Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann mit Recht die These aufgestellt werden, der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer sei ins Gerede gekommen und befinde sich aktuell in einer schweren Vertrauenskrise. Maßgeblich zur öffentlichen Kritik an den Wirtschaftsprüfern beigetragen haben spektakuläre Unternehmenszusammenbrüche mit sich anschließenden Insolvenzen in den USA und Europa. So stellte der Zusammenbruch des Telekommunikationsunternehmens WorldCom die größte Firmenpleite in den USA dar, die ihre Ursache darin hatte, dass durch Falschbuchungen in einer Höhe von 3,85 Milliarden US-Dollar versucht wurde, entsprechende Verluste zu verschleiern. Die offensichtlichen Falschbuchungen wurden von den zuständigen Abschlussprüfern entweder nicht erkannt oder wurden zumindest nicht beanstandet. Als bis dato größter Bilanzbetrug innerhalb Europas ist der Fall des italienischen Unternehmens der Milch- und Nahrungsmittelindustrie Parmalat anzusehen. Obwohl der Quartalsbericht zum 30.09.2003 noch einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von 4,2 Milliarden EURO aufwies konnte nur kurze Zeit später eine Anleihe über 150 Millionen EURO nicht mehr bedient werden. Aber auch zahlreiche Skandale innerhalb Deutschlands haben ihren Beitrag zum angeschlagenen Ruf der Wirtschaftsprüfer geleistet. Beispielhaft sei an dieser Stelle der Fall des Telematik-Anbieters ComRoad angeführt, bei dem von den in 2001 bilanzierten Umsätzen in Höhe von 93,6 Millionen EUR nur 1,6% real getätigt wurden; die verbleibenden Umsätze wurden lediglich vorgetäuscht.
Inhaltsverzeichnis
- Abgrenzung der Themenstellung
- Grundlagen des Prüfungsberichts
- Einordnung innerhalb des Prüfungsprozesses
- Gesetzliche Grundlagen des Prüfungsberichts
- Berufsständische Grundlagen des Prüfungsberichts
- Aufgaben des Prüfungsberichts
- Die Informationsfunktion
- Die Unterstützungsfunktion
- Die Nachweisfunktion
- Allgemeine Berichtsgrundsätze
- Der Grundsatz der Unparteilichkeit
- Der Grundsatz der Vollständigkeit
- Der Grundsatz der Wahrheit
- Der Grundsatz der Klarheit
- Inhalte des Prüfungsberichts
- Die Gliederungsempfehlung des IDW
- Der Prüfungsauftrag
- Grundsätzliche Feststellungen
- Gegenstand, Art und Umfang der Prüfung
- Feststellungen und Erläuterungen zur Rechnungslegung
- Feststellungen zum Risikofrüherkennungssystem
- Feststellungen aus Erweiterungen des Prüfungsauftrags
- Der Bestätigungsvermerk
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Aufgabe und dem Inhalt eines Prüfungsberichts nach § 321 HGB. Sie analysiert die Bedeutung des Prüfungsberichts im Kontext der Jahresabschlussprüfung und beleuchtet die gesetzliche und berufsständische Grundlage des Berichts. Darüber hinaus werden die verschiedenen Aufgaben des Prüfungsberichts sowie die allgemeinen Berichtsgrundsätze erörtert.
- Die Rolle des Prüfungsberichts in der Jahresabschlussprüfung
- Die rechtlichen Grundlagen des Prüfungsberichts nach § 321 HGB
- Die Aufgaben und Funktionen des Prüfungsberichts
- Allgemeine Berichtsgrundsätze, wie Unparteilichkeit, Vollständigkeit, Wahrheit und Klarheit
- Die Inhalte des Prüfungsberichts, einschließlich der Gliederungsempfehlung des IDW
Zusammenfassung der Kapitel
Abgrenzung der Themenstellung: Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Vertrauensverlust in den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer, der durch Unternehmenszusammenbrüche und Bilanzskandale verstärkt wurde. Es werden Beispiele wie WorldCom, Parmalat, ComRoad, Bankgesellschaft Berlin und Flow Tex genannt, um die Kritik an den Wirtschaftsprüfern zu verdeutlichen.
Grundlagen des Prüfungsberichts: Dieser Abschnitt untersucht die Einordnung des Prüfungsberichts innerhalb des Jahresabschlussprüfungsprozesses. Es werden die gesetzlichen Grundlagen des Prüfungsberichts im HGB und die berufsständischen Grundlagen des IDW beleuchtet.
Aufgaben des Prüfungsberichts: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die drei Hauptfunktionen des Prüfungsberichts: die Informationsfunktion, die Unterstützungsfunktion und die Nachweisfunktion.
Allgemeine Berichtsgrundsätze: Hier werden die grundlegenden Prinzipien für die Erstellung eines Prüfungsberichts erläutert, darunter Unparteilichkeit, Vollständigkeit, Wahrheit und Klarheit.
Inhalte des Prüfungsberichts: Dieser Abschnitt befasst sich mit den spezifischen Inhalten des Prüfungsberichts, einschließlich der Gliederungsempfehlung des IDW, dem Prüfungsauftrag, den grundsätzlichen Feststellungen, dem Prüfungsgegenstand, den Feststellungen zur Rechnungslegung, den Feststellungen zum Risikofrüherkennungssystem, den Feststellungen aus Erweiterungen des Prüfungsauftrags und dem Bestätigungsvermerk.
Schlüsselwörter
Prüfungsbericht, Jahresabschlussprüfung, § 321 HGB, IDW, Wirtschaftsprüfer, Bilanzskandale, Unternehmenszusammenbrüche, Informationsfunktion, Unterstützungsfunktion, Nachweisfunktion, Unparteilichkeit, Vollständigkeit, Wahrheit, Klarheit, Gliederungsempfehlung.
- Arbeit zitieren
- Christian Strobel (Autor:in), 2004, Aufgabe und Inhalt des Prüfunsgberichts nach § 321 HGB, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28180