Seneca. Gedanken zum Tod

Die stoische Sichtweise des erfüllten Lebens und guten Sterbens


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2008

9 Pages, Note: 1,0


Résumé ou Introduction

Zusammenfassen lässt sich Senecas Position zum Tod nun wie folgt: Seneca, übernimmt als Vertreter der jüngeren Stoa (50-150 n.Chr.) zumeist deren Dogmen und Vorstellungen über den Tod. Da die Welt als ein Produkt eines göttlichen, also eines vernunftgemäßen Prinzips betrachtet wird, so ist auch der physische Tod als ein unumgängliches Gesetz des (zyklischen) Weltgeschehens zu betrachten. Es haftet ihm dieselbe Logik an, wie allem anderen, das auf der Welt geschieht, da der Verfall eines Gegenstandes, hier speziell das Leben, schon bei seiner Entstehung, also bei seiner Geburt unwiderruflich festgelegt worden ist. Seneca verlagert also die Todesproblematik zum einen auf eine kosmischere Ebene, um diesem dadurch auch seine eigentliche Problematik zu nehmen. Der Tod wird zu den Nebensächlichkeiten des Lebens gerechnet, ja er wird als das „Unwichtigste [gesehen], worüber man am meisten beunruhigt ist.“ (Epistulae XV, S.11), woran sich schließlich die typisch stoische Frage anreiht: „Was [es] aber zur Sache [tut], wie lange man meidet, was unvermeidbar ist?“ (ebd., S.11). Trotzdem sieht es Seneca als einen der gröbsten Fehler der Menschen an, dass diese stets dazu geneigt sind, die Unmittelbarkeit des Todes zu verdrängen und sich in sinnloser Geschäftigkeit verlieren. Er stellt sich radikal gegen die allgemeine Furcht vor dem Tod und versucht stattdessen darzulegen, dass dieser kein Unglück oder Missstand darstellt, sondern viel mehr als natürliche Notwendigkeit akzeptiert und bewusst gehalten werden muss. Er weiß also sehr wohl, dass der Tod, trotz seiner eigentlichen Nichtigkeit eine Rolle im Leben des Menschen spielt.
Dem Rate Senecas, „gut“ zu sterben, also das Leben als Lernphase für den Tod zu betrachten, steht selbst in einer alten Tradition und lässt sich so auch schon in Platons Dialog des Phaidon finden. Er entspricht einer notwendig gewordenen Ethik im Sinne eines guten Lebens des Einzelnen, da der Tod als einzig individuelle Erfahrung betrachtet, das Leben nicht als Kontrast zum Tod, sondern eng verquickt mit diesem betrachtet. Infolge dessen, kann auch nur jener „gut“ sterben, der es ebenso versteht „gut“ zu leben. Was genau darunter zu verstehen ist, soll im Hauptteil dieser Arbeit diskutiert werden. Festhalten lässt sich aber bereits, dass es die gegebene Lebenszeit ist, die ausschlaggebend für das „gute“ Sterben wird, ganz gleich, wie lange diese Zeit sein mag, solange man sie sinnvoll, d.h., gemäß der römischen virtus genutzt hat.

Résumé des informations

Titre
Seneca. Gedanken zum Tod
Sous-titre
Die stoische Sichtweise des erfüllten Lebens und guten Sterbens
Université
University of Bamberg  (Lehrstuhl für Philosophie I)
Cours
Der Tod und die Philosophie
Note
1,0
Auteur
Année
2008
Pages
9
N° de catalogue
V281997
ISBN (ebook)
9783656759225
ISBN (Livre)
9783656759232
Taille d'un fichier
783 KB
Langue
allemand
Annotations
Textnahe Arbeit mit zahlreichen Zitaten aus den gängigen Werken und Briefen.
Mots clés
Seneca, Tod, Todesethik, Antike, Stoa, Jüngere Stoa, Sterben, Ethik
Citation du texte
Markus Uehleke (Auteur), 2008, Seneca. Gedanken zum Tod, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281997

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