Im theoretischen Teil dieser Examensarbeit werden zunächst die Rahmenbedingungen in der Schule erörtert, da sich die Thematisierung der Bruchrechnung zunächst einmal aus den Verpflichtungen der Bildungsstandards heraus ergibt. Daran anschließend wird die Stellung der Bruchrechnung in den Bildungsstandards diskursiv dargestellt. Für diesen Einblick wird der Fokus auf die Bildungsstandards sowie das Kerncurriculum des Landes Hessen gerichtet, da diese Arbeit im Rahmen der Lehrerausbildung für Gymnasien in Hessen geschrieben wird. Aufgrund dieser Ausbildung liegt das Augenmerk auf dem gymnasialen Zweig, wenngleich der von mir abgehaltene Förderunterricht für Schüler des Realschulzweigs ist. Anzumerken ist aber auch, dass die Unterschiede innerhalb der Bildungsstandards und Kerncurricula in den Klassen fünf und sechs noch nicht allzu gravierend sind.
Des Weiteren werden die Konzepte oder Unterrichtsprinzipien Grundvorstellungen, Handlungsorientierung und Metakognition detailliert beleuchtet. Diese drei Konzepte können helfen, die mathematischen Kompetenzen in Bezug auf die Bruchrechnung gerade bei leistungsschwächeren Schülern erheblich zu steigern, finden aber auch ihren berechtigten Gebrauch im regulären Mathematikunterricht. In welcher Form sie im Unterricht gegenseitig ergänzend eingesetzt werden können, oder in welcher Beziehung sie stehen, wird nach Betrachtung der einzelnen Konzepte sowie dem Konstruktivismus als allgemeindidaktisches Konzept erläutert.
Nachdem durch diese diskursive Darstellung die Grundlage für die Aufgabenanalyse gelegt wurde, stellt sich anschließend die Frage, wie die Analyse reflektiert und systematisch angegangen werden kann.
Anhand dessen folgt die Analyse von ausgewählten Materialien, die sich nicht nur auf die Kategoriensysteme beschränkt, und insbesondere den Fokus auf den Förderunterricht lenkt. Ziel ist es, die Aufgaben auf ihre Eignung hin zu untersuchen, was anhand eines Zwischenfazits resümiert wird. Maßgeblich zur Beantwortung dieser Fragestellung ist, ob Metakognition, Handlungsorientierung und Grundvorstellungen umgesetzt wurden. Letztlich sollen Kritikpunkte an den Materialien durch die Konstruktion eigener Arbeitsblätter abgerundet werden und so eine mögliche Alternative zu den ausgewählten Materialien bieten. Sie sollen aufzeigen, wie die im Theorieteil ausführlich dargestellten Konzepte in der Praxis umgesetzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bruchrechnung in der Schule
- Argumente für und gegen die Bruchrechnung mit gemeinen Bruchzahlen
- Bruchrechnung in Bildungsstandards und Kerncurriculum
- Förderansätze für das Rechnen mit Brüchen
- Exkurs: Konstruktivismus als didaktisches Prinzip
- Grundvorstellungen
- Grundvorstellungen zu Brüchen
- Grundvorstellungen zu Strategien und Operationen mit Brüchen
- Vorstellungsumbrüche bei der Zahlbereichserweiterung
- Handlungsorientierung
- Theorie der Handlungsorientierung
- Handlungsorientierung im Mathematikunterricht
- Metakognition
- Handlungsorientierung, Metakognition und Grundvorstellungen als ganzheitliches Konzept
- Analyse von Materialien zur Bruchrechnung
- Ansprüche an Materialien und Aufgaben im Unterricht
- Grundvorstellungsintensität als aufgabenanalytische Kategorie
- Art des Wissens als Analysedimension
- Handlungsorientierung als Aufgabenanalysedimension
- Schilderung des Förderunterrichts an der X-Schule
- Vorstellung der Fördermaterialien
- Analyse der Materialien
- Anteile herauslesen
- Anteile herstellen
- Anteile kennzeichnen
- Unechte Brüche/gemischte Zahlen
- Brüche berechnen/Bruchteile beliebiger Größen
- Erweitern und Kürzen
- Brüche ordnen
- Überlegungen zu den Lösungsvorschlägen beider Hefte
- Zwischenfazit zur Analyse
- Ansprüche an Materialien und Aufgaben im Unterricht
- Konstruktion von Arbeitsblättern zum Thema Erweitern und Kürzen von Brüchen
- Überlegungen zu den Arbeitsblättern
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Analyse von Materialien zur Bruchrechnung im Rahmen des Förderunterrichts. Ziel ist es, die didaktischen Konzepte Grundvorstellungen, Handlungsorientierung und Metakognition im Kontext der Bruchrechnung zu beleuchten und ihre Bedeutung für den Förderunterricht zu untersuchen. Die Arbeit analysiert Materialien aus dem Förderunterricht und untersucht, inwieweit diese die genannten Konzepte berücksichtigen und den Schülern ein tieferes Verständnis der Bruchrechnung vermitteln können.
- Didaktische Konzepte im Mathematikunterricht
- Analyse von Materialien zur Bruchrechnung
- Förderansätze für das Rechnen mit Brüchen
- Grundvorstellungen und ihre Bedeutung für das Verständnis von Brüchen
- Handlungsorientierung und Metakognition im Mathematikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bruchrechnung im Förderunterricht ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Sie stellt die Frage nach geeigneten Materialien und Aufgaben, die das Verständnis von Brüchen bei Schülern fördern können.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Bruchrechnung im Kontext der Schule. Es werden Argumente für und gegen die Verwendung von gemeinen Bruchzahlen im Unterricht diskutiert. Zudem wird die Bedeutung der Bruchrechnung in den Bildungsstandards und im Kerncurriculum dargestellt.
Kapitel drei widmet sich verschiedenen Förderansätzen für das Rechnen mit Brüchen. Es werden die Konzepte Grundvorstellungen, Handlungsorientierung und Metakognition vorgestellt und ihre Bedeutung für den Mathematikunterricht, insbesondere im Förderunterricht, erläutert.
Kapitel vier analysiert Materialien zur Bruchrechnung aus dem Förderunterricht. Es werden Kriterien für die Analyse von Materialien und Aufgaben entwickelt und anhand dieser Kriterien die Materialien aus dem Förderunterricht der X-Schule untersucht.
Kapitel fünf befasst sich mit der Konstruktion von Arbeitsblättern zum Thema Erweitern und Kürzen von Brüchen. Es werden Überlegungen zur Gestaltung der Arbeitsblätter angestellt, die auf den Erkenntnissen der vorherigen Kapitel basieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bruchrechnung, Förderunterricht, Grundvorstellungen, Handlungsorientierung, Metakognition, Bildungsstandards, Kerncurriculum, Materialienanalyse, Aufgabenanalyse, Mathematikunterricht, didaktische Konzepte und Lernförderung.
- Quote paper
- Cathleen Baldauf (Author), 2013, Das Verständnis zur Bruchrechnung angemessen fördern. Analyse von Materialien zur Bruchrechnung aus mathematikdidaktischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282377