8. September 1978 in Teheran. Auf dem Jaleh-Platz sind mehrere Tausend Demonstranten aufgelaufen, denen wiederrum Hunderte Streitkräfte der Iranischen Regierung gegenüberstehen. Schnell beginnt die Situation zu eskalieren. Mit bis zu 15.000 angegebenen Toten soll dieser Tag als Höhepunkt einer Revolution in die Geschichte eingehen, die noch Monate zuvor niemand hatte kommen sehen. Nur etwa 100 Tage sollte es letztendlich dauern, bis aus den anfänglich kleineren Protestbewegungen ein Sturz des monarchischen Regimes folgte und das Staatsoberhaupt, Mohammad Reza Pahlavi, nach 37 Jahren Amtszeit zur Flucht gezwungen wurde.
Selbst Experten und Wissenschaftler gerieten in Erklärungsnot, als deutlich wurde, dass der, nach den Kriterien Krasners, als „stark“ geltende Iranische Staat, sich nicht mehr zu wehren vermochte. Auch in der Debatte um das Rentierstaatskonzept herrschte Uneinigkeit, wurden doch die Entwicklungen im Iran als Widerspruch zu den Thesen der Rentierstaatstheorie gesehen, welche davon ausgeht, die Regierung in einem solchen Staat habe mittels Depolitisierung und Repression volle Kontrolle über die Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rentierstaat
- Begriffsdefinition
- Die verschiedenen Arten von Renten
- Das Verhältnis von Staat und Gesellschaft im Rentierstaat
- Der „starke Staat“ nach Stephen Krasner
- Begriffsdefinition
- Die Stärken und Schwächen Arabischer Rentierstaaten
- Rentierstaat Iran
- Die politische Entwicklung des Iran von der Pahlavi-Dynastie zur Islamischen Republik
- Einfluss rentierstaatlicher Strukturen auf die Entwicklung des Iran
- Der Weg zur Iranischen Revolution 1979
- Konflikte zwischen Staat und Gesellschaft zu Zeiten des Pahlavi-Regimes
- Schwächung des Iranischen Staates aufgrund rentierstaatlicher Strukturen
- Bazar-Ulama-Allianz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle rentierstaatlicher Strukturen im Hinblick auf die Schwächen eines nach Stephen Krasner als „stark“ geltenden Staates am Beispiel der Iranischen Revolution von 1979. Die Untersuchung befasst sich mit der Frage, inwiefern rentierstaatliche Strukturen zu einer Schwächung des Staatsapparates beitragen können und somit als Erklärungsfaktor für die Eskalation der Revolutionsbewegung im Iran im Jahr 1979 dienen.
- Begriffsdefinition des Rentierstaates und des „starken Staates“ nach Krasner
- Analyse der Auswirkungen rentierstaatlicher Strukturen auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft
- Die Rolle des Staatsapparates im Rentierstaat Iran
- Der Einfluss der „Bazar-Ulama-Allianz“ auf die Entwicklung der Revolution
- Beurteilung der Bedeutung rentierstaatlicher Strukturen im Hinblick auf die Schwächen eines als „stark“ geltenden Staates.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit dar, welche die Rolle rentierstaatlicher Strukturen im Hinblick auf die Schwächen eines als „stark“ geltenden Staates am Beispiel der Iranischen Revolution von 1979 untersucht.
- Kapitel 2: Rentierstaat: Dieses Kapitel erläutert den Begriff des Rentierstaates und die verschiedenen Arten von Renten. Es analysiert auch das Verhältnis von Staat und Gesellschaft in Rentierstaaten.
- Kapitel 3: Der „starke Staat“ nach Stephen Krasner: Dieses Kapitel stellt die Definition des „starken Staates“ nach Stephen Krasner vor und analysiert die Stärken und Schwächen arabischer Rentierstaaten im Hinblick auf dieses Konzept.
- Kapitel 4: Rentierstaat Iran: Dieses Kapitel befasst sich mit der politischen Entwicklung des Iran von der Pahlavi-Dynastie zur Islamischen Republik. Es beleuchtet auch den Einfluss rentierstaatlicher Strukturen auf die Entwicklung des Iran.
- Kapitel 5: Der Weg zur Iranischen Revolution 1979: Dieses Kapitel analysiert die Konflikte zwischen Staat und Gesellschaft während des Pahlavi-Regimes. Es untersucht auch die Schwächung des Iranischen Staates aufgrund rentierstaatlicher Strukturen und die Rolle der „Bazar-Ulama-Allianz“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Rentierstaat, starker Staat, Iranische Revolution, Depolitisierung, Bazar-Ulama-Allianz, Islamische Republik Iran, und die Analyse der Interaktion zwischen Staat und Gesellschaft im Kontext der Iranischen Revolution von 1979. Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Rentierstaatlichkeit auf die Stabilität und politische Entwicklung eines Staates.
- Arbeit zitieren
- Ann-Britt Ohlsen (Autor:in), 2013, Der Rentierstaat Iran. Die Schwächen eines „starken“ Staates am Beispiel der Iranischen Revolution 1979, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282091