abschließend soll die Problematik der systematischen Rechtschreibung im Hinblick auf die Genitivpräpositionen untersucht werden.
Das zweite Kapitel betrachtet eine Auswahl vorwiegend normativ ausgerichteter Grammatiken bezüglich ihrer Angaben zum Gebrauch der Genitivpräposition. Dabei sollen Gebrauchshinweise und Regeln systematisch katalogisiert und verglichen werden, sowie im Anschluss grammatisch analysiert und kritisch bewertet werden.
Im vierten Kapitel sollen anhand einer Korpusanalyse gezielte Fragestellungen zu den Besonderheiten der Schreibung von Genitivpräpositionen, insbesondere als Vergleich von alter und neuer Rechtschreibung, dokumentiert und analysiert werden.
Der methodische Leitfaden der Arbeit orientiert sich an den Aufsätzen und der Monographie zur Grammatikalisierung deutscher Präpositionen von Claudio Di Meola.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
- 1. Beschreibung von Präpositionen
- 1.1 Terminologie
- 1.2 Abgrenzung und konstitutive Eigenschaften der Wortklasse
- 1.2.1 Funktion von Präpositionen und Abgrenzung der Wortklasse
- 1.3 Stellung und Rektion
- 1.3.2 Grammatikalisierung
- 1.4 Orthographische Besonderheiten der Genitivräpositionen
- 2. Präpositionen mit dem Genitiv
- 2.1 Präsentation der untersuchten Grammatiken
- 2.2 Bestandsaufnahme der Präpositionen mit dem Genitiv
- 3. Analyse der Gebrauchsregeln von Genitivpräpositionen
- 3.1 Grundlegende Betrachtungen Kasusvariation von Präpositionen
- 3.2 Analyse der Gebrauchsregeln
- 4. Korpusanalyse: Orthographie der Präpositionen mit dem Genitiv
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht den Gebrauch von Präpositionen mit Genitiv im Deutschen. Sie beleuchtet die produktive Bildung von Genitivformen bei Präpositionen trotz des vermeintlichen Rückgangs des Genitivs. Die Arbeit kombiniert theoretische Grundlagen mit einer Korpusanalyse.
- Beschreibung der deutschen Genitivpräpositionen und ihrer Eigenschaften.
- Analyse der Grammatikalisierung von Präpositionen.
- Systematische Katalogisierung und Vergleich von Gebrauchshinweisen in Grammatiken.
- Korpusanalyse der Orthographie von Genitivpräpositionen.
- Kritische Bewertung von grammatischen Regeln und deren Anwendung.
Zusammenfassung der Kapitel
0. Aufbau und Zielsetzung der Arbeit: Die Arbeit untersucht Präpositionen mit Genitivregierung, ein produktiver Bereich trotz des oft beklagten Genitivverfalls. Kapitel 1 beschreibt Genitivpräpositionen, Kapitel 2 analysiert Grammatiken zu diesem Thema, und Kapitel 4 führt eine Korpusanalyse zur Orthographie durch. Die methodische Grundlage bildet die Arbeit von Claudio Di Meola zur Grammatikalisierung deutscher Präpositionen.
1. Beschreibung von Präpositionen: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Präposition" und unterscheidet verschiedene terminologische Ansätze ("Verhältniswörter", "Adposition"). Es werden konstitutive Eigenschaften der Wortklasse Präposition erörtert, darunter ihre Funktion, Flektierbarkeit, Rektion und Stellung im Satz. Besonderes Augenmerk liegt auf der Sonderstellung der Genitivpräpositionen und dem Konzept der Grammatikalisierung, das für den Gebrauch von Präpositionen mit Genitiv entscheidend ist. Die Problematik der Rechtschreibung von Genitivpräpositionen wird ebenfalls thematisiert. Der Kapitel analysiert die Funktion von Präpositionen im Satzbau, ihre Abgrenzung zu anderen Wortarten und den unterschiedlichen Ansätzen zu ihrer Beschreibung in der Grammatik.
2. Präpositionen mit dem Genitiv: Dieses Kapitel präsentiert eine Auswahl normativer Grammatiken und katalogisiert deren Regeln zum Gebrauch von Genitivpräpositionen. Die Gebrauchshinweise werden verglichen, grammatisch analysiert und kritisch bewertet. Es wird eine Bestandsaufnahme der Präpositionen mit ausschließlicher Genitivrektion durchgeführt und die Regeln im Kontext von relativer Häufigkeit der Rektionsvarianten, Flexionsgrammatik, Stellungsvariation und Stilistik untersucht.
