Seit einigen Jahren werden in Verbindung mit dem Wandel von Marktanforderungen traditionelle Unternehmenskonzepte, die durch hierarchischen Aufbau und arbeitsteilige Produktionsprozesse charakterisiert sind, zunehmend in Frage gestellt. Es zeichnet sich eine Tendenz zu Konzepten ab, die auf dezentrale, nicht nach der Fachlogik ausgerichtete Unternehmensstrukturen, flache Hierarchien, mehr Autonomie, dezentrale Entscheidungsmöglichkeiten und unterschiedliche Formen von Gruppenarbeit setzen, um unter anderem den steigenden Flexibilitätsanforderungen gerecht werden zu können.
Mit der Umstellung auf strukturinnovative Formen von Gruppenarbeit und der damit verbundenen Arbeitsorganisation ist nicht nur eine völlig neue Form von Arbeit und eine Neueinordnung der Produktion in die betrieblichen Strukturen, sondern auch ein weitreichend verändertes Verständnis von Kommunikation innerhalb des Unternehmens sowie innerhalb der Shop-floor-Ebene und der einzelnen Arbeitsgruppen verbunden. Es stellt sich dabei auch die Frage, wie Kommunikationsstrukturen gestaltet werden sollten. Dabei wird hier davon ausgegangen, dass eine deterministische Vorstellung und Gestaltung erwünschter Strukturen allenfalls suboptimal greifen kann und dass Kommunikationsbeziehungen und –Gewohnheiten sich subjektiv und akteursbezogen entwickeln. Da nicht von einem One-best-way der Arbeitsorganisation ausgegangen werden kann, sind angeblich allgemeingültige Rezepte auch in der Debatte um optimale Kommunikationsstrukturen unangemessen. Schlagworte wie „Unternehmenskultur“ und Methodenratgeber, die in der betriebswirtschaftlichen Literatur vielfach zu finden sind, versuchen des öfteren, vereinfachend über diese Tatbestände hinwegzutäuschen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER BEGRIFF DER KOMMUNIKATION ALS BEZUGSPUNKT DER ANALYSE
- KOMMUNIKATION IN TRADITIONELLER ARBEITSORGANISATION
- ,,Rationale“ Organisierung, wissenschaftliche Betriebsführung und bürokratische Organisationsgestaltung
- Formelle Organisation und offizielle Regelung von Kommunikation
- Kommunikation mit den Vorgesetzten der Shop-floor-Ebene
- Kommunikationsanforderungen unter Produktionsmitarbeitern
- Informelle Kommunikation und Selbsttätigkeit der Produktionsmitarbeiter
- KOMMUNIKATION IN SELBSTORGANISIERTER GRUPPENARBEIT
- Kommunikation innerhalb der Arbeitsgruppe
- Erweiterter Aufgaben- und Funktionsumfang und Rotation in der Gruppe
- Selbstorganisation
- Probleme aus der Zusammenarbeit in Gruppen und durch Selbstorganisation
- Kommunikation zwischen Gruppe und Vorgesetzten
- Die neue Rolle der Vorgesetzten
- Zielvereinbarungen
- Kommunikation innerhalb der Arbeitsgruppe
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert die veränderte Rolle von Kommunikation im Kontext des Wandels von traditionellen hin zu strukturinnovativen Arbeitskonzepten. Dabei stehen die unterschiedlichen Formen und Inhalte von Kommunikation in verschiedenen Organisationsformen im Vordergrund.
- Die Auswirkungen des Wandels von traditionellen, hierarchischen Arbeitsmodellen hin zu dezentralen, gruppenbasierten Strukturen auf die Kommunikation im Unternehmen.
- Die Bedeutung von Kommunikation für die Selbstorganisation und Selbststeuerung in strukturinnovativen Gruppenarbeitsprozessen.
- Der Vergleich von formeller und informeller Kommunikation in traditionellen und strukturinnovativen Arbeitsmodellen.
- Die Rolle von Kommunikation in der Gestaltung von Arbeitsabläufen und -prozessen.
- Die Herausforderungen und Chancen der neuen Kommunikationsstrukturen in der Arbeitswelt.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den aktuellen Wandel von traditionellen Arbeitskonzepten hin zu strukturinnovativen Formen von Gruppenarbeit vor. Es wird hervorgehoben, dass diese Veränderung tiefgreifende Auswirkungen auf die Kommunikation im Unternehmen hat.
- Der Begriff der Kommunikation als Bezugspunkt der Analyse: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Kommunikation aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Definition von Kanellopoulos, die Kommunikation als die Verflechtung persönlicher Beziehungen im Unternehmen begreift, wird als Grundlage für die weitere Analyse genutzt.
- Kommunikation in traditioneller Arbeitsorganisation: Dieses Kapitel analysiert die Kommunikation in der traditionellen, tayloristischen Arbeitsorganisation. Es wird die offizielle Regelung von Kommunikation mit Vorgesetzten und zwischen Mitarbeitern herausgearbeitet, sowie der Aspekt der informellen Selbsttätigkeit und Kommunikation in diesem Kontext beleuchtet.
- Kommunikation in selbstorganisierter Gruppenarbeit: Dieses Kapitel behandelt die Kommunikation in strukturinnovativen Gruppenarbeitskonzepten. Es werden zentrale Merkmale der veränderten Arbeitsorganisation und Arbeitspolitik, sowie die neuen Kommunikationserfordernisse innerhalb der teilautonomen Arbeitsgruppen und mit den Vorgesetzten der Gruppen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte dieser Arbeit sind Kommunikation, Arbeitsorganisation, Gruppenarbeit, traditionelle Arbeitskonzepte, strukturinnovative Arbeitskonzepte, Selbstorganisation, Selbststeuerung, informelle Kommunikation, formelle Kommunikation, Kooperation, Unternehmenskultur.
- Arbeit zitieren
- Caroline Wähling (Autor:in), 2003, Die veränderte Rolle von Kommunikation im Vergleich von traditionellen und strukturinnovativen Arbeitskonzepten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28190