Mit der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, ob die Strafgesetzgebung Konstantins des Großen christlich geprägt ist oder nicht. Hierzu wird zu untersuchen sein, ob die einzelnen von Konstantin erlassenen Edikte mit strafrechtlichem Inhalt eine christliche Motivation erkennen lassen, indem sie entweder vom Christentum missbilligte Handlungen unter Strafe stellen oder vom Christentum geförderte Rechtsgüter schützen.
Konstantin der Große hat während seiner Regierungszeit mindestens 361 Gesetze erlassen . Von diesen Gesetzen lassen sich – cum grano salis – etwa ein Drittel als originäre Strafgesetze ausmachen. Ein weiteres Drittel regelt außerstrafrechtliche Tatbestände, sichert aber die Einhaltung dieser Rechtsnormen durch strafrechtliche Sanktionen für den Fall des Verstoßes ab. Das letzte Drittel der Konstantinischen Gesetze hat keinen strafrechtlichen Bezug.
Untersucht werden im Folgenden diejenigen Gesetze, die bereits ausreichend durch die Wissenschaft aufbereitet wurden, die strafrechtlichen Inhalt haben und die eine Affinität zum Christentum vermuten lassen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung und Fragestellung
- II. Quellenlage
- 1. Rechtsquellen
- 2. Sonstige Quellen
- III. Die Strafgesetzgebung
- 1. Allgemeines zu Konstantins Gesetzgebung
- 2. Verschärfung früheren Rechts
- a) Schutz von Familie und Ehe
- aa) Brautraub
- bb) Ehebruch
- dd) Wohnungsschutz der Mutter
- ee) Eltern- und Kindermord
- b) Sklavereigesetzgebung
- aa) Züchtigung von Sklaven
- bb) Sexualstrafrecht
- a) Schutz von Familie und Ehe
- 3. Abmilderung früheren Rechts
- a) Kreuzigung
- b) Verbot der Gesichtsschändung
- c) Verbot "ad bestias"
- d) Milderungen in der Untersuchungshaft
- IV. Bewertung, Zusammenfassung und Stellungnahme
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Strafgesetzgebung Konstantins des Großen christlich geprägt ist. Hierzu werden die von Konstantin erlassenen Edikte mit strafrechtlichem Inhalt analysiert, um festzustellen, ob sie eine christliche Motivation erkennen lassen. Die Arbeit untersucht, ob die Edikte Handlungen unter Strafe stellen, die vom Christentum missbilligt werden, oder ob sie Rechtsgüter schützen, die vom Christentum gefördert werden.
- Analyse der Strafgesetzgebung Konstantins des Großen
- Untersuchung auf christliche Prägung der Edikte
- Beurteilung der Motivation hinter den strafrechtlichen Maßnahmen
- Identifizierung von Rechtsgütern, die durch die Edikte geschützt werden
- Bewertung der Auswirkungen der Gesetzgebung auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Forschungsgegenstand. Sie gibt einen Überblick über die Quellenlage und die Methodik der Untersuchung. Das Kapitel „Quellenlage“ behandelt die verschiedenen Arten von Quellen, die für die Analyse der Strafgesetzgebung Konstantins relevant sind. Es werden sowohl Rechtsquellen wie Edikte und Gesetzessammlungen als auch sonstige Quellen wie die Kirchengeschichte des Eusebius von Cesarea und die Schrift „de mortibus persecutorum“ von Laktanz betrachtet. Das Kapitel „Die Strafgesetzgebung“ analysiert die einzelnen Edikte Konstantins mit strafrechtlichem Inhalt. Es werden sowohl Verschärfungen als auch Abmilderungen des früheren Rechts untersucht. Dabei wird besonderes Augenmerk auf den Schutz von Familie und Ehe sowie auf die Sklavereigesetzgebung gelegt. Das Kapitel „Bewertung, Zusammenfassung und Stellungnahme“ fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und bewertet die Bedeutung der Strafgesetzgebung Konstantins für die Rechtsgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Strafgesetzgebung Konstantins des Großen, die christliche Prägung des römischen Rechts, die Rechtsgeschichte der Spätantike, die Familie und Ehe im römischen Recht, die Sklaverei im römischen Recht, die Rechtsquellen der Spätantike, die Edikte Konstantins, die Gesetzessammlungen des Codex Iustinianus und des Codex Theodosianus.
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- Rechtsanwalt Claus Renzelmann (Autor), 2014, Konstantinische Reformen der Strafgesetzgebung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281661