3. Analyse der Gebrauchsregeln von Genitivpräpositionen: Dieses Kapitel analysiert die Gebrauchsregeln von Genitivpräpositionen, basierend auf den Erkenntnissen aus Kapitel 2. Es untersucht die Kasusvariation von Präpositionen und den Einfluss von Faktoren wie Flexionsgrammatik, Stellungsvariation und Stilistik auf ihren Gebrauch. Die Analyse stützt sich auf Prototypisierung und berücksichtigt Verschmelzungen aus Präposition und Substantiv sowie Bildungen mit grammatikalischen Suffixen. Die Kapitel untersucht die Kasuszuordnung anhand von Prototypisierung, erörtert die Bildung von Genitivpräpositionen und deren grammatikalische Besonderheiten.
4. Korpusanalyse: Orthographie der Präpositionen mit dem Genitiv: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Korpusanalyse, die sich auf die Orthographie der Präpositionen mit dem Genitiv konzentriert. Die Analyse dokumentiert und bewertet Besonderheiten der Schreibung, insbesondere im Vergleich der alten und neuen Rechtschreibung, um einen umfassenden Überblick über die orthographischen Besonderheiten von Genitivpräpositionen zu geben. Die Korpusanalyse untersucht die Schreibweise der Genitivpräpositionen und vergleicht die alte und neue Rechtschreibung.
Schlüsselwörter
Genitivpräpositionen, Grammatikalisierung, Kasusvariation, Korpusanalyse, Rechtschreibung, deutsche Grammatik, Präposition, Rektion, Stellung, Stilistik.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Genitivpräpositionen im Deutschen
Was ist das Thema der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht den Gebrauch von Präpositionen mit Genitiv im Deutschen. Sie beleuchtet die produktive Bildung von Genitivformen bei Präpositionen trotz des vermeintlichen Rückgangs des Genitivs und kombiniert theoretische Grundlagen mit einer Korpusanalyse.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Aspekte: Beschreibung der deutschen Genitivpräpositionen und ihrer Eigenschaften, Analyse der Grammatikalisierung von Präpositionen, systematische Katalogisierung und Vergleich von Gebrauchshinweisen in Grammatiken, Korpusanalyse der Orthographie von Genitivpräpositionen und kritische Bewertung von grammatischen Regeln und deren Anwendung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 0 beschreibt Aufbau und Zielsetzung. Kapitel 1 beschreibt Präpositionen allgemein, inklusive Terminologie, Abgrenzung, Stellung und Rektion sowie orthographische Besonderheiten. Kapitel 2 analysiert Grammatiken bezüglich Genitivpräpositionen und erstellt eine Bestandsaufnahme. Kapitel 3 analysiert die Gebrauchsregeln von Genitivpräpositionen, inklusive Kasusvariation. Kapitel 4 präsentiert eine Korpusanalyse zur Orthographie der Genitivpräpositionen.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet sowohl deskriptive als auch analytische Methoden. Es werden normative Grammatiken ausgewertet und verglichen. Eine Korpusanalyse wird durchgeführt, um die orthographischen Besonderheiten von Genitivpräpositionen zu untersuchen. Die methodische Grundlage bildet die Arbeit von Claudio Di Meola zur Grammatikalisierung deutscher Präpositionen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine systematische Beschreibung von Genitivpräpositionen, einen Vergleich verschiedener grammatikalischer Ansätze, eine Analyse der Gebrauchsregeln und eine Korpusanalyse der Orthographie. Die Ergebnisse liefern einen umfassenden Überblick über den Gebrauch und die Besonderheiten von Genitivpräpositionen im Deutschen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Genitivpräpositionen, Grammatikalisierung, Kasusvariation, Korpusanalyse, Rechtschreibung, deutsche Grammatik, Präposition, Rektion, Stellung, Stilistik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Gebrauch von Genitivpräpositionen im Deutschen umfassend zu beschreiben und zu analysieren, inklusive der produktiven Bildung von Genitivformen trotz des vermeintlichen Rückgangs des Genitivs. Sie trägt zum Verständnis der deutschen Grammatik und der Entwicklung der Sprache bei.
- Citar trabajo
- Hagen Augustin (Autor), 2003, Der Gebrauch von Präpositionen mit dem Genitiv im Deutschen - Theoretische Grundlagen und Korpusanalyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28